Magic Moves

Einzigartiges Zaubercamp mit den populärsten Magiern Deutschlands: Das ZDF und das LMU Klinikum München gehen im neuen Social-Factual-Format "Magic Moves" gemeinsam der Frage nach, ob das Erlernen von Zaubertricks die motorischen Fähigkeiten von Kindern mit halbseitiger körperlicher Lähmung (Hemiparese) verbessern und deren Selbständigkeit fördern kann.

Die Ehrlich Brothers begleiten das Projekt und laden zehn betroffene Kinder und Jugendliche zu einem zauberhaften Intensiv-Training ein - eine emotionale Reise mit einem magischen Finale vor Familie und Freunden.

 

Video 1: Intro zu "Magic Moves"

Video 2: Die Kids üben den "Gummi-Trick"

  • ZDF Mediathek, Alle Folgen “Magic Moves” und “Magic Moves Kids” ab Mittwoch, 27. November 2024
  • ZDF, Vier Folgen “Magic Moves” ab 30. November 2024, samstags, 19.25 Uhr
  • KIKA, Acht Folgen „Magic Moves Kids“ ab 1. Dezember 2024, sonntags, 14.40 Uhr
Video 1: Intro zu "Magic Moves"
Video 2: Die Kids üben den "Gummi-Trick"

Texte

Ein Projekt, das es so im Fernsehen noch nicht gab

Zu Beginn des Projekts zeigten uns Tom Gamlich und Jan Fritzowsky von der Produktionsfirma Content Laden eine zehnsekündige, aber sehr berührende kleine Heldenreise, die erste Therapieansätze dokumentiert: Kinder mit Hemiparese – einer halbseitigen Lähmung – erzielten durch das Erlernen von Zaubertricks erstaunliche Fortschritte in ihrer Mobilität im Alltag. Das war der Ausgangspunkt und die Grundidee für das Projekt "Magic Moves".

Auch die LMU München interessierte sich für den Ansatz und die Erforschung dieser ungewöhnlichen Therapieform und bot an, uns in der Entwicklung zu beraten und unser Projekt therapeutisch und mit einer umfassenden wissenschaftlichen Studie zu begleiten. Es entstand die Idee zu einem zweiwöchigen Zaubercamp, in dem sich zehn Kinder mit Hemiparese auf eine große Show für ihre Familien und Freunde vorbereiten. Mit viel Spaß und Ehrgeiz erlernen sie Zaubertricks und erzielen dabei Therapieerfolge, die über die bislang erprobten und angewendeten Behandlungsformen hinausgehen.

Von der "Kraft der Magie" über die Showbühne hinaus waren auch die Ehrlich Brothers überzeugt. Deutschlands bekannteste und erfolgreichste Zauberkünstler stiegen ohne Zögern in das Projekt ein, entwickelten gemeinsam mit den Therapeutinnen und Therapeuten die Zaubertricks für die Kinder, probten mit ihnen für den großen gemeinsamen Bühnenauftritt und begleiteten sie während des Camps.

Ein relevantes Thema, emotionales Storytelling, ein experimenteller, konstruktiver Ansatz mit klarer Zielsetzung und die Möglichkeit, Unterhaltung und Wissenschaft miteinander zu verbinden – das sind die Formatbestandteile, nach denen wir für unsere sogenannten Social Factuals suchen. Mit "Unvergesslich – Unser Chor für Menschen mit Demenz"", "Don't Stop the Music" oder wie im letzten Jahr mit "Buchstäblich leben" haben wir auf dem internationalen Markt Formatvorlagen entdeckt, die wir für das ZDF erfolgreich und preisgekrönt adaptiert haben.

Mit "Magic Moves" starten wir nun die erste Eigenentwicklung in diesem Genre, die in vier Folgen im Hauptprogramm und als eigens konzipierte Version für Kinder in vier Doppelfolgen bei KiKA zu sehen sein wird. Ein großes magisch-wissenschaftliches Projekt, das es so bislang im Fernsehen noch nicht gegeben hat.

