Terra X: "Faszination Deutschland"
Zweiteilige Doku mit Jasmina Neudecker
Die Biologin und Wissenschaftsjournalistin Jasmina Neudecker ist unterwegs in fremden Welten – ganz nah. In der "Terra X"-Doku-Reihe "Faszination Deutschland" nimmt sie die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise an spektakuläre Orte in unserer Heimat. In zwei Dokumentationen, zu sehen sonntags, am 20. und 27. August 2023, 19.30 Uhr, folgt sie dem Weg des Wassers und der Spur des Feuers.
- ZDF Mediathek, beide Folgen ab Mittwoch, 16. August 2023, zehn Jahre lang
- ZDF, Sonntag, 20. August 2023, 19.30 Uhr und Sonntag, 27. August 2023, 19.30 Uhr
Texte
Inhalt und Sendetermine
Feuer und Wasser sind für Deutschland Schöpfer und Zerstörer zugleich. Sie haben über Jahrmillionen ikonische Landschaften geformt – lange bevor es Menschen gab. In "Faszination Deutschland" aus der ZDF-Reihe "Terra X" will Jasmina Neudecker mit der Hilfe von Fachleuten die Macht der Elemente entschlüsseln und verstehen, welche Bedeutung Feuer und Wasser nach wie vor haben. Bei ihrer Spurensuche erforscht sie die Gründe für die erstaunlichen Ähnlichkeiten zu Touristenattraktionen ferner Länder. "Der Weg des Wassers" ist Thema der ersten Folge, "Die Spur des Feuers" das der zweiten.
Terra X
Faszination Deutschland – Der Weg des Wassers
Sonntag, 20. August 2023, 19.30 Uhr im ZDF
Terra X
Faszination Deutschland – Die Spur des Feuers
Sonntag, 27. August 2023, 19.30 Uhr im ZDF
Beide Folgen sind ab Mittwoch, 