High Stakes

Sechsteilige ZDFneoriginal-Dramaserie

Ayla Güner (Via Jikeli), Vincent van de Waal (Jannik Schümann)
ZDF/ Mario Stumpf / [M] Serviceplan
Ayla Güner (Via Jikeli), Vincent van de Waal (Jannik Schümann) ZDF/ Mario Stumpf / [M] Serviceplan

Ayla braucht dringend Geld für ihr Praktikum bei der NASA. Durch Zufall entdeckt die hochbegabte Muslima ihr Talent fürs Pokern und wird immer tiefer in die Welt des Glücksspiels gezogen – bis sie beinahe alles verliert.

Sendedatum

ab Freitag, 5. September 2025, 10.00 Uhr, alle Folgen im ZDF streamen
ab Sonntag, 14. September 2025, 20.15 Uhr, in Doppelfolgen

Videos

Fotos

Texte

Stab

Buch

Kathrin Tabler & Orkun Ertener (Headwriter), Jan Cronauer, Marianna Ölmez, Christoph Busche

Regie

Marijana Verhoef

Kamera

Matthias Fleischer

Schnitt

David Kuruc, Moritz Poth

Szenenbild

Verena Barros de Oliveira

Ton

Peter Kautzsch

Musik

Sebastian Fillenberg

Produktionsleitung

Klaas Byl

Produktion

Odeon Fiction GmbH in mit ZDFneo, gefördert durch FilmFernsehFonds Bayern

Produzentin

Kathrin Tabler

Redaktion

Caroline von Senden, Esther Hechenberger

Länge

6 x circa 45 Minuten

Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller

Ayla Güner

Via Jikeli

Vincent van de Waal

Jannik Schümann

Cornel Prien             

Thomas Loibl

Britta Kolaric             

Pauline Großmann

Tolga Güner   

Eren Kavukoğlu

Selma Güner               

Lale Yavas

Adil Güner                   

Özgür Karadeniz

Julien Morel

Giovanni Funiati

Dr. Eva Hastings

Maria Magdalena Rabl

Lynn Donaughy

Lina Maruyama

Prof. Lautenstein

Katja Brenner

Marek

Daniel Prussak

Leonard

Max Koltai

Elif

Evelin Schwarz

Patrick

Roland Schreglmann

Adnan Ercel

Farouk El-Khalili

Markus

Dustine Jérôme Schanz  

Dealer Andy

Andy Wadas

Peat

Dominik Zahorka

Türsteher Ivo

Sahin Kopuk

Handlanger Sandro

Moritz Fischer

Hatice Berivan Kaya
Aynur Gonca de Haas

und andere

 

Inhalt

Um dringend an Geld für ein heiß begehrtes Praktikum bei der NASA in den USA zu kommen, beginnt die 25-jährige Ayla, gläubige Muslima und hochbegabte Astrophysikstudentin, Poker zu spielen. Die Faszination fürs Spiel und die Bekanntschaft zu Vincent, einem ehemaligen Poker-Profi, ziehen Ayla immer tiefer in die verlockende Welt des Pokers – bis sie beinahe alles verliert.

Die Inhalte der einzelnen Folgen

Houston, I have a problem!

Sonntag, 14.September 2025, 20.15 Uhr, ZDFneo

Für ein Praktikum bei der NASA braucht die Astrophysikstudentin Ayla, gläubige Muslima, in kürzester Zeit 22.000 Euro. Als sie durch Zufall ihr Talent fürs Pokern entdeckt, bietet sich ihr eine unglaubliche Chance. 

Denn ihre Eltern geben Aylas Bruder Tolga zwar einen hohen Kredit zur Gründung seines Start-ups, halten Aylas Pläne aber für absurd. Während Ayla Tolga in einem Club wütend dazu auffordert, sie an dem Kredit zu beteiligen, wird sie zufällig auf ein illegales Pokerspiel im Hinterzimmer aufmerksam.  

 

Playing Games

Sonntag, 14.September 2025, 21.00 Uhr, ZDFneo

Der charismatische Vincent, heimlicher Geliebter ihres Bruders, will Ayla helfen, das Pokerspielen zu lernen. Er unterrichtet sie in Strategie und Menschenkenntnis. Doch ist Ayla schon bereit dazu, sich im illegalen Poker durchzusetzen? Auf jeden Fall genießt sie die Zeit mit Vincent. 