Thorsten Haas, Simone Barthel, Damaris Sánchez Parellada
ZDF-Hauptredaktion Show

Stab und Inhalt

Regie   Jan Fritzowsky  
Kamera   Tobias Liesche, Clemens von Dewitz, Carlo Feist, Julian Gaymann, Jonah de Graaf, Jens-Tibor Homm, Hamid Maulid, Matthias Obermeier, Dennis Ströbele, Tobias Welmering
Schnitt   Sebastian Bolenius, Dominik Brendel, Michael de Meyer, Fabio Fischer, Wiebke Gürth
Maske und Kostüm   Yvonne Schreiber 
Requisite    Luisa Hüber, Benedikt Bradler  
Musik   Lars Hempel
Produktionsleitung   Johannes Neugirg
Herstellungsleitung    Jan Michael Skavron
Producerin   Carina Hlusiak
Produzenten   Tom Gamlich, Jan Fritzowsky
Produktion                    Content Laden
Redaktion
"Magic Moves"
  Thorsten Haas, Simone Barthel, Damaris Sánchez Parellada

Redaktion "Magic Moves Kids"

  Dorothee Herrmann, Katharina Galle
Fachberatung   Dr. von Haunersches Kinderspital & iSPZ Hauner MUC, LMU Klinikum München, Kinderzentrum Maulbronn, Zentrum für Neuropädiatrie, Schönklinik Vogtareuth, Klinikum rechts der Isar, TU München
Moderation    Ehrlich Brothers
Länge   4 x 45 Minuten (ZDF), 8 x 24 Minuten (KiKA)

 

Inhalt

Die Ehrlich Brothers begleiten zehn Kinder in einem einzigartigen Camp und gehen der Frage nach, ob Zaubertricks die motorischen Fähigkeiten von Kindern mit Hemiparese verbessern können. An der Seite des LMU-Klinikums München und einem spezialisierten Therapeutenteam erwartet die Kinder ein innovatives und altersgerechtes Training. Das vierteilige Social Factual ist eine emotionale Reise mit einem magischen Finale vor Familie und Freunden.

"Magic Moves" als Teil der Wissenschaft: Zwei von 1.000 Kindern in Deutschland leiden an einer Hemiparese, verursacht durch angeborene oder erworbene Schädigungen des Gehirns. Vorangegangene wissenschaftliche Studien legen nah, dass man durch bestimmte Therapien das Gehirn austricksen, neue Areale des Gehirns aktivieren und so die Beweglichkeit und Motorik der betroffenen Kinder verbessern kann – auch durch das Erlernen von magischen Tricks? Die Ergebnisse aus den Dreharbeiten fließen in eine wissenschaftliche Untersuchung ein.

"Magic Moves" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hauptredaktion Show und der Hauptredaktion Kinder und Jugend des ZDF und wird wissenschaftlich begleitet von Ärztinnen des Dr. von Haunerschen Kinderspitals und des integrierten sozialpädiatrischen Zentrums (iSPZ Hauner) am LMU Klinikum München, des Zentrums für Neuropädiatrie der Schönklinik Vogtareuth und des Kinderzentrums Maulbronn.

Die Folgeninhalte

Samstag, 30. November 2024, 19.25 Uhr, im ZDF
Folge 1

Nach dem Einzug auf die Burg lernen die Kinder erste Zaubertricks kennen, die sie in den kommenden Tagen immer wieder gemeinsam mit den Ehrlich Brothers üben. Welcher Trick passt zu welchem Kind am besten und kann helfen die Motorik der gelähmten Hand zu verbessern, um dem definierten Alltagsziel näher zu kommen? Das stellt auch die Ehrlich Brothers vor Herausforderungen.

Am Ende des magischen Camps wartet eine große Finalshow. Ob sich dann tatsächlich alle zehn Nachwuchszauberer mit ihren Tricks auf die große Bühne trauen? Bevor es soweit ist, stehen ihnen noch einige aufregende Tage und magische Aktionen auf der Burg bevor.

