L'Opéra – Dancing in Paris

An der weltberühmten Pariser Opéra Garnier bejubelt das Publikum die glanzvollen Inszenierungen mit den berühmten Étoiles, den Primaballerinen der Opéra Garnier. Doch der harte Alltag der Tänzerinnen und Tänzer wird nicht von Glamour, sondern von diszipliniertem Training, Konkurrenzkämpfen und Korruption bestimmt.

Zoé ist überglücklich: Sie hat sich ihren Weg zurück an die Opéra erkämpft und erlebt als gefeierte Primaballerina den Zenit ihrer Karriere. Auch die junge schwarze Tänzerin Flora, die sich gegen alle Widerstände behaupten konnte, gehört nun fest zum Ensemble.

Während die Tänzer sich auf den international renommierten Ballettwettbewerb in Varna vorbereiten, beginnt hinter den Kulissen die Suche nach einer neuen Intendanz. Diese artet zu einem gnadenlosen Machtkampf aus, in dessen Zentrum die neue Ballettmeisterin Diane steht. Zoé und Flora befinden sich plötzlich auf unterschiedlichen Seiten. Aber am Ende gilt es für beide, Entscheidungen zu treffen, die Auswirkungen auf ihr ganzes Leben haben.

Folge 1: "Ambitionen"

An der Pariser Opéra Garnier beginnt eine neue Spielsaison. Nach ihrem sensationellen Comeback, steht Zoé wieder als Étoile auf der Bühne und wird vom Publikum gefeiert. Doch seit Sébastiens Weggang als Intendant herrscht Chaos. Der neue Intendant, Philip Wilkinson, ist noch nicht im Amt und Tiphaine, die Assistentin der alten Intendanz, ist völlig überfordert.

Währenddessen beginnt die Tanzlegende Diane ihre Arbeit als neue Ballettmeisterin. Alle kennen die ehemalige Étoile, die selbst große Erfolge gefeiert hat. Insbesondere Zoé – war Diane doch für sie während ihrer Jahre an der Ballettschule eine Art Ersatzmutter und Mentorin. Mit ihr fühlt sich Zoé sicher.

Doch die strenge Diane, die unerbittlich Höchstleistungen fordert, will Zoé gleichzeitig in verschiedenen Produktionen besetzen. Dieser Vertrauensbeweis entwickelt sich für Zoé zunehmend zu einer körperlich fast nicht zu stemmenden Belastung. Die Anforderungen sind brutal und werden für Zoé zur Gefahr. 

Flora, die nun fest zum Ensemble gehört, lernt den Pablo kennen. Der aus Kuba stammende Tänzer beeindruckt sie. Und ermutigt sie, an dem prestigeträchtigen Wettbewerb in Varna teilzunehmen.

Folge 2 : "Katastrophe"

Das Rennen um die begehrten Plätze für den Ballettwettbewerb in Bulgarien hat begonnen. Nur sechs Tänzer der Opéra Garnier sollen teilnehmen. Die Auswahl liegt bei Diane, die die Teilnehmer auch trainieren wird. Flora, die voller Bewunderung für die neue Ballettmeisterin ist, wünscht sich nichts sehnlicher, als unter den Ausgewählten zu sein. Ihre Freundin Aurore wirkt viel reservierter. Als es bei einer gemeinsamem Wohnungsbesichtigung zu einem unangenehmen Zwischenfall kommt, wird die Freundschaft von Zoé und Aurore auf eine harte Probe gestellt

Zoé arbeitet weiter nach dem knallharten, von Diane diktierten Trainingsplan und schiebt alle körperlichen Warnsignale beiseite. Der neue erste Geiger Alec bemerkt in der Inszenierung ein Tempoproblem. Er fordert das Originaltempo der Komposition ein, was die Tänzer zwingt, die gesamte Choreografie immens zu beschleunigen. Dieser Kraftakt bringt Zoé an ihre Grenzen. Unter Zeitdruck findet trotz Bauarbeiten eine Tanzprobe auf der Bühne statt. Alec und Zoé sind so abgelenkt, dass sie die Bühnenarbeiten komplett vergessen. Es kommt zu einer Katastrophe.

