KI – die neue Realität?

Begleitprogramm zum Serien-Highlight "Concordia – Tödliche Utopie"

Künstliche Intelligenz hält immer mehr Einzug in unseren Alltag. Die neue Dramaserie "Concordia – Tödliche Utopie" greift das Thema fiktional auf. Doch wie sieht es in der Realität aus? Wie stark beeinflusst KI unseren Alltag – und welche Chancen und Risiken sind mit ihr verbunden? Redaktionen von ZDF und 3sat haben sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt und rund um die Ausstrahlung von "Concordia – Tödliche Utopie" ein umfangreiches Begleitprogramm mit neuen Dokumentationen und Beiträgen zusammengestellt. Es geht u. a. um den Einsatz von KI in der Landwirtschaft, in der Kulturbranche, bei der Trauerarbeit und im Krieg.

  • ZDF Mediathek, ab 30. August 2024

Texte

Sendedaten im Überblick

Die Dramaserie "Concordia ­­‒ Tödliche Utopie" ist ab Samstag, 14. September 2024, 10.00 Uhr in der ZDFmediathek abrufbar und wird am 20. und 21. Oktober mit je drei Folgen im ZDF ausgestrahlt. Die Pressemappe finden Sie hier.

Der ZDF-Themenschwerpunkt "KI ­­‒ die neue Realität?" startet bereits im Vorfeld:

Künstliche Musik ‒ Die KI-Revolution im Pop

ab Freitag, 30. August 2024, 18.00 Uhr, in der 3satMediathek und in der ZDFmediathek
am Samstag, 31. August 2024, um 19.20 Uhr in 3sat

KI-Revolution ‒ Der Aufstieg der Maschinen

ab Dienstag, 10. September 2024, 5.00 Uhr in der ZDFmediathek 
am Dienstag, 17. September 2024, 18.00 Uhr in ZDFinfo

Der Preis der Sicherheit ‒ Wie real ist die KI-Welt von "Concordia"?

ab Samstag, 14. September 2024, 10.00 Uhr in der ZDFmediathek
am Sonntag, 20. Oktober 2024, um 0.25 Uhr im ZDF

plan b: Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft – Gegen den Hunger in der Welt

ab Samstag, 14. September 2024, 10.00 Uhr in der ZDFmediathek
am Samstag, 19. Oktober 2024, um 17.35 Uhr im ZDF

NANO: Kann Ich KI? mit Eric Mayer – Ein Selbsttest in drei Folgen

Folge 1 und 2 ab Samstag, 14. September 2024, 10.00 Uhr in der 3satMediathek und in der ZDFmediathek
In 3sat werden die Folgen im Oktober in der werktäglichen Sendung "NANO" (18.30 Uhr) ausgestrahlt.

heute journal/Interview mit dem KI-Experten Josef "Sepp" Hochreiter

am Sonntag, 15. September 2024, 21.45 Uhr im ZDF und anschließend in der ZDFmediathek

37°: Wir hör'n uns, wenn ich tot bin! Trauer und KI

voraussichtlich ab Montag, 16. September 2024, in der ZDFmediathek 
am Dienstag, 22. Oktober 2024, um 22.15 Uhr im ZDF

Terra X Harald Lesch: Wie KI uns überwacht

voraussichtlich in KW 38 in der ZDFmediathek
am Dienstag, 17. September 2024, um 22.45 Uhr im ZDF

YouTube: Terra X Lesch & Co – Live-Debatte zum Thema KI

am Mittwoch, 18. September 2024, 18.30 Uhr

auslandsjournal frontlines: KI im Krieg (Arbeitstitel)

ab Mittwoch, 25. September 2024, 18.00 Uhr in der ZDFmediathek
am Mittwoch, 25. September 2024, 22.15 Uhr im ZDF

13 FRAGEN: Killt KI die Popkultur?
ab Mittwoch, 25. September 2024, 17.00 Uhr in der ZDFmediathek und im YouTube-Kanal "unbubble"

Künstliche Musik ‒ Die KI-Revolution im Pop

ab Freitag, 30. August 2024, 18.00 Uhr, in der 3satMediathek und in der ZDFmediathek
am Samstag, 31. August 2024, um 19.20 Uhr in 3sat

Künstliche Musik ‒ Die KI-Revolution im Pop

Film von Hanna Langreder und Karsten Gravert, 2024
Redaktion: Bettina Petry
Produktion: Kobalt Productions GmbH
Länge: 37 Minuten

Das perfekte Imitat einer Popstar-Stimme in Sekundenschnelle produziert: KI-Musik ist immer weniger von menschengemachter Musik zu unterscheiden. Wohin wird das führen? Musikerinnen und Musiker sind mal besorgt, mal enthusiastisch angesichts der neuen Möglichkeiten, die nicht nur Einfluss auf Gebrauchsmusik nehmen, etwa Radiojingles und TV-Soundtracks, sondern auch auf das Schaffen von Megastars.  