Zum Beispiel ein Besuch in der Burg-Falknerei, bei dem die Kinder mit "mystischen Tieren" ihre Kraft und ihr Selbstbewusstsein trainieren. Für manche eine erste große Mutprobe. Später geht es im Kaminzimmer der Burg gemütlich zu. Um die Kinder besser kennenzulernen, laden die Ehrlich Brothers zu einem Lagerfeuer mit selbstgemachtem Stockbrot ein. Dieser Abend entwickelt sich für alle beteiligten Zauberer zu einer emotionalen Achterbahn der Gefühle – für die Kleinen genauso wie für die beiden Großen.

 

Samstag, 7. Dezember 2024, 19.25 Uhr, im ZDF
Folge 2

Weiter geht es mit einem wertvollen Training zum Thema Selbstbewusstsein: Hierfür haben die Ehrlich Brothers Profitänzerin Sophie Hauenherm auf die Burg eingeladen. Sophie selbst ist, seit sie 18 Jahre alt war, inkomplett querschnittgelähmt. Ihre Ärzte prognostizierten ihr, nie mehr laufen zu können. Heute tritt die Tänzerin teilweise mit Krücken oder im Rollstuhl sitzend auf den größten Bühnen Deutschlands auf. Sie möchte den Kindern zeigen, wie man sich selbstbewusst auf der Bühne bewegt und dass es oft mehr Wege gibt, als nur einen, um eigene Träume Wirklichkeit werden zu lassen.

Auch Jule und Leopold lernen ihre Tricks für die große Finalshow am Ende des Camps kennen, natürlich so ausgewählt, dass sie ihnen beim Erreichen ihrer Alltagsziele helfen können. Bei der Ausführung der Zaubertricks sind immer beide Hände gefordert. Ob Leopold am Ende des Camps die Pizza alleine schneiden kann oder Jule sich selbst einen Zopf binden?

Es geht auch um den wohl größten Traum der Menschheit: Fliegen. Die Kinder dürfen sich heute fallen lassen und an einem Kran hängend, einen wahren Höhenflug erleben. Das fordert eine Riesenportion Mut. Ob sich alle trauen?

 

Samstag, 14. Dezember 2024, 19.25 Uhr, im ZDF
Folge 3

Es wird sportlich für die Kinder, denn sie spielen Quadball. Dabei zeigt auch Entertainer Bürger Lars Dietrich vollen Einsatz. Sein geheimer Auftrag: einen Nachwuchsmoderator oder -moderatorin finden. Denn ohne, dass die Kinder davon wissen, findet ein kleines Casting statt. Wer darf gemeinsam mit den Ehrlich Brothers vor über 400 Menschen die Finalshow moderieren?

Für das große Finale ist noch einiges vorzubereiten. Dafür gibt es Besuch von Sängerin Kati K. Mit ihrer Unterstützung gestalten die Kids ihre Kostüme für den großen Auftritt – natürlich im typischen Erlich-Brothers-Look – und ein tolles, kreatives Bühnenbild. Schaffen die Kinder alles rechtzeitig fertig zu bekommen? Und stehen am Ende wirklich alle Kinder auf der Bühne?

 

Samstag, 21. Dezember 2024, 19.25 Uhr, im ZDF
Folge 4

Zeit für die Generalprobe: Zum ersten Mal stehen die Kinder gemeinsam auf der Bühne der Burg und präsentieren, was sie die letzten Tage geübt haben. Für Andreas und Chris Ehrlich mindestens genauso nervenaufreibend wie für die Kinder. Bei wem funktionieren die Zaubertricks schon, und wer muss bis zur Finalshow vor 400 Zuschauern noch kräftig üben?

Zusammen mit dem ärztlich-wissenschaftlichen Team und den Ehrlich Brothers erleben die Kinder zum Abschluss des Zaubercamps ein magisches Dinner. Gemeinsam mit einer Weltrekordhalterin mixen die Zauberlehrlinge leckere Drinks und mit TV-Köchin Meta Hiltebrand bereiten sie ein großes Festmahl für alle zu – gewürzt mit allerlei kleinen Zaubertricks.