Verborgen vor den Augen ihrer Familie macht Ayla sich mit ihrer besten Freundin Britta für ein erstes Spiel fertig. Doch wie viel von Ayla hat am Pokertisch noch Platz? Eine neue Identität muss her. 

        

All in 

Sonntag, 21. September 2025, 20.15 Uhr, ZDFneo

Ayla legt sich einen neuen Look zu, gibt sich als Nina aus und erzielt erste Gewinne beim Pokern. Allerdings wird es zunehmend schwierig, das Glücksspiel vor ihrer Familie zu verheimlichen. Vincent fasziniert sie weiterhin, doch die Motivation für seine Hilfe, ist nicht ganz durchschaubar. 

Neben Erfolgen lernt Ayla schnell auch die Skrupellosigkeit der Pokerwelt kennen. Um dem Hinterzimmer zu entkommen, meldet sie sich bei einem offiziellen Turnier mit sechsstelligem Gewinn an. Dann bittet ihr Vater sie, ihn für denselben Tag bei einer Überraschungsparty für ihre Mutter zu unterstützen. Kann Vincent ihr helfen, tatsächlich beides zu schaffen? Inzwischen wird Tolga misstrauisch: Was läuft da zwischen seiner Schwester und Vincent? 

 

Dark Matter

Sonntag, 21. September 2025, 21.00 Uhr, ZDFneo

Ayla will mit dem Pokern aufhören, doch so schnell will Vincent sie nicht gehen lassen. Nachdem sich die Situation mit ihrer Familie zuspitzt, kommen sich Ayla und Vincent näher als je zuvor. 

Obwohl Ayla inzwischen genug Geld für ihr Praktikum hat, überzeugt Vincent sie, weiterzuspielen – bis sie fast alles wieder verliert. Zu Hause wartet bereits Tolga, der von ihrer Teilnahme am Pokerturnier und Vincents Unterstützung erfahren hat. 

 

Ayla vs. Nina

Sonntag, 28. September 2025, 20.15 Uhr, ZDFneo

Ayla rutscht immer mehr in eine gefährliche Spielsucht. Unterdessen verschwimmen die Grenzen zwischen ihr und ihrer neuen Identität als Nina immer mehr. Vincent, bei dem sie nun wohnt, wird zudem immer undurchschaubarer.  

Dabei sollte sich Ayla eigentlich für den Start ihres Praktikums bereit machen. Doch mit ihrer Familie und Britta ist sie heftig zerstritten und wird so zunehmend abhängig von Vincent. Als sie weiterhin pokert, droht ihr, ihr bisher erspieltes Geld wieder zu verlieren. 

 

Komet

Sonntag, 28. September 2025, 21.00 Uhr, ZDFneo

In einem Insider-Turnier mit Millionengewinn setzt Ayla alles aufs Spiel. Doch dafür muss sie hohe Schulden aufnehmen und gefährliche Gegner bezwingen. Ist Vincent einer von ihnen? 

Er will mit Aylas Hilfe das Turnier gewinnen und sich mit ihr ein neues Leben aufbauen. Der skrupellose Cornel Prien, der beiden den Einsatz leiht, hat jedoch andere Pläne für sie. Kann Ayla alles riskieren, um zurückzubekommen, was sie verloren hat? 

"Wie weit würdest du gehen, um deine Träume zu verwirklichen?" – Statement der Autoren Orkun Ertener und Kathrin Tabler

Eine junge Muslima, die Poker spielt. Unsere Hauptfigur Ayla fasziniert. Sie ist ein Charakter, den wir so noch nie in einem Film oder einer Serie gesehen haben. Denn tatsächlich ist "High Stakes" die erste deutsche Serie mit einer kopftuchtragenden Frau in der Hauptrolle.

In unserer Geschichte prallen Welten aufeinander: Religion und Wissenschaft, das zurückhaltende Leben einer gläubigen Muslima und die gefährlich-aufregende, maskuline Welt des Pokerns, der Aufstieg einer jungen ehrgeizigen Frau mit Migrationsgeschichte und das Risiko ihres Absturzes, die Sehnsucht nach der abstrakten Unendlichkeit des Weltalls im Kinderzimmer eines down-to-earth-Elternhauses. Und über all dem die eine zentrale Frage: Wie weit würdest du gehen, um deine Träume zu verwirklichen? Ayla geht weit über ihre Grenzen. Sie ist so etwas wie die weibliche, muslimische Version von Walter White aus "Breaking Bad".