Folge 3: "Auserwählt"

Zoé muss operiert werden und hat eine lange Reha-Zeit vor sich. Ihre Ärzte sind äußerst zurückhaltend hinsichtlich einer Prognose, ob sie jemals wieder professionell wird tanzen können. Zoé ist verstummt und reagiert nicht auf ihre Besucher.

Die Gerüchte verdichten sich, dass der ehemalige Tänzer und Trainer Jonas neuer Intendant der Oper werden könnte. Doch ist er dieser Position gewachsen? Es sind nur noch wenige Tage, bis Diane die ausgewählten Tänzer für den Wettbewerb in Varna bekannt gibt. Ausgerechnet bei einem wichtigen Vortanzen für den Wettbewerb ist Aurore unkonzentriert. Valentin ist sauer auf seine Schwester und versteht nicht, was mit ihr los ist. Auch Flora bemerkt, dass die sensible Aurore sich immer merkwürdiger verhält.

Floras Verhältnis zu Diane verschlechtert sich indessen. Die Ballettmeisterin stellt Flora vor allen bloß und kritisiert sie hart. Ihre Chancen, Diane von ihrem Talent zu überzeugen, schwinden.

Folge 4: "Verführerin"

Zoé arbeitet im Reha-Zentrum wie besessen an ihrer Genesung. Ihr Ziel ist es, so schnell wie möglich wieder auf die Bühne zurückzukehren. Dafür übertreibt sie es mit ihrem Training und ignoriert die ärztlichen Anweisungen.

Der schwerverletzte erste Geiger Alec trainiert im gleichen Reha-Zentrum. Es ist unsicher, ob er jemals wieder wird laufen können. Er weigert sich mit Zoé zu reden, der er die Hauptschuld an dem Unfall gibt. Nur langsam nähern sich die beiden an.

In der Opéra werden Flora und die anderen Wettbewerbskandidaten unterdessen von Diane trainiert. Die ehrgeizige Ballettmeisterin offenbart ihnen ihr wahres Gesicht: Mobbing, Demütigungen und psychologische Manipulation prägen ihren Trainingsstil. Während einer besonders demütigenden Probe erhält Flora Hilfe von völlig unerwarteter Seite.

Folge 5: "Grand Prix"

Diane und ihre Truppe kommen in Varna an. Die Tänzer der Opéra sind überrascht, als sie entdecken, dass ihr ehemaliger Intendant Sébastian als Coach vor Ort ist. Er betreut die Tänzerin Inez und bereitet auch eine neue Choregografie für die Opéra Garnier vor.

Diane ist entschlossen, Medaillen zu gewinnen, und behandelt ihr Team erbarmungsloser denn je. Für Flora wird der Aufenthalt zu einer Qual. Pablo vernachlässigt sie und beginnt Affären mit anderen Tänzerinnen. Sie weist die Annäherungsversuche von Valentin zurück, der ihr überraschend seine Gefühle gesteht. Und Flora zieht den Zorn von Diane auf sich, da sie eine ihrer Anweisungen missachtet. Als sie danach für die dritte Runde ausgewählt wird, weigert sich die Ballettmeisterin, sie vorzubereiten. Kann Flora diese Herausforderung allein bestehen?

Folge 6: "Schwarzes Herz"

Zoé ist zurück an der Opéra Garnier. Diane ist von den Fortschritten ihres Schützlings begeistert und plant Zoés große Rückkehr auf die Bühne. Ein brillanter politischer Coup: Diane rechnet sich damit sehr gute Chancen aus, Intendantin zu werden.

Flora hingegen hält sich seit dem Wettbewerb in Varna bedeckt. Doch als die Direktion den Diebstahl einer Champagnerkiste bemerkt, ahnt Flora, dass Aurore dahintersteckt. Sie konfrontiert ihre Freundin und Aurore offenbart ihr endlich, was sie seit vielen Jahren so belastet.