Und dann ist es endlich so weit: Der Tag der Finalshow ist da! Werden alle Kinder den Mut aufbringen und ihre Tricks auf der großen Bühne präsentieren? Konnten die zehn Kinder ihre motorischen Fähigkeiten verbessern, ihre Alltagsziele erreichen und: Ist das magisch-wissenschaftliche Projekt geglückt?

"Vielleicht der größte Trick in unserem Leben"

Drei Fragen an Andreas und Chris Ehrlich

Was hat Sie bewogen, bei "Magic Moves" dabei zu sein?

Chris Ehrlich: Wir begeistern seit zehn Jahren mit unseren Live-Shows Millionen von Menschen in den größten Arenen. Bei "Magic Moves" hingegen ging es nicht um die große Show. Hier standen wir vor einer besonderen Herausforderung: die Zauberkunst in einem anderen Kontext zu nutzen, nämlich für therapeutische Zwecke.

Andreas Ehrlich: Zauberei ist für uns die schönste Unterhaltungsform der Welt. Aber zu erleben, was Zauberei therapeutisch bewegen kann, das ist unfassbar beeindruckend, da bekomme ich jetzt wieder Gänsehaut. Vielleicht war das sogar der größte Trick in unserem Leben. 

Wie war die Zusammenarbeit mit den Kindern für Sie?

Andreas Ehrlich: Für uns war es nicht selbstverständlich, dass die Kinder mit so einer großen Freude dabei sind. Es war für uns überwältigend zu erleben, welchen Enthusiasmus sie an den Tag gelegt haben. Es wurde von morgens bis abends gezaubert.

Chris Ehrlich: Die Kinder waren irgendwann an einem Punkt, wo sie gar nicht gemerkt haben, wie intensiv sie ihre gelähmte Hand eingesetzt haben.

Was nehmen Sie persönlich aus "Magic Moves" mit, was bleibt in besonderer Erinnerung?

Andreas Ehrlich: Wir haben gelernt, dass Zauberei Kindern eine riesige Portion Selbstbewusstsein geben kann. Kinder mit Lähmung werden gemobbt, gehänselt und – wir dürfen noch nicht zu viel verraten – es haben sich mithilfe von Zauberei unfassbare Dinge entwickelt. 

Chris Ehrlich: "Magic Moves" war das außergewöhnlichste Projekt, bei dem wir mit unserer Zauberei je teilgenommen haben.

Ausgewählte Statements der Kinder

Josephine: Für mich waren die schönsten Erlebnisse im Zaubercamp das Sitzen am Lagerfeuer, das Fliegen und das Magic Dinner. Am liebsten denke ich an die gemeinsamen Momente am Lagerfeuer zurück. Ich fand es sehr cool, mit Andreas und Chris zu trainieren. Mir hat der Zaubertrick mit den Karten und dem Gummi am besten gefallen, weil es einfach Spaß macht, neue Zaubertricks zu lernen. Anfangs wusste keiner, wie der Trick funktioniert, aber im Laufe der Zeit hat es jeder auf der Burg verstanden. Nach dem Camp fühlte ich mich erleichtert und glücklich. 

Gabriel: Das Schönste, was ich im Zaubercamp erlebt habe, war das Fliegen – ich bin geflogen, und das fand ich unglaublich cool. Auch das Treffen mit den Ehrlich Brothers war für mich sehr besonders. Das tägliche Zaubertraining mit ihnen war sehr witzig und auch richtig cool. Der Kartenzaubertrick hat mir am meisten gefallen. Er hat sehr gut zu mir gepasst, da ich in meiner Freizeit gerne Karten spiele, wie zum Beispiel Skat. Was mir am Zaubercamp vor allem in Erinnerung geblieben ist, ist das Moderieren der Abschiedsgala in München gemeinsam mit den Ehrlich Brothers. Das ganze Projekt war für meine Familie und mich einfach nur magisch. 