Mit unbändigem Ehrgeiz verfolgt Ayla, entgegen aller Vorurteile und Widerstände, ihr großes Ziel, Astronautin zu werden. Sie strebt nach Individualität und Selbstverwirklichung, was den Wünschen ihrer Eltern entgegensteht. Diese fordern den bedingungslosen Zusammenhalt des Kollektivs Familie ein. Ayla bleibt also keine andere Wahl als auszubrechen.

Aylas Dilemma berührt. Wir leiden mit ihr, wenn sie an ihren Ansprüchen scheitert. Wir feiern sie, wenn sie gewinnt, und folgen ihr gebannt, wenn ihr droht, alles zu verlieren.

"High Stakes" ist mitreißendes Charakterdrama und die erste deutsche Poker-Serie.

Im Rausch des Spiels – Statement aus der Redaktion

Nach der Fülle an erfolgreichen Serienstoffen um männliche Loser, gehen wir mit der Pokerserie "High Stakes" einen neuen Weg: Die weibliche Hauptfigur Ayla, überzeugend von Newcomerin Via Jikeli verkörpert, ist hochintelligent, smart und Astrophysikerin, die tatsächlich nach den Sternen greift.

Das Format bietet in einem Mix aus Drama und Dramedy nicht nur die Chance, eine moderne, junge Muslima mit ihren Mathe-Skills im männlich dominierten Poker-Milieu zu erzählen, sondern auch die Familien- und Emanzipationsgeschichte einer außergewöhnlichen jungen Frau. Ayla trägt Kopftuch und lebt ihren muslimischen Glauben ganz selbstverständlich – und das innerhalb einer Familie, die weniger gläubig ist und nichts dabei findet, ihren Bruder Tolga (Eren Kavukoğlu) viel stärker zu unterstützen als sie. Als Ayla sich mehr und mehr mit ihrer zweiten, schillernden Identität "Nina" in der dunklen Welt des illegalen Pokerspiels verliert, gerät sie in einen existenziellen Konflikt: Ist all das noch mit ihrem Ethos vereinbar? Die Agenda ihres Mentors Vincent (Jannik Schümann) wird dabei immer undurchschaubarer.

"High Stakes" besitzt einen Poker-Plot, der sich dynamisch aus den psychologisch aufgeladenen und geschickt verstrickten Figuren entwickelt. Der treibende Elektro-Techno-Synthie-Score unterstützt diesen Sog ebenso wie die temporeiche Regie von Marjana Verhoef und die figurennahe Kamera von Matthias Fleischer.

Showrunner Orkun Ertener ("KDD", "Letzte Spur Berlin", "Neuland") stellt mit dieser Story erneut sein Können unter Beweis: Nahbare und zugleich besondere Charaktere überraschen mit unerwarteten Entscheidungen. Unterstützt wird er diesmal von einem Writers' Room bestehend aus Christoph Busche, Jan Cronauer, Marianna Ölmez und Ko-Headautorin Kathrin Tabler.

Esther Hechenberger und Caroline von Senden
Redaktion Fernsehfilm/Serie I

"Die Themen Glauben und Wissenschaft zu verbinden, fand ich sofort klug und spannend" – Interview mit Via Jikeli

Welche Themen, die in "High Stakes" angesprochen werden, haben Sie besonders interessiert?

Die Themen Glauben und Wissenschaft zu verbinden und in einer Figur zu vereinen, fand ich sofort klug und spannend. Aylas Glaube kommt ja aus ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Universum. Dazu ihr großer Identitätskonflikt, ihr Bedürfnis dazugehörig zu sein, sich nicht mehr fremd zu fühlen, der ungebändigte Ehrgeiz, ihre Sehnsüchte, auch ihre dunklen Seiten, die sie versucht im Griff zu haben, die jedoch im Laufe der Geschichte immer mehr durchbrechen. 

 

Ayla ist eine gläubige Muslima, die sich in der Welt des Pokerspiels behauptet. Wie wurde dieser innere Konflikt zwischen Glauben und Glücksspiel in der Serie dargestellt?

In Aylas Welt ist Glücksspiel strikt verboten. Also erschafft sie sich mit Nina eine Art zweite Identität. Ayla versucht sich dabei zwar treu zu bleiben, indem sie die muslimische Kleiderordnung einhält und ihre Haare mit einer Perücke bedeckt. Doch ihre strengen Glaubenssätze gelten für Nina nicht. Nina darf pokern. Sie darf bluffen, also lügen. Und Stück für Stück überschreitet Nina auch weitere Grenzen. Das zeigt auch wie groß Aylas innere Zerrissenheit ist. 