Ein neuer Beatles-Hit nach 50 Jahren, eine vermeintliche Zusammenarbeit zwischen Drake und The Weeknd: Die Nachrichten aus dem Business überstürzen sich. KI ist das große Thema in der Popwelt. Ein eingetippter Satz, ein Klick – und schon kann jeder und jede einen scheinbar perfekt produzierten Song basteln.

Der Salzburger Musikproduzent Thomas Foster ist begeistert von den Einsatzmöglichkeiten der KI. Er erstellt Musik und Jingles für Werbung und fürs Radio, in den Abendstunden arbeitet er an eingängigen Hits für Clubs auf Ibiza und in Marbella. Andere Menschen braucht er für seine Produktionen kaum noch: Dank KI kann er selbst Streichorchester und mehrstimmigen Gesang einarbeiten. Programme wie Suno und Udio machen es möglich.

Was aber bedeutet diese Entwicklung für die Zukunft der Kreativen? Moritz Eggert, Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbands, sieht es kritisch. Er fürchtet, sie werden langfristig von der KI ersetzt.

Selbst Sängerinnen wie die österreichische Gesangslehrerin Monika Ballwein haben mitunter Schwierigkeiten, computergenerierte von echten Stimmen zu unterscheiden. Während einige Stars wie Billie Eilish und Stevie Wonder einen Brandbrief gegen die KI schreiben, setzen andere auf eine Umarmung der neuen Technik: Die US-Sängerin Grimes etwa stellt ihre Stimme im Netz zum Download zur Verfügung. Sollte damit jemand einen kommerziellen Erfolg erzielen, wird sie am Gewinn beteiligt.

Ein wichtiger Punkt sind auch Urheberrechtsfragen: Der GEMA-Vorsitzende Dr. Tobias Holzmüller setzt sich für eine faire Vergütung der Werke ein, mit denen die KI trainiert wurde. Dabei hat er allerdings gegen Big Tech in den USA zu kämpfen.

KI-Revolution ‒ Der Aufstieg der Maschinen

ab Dienstag, 10. September 2024, 5.00 Uhr in der ZDFmediathek 
am Dienstag, 17. September 2024, 18.00 Uhr in ZDFinfo

KI-Revolution ‒ Der Aufstieg der Maschinen

Film von Miles O'Brien, 2024
Produktion: PBS, USA
Länge: 45 Minuten

Kann der Mensch die Macht der Künstlichen Intelligenz nutzen, um die schwierigsten Probleme der Welt zu lösen, ohne eine unkontrollierbare Kraft zu schaffen, die ihn letztendlich vernichtet? ChatGPT und andere neue KI-Tools können komplexe Fragen beantworten, Aufsätze schreiben und realistisch aussehende Bilder in Sekundenschnelle erzeugen. Sie können sogar die Zulassungsprüfung eines Anwalts bestehen. Sollten wir uns freuen? Oder uns Sorgen machen? Oder beides? Der US-amerikanische Wissenschaftsjournalist Miles O'Brien stellt vor, wie Forscherinnen und Forscher versuchen, die Welt mithilfe von KI zu verändern und Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln – von der Medizin bis zum Klimawandel.

Der Preis der Sicherheit ‒ Wie real ist die KI-Welt von "Concordia"?

ab Samstag, 14. September 2024, 10 Uhr in der ZDFmediathek
am Sonntag, 20. Oktober 2024, um 0.25 Uhr im ZDF

Der Preis der Sicherheit ‒ Wie real ist die KI-Welt von "Concordia"?

Film von Tamar Baumgarten und Judith Voelker, 2024
Redaktion: Nina Behlendorf, Andrea Gries
Produktion: South & Browse
Länge: 45 Minuten

Die ZDF-Serie "Concordia – Tödliche Utopie" spielt in einer fiktiven Welt, in der Überwachung allgegenwärtig ist. Die Begleitdoku zur Serie zeigt: Ein Überwachungsszenario wie in "Concordia" ist in Teilen bereits Realität, KI und Überwachung gehören vielfach schon zum Alltag und bringen durchaus Vorteile mit sich. Doch wie viel davon verträgt eine demokratische Gesellschaft, die auf der Freiheit des Einzelnen basiert? Ist diese Freiheit in Gefahr oder wird sie noch größer, wenn wir uns überwachen lassen?