„Wir werden das ‚Magic Moves‘-Intensivtherapiekonzept weiterentwickeln“

Interview mit Dr. Michaela Bonfert (projektverantwortliche Ärztin und Wissenschaftlerin), Dr. Alexandra Sitzberger (projektleitende Ärztin) und Maike Marx (projektleitende Ergotherapeutin)

Wie sind Sie zu diesem ungewöhnlichen Projekt "Magic Moves" gekommen?

Am integrierten Sozialpädiatrischen Zentrum am Dr. von Haunerschen Kinderspital (iSPZ Hauner) des LMU Klinikums München betreuen wir im Fachbereich Motorik- und Interventionsambulanz (Leiterin: Oberärztin Dr. Alexandra Sitzberger) etwa 800 Kinder und Jugendliche mit angeborener und erworbener Hirnschädigung. In diesem Zusammenhang führen wir in der AG Neuromodulation (Leiterin: Oberärztin Dr. Michaela Bonfert) wissenschaftliche Projekte zu innovativen – auch selbst entwickelten – Therapiekonzepten durch.

In Folge einer Pressemeldung zu einem dieser Forschungsprojekte nahm die Produktionsfirma Content Laden Kontakt zu uns auf und stellten uns ihre Gedanken zu "Magic Moves" vor: Ein Projekt, in dem Zaubern als Therapie für Kinder mit Hemiparese zum Einsatz kommt. Da wir aus eigener Erfahrung unterstreichen können, dass Therapie besonders dann gut angenommen wird, wenn sie Spaß macht und die Aufmerksamkeit fesselt, war unser Interesse an dieser Projektidee sofort geweckt. Das britische Projekt BREATH aufnehmend, dem eine Vorreiterrolle in der Entwicklung von Zaubern als Therapieansatz beikommt, hatten wir hier im iSPZ Hauner bereits im Jahr 2014 ein einwöchiges Zaubercamp mit einer kleinen Gruppe von Kindern mit Hemiparese durchgeführt und konnten somit schon auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Als sich auch unsere eng kooperierenden Kollegen PD Dr. Sebastian Schröder, Ärztlicher Direktor des Kinderzentrums Maulbronn, und Prof. Dr. Steffen Berweck, Chefarzt des Neuropädiatrischen Zentrums der Schönklinik Vogtareuth, von dem Projektvorschlag überzeugt zeigten, haben wir keinen Moment gezögert und unsere Beteiligung an "Magic Moves" zugesagt.

Was ist das Einzigartige am Projekt "Magic Moves"?

In "Magic Moves" haben wir ein innovatives und kindgerechtes Intensivtraining der Arm-Handfunktion für Kinder mit Hemiparese entwickelt. Einzigartig wird das Therapiekonzept "Magic Moves" dabei durch die Kombination von Ziel-orientiertem Training von durch die Kinder selbst festgelegten Therapiezielen beziehungsweise Wünschen aus Alltagsaktivitäten heraus, der Anwendung von Neurostimulation, dem eigens für das Projekt mit den professionellen Magiern entwickelten maßgeschneiderten Zaubertraining und den sorgfältig ausgewählten, therapeutisch begleiteten Gruppenaktivitäten im Rahmen eines zweiwöchigen Intensivcamps. 

Hervorzuheben ist außerdem die umfassende wissenschaftliche Begleitung von "Magic Moves" mit besonderem Fokus auf Betrachtung der Arm-Hand-Funktion, psychologischer Aspekte (Selbstwertgefühl, Unabhängigkeit, Lebensqualität) und der Untersuchung, ob sich mittels bildgebender Verfahren (MRT/Kernspintomographie) möglicher Weise erreichte Verbesserungen der Arm-Hand-Funktion auch in Veränderungen im Gehirn widerspiegeln.

