Sprengstoff
Coming-of-Age-Drama
Der 45-minütige Kurzfilm "Sprengstoff" setzt die Reihe gesellschaftlich relevanter fiktionaler Themenfilme für Kinder und Familien in ZDFtivi fort. Genau 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Zeit zeigt das Drama auf, wie tief rassistische Vorurteile in der Gesellschaft verwurzelt sind, und wie eine Fliegerbombe als Relikt aus jener schrecklichen Zeit zum Aufhänger für das erneute Aufkeimen von Gewalt wird.
- ZDF-Streaming, Ab Donnerstag, 2. Mai 2025, ab 5.00 Uhr (verfügbar bis 2. Mai 2030)
- KIKA, Am Sonntag, 4. Mai 2025, um 20.00 Uhr
Texte
"Unsere Heldin Anne zeigt, dass auch junge Menschen viel bewegen können, wenn sie sich trauen" - Statement der Autoren Thomas Moeller und Sebastian Grusnick
Für unseren Film "Sprengstoff" haben wir nach einem Bild gesucht, das beschreibt, wie der Krieg noch heute, 80 Jahre nach dessen Ende, nachwirkt und für uns Bedeutung hat.
Wir haben uns gefragt, was die Folgen eines Krieges sind, wie wir mit Geflüchteten umgehen und wie wichtig es ist, Haltung zu entwickeln und die eigene Meinung gleichzeitig immer wieder zu hinterfragen. So entstand zum einen die Idee einer Bombenentschärfung und zum anderen unsere Heldin Anne, die zeigt, dass auch junge Menschen viel bewegen können, wenn sie sich trauen, ihre Umgebung zu hinterfragen.
Angesichts des immer stärkeren Rechtsrucks in unserer Gesellschaft und der immer schärferen Asylpolitik lag das Thema leider viel zu deutlich vor uns.
Heute wie damals sind wir als Menschen und als Gemeinschaft gefragt, wenn Bevölkerungsgruppen (wie Geflüchtete) pauschal ausgegrenzt, mit Vorurteilen belegt und angefeindet werden. Dies im Rahmen einer Bombenentschärfung zu erzählen und eskalieren zu lassen, fanden wir ein passendes Bild, um die Folgen des zweiten Weltkriegs bis in unsere Gegenwart spannend und greifbar zu illustrieren.
Krieg beginnt allzu oft in unseren Köpfen, mit Vorurteilen, mit Lügen und mit Wegschauen. Es ist wichtig, davon auch Kindern zu erzählen.
Thomas Moeller und Sebastian Grusnick
"Die Herausforderung bestand darin, ein komplexes gesellschaftliches Thema verständlich zu vermitteln" - Statement von Regisseur Linus Liyas
In Zeiten in denen sich viele junge Menschen in Filterblasen befinden, ist "Sprengstoff" ein hochaktueller Film für Kinder und Jugendliche, der Themen wie Flucht, Vorurteile und Zivilcourage auf spannende und emotionale Weise erlebbar macht. Durch Annes Perspektive im Kontrast zu Farieds Lebenswelt, wird die Auseinandersetzung mit verschiedenen Weltanschauungen kindgerecht, aber nicht vereinfacht erzählt. Die Herausforderung bestand darin, ein komplexes gesellschaftliches Thema verständlich zu vermitteln und dabei eine Balance zu finden zwischen notwendiger Härte, Authentizität und unterhaltsamer Zugänglichkeit. Mit durchgehend starken Identifikationsfiguren, alltäglichem Konfliktpotenzial und Realitätstreue zeigt der Film, dass Veränderung möglich und wichtig ist. Nie wieder ist jetzt.
Linus Liyas
"Die Geschichte verbindet geschickt historische Aufarbeitung mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen" - Statement von Produzentin Anette Unger
Als Produktionsfirma waren wir sofort von der Dringlichkeit und Aktualität des Stoffes überzeugt. In einer politisch krisenhaften Zeit sehen wir in "Sprengstoff" die Chance, anspruchsvolles und gleichzeitig spannendes Kinderfernsehen zu realisieren. Die Geschichte verbindet geschickt historische Aufarbeitung mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen. Durch die Kombination aus spannender Bombenentschärfung und bewegender Coming-of-Age-Geschichte sprechen wir dabei nicht nur die junge Zielgruppe, sondern auch deren Eltern an – ein wichtiger Aspekt für Auswertung des Films.