Unterdessen kehrt auch Sébastien für eine Ballettchoreografie in die Kompanie zurück. Es kommt zudem zu einem Wiedersehen von Zoé und Alec, der mittlerweile wieder mit Gehhilfe laufen kann. Schnell wird offensichtlich, dass sie Gefühle füreinander haben.

Folge 7: "Anklägerin"

Flora und Aurore legen offiziell Beschwerde gegen Diane ein. Nadja Menour, die Operndirektorin, verspricht eine Untersuchung und garantiert ihnen Anonymität. Diane lassen die Vorwürfe völlig kalt.

Sébastien bietet Zoé in seinem neuem Ballettstück eine Rolle als Solistin an. Zögernd nimmt Zoé an, möchte aber nur in der Gruppe tanzen. Auch privat läuft es gut für sie: Ihre Liebesbeziehung zu Alec wird immer enger.

Unterdessen zeigt sich, dass die Untersuchungskommission nur Augenwischerei ist. Dianes Ernennung zur Intendantin steht bereits fest und niemand ist an der Wahrheit interessiert. Nun hat Flora Angst, denn Diane scheint zu wissen, dass sie die Untersuchung ins Rollen gebracht hat. Ein Hauch von Revolte erfasst die Opéra. Aber Zoé hält weiter unerschütterlich zu ihrer Mentorin aus Kindheitstagen. Alecs Warnungen über diese toxische Beziehung will sie nicht wahrhaben.

Folge 8: "Aufbruch"

Die jungen Tänzer sind unsicher, wie sie mit Dianes Mobbing umgehen sollen. Die Mehrheit entscheidet sich, sich zu wehren. Sie beschließen, eine Petition aufzusetzen und den Rücktritt von Diane zu fordern. Flora ist enttäuscht, als Pablo sie nicht unterstützen will. Unterdessen versucht Zoé vergeblich, Flora zurückzuhalten. Während immer mehr Tänzer die Petition unterschreiben, bleibt Diane völlig unberührt und hält sich für unangreifbar.

Als Valentin die Leidensgeschichte seiner Schwester erfährt, unterschreibt er am Tag des jährlichen Beförderungswettbewerbs die Petition im Wissen, dass sich Diane beim Wettbewerb nun gegen ihn stellen wird. Doch als Diane Zoé manipulieren will, erwachen in ihr erstmals Zweifel an ihrer Mentorin. Schmerzlich wird ihr klar, dass sie für Diane immer nur Mittel zum Zweck war. Sie trifft eine Entscheidung.

Cecile Ducrocq (Buch, Regie)

Wie haben Sie sich darauf vorbereitet, eine Serie wie diese mit Opernprofis umzusetzen?

Es erfordert eine Menge Arbeit im Vorfeld, denn in unserer Truppe gibt es sowohl echte Tänzer, die aber nicht immer über Schauspielerfahrung verfügen, und natürlich Schauspieler, die keine Tanzerfahrung haben. Und dann sind da noch die Beziehungen mit dem Ballett der Pariser Oper. Das Operngebäude haben wir an drei verschiedenen Locations gedreht. Wir haben die Bühnenaufnahmen in der Lütticher Oper gedreht, die Innenaufnahmen und Außenaufnahmen natürlich in der Pariser Opéra Garnier. Die Bürosequenzen haben wir einem Schloss, das eine Autostunde von Brüssel entfernt liegt, nachgebildet. Die Dreharbeiten haben sich über vier Monate gestreckt.

Was waren die Ambitionen der zweiten Staffel?

In der ersten Staffel ging es um das Comeback: Eine Primaballerina, die nicht mehr an der Spitze steht, zieht, wie Rocky Balboa, ihre Schuhe wieder an und schafft einen Restart. Das Thema, mit dem wir uns diesmal beschäftigen wollten, war die körperliche Verletzung. Wir haben eine Menge recherchiert und viel mit Tänzern gesprochen. Sie sind Spitzensportler, die alle schon irgendwann einmal mit Verletzungen und mit der Unterbrechung ihrer Karrieren kämpfen, und dann wieder in die Spur kommen mussten.