Anknüpfend an "Concordia – Tödliche Utopie" beleuchtet die Dokumentation das Thema KI und Überwachung an konkreten Beispielen und blickt unter anderem in die USA, wo Sicherheitskameras, Gesichtserkennung und andere Überwachungstechnologien bereits dazu beitragen, Straftaten zu verhindern und aufzuklären, aus Datenschutzgründen aber umstritten sind.

Auch im südkoreanischen Busan ist die Komplettüberwachung schon Realität: Wer dort in eigens konzipierte Viertel zieht, wohnt kostenlos – muss aber die Daten aller verwendeten Haushaltsgeräte preisgeben, ebenso die Informationen von Computersystemen, die direkt am Körper getragen werden. Smart Living, die totale Überwachung für ein besseres Leben?

Wie ist das Gleichgewicht zwischen Freiheit und Sicherheit auszubalancieren, und was bringt Menschen dazu, ein Stück ihrer Freiheit aufzugeben?

plan b: Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft – Gegen den Hunger in der Welt

ab Samstag, 14. September 2024, 10.00 Uhr in der ZDFmediathek
am Samstag, 19. Oktober 2024, um 17.35 Uhr im ZDF

plan b: Künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft – Gegen den Hunger in der Welt

Film von Antonia Schaefer, 2024
Redaktion: Caroline Wiemann, Christian Dezer
Produktion: Spiegel TV
Länge: 30 Minuten

Klimakrise und Arbeitskräftemangel: Bauern bangen um ihre Zukunft, unsere Ernährung ist gefährdet. Die Vereinten Nationen (UN) wollen den Hunger weltweit bis 2030 stoppen. Der Einzug Künstlicher Intelligenz wird die Landwirtschaft verändern und könnte die Lebensmittelproduktion sichern.

In Kamerun hat Adamou Nchange Kouotou eine KI-gestützte App entwickelt, mit der Bauern ihre Kulturpflanzen scannen und so deren Gesundheitszustand oder Schädlingsbefall ermitteln können. Das ermöglicht, schnell entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Eine direkte Hilfe für die Kleinbauern, die in der Subsahara-Region mit ausgelaugten Böden zu kämpfen haben.

In Südspanien, dem "Gemüsegarten" Europas, setzt Joaquín Soriano Fernandez auf Sensoren für die richtige Temperatur und Feuchtigkeit in seinen Gewächshäusern. Ein selbstlernender Algorithmus sorgt dafür, dass die von Dürre geplagten Bauern der Region immer präziser bewässern können – und damit große Mengen Wasser sparen.

In Madrid forscht die Ingenieurin Roemi Fernandez Saavedra an einer neuen Art der Ernte. Ihr zweiarmiger Ernteroboter kann schon jetzt die Form reifer Tomaten und Auberginen erkennen. Saavedras Ziel ist es, die Kosten und den Ausschuss zu minimieren und zugleich die mühsame Erntearbeit zu vereinfachen.

Eines der brisantesten Themen der Gegenwart ist die Verschwendung von Lebensmitteln. Allein in Deutschland landen jährlich elf Millionen Tonnen Essen im Müll. 17 Prozent davon fallen in Restaurants und Kantinen an. Deshalb nutzt eine Betriebskantine in Lünen nun ein selbstlernendes Prognosesystem, das täglich voraussagt, welche Gerichte in der Mittagspause am stärksten nachgefragt werden. Dementsprechend wird gekocht, und es gibt deutlich weniger Abfälle.

Zentral beim Einsatz von KI ist die Berücksichtigung ethischer Aspekte. "Ameca", ein hoch entwickelter humanoider Roboter, führt durch die Dokumentation und gibt Einschätzungen dazu ab, wo bei der Lebensmittelproduktion – vom Acker bis zum Teller – große Potenziale und die Grenzen von KI liegen.

NANO: Kann Ich KI? mit Eric Mayer – Ein Selbsttest in drei Folgen

Folge 1 und 2 ab Samstag, 14. September 2024, 10.00 Uhr in der 3satMediathek und der ZDFmediathek (5 Jahre lang)
In 3sat werden die Folgen im Oktober in der werktäglichen Sendung "NANO" (18.30 Uhr) ausgestrahlt.

NANO: Kann Ich KI? mit Eric Mayer – Ein Selbsttest in drei Folgen

Wie verändert Künstliche Intelligenz die Gesellschaft? In der dreiteiligen "NANO"-Reihe "Kann ich KI?" geht Eric Mayer dieser Frage in drei verschiedenen Lebensbereichen nach. In der ersten Folge schaut er sich an, wie KI in der politischen Kommunikation eingesetzt werden kann, in der zweiten Folge taucht er ein in den Bildungssektor und macht dort die Probe aufs Exempel: Kann KI ihm dabei helfen, als Alleswisser aufzutreten? Das Thema der dritten Folge lautet: "Kann ich mit KI ... meinen Job noch ausüben?"