Anette Unger
Stab, Besetzung und Inhalt
Stab
Drehbuch | Sebastian Grusnick, Thomas Möller | |
Regie | Linus Liyas | |
Kamera | Moritz Moessinger | |
Schnitt | Angela Tippel | |
Musik | Ege Ateslioglu | |
Kostümbild | Hanna Pulkkinen | |
Szenenbild | Petra Edlich | |
Produktion | Leitwolf Filmproduktion GmbH | |
Produzent*in | Anette Unger, Sven Rudat | |
Redaktion | Jutta Trauer, Jens Ripke-Desaules |
Die Darsteller*innen und ihre Rollen
Anne | Johanna Götting | |
Faried | Zahel Anwary | |
Clara | Nicole Heesters | |
Tobi | Noah Kraus | |
Martina Petersen | Nina Petri | |
Leo Seitz | Yannik Heckmann | |
Achim | Tim Porath | |
Mariam | Javeh Asefdjah | |
Mias Vater | Lennart Lemster | |
Mias Mutter | Inga Lessmann | |
Polizist Berger | Prince Kuhlmann | |
Marie | Smilla Krüger | |
Dalia | Stella Spörrle | |
Reporter | Sherif Rizkallah | |
Und andere |
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Inhalt
Der Tag startet für die 14-jährige Anne gar nicht gut: Sie kommt zu spät zum Training und auf dem Sportplatz gerät sie heftig mit dem gleichaltrigen Faried aneinander, dann verschwindet auch noch ihr Fahrrad, wodurch sie großen Ärger mit ihrem Vater bekommt. Doch das ist erst der Anfang: Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe werden alle Anwohner ihres Wohnviertels in die Turnhalle direkt neben einer Unterkunft für Geflüchtete evakuiert. Das sorgt für Sprengstoff bei den Betroffenen.
Neben ihrer Nachbarin Clara, die das Kriegsende noch miterlebt hat und bei der durch die Evakuierung bittere Erinnerungen wach werden, trifft Anne dort auch Faried wieder, der mit seiner Familie aus Afghanistan geflüchtet ist.
Die Entschärfung der Fliegerbombe verläuft nicht nach Plan. Martina Petersen und Leo Seitz vom Kampfmittelräumdienst suchen fieberhaft nach einer Lösung, um das Wohnviertel vor einer verheerenden Explosion zu bewahren. Je länger die Bombenentschärfung dauert, desto nervöser werden die Anwohner und desto lauter die Anfeindungen gegen die Geflüchteten. Besonders Annes Schwarm Tobi zeigt offen seine rassistische Einstellung.
Als schließlich vor der Unterkunft Annes Fahrrad wieder auftaucht und Annes Vater Achim es erkennt, droht die Situation endgültig zu eskalieren. Tobi bezichtigt Faried des Diebstahls und will gemeinsam mit Annes Vater die Angelegenheit regeln. Anne fühlt sich verantwortlich und geht dazwischen.
Statements von Nicole Heesters (Clara) und Nina Petri (Martina Petersen)
Nicole Heesters:
Wenn einer unserer jungen Zuschauer empfinden würde, dass die Vergangenheit zur Gegenwart wird, dann bin ich froh, in diesem Film mitgespielt zu haben!
Nina Petri:
Ich wollte die Kampfmittelbeseitigerin Martina Petersen allein schon deshalb spielen, weil das endlich mal ein richtig exotischer Beruf ist für eine Rolle, viel spannender als Ärztin, Anwältin oder Polizistin.
Obwohl ich nur einen Drehtag hatte, war diese kleine, feine Rolle so auf den Punkt geschrieben, dass es einen unglaublichen Spaß gemacht hat, sie mit Leben zu füllen.
Ich fühlte mich inspiriert von der Figur der hochschwangeren Polizistin Marge Gunderson, die Frances McDormand in "Fargo" gespielt hat.
Darüber hinaus bedarf die Doppeldeutigkeit des Titels und des Inhalts dieses spannenden Familienfilms sicher keiner besonderen Erklärung.
Das Thema Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist in unserer heutigen Zeit brisant. Alles was man tun kann, damit Vorverurteilungen und Ängste abgebaut werden, ist Gold wert, und ich hoffe, dazu kann auch dieser Film mit seiner "Sprengkraft" beitragen.