 

Was fanden Sie an Ihrer Rolle besonders spannend?

Am reizvollsten war es für mich, eine vielschichtige Figur zu spielen, die sich ihren eigenen Zugang zu Religion schafft. Genau solche widersprüchlichen, entwicklungsfähigen Figuren finde ich spannend. Welcher Mensch ist schon von Anfang an klar in seiner Identität? Wie lässt Ayla sich von der Welt verführen? Zu erzählen, wie Ayla diesen großen inneren Konflikt mit sich selbst austrägt – die Widerstände gegen die sie ankämpfen muss – das hat mich sehr gereizt. 

 

Wie haben die Vorbereitungen für die Rolle ausgesehen?

In der Vorbereitung waren es insbesondere drei Themenfelder in denen ich mich gut auskennen wollte: Astrophysik, Islam und Pokern. Dafür bin ich zum Beispiel sehr oft ins Planetarium und in die Sternwarte gegangen. Unsere Regisseurin Marijana Verhoef hat mich häufig begleitet. Da habe ich meine eigene Begeisterung für das All und seine unendlichen Weiten entdeckt. Das hat mich tief berührt. 

In Moscheen war ich schon oft. Ich habe im Hinblick auf den Islam insbesondere von einer jungen muslimischen Frau Hilfe bekommen. Ich hatte viele Fragen, sie hat mir alle beantwortet. Wir haben zusammen die rituelle Waschung gemacht, gebetet, Kopftücher gebunden. 

Was das Pokern anbelangt, haben Jannik und ich in der Spielbank Berlin Trainings von verschiedenen Dealern und Dealerinnen bekommen. Einer unserer Autoren, Jan Cronauer, ist leidenschaftlicher Pokerspieler und hat uns zum Spielen zu sich nach Hause eingeladen. Von seinem Sohn habe ich den Chiptrick gelernt, den Ayla am Tisch macht. 

Weil es so viele verschiedene Themen waren, die ich in der Figur zu vereinen hatte, wollte ich das sortieren und habe mir zusätzlich Unterstützung bei Schauspielcoach Frank Betzelt geholt. Mit ihm zusammen habe ich den Feinschliff gemacht. 

 

Was haben Sie über Glücksspiel gelernt?

Dass es Spaß macht. Und dass es sehr süchtig machen kann. (lacht)

 

Alles auf eine Karte setzen oder auf Nummer sicher gehen?

Es gibt vor allem eine Sache die Ayla und mich verbindet: Wir setzen beide alles auf eine Karte. Es ist schon ein bisschen wahnsinnig als Schauspielerin arbeiten zu wollen. Oder als Astronautin. 

"Vincent hat mich jedes Mal aufs Neue überrascht" – Interview mit Jannik Schümann

Welche Themen, die in "High Stakes" angesprochen werden, haben Sie besonders interessiert?

Mich hat eine Vielfalt der Themen angesprochen, als ich die Drehbücher zum ersten Mal gelesen habe. Vor allem die Kombination aus Selbstverwirklichung und Identitätsfragen und familiärem Konflikt. Ich finde es besonders, dass wir in "High Stakes" eine Hauptfigur haben, die so sehr mit unterschiedlichen Loyalitäten ringt, zwischen dem, was sie selbst will, und dem, was von ihr erwartet wird. All das findet in einem Setting statt, das man bisher kaum gesehen hat, nämlich in der Pokerszene.

 

Was fanden Sie an Ihrer Rolle besonders spannend?

Das Besondere an Vincent ist, dass er gleichzeitig Love Interest und Antagonist ist. Er ist unfassbar vielschichtig. Man lernt ihn kennen mit einem extremen Pokerface, wahnsinnig souverän nach außen. Man denkt, er hätte alles unter Kontrolle. Innerlich geht aber etwas ganz anderes vor: Vincent ist zerrissen und getrieben von dem Drang nach Freiheit. Ich habe die Figur erst beim zweiten Lesen der Drehbücher so richtig verstanden, weil es sehr viele Twists gibt, die der Charakter mitbringt. Das hat mich jedes Mal aufs Neue überrascht.

 

Die Serie behandelt auch Geschlechterrollen und Machtstrukturen. Wie steht Ihre Figur dazu?