 

Folge 1: Kann ich mit KI … politischer Superstar werden? Eric und die Demokratie

Es sind Bilder, die sich ins Gedächtnis brennen: Donald Trump als Häftling in einem amerikanischen Gefängnis. Wladimir Putin, der einen Kniefall vor dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping macht. Oder Joe Biden auf dem Sterbebett. Doch diese Szenen sind nicht echt, sie wurden mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt und verbreiten sich ungehindert im Netz. Welche Auswirkung hat KI auf unsere Demokratie?

"NANO"-Moderator Eric Mayer geht dieser Frage nach und will wissen: Wie einfach ist es, mittels KI selbst zum "politischen Superstar" und Wahlmanipulator zu werden? Die Kamera begleitet ihn dabei, wie er seine Stimme klont und damit einen Kollegen aufs Glatteis führt, wie er täuschend echt wirkende KI-Bilder von Politikern erstellt und mit wenigen Klicks das Gesicht eines Politikers gegen sein eigenes tauscht, um so eine bundesweite Fernsehansprache zu halten. Was bedeutet es für die Meinungsbildung und die Demokratie, wenn mithilfe von KI die Grenzen zwischen Realität und Fake aufgelöst werden?

 

Folge 2: Kann ich mit KI … alles wissen (oder so tun als ob)? Eric und die Bildung

Es braucht nur eine kurze Aufforderung an den Chatbot, und wenige Sekunden später ist die Hausarbeit fertig. Mit immer besser werdenden KI-Sprachmodellen wie ChatGPT sind KI-Texte kaum bis gar nicht mehr von selbst verfassten zu unterscheiden. Forschende sind sich uneins: Können in der Lehre überhaupt noch Inhalte vermittelt werden, wenn die KI auf jede Frage in Sekundenschnelle eine Antwort hat? Oder ist Künstliche Intelligenz vielleicht auch eine Chance für unser angestaubtes Bildungssystem?

"NANO"-Moderator Eric Mayer probiert es selbst aus: Unter Anwendung einer KI soll er einen 15-minütigen Vortrag aus dem Bereich Informatik erstellen und diesen im Anschluss als Gastdozent vor einem Fachpublikum an der Universität des Saarlandes halten. Wird auffliegen, dass Eric Mayer gar keine Ahnung hat, wovon er spricht?

 

Folge 3: Kann ich mit KI ... meinen Job noch ausüben? Eric und die Berufswelt

Wie verändert Künstliche Intelligenz schon jetzt die Arbeitswelt, und was wird da in den nächsten Jahren noch auf uns zukommen? Welche Berufe sind vielleicht bald Geschichte? "NANO"-Moderator Eric Mayer nimmt die Frage durchaus persönlich: Was heißt sie für ihn selbst? Wird er als Moderator auch bald überflüssig sein?

heute journal/Interview mit dem KI-Experten Josef "Sepp" Hochreiter

am Sonntag, 15. September 2024, 21.45 Uhr im ZDF und anschließend in der ZDFmediathek

heute journal/Interview mit dem KI-Experten Josef "Sepp" Hochreiter

Egal, ob Siri, Alexa oder der Übersetzer bei Google – sie alle basieren auf der KI-Technik von Josef "Sepp" Hochreiter. Der 57-Jährige gilt als Vorreiter moderner KI-Systeme. An der Universität Linz leitet der deutsche Informatikprofessor das Institute of Technology AI Lab. Dort arbeitet er an nicht weniger als einem neuen Sprachmodell, das ChatGPT vom Markt verdrängen soll. "heute journal"-Moderatorin Marietta Slomka spricht mit Hochreiter darüber, warum ChatGPT die in seinen Augen "falsche Technik" ist, was in Zukunft passieren muss und welche Chancen sich daraus ergeben.

37°: Wir hör'n uns, wenn ich tot bin! Trauer und KI

voraussichtlich ab Montag, 16. September 2024, in der ZDFmediathek 
am Dienstag, 22. Oktober 2024, um 22.15 Uhr im ZDF

37°: Wir hör'n uns, wenn ich tot bin! Trauer und KI

Film von: Julia Winschewski und Bettina Wobst, 2024
Redaktion: Annette Heinrich
Länge: 30 Minuten

"Trauer ist Liebe in ihrer wildesten Form", heißt es. Ein naher Mensch ist gegangen und hinterlässt eine große Lücke. Aber vielleicht könnte der Einsatz von Künstlicher Intelligenz den Schmerz lindern? Moderne Trauer-Technologien (Grief Tech), ermöglichen es, einen Avatar oder Chatbot von sich selbst oder von einem Verstorbenen für die Ewigkeit zu erzeugen. Was aber hat das für Auswirkungen – ethisch, rechtlich und vor allem für die menschliche Seele? "37°" begleitet erstmals in Deutschland zwei Frauen, Sarah (35) und Diana (34), die große Hoffnungen auf die neuen Möglichkeiten von KI setzen.