"Magic Moves" ermöglicht somit die Realisierung einer zeitgemäßen Forschung für Kinder. Eine derartige Forschung kann uns helfen, die Vorgänge besser zu verstehen, die durch die Therapie im Gehirn angestoßen werden. Außerdem lernen wir durch die umfassenden Untersuchungen mehr darüber, wie viel an Therapie für welches Kind mit welchen Erkrankungscharakteristika unter welcher Zielsetzung besonders gut geeignet sein kann. Aufbauend auf diesem Wissen werden wir das "Magic Moves"-Intensivtherapiekonzept weiterentwickeln können.

Was ist der medizinische Hintergrund zum Projekt "Magic Moves"?

Kinder mit Hemiparese erfahren meist die stärkste Einschränkung in ihrer Alltagsfunktion und Teilhabefähigkeit durch Schwierigkeiten in der Arm-Handfunktion. Je nachdem wie stark ausgeprägt die Schwäche der Muskulatur, die spastische Tonuserhöhung der Muskulatur und die fehlende motorische Kontrolle über einen Muskel oder eine Muskelgruppe sind, desto mehr oder weniger sind beid- und einhändige altersentsprechende Aktivitäten wie Schuhebinden, Reißverschlussschließen, Pizzaschneiden möglich. Um sowohl die Ein- als auch die Beidhand-Funktionsfähigkeit zu verbessern, haben sich verschiedene ergotherapeutische Ansätze bewährt. Den Kern erfolgreicher Konzepte stellen dabei eine individuell auf den einzelnen Patient:in abgestimmte und an Alltagszielen orientierte Herangehensweise sowie eine hohe Trainingsintensität über einen begrenzten Zeitraum dar.

Im Projekt "Magic Moves" wird eine solche personalisierte, ergotherapeutische Intervention mit dem Erlernen von individuell an das einzelne Kind adaptierter Zaubertricks kombiniert. Hierdurch wird eine extrem hohe Motivation aufseiten der Kinder erzielt und das Erreichen einer optimalen Trainingsintensität sichergestellt. Zum Performen eines Zauberkunststücks gehören neben den zur Ausführung notwendigen Bewegungsabläufen auch das Präsentieren des Tricks – also zum Beispiel das Auftreten und Sprechen auf der Bühne. Neben der eigentlichen Verbesserung der Arm-Hand-Funktion können durch diese Art des therapeutischen Zaubertrainings auch andere für Entwicklung und Teilhabe der Kinder maßgeblich wichtige Domänen angesprochen werden, wie zum Beispiel Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl.

Durch die Verbesserung auf der Funktions- und Aktivitätsebene, die hieraus folgende Steigerung der Unabhängigkeit und die möglichen positiven psychologischen Effekte hat eine derartige Intensivtherapie das Potential die Lebensqualität des betroffenen Kindes und seiner Familie positiv zu beeinflussen.

Wie ist das Camp aus medizinischer Sicht gelaufen? Welche Erfolge haben sich tatsächlich eingestellt?

Die Ergebnisse werden im Verlauf des Herbstes 2024 ausgewertet und zusammengefasst. 

Wie groß ist das medizinisch-wissenschaftliche Team im Hintergrund?

Für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines Intensivtherapiecamps wie "Magic Moves" bedarf es eines interdisziplinären und interprofessionellen Teams, das Hand in Hand arbeitet. Das ärztlich-therapeutische "Magic Moves"-Team umfasst insgesamt 33 Personen.

Welche besonderen Erfahrungen und Ergebnisse nehmen Sie aus "Magic Moves" mit?