Vincent bewegt sich in einer Welt, in der Macht das zentrale Spiel ist, sowohl am Pokertisch als auch im wahren Leben. Er selbst steckt in einem wahnsinnigen Machtverhältnis mit anderen Menschen. Er lernt, wie sehr Systeme Menschen kontrollieren können und wie auch er selbst Menschen kontrollieren kann. Egal ob durch Geld oder Status oder Geschlecht. Das nutzt er zu seinen Gunsten aus. Als er Ayla kennenlernt, erkennt er sofort, dass sie anders ist. Auffällig ist natürlich, dass Ayla eine Welt betritt, in der Frauen eigentlich gar keinen Platz finden: die männerdominierte Pokerszene. Dort fällt sie natürlich total auf. Auch weil sie die Regeln nicht nur versteht, sondern auch bricht.

 

Welche Botschaft vermittelt die Serie in Bezug auf Selbstbestimmung und die Überwindung gesellschaftlicher Barrieren?

"High Stakes" zeigt, dass der Weg zur Selbstbestimmung zwar unbequem ist, aber dennoch wahnsinnig wichtig. Ayla entscheidet sich ja nicht für den sicheren Weg, sondern für ihren Traum. Dafür ist sie bereit, viel zu riskieren. Was mich besonders fasziniert, ist, dass wir eine Hauptdarstellerin zeigen, die sehr gläubig ist und Kopftuch trägt. Aber nicht, weil sie muss, sondern weil sie will. Wir erzählen hier keine klassische Rebellion, das finde ich sehr schön. Dadurch wird ein eindimensionales Bild aufgebrochen, was viele Menschen haben. 

 

Inwiefern trägt "High Stakes" zu einer queeren Repräsentation in Film und TV bei?

Das Besondere ist, dass es in "High Stakes" um viel mehr geht als um queere Darstellung oder um sexuelle Orientierung. Beeindruckend finde ich, wie selbstverständlich queere Identität erzählt wird. Es spielt keine Sekunde lang eine Rolle, ob Vincent homosexuell, heterosexuell oder bisexuell ist. Es wird einfach wahnsinnig selbstverständlich erzählt. Das habe ich bisher selten gesehen im deutschen Film und Fernsehen.

 

Wie haben die Vorbereitungen für Ihre Rolle ausgesehen?

Meine Vorbereitung bestand aus verschiedenen Säulen. Die klassische Vorbereitung treffe ich immer mit meinem Schauspielcoach. Wir sind das Buch durchgegangen, haben den emotionalen Vincent gesucht.

Und dann musste ich natürlich noch ein paar Skills ans Set mitbringen. Ich spiele einen ehemaligen Pokerchampion. Das heißt, ich musste souverän und glaubhaft rüberbringen, dass ich eine Pokervergangenheit habe. Ich möchte nicht, dass Pokerspielende, die sich die Serie anschauen, denken: "Oh, der hat doch noch nie gemischt! Der hat noch nie Karten in der Hand gehabt! Der hat doch noch nie die Jetons gesetzt!" Dafür haben wir mehrere Tage lang ein Coaching von einem Dealer in der Spielbank in Berlin bekommen. Das war total aufregend.

 

Was haben Sie übers Glücksspiel gelernt?

Was ich über Poker gelernt habe, ist, dass es natürlich ein Glücksspiel ist. Aber es ist vor allem auch Wahrscheinlichkeiten berechnen. Das war mir vorher nicht so klar. Wenn ich an einem Roulettetisch stehe, dann kann ich auf Schwarz oder Rot setzen und habe eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass es klappt. Ich kann es aber in keiner Weise beeinflussen, weil ich quasi gegen eine Maschine spiele. Am Pokertisch habe ich Menschen bei mir sitzen, die ich im besten Falle lesen kann. Dadurch bin ich viel stärker im Spiel. Zudem errechnen sich Pokerspieler permanent, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, mit dem eigenen Blatt zu gewinnen. Ich wusste vorher nicht, dass es so viel Mathematik ist.

 

Und würden Sie alles auf eine Karte setzen oder auf Nummer sicher gehen?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich bin grundsätzlich niemand, der immer auf Nummer sicher geht. Ich wende die Frage jetzt mal auf mein Leben an und nicht auf Jannik, der im Casino steht. Ich bin nicht der größte Fan davon, nur den sicheren Weg zu gehen, weil ich glaube, wenn man das tut, kann man nicht sonderlich viel erreichen. Manchmal muss man nach den Sternen greifen und versuchen, Dinge für sich zu ermöglichen. Das geht nur, wenn man auch mal ein Risiko eingeht.

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