Sarah kämpft sehr mit dem Verlust ihrer 17-jährigen Tochter Elina. Diese ist vor zwei Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens geworden und litt seitdem unter einer starken posttraumatischen Belastungsstörung. Im Januar 2024 hat sich Elina das Leben genommen. Sarah kann das als Mutter kaum ertragen. Die Berufsschullehrerin ist arbeitsunfähig und besucht regelmäßig eine Psychotherapeutin. Halt geben ihr die zwei Söhne und Ehemann Tim. Doch Sarah setzt auch große Hoffnungen in eine KI. "Ich weiß, dass ich Elina nicht zurückholen kann. Aber vielleicht kann sie eine KI so simulieren, dass ich dadurch die Worte sagen kann, die mir noch wichtig sind, und sie antwortet auf ihre ganz eigene Art? Ich konnte doch nie Abschied nehmen. Das stelle ich mir tröstlich vor."

Auch Diana kennt den tiefen Schmerz, den der Tod mit sich bringt. Deshalb will die alleinerziehende Mutter eine "Conversational AI" von sich erstellen: Ein digitales Abbild von sich selbst, mit dem sich ihre Tochter Ella (4) auch nach dem Tod von Diana unterhalten könnte. "Man weiß nie, wann man gehen muss. Aber warum soll man überhaupt Abschied nehmen?", fragt Diana. Vor vier Jahren hat sie ihren Vater verloren. Die Trauer überfällt sie oft in Wellen, unvorhersehbar, aber sie will die Erinnerung an ihn festhalten. Diana bereut, nicht mehr Videoaufnahmen oder Fotos von ihm zu haben und denkt nun viel über ihren eigenen Tod nach. "Meiner Tochter trotzdem noch ein wenig Mama sein zu können, nie ganz weg zu sein, wie schön wäre das? Meine Werte, meinen Humor, meine Liebe für sie bewahren, das ist doch etwas Gutes?"

Neben Sarah und Diana befragt der Film auch ChatGPT zu Themen der menschlichen und virtuellen Trauerbegleitung. Es geht um positive oder negative Auswirkungen von digitalen Avataren auf den Abschiedsprozess und um das Suchtpotenzial für trauernde Angehörige. Im Gegensatz zum amerikanischen oder asiatischen Markt gibt es in Deutschland noch sehr wenige Erfahrungen mit "KI-Trauerangeboten". Der Film lotet dieses Neuland aus.

Terra X Harald Lesch: Wie KI uns überwacht

voraussichtlich in KW 38 in der ZDFmediathek
am Dienstag, 17. September 2024, um 22.45 Uhr im ZDF

Terra X Harald Lesch: Wie KI uns überwacht

Film von Juri Köster, 2024
Redaktion: Tobias Schultes, Christina Schrader
Produktion: Caligari Entertainment / ZDF
Länge: ca. 30 Minuten

Künstliche Intelligenz, die unsere geheimsten Wünsche erkennt, die uns beschützt und bewacht. Welche neuen Möglichkeiten tun sich auf? Welche Gefahren?

Die KI ist für uns da, immer und fast überall. Sie kennt uns, vielleicht sogar besser als wir selbst, und durchschaut unsere wahren Gefühle. In diesem Spannungsfeld spielt die fiktive ZDF-Serie "Concordia – Tödliche Utopie". Harald Lesch prüft, wie viel davon bereits in der Realität angekommen ist. "Concordia" ist der Traum von einer Stadt der Zukunft, in der alle sicher sind vor Kriminalität. Können wir uns bereits heute mithilfe von KI schützen?

Seit Jahren fallen Plätze in der Innenstadt Mannheims durch eine überdurchschnittlich hohe Kriminalitätsrate auf. Eine 24-Stunden-Videoüberwachung könnte helfen. Doch damit individuelle Merkmale wie Geschlecht, Erscheinung und Hautfarbe keine Rolle spielen, dürfen Gesichter von Personen nicht gescannt werden. Forschende suchen zusammen mit der Polizei nach einer Methode, die die Persönlichkeitsrechte der Bürgerinnen und Bürger nicht verletzt. Ein spezielles Programm soll ausschließlich die Bewegungsmuster der Passanten analysieren. Die Software muss beispielsweise zu erkennen lernen: Handelt es sich bei einer Begegnung um eine stürmische Begrüßung oder um einen eskalierenden Konflikt? Bei Letzterem soll sie sofort Alarm schlagen. So der Plan. Doch wie trainiert man die KI? Und wie erfolgsversprechend ist das System?