Weiterführendes Programm
PUR+: Als jüdisches Kind im Holocaust
Das Entdeckermagazin mit Eric Mayer
Ab Freitag, 2. Mai 2025, um 5.00 Uhr im ZDF streamen
Am Samstag, 3. Mai 2025, um 9.40 Uhr im ZDF
Am Dienstag, 6. Mai 2025, 19.25 Uhr, bei KiKA
Evas jüdische Familie wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nazis ermordet. Was hat sie durchgemacht, und wie konnte sie überleben? Das erzählt die heute 94-Jährige an Schulen und in "PUR+".
Nach einer glücklichen Kindheit erlebt Eva das Ghetto Theresienstadt, das Konzentrationslager Auschwitz und einen sogenannten Todesmarsch. 80 Jahre nach dem Krieg berichtet sie davon als eine der letzten Überlebenden, damit junge Menschen sich für Frieden einsetzen.
PUR+: Eric entschärft die Bombe
Das Entdeckermagazin mit Eric Mayer
Am Sonntag, 4. Mai 2025, 19.25 Uhr bei KiKA
Tausende Blindgänger aus zwei Weltkriegen liegen noch unentdeckt im Boden. Experten riskieren ihr Leben, um sie zu entschärfen. "PUR+" klärt, worauf es bei der Bombenentschärfung ankommt.
Moderator Eric Mayer legt das Sprengkabel aus. Das Signalhorn ertönt. Die Raketenklemme explodiert, dreht sich rasend schnell und schraubt den Zünder aus der Bombe. In der Sprengschule Dresden erfährt Eric alles über den Umgang mit der explosiven Gefahr.
logo! extra: Der Zweite Weltkrieg und wir
Ab Freitag, 2. Mai 2025, um 5.00 Uhr im ZDF streamen
Am Donnerstag, 8. Mai 2025, um 19.25 bei KiKA
Im "logo! extra" zum 2. Weltkrieg erklärt logo!-Reporterin Lotte Glatte, was im Zweiten Weltkrieg passiert ist, warum man ihn nie vergessen sollte und vor allem, warum auch Jugendliche sich nach wie vor mit ihm beschäftigen.
Dafür reist Lotte unter anderem nach Danzig, wo der Zweite Weltkrieg begann. Dort spricht sie mit polnischen Schülern. Außerdem trifft sie französische Jugendliche in einem Dorf, das von deutschen Soldaten komplett zerstört worden war. Mit Jugendlichen aus verschiedenen europäischen Ländern tauscht sich Lotte Glatt auf Usedom zudem über Versöhnung und Frieden aus. Als Zeitzeuge berichtet Paul Maar der "logo!"-Reporterin, wie er als Kind das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt hat.
Abgerundet wird das Angebot mit einem Zeitstrahl zum 2. Weltkrieg auf logo.de.
logo! extra: Eva - Als Kind in Auschwitz
"Ich dachte, jeder Mensch hat eine Nummer!" Eva Umlauf war gerade zwei Jahre alt, als Nazis in Auschwitz ihren Unterarm tätowierten. Bis heute erinnert sie diese Nummer an das, was sie und ihre jüdische Familie ertragen mussten, nachdem sie 1944 von der Slowakei aus ins Vernichtungslager deportiert worden waren: "Wir waren keine Menschen, wir waren Tiere."
Eva Umlauf gehört zu den rund 600 Kindern, die Auschwitz überlebt haben. 80 Jahre nach der Befreiung kehrt sie mit "logo!"-Reporterin Teresa Betz zurück an diesen Ort, der ihr fast alles genommen hat. Ihre Geschichte macht deutlich: "Diese Hölle zu überleben war ein Wunder!"
Was war Auschwitz? Wie konnte ein kleines Kind dort überleben? Und wie ging das Leben nach der Befreiung weiter?
Dieses "logo! extra" richtet sich an Kinder ab acht Jahren und erklärt die Ereignisse und Hintergründe des Holocaust auf kindgerechte Weise. Ziel ist es, ihnen historische Zusammenhänge zu vermitteln und die Bedeutung von Erinnerung zu zeigen.
Zur Person Eva Umlauf: Eva Umlauf wurde 1942 in Nováky in der heutigen Slowakei in einem Arbeitslager für Juden geboren. Im November 1944 wurde die knapp Zweijährige mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert. Sie und ihre schwangere Mutter überlebten und konnten das Lager ein paar Monate nach der Befreiung 1945 verlassen. Eva Umlauf zog später nach Deutschland, wurde Kinderärztin und Psychotherapeutin. Sie hat drei Söhne und zwei Enkeltöchter und lebt in München.