Wir sind der DNA der Hauptfigur Zoé treu geblieben, die sich immer selbst in Frage stellt. Sie muss sich neu aufbauen und neu erfinden. Das ist ein Thema, mit dem sich jeder identifizieren kann ‒ auch diejenigen, die nicht tanzen oder nicht Spitzensportler sind.

Ariane Labed (Zoé)

Wie würden Sie den Charakter von Zoé beschreiben?

Zoé ist eine Primaballerina, die sich am Ende ihrer Karriere befindet. Sie ist bereits 35 Jahre alt – eine Primaballerina kann bis zu einem Alter von 42 Jahren auf der Bühne stehen. In gewisser Weise fühlt sie sich stabil und sicher in ihrer aktuellen Position. In ihrem Leben ist sie aber ein wenig verloren. Sie befindet sich in einer Abwärtsspirale, lebt hauptsächlich nachts, hat Sex mit vielen Männern und versucht, sich selbst zu finden.

Zoé kämpft durch den Tanz, und das erfordert als Schauspielerin notwendigerweise eine große körperliche Vorbereitung. Wir mussten mehrere Monate lang mithilfe von Choreographen arbeiten. Ich musste mir den klassischen Tanz wieder erarbeiten, den ich seit 20 Jahren nicht mehr getanzt hatte, wieder auf den Spitzen tanzen und alles wieder neu lernen.

Wie entwickelt sich der Charakter von Zoé?

In der zweiten Staffel sehen wir, wie Zoé ihre Position wiedererlangt. Sie ist in ihrer Arbeit erfüllt und wieder zu einem viel gesünderen Lebensstil zurückgekehrt. Eine ehemalige Lehrerin von ihr, die so etwas wie ihre Mentorin war, ihre Mutterfigur, fast wie ihre Familie, kehrt zurück und hat eine Menge Macht über Zoé. So verliert sich Zoé wieder.

Suzy Bemba (Flora) & Raphaël Personnaz (Sébastien)

Wie haben Sie sich auf diese Rollen vorbereitet?

Suzy Bemba: Zur physischen Vorbereitung habe ich wieder mit dem Tanzen angefangen. Ich hatte zwei Monate lang Training in Paris, mit acht Stunden Tanz pro Tag – und das jeden Tag. Am Anfang hatte ich Privatunterricht, um die Grundlagen zu üben, und nach und nach kamen andere Tänzer in die Klasse.

Außerdem habe ich bei den Proben viele Tänzer getroffen, von denen ich mir hier und da Inspiration holte. Ich sah, wie sie sich verhielten, wie sie sprachen, wie sie aßen. Das hat mir sehr geholfen. Es war auch hilfreich, an einem so eindringlichen Ort zu sein, denn dadurch hat man keine Wahl als zu tanzen.

Wie werden sich Ihre Figuren in der zweiten Staffel weiterentwickeln?

Suzy Bemba: Am Ende der ersten Staffel hat Flora so viel erlebt, dass sie dachte, es würde reichen. Sie ist zum Unterricht gegangen, aber die Arbeit war rein körperlich und psychisch war sie nicht immer gefestigt. Ich denke, dass man in einer Institution wie dieser natürlich körperlich hart arbeiten muss, weil man Sportler ist, aber auch die Psyche muss stark sein. In der zweiten Staffel sehen wir, dass Flora viel stärker ist, viel mutiger.

Raphaël Personnaz : In der zweiten Staffel muss Sébastien Cheneau ein paar Schläge einstecken. Es ist sehr interessant zu sehen, wie er weniger erfolgsverwöhnt, weniger strahlend zurückkommt. Und er kommt auch menschlicher zurück. Er ist flexibler, entspannter. Und das Wichtigste: Er konzentriert sich wirklich auf das, was ihn antreibt, auf das, was er künstlerisch liebt. Ich mag seine Entwicklung. Er hat ein bisschen von seinem Glanz verloren, ist viel müder geworden, hat eine Tracht Prügel bezogen. Und das ist gut so.