In der Serie "Concordia – Tödliche Utopie" analysiert ein Überwachungssystem die Emotionen der Menschen – überwiegen Angst, Freude oder Trauer? Auch in der Realität gibt es KI-Anwendungen, die Menschen und ihre Verhaltensweisen erfassen können – teils sogar bis in ihr "Innerstes". Wissenschaftsteams beschäftigen sich beispielsweise mit "intelligenter Audioanalyse" und dem sogenannten "Affective Computing". Sie wollen herausfinden, wie mittels KI von unserer Stimme auf unsere Stimmung geschlossen werden kann. Was lässt einen Redner besonders charismatisch wirken und wie überzeugt man sein Gegenüber besonders gut?

Zum Training der KI werden neben verschiedenen Stimmproben auch andere Kriterien erfasst, darunter Puls, Gesichtsausdruck und Körperhaltung. Die sogenannte "Facial-Micro-Expression" wird hinzugezogen, wenn sich für den Bruchteil von Sekunden unbemerkt Emotionen wie Ablehnung oder Zuneigung in der Mimik zeigen. Fatal – denn die "entgleisenden Gesichtszüge" geben unsere wahren Gefühle zu erkennen, die uns vielleicht nicht einmal selbst bewusst sind.

Doch was passiert, wenn KI miteinander vernetzt werden zu einer Art Super-KI oder "Artificial General Intelligence"? Google und Microsoft kündigten bereits an, vernetzte KI-Systeme zu entwickeln, die sich gegenseitig korrigieren und steuern – ohne die Kontrolle von Menschen. Wird es eine Super-KI geben, die in der Lage wäre, unabhängig Schlüsse zu ziehen und Entscheidungen zu treffen – autonom, ohne jede Aufforderung oder sogar gegen den menschlichen Willen? Harald Lesch beleuchtet die Hintergründe, warum Politik und Gesellschaft jetzt gefordert sind, verbindliche Regeln im Bereich KI aufzustellen.

YouTube: Terra X Lesch & Co – Live-Debatte zum Thema KI

am Mittwoch, 18. September 2024, 18.30 Uhr

YouTube: Terra X Lesch & Co ­– Live-Debatte zum Thema KI

Im interaktiven Live-Talk zur Sendung "Terra X Harald Lesch: Wie KI uns überwacht" spricht Harald Lesch mit Experten/Expertinnen über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz. Die Entwicklungen sind nicht zu bremsen, inwiefern müssen wir sie regulieren? Künstliche Intelligenz ist nicht fehlerfrei. Liegt darin eine Gefahr? Inwiefern kann man bei KI überhaupt von Intelligenz sprechen?

auslandsjournal frontlines: KI im Krieg (Arbeitstitel)

ab Mittwoch, 25. September 2024, 18.00 Uhr in der ZDFmediathek 
am Mittwoch, 25. September 2024, 22.15 Uhr im ZDF

auslandsjournal frontlines: KI im Krieg (Arbeitstitel)

Film von Katrin Eigendorf Jenifer Girke und Sabine Streich, 2024
Redaktion: Matthias Pupat
Länge: 30 Minuten

KI im Krieg – macht der Einsatz neuester Technologien die Kampfführung ausschließlich effektiver und gezielter? Oder wird Krieg dadurch auch um ein Vielfältiges gefährlicher und unkontrollierbarer? In der Ukraine geht "auslandsjournal frontlines" der Frage nach, wie Hightech und KI den Kriegsverlauf verändern und ob die Ukraine daraus zurecht die Hoffnung schöpft, sich im Kampf gegen Russland erfolgreich verteidigen zu können. Und: Was wissen die Ukrainer über den Einsatz von KI auf russischer Seite?

Das Team von ZDF-Sonderkorrespondentin Katrin Eigendorf erlebt, wie ferngesteuerte Roboter zur Evakuierung verletzter Soldaten oder zum Transport wichtiger Ausrüstung eingesetzt werden. Gleichzeitig erfahren sie, wie viel gefährlicher der Krieg durch den Einsatz von KI beispielsweise in Drohnen geworden ist. 

Ein weiterer Schauplatz des Films ist Israel. Ein Team israelischer Journalisten hat aufgedeckt, wie die Israel Defence Forces Künstliche Intelligenz in Gaza nutzt, um Hamas-Kämpfer zu lokalisieren und zu töten. In Gaza soll KI der israelischen Armee einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Hamas verschafft haben. Die neuen Technologien ermöglichen eine Vervielfachung der Angriffe, unter anderem durch die Lenkung von offensiven Drohnen.