Fannys Reise
Am Sonntag, 4. Mai 2025, um 13 Uhr bei KiKA
Ab Sonntag, 4. Mai 2025, um 10.00 Uhr im ZDF streamen (verfügbar bis Dienstag, 3. Juni 2025)
Stab
Produzent | Atlas Film GmbH |
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Fanny | Léonie Souchaud | |
Erika | Fantine Harduin | |
Georgette | Julian Lepoureau | |
Victor | Ryan Brodie | |
Diane | Anais Meiringer | |
Rachel | Lou Lambrecht | |
Maurice | Igor van Dessel | |
Madame Forman | Cécile de France | |
Jean | Stéphane de Groodt | |
Marie | Malonn Lévana | |
Jacques | Lucien Khoury | |
Und andere |
Inhalt
Frankreich 1943: Die 13jährige Jüdin Fanny und ihre Schwestern verstecken sich vor den Deutschen in einem Waisenhaus. Als die Verfolger immer weiter nach Süden rücken, fliehen sie weiter.
Die einzige Überlebenschance für die Kinder bietet nur noch die Flucht in die Schweiz. Fanny wird so unfreiwillig zur Anführerin einer kleinen Gruppe jüdischer Kinder. Auf dem lebensgefährlichen Weg quer durch Frankreich muss sie ihren ganzen Mut und Willen aufbringen.
Trotz Angst, Entbehrungen und Heimweh gibt es auf der gefährlichen Reise immer wieder auch Lachen und Abenteuer. Die Kinder lernen, dass Zuversicht und Zusammenhalt die großen Rettungsanker auf ihrem gemeinsamen Schicksalsweg sind.
Hintergrund
"Fannys Reise" ist ein auf wahren Begebenheiten beruhender historischer Film über Mut und Überlebenswillen im Angesicht von Kriegsgewalt und Verfolgung, der damit gleichzeitig ein hochaktuelles Thema aufgreift.
Die langen großen Ferien
Zehnteilige Animationsserie
Ab Samstag, 3. Mai 2025, um 5.00 Uhr im ZDF streamen (verfügbar bis Montag, 2. Juni 2025)
Ab Sonntag, 4. Mai 2025, um 14.30 Uhr, wöchentlich in Doppelfolge bei KiKA
Stab
nach einer Idee von | Delphine Maury, Olivier Vinuesa | |
Buch | Delphine Maury, Olivier Vinuesa, Alain Serluppus, Guillaume Mautalent, Sébastien Oursel | |
Regie | Paul Leluc | |
Musik | Syd Matters | |
Produzent | Les Armateurs | |
Co-Produzent | Blue Spirit Studio |
Inhalt
Kurz vor Kriegsausbruch 1939: Colette und ihr Bruder Ernest besuchen ihre Großeltern in der Normandie. Schon nach wenigen Tagen trüben beunruhigende Meldungen die Ferientage der Kinder.
Der Krieg bricht aus, der Vater wird eingezogen. Die Mutter ist krank, und so können die Kinder vorerst nicht nach Paris zurückkehren. Aus ihrem Blickwinkel wird die Besetzung des Dorfes durch die Deutschen erzählt. Es sollen die längsten Ferien ihres Lebens werden.
Doch es gibt trotz dieser schlimmen Ereignisse für die Kinder auch viele schöne Stunden bei Omili und Opili. Zunächst retten die Kinder ein kleines Schwein vor dem Schlachter, und dann lernen sie die gemeinen Morteau-Brüder aus der Nachbarschaft kennen. Ein geheimnisvolles Mädchen aus dem Wald hilft Ernest bei einer Auseinandersetzung mit den Dorfjungen und wird später die Freundin von Ernest und Colette. Die Kinder schließen sich nach und nach zusammen, um ihren Widerstand gegen Zwang, Gewalt und Ungerechtigkeit durch den Krieg zu zeigen.
Hintergrund
Die auf historischen Zeugnissen beruhende Geschichte wurde sehr aufwendig und liebevoll in 2-D animiert. Als erste Animationsserie in Frankreich greift "Die langen großen Ferien" das Thema des Zweiten Weltkrieges auf, um Brücken zu schlagen zwischen dem Leben heutiger Kinder und dem ihrer Urgroßeltern.
Impressum
Kontakt
Name: Mailin Erlinger
E-Mail: erlinger.m@zdf.de
Telefon: +49 (0)6131 ‒ 70 14588
Fotos über ZDF-Kommunikation
Telefon: (06131) 70-16100 oder über
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Verantwortlich: Alexander Stock
E-Mail: pressedesk@zdf.de
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