Von der ersten Idee und den ersten Gesprächen an war "Magic Moves" für uns ein ganz besonderes Herzensprojekt. Der Erfolg des "Magic Moves"-Camps ist ganz besonders der Offenheit der Familien gegenüber dem Projekt, der unglaublich hohen Motivation der beteiligten Kinder, der großen Erfahrung aller Therapeut*innen aus den drei beteiligten Zentren, iSPZ Hauner des LMU Klinikums, Kinderzentrum Maulbronn und Schönklinik Vogtareuth, und dem außergewöhnlichen Engagement aller am Projekt beteiligten Kolleg*innen zuzuschreiben. Die hochkonzentrierte Atmosphäre, die auf der Burg herrschte, ermöglichte die maßgeschneiderte Gestaltung der unterschiedlichen Therapiemaßnahmen. Besonders beeindruckt hat uns dabei auch die Arbeit der Magier – von Andreas und Chris Ehrlich sowie Andreas Sucker, Henri Hainz und Oskar Stolovits – mit den Kindern. Immer voll und ganz auf Augenhöhe und Dank ihrer sehr einfühlsamen Art und Weise ist es ihnen allen gelungen, die anspruchsvollen Zaubertricks ganz selbstverständlich zu vermitteln. Durch die Anwesenheit der Magier im Camp wurde das Zaubertraining so jeden Tag zu einer außergewöhnlichen Therapiestunde.

Alle Kinder waren so hochmotiviert bei der Sache, dass auch außerhalb der Therapieeinheiten kräftig gemeinsam mit den anderen Kindern gezaubert wurde – egal wo man abends hinkam, überall wurde gelacht, präsentiert, gestaunt und applaudiert. Auf die hierdurch zum Teil sehr rasch erreichten Therapiefortschritte der Kinder konnte in der sehr engen und wertschätzenden Zusammenarbeit zwischen dem therapeutischen Team und den Zauberern hervorragend reagiert und das Zauberprogramm so stetig weiterentwickelt werden. In diesem Sinne sind wir sehr glücklich in diesem Projekt erfahren zu haben, was wir alle gemeinsam als große "Magic Moves"-Familie erreichen können.

„Magic Moves Kids“ bei KiKA

Ab 1. Dezember 2024, sonntags, 14.40 Uhr, zeigt KiKA in vier Doppelfolgen die eigens für den Kinderkanal erzählte Fassung "Magic Moves Kids" aus der Perspektive der Kinder. Die Folgen sind ab 27. November 2024 in der ZDFmediathek abrufbar, "Magic Moves Kids" zusätzlich noch in der tivi-App und überall, wo es KiKA gibt.

Am 30. November 2024, 20.00 Uhr, widmet die Sendung "KiKA Live" Teilnehmerin Josephine eine komplette Folge: Zwei Wochen lang hat Josephine viele Tricks gelernt und nebenbei ihre Fingerfertigkeiten trainiert. Moderator Ben besucht die 13-Jährige auf Burg Rabenstein und lässt sich von ihr jede Menge "Magic Moves" zeigen. Schafft Josephine es mithilfe der Ehrlich Brothers, Ben vollkommen zu verzaubern?

Die Sendereihe "stark!" begleitet bei KiKA (Sendetermin folgt) den "Magic Moves"-Teilnehmer Gabriel. Er hat von Geburt an Hemiparese, seine rechte Körperseite ist davon betroffen, und er kann vor allem seine rechte Hand nicht so steuern und bewegen, wie er gerne möchte. Die Dokumentation mit dem Folgentitel "Gabriel ‒ Zaubern als Therapie" zeigt, ob und wie sich seine Hemiparese-Symptome im Zaubercamp verbessern.

Alle Sendetermine im Überblick

Mittwoch, 27. November 2024, in der ZDFmediathek
Alle Folgen "Magic Moves” und "Magic Moves Kids"

Ab 30. November 2024, samstags, 19.25 Uhr, im ZDF
Vier Folgen "Magic Moves"

Ab 1. Dezember 2024, sonntags, 14.40 Uhr, in Doppelfolgen bei KiKA
Acht Folgen "Magic Moves Kids"

Samstag, 30. November 2024, 20.00 Uhr bei KiKA
"KiKA Live" mit Teilnehmerin Josephine

Bei KiKA, Sendetermin folgt
"stark!" mit Teilnehmer Gabriel
Dokumentation

Samstag, 21. Dezember 2024, 12.00 Uhr, im ZDF
"einfach Mensch"
Inhalte folgen

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