In vielen Kriegsgebieten der Welt gibt es kaum psychologische Unterstützung oder psychiatrische Hilfe für Soldaten, Kriegsversehrte oder Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung. In Israel arbeiten Unternehmen daran, Betroffenen mit entsprechenden KI-Sprachmodellen Hilfe zu leisten.

Katrin Eigendorf geht mit ihrem Team in der Dokumentation auch der Frage nach, bis zu welchem Grad der Einsatz von KI im Krieg moralisch vertretbar ist. Darf KI töten? Haben wir Menschen die Technologien noch im Griff? Und wie werden sie von anderen Staaten, die den europäischen beziehungsweise westlichen Wertekompass nicht teilen, gehandhabt? Katrin Eigendorf spricht mit Experten und Expertinnen, wie mit KI umzugehen ist, damit ihr Einsatz die Sicherheit auf der Welt fördert und sie nicht weiter gefährdet.

13 FRAGEN: Killt KI die Popkultur?

ab Mittwoch, 25. September 2024, 17.00 Uhr in der ZDFmediathek und auf dem YouTube-Kanal "unbubble"

13 FRAGEN: Killt KI die Popkultur?

Das Debattenformat "13 FRAGEN" wird sich mit dem Thema "Macht KI die Popkultur kaputt?" befassen: KI komponiert Songs, die nicht mehr von menschengemachten Werken unterschieden werden können. Einige Künstlerinnen und Künstler begrüßen das als kreatives Werkzeug, andere kritisieren, damit nahe das Ende der Popkultur. Bei "13 FRAGEN" treffen Kritiker und Befürworter aufeinander und versuchen, einen Kompromiss zu finden. Es moderiert Jo Schück.

Eine rein KI-generierte K-Pop-Band begeistert Fans in Korea, und ein KI-Künstler lässt Drake und The Weeknd einen Song singen, an dem keiner der beiden wirklich beteiligt ist. Der 81-jährige Harrison Ford darf auf der Leinwand wieder wie 30 aussehen, und auf dem populären Tribeca-Festival in New York werden kreative KI-Kurzfilme gefeiert.  

Die Begeisterung teilen nicht alle: In Hollywood legten Schauspielerinnen und Schauspieler Ende 2023 monatelang die Arbeit nieder, um sicherzustellen, dass keine Kopien von ihnen auf der Leinwand erscheinen, ohne dass sie finanziell beteiligt werden. Ebenso sorgen sich Musikerinnen und Musiker angesichts des Einsatzes von KI in ihrer Branche um ihre wirtschaftliche Existenz. 

ZDFkultur auf Instagram: aroundtheword und dasistalsokunst

ZDFkultur auf Instagram: aroundtheword und dasistalsokunst

Unnütze Phrasen, komplizierte Satzstruktur, wenig Emotionen? Viele Inhalte werden heute mithilfe von ChatGPT und Co. geschrieben. Doch wie lässt sich die Sprache von Menschen und Chatbots unterscheiden? "aroundtheword" zeigt in einem spannenden Karussell Tipps und Tricks, wie man KI-Texte erkennt …

 

Leonard da Vincis "Vitruvianischer Mensch" ohne Arme und Beine? Und wo ist die Brücke geblieben bei Monets Seerosenteich? Diese und andere Fails passieren, wenn man eine KI bittet, berühmte Gemälde nachzustellen. Die User bei "dasistalsokunst" sind bei dieser interaktiven Story eingeladen, weitere Fehler zu entdecken. Können sie Original und KI-Kopie unterscheiden?

Thema KI: bereits veröffentlichte Dokumentationen und Beiträge

auslandsjournal frontlines: Hightech im Krieg – Neue Hoffnung für die Ukraine? (2024)

Hightech verändert den Krieg in der Ukraine. Für "auslandsjournal frontlines" begleitet ZDF-Sonderkorrespondentin Katrin Eigendorf ukrainische IT-Experten, die der Armee Technologie liefern – und damit neue Hoffnung, ihr Land gegen Russland zu verteidigen.

WISO: Zukunft der Medizin – Kann KI heilen? (2024)

Künstliche Intelligenz revolutioniert auch die Medizin. Algorithmen nehmen verstärkt Einfluss auf Diagnosen und Operationen. Was bedeutet das für Patientinnen und Patienten?

Das kleine Fernsehspiel – Das KI Manifest. Dokumentarfilm (2024)

Künstliche Intelligenz wird die Filmbranche für immer verändern – das wissen auch die vier Filmprofis, die sich auf ein nie da gewesenes Experiment einlassen. Mit Collien Ulmen-Fernandes

plan b: Roboter im Job – KI in der Arbeitswelt (2024)

Die Arbeitswelt verändert sich rasant: Fachkräfte fehlen, junge Menschen suchen mehr Erfüllung in ihrem Job. Roboter und Künstliche Intelligenz können da zu nützlichen Helfern werden.

plan b: Intelligente Lebensretter – Helfen mit Hightech (2023)

Eine Drohne fliegt Medikamente in abgelegene Dörfer, Roboter erledigen gefährliche Jobs: Mithilfe schlauer Technik können Menschen höher, schneller, weiter agieren. Das kann Leben retten.

3sat Kulturdoku: Kollegin übernimmt (2023)

KI verändert auch die Arbeitswelt der Kreativbranche radikal. Wie können sich Kreative aller Art vor KI-Ideenklau schützen? Welche Jobs sind besonders gefährdet, und welche neuen Jobs entstehen durch KI?

Die Spur: Kann KI Wahlen beeinflussen? Gefahr durch Desinformation (2024)

Mithilfe künstlicher Intelligenz wird versucht, Wahlen zu beeinflussen. Im Wahljahr 2024 wächst die Gefahr für die Demokratie. Wer steckt hinter manipulierten Bildern und Stimmen?

Die Spur: Mit KI zur Biowaffe ‒ Wie real ist die Gefahr? (2023)

Eine bedrohliche Vorstellung: Biowaffen, die mithilfe Künstlicher Intelligenz relativ einfach entwickelt werden können. Wird diese Vorstellung schon jetzt Realität?

Die Spur: Der gefährliche Goldrausch in Silicon Valley ‒ Wer steckt hinter ChatGPT & Co.? (2023)

Es ist ein Programm, das den Startschuss für eine weltweite Revolution geben könnte. Sein Name: ChatGPT. Doch nicht alle sehen darin einen Segen.

Terra Xplore: Brauchen wir künstliche Empathie? (2023)

Können bald auch Roboter und Maschinen Empathie zeigen? Biologin Jasmina Neudecker recherchiert, wie Künstlicher Intelligenz Empathie einprogrammiert wird.

Terra Xplore: Verliebt in einen Chatbot ‒ Mit Leon Windscheid (2023)

Kann die romantische Liebe durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden? Was wahre Liebe überhaupt ist und warum KI nicht nur schlechten Einfluss auf unsere Beziehungen hat – das erlebt Leon Windscheid mit Harald, der in einen Chatbot verliebt ist.

Maithink X – Die Show: Künstliche Intelligenz (2021)

 

Comedy

Browser Ballett: Der KI-Kollege (2024)

Künstliche Intelligenz erobert die Arbeitswelt. Auch in der Steuerberatung Stehlmann soll ein KI-Kollege die Prozesse optimieren. Doch schon bald sind nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch der soziale Frieden in Gefahr.

 

Kinderprogramm

pur+: Was kann Künstliche Intelligenz? (2024)

Ist das echt oder KI? Können Schülerinnen und Schüler einer neunten Klasse echte Fotografien von KI-generierten Bildern unterscheiden? Was können KI-Systeme und was (noch) nicht? Wo wird KI bereits in ihrem Alltag eingesetzt? PUR+-Moderator Eric Mayer geht der KI auf den Grund.

logo!: Was Künstliche Intelligenz schon alles kann (2023)

Kann KI Gedanken lesen, und ist sie vielleicht schon viel schlauer als wir? Moderator Sherif liefert Fakten.

Umfrage zum Thema KI im Auftrag des ZDF

Im Hinblick auf den ZDF-Themenschwerpunkt "KI ­– die neue Realität" und das Serien-Highlight "Concordia – Tödliche Utopie" hat das ZDF eine repräsentative Umfrage unter 1000 jungen Erwachsenen (25–34 Jahre) in Deutschland zum Thema KI in Auftrag gegeben. Die Umfrageergebnisse werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht und fließen in einige der neuen Dokumentationen und Beiträge zum Schwerpunkt ein.

Weitere Informationen

Fotos über ZDF-Kommunikation:
Telefon: 06131 – 70-16100 oder über diesen Link

Impressum

ZDF-Hauptabteilung Kommunikation
Verantwortlich: Alexander Stock
E-Mail: pressedesk@zdf.de
© 2024 ZDF

Kontakt

Name: Dr. Britta Schröder, Dr. Katharina Rudolph
E-Mail: schroeder.b@zdf.de; rudolph.k@zdf.de
Telefon: 06131 – 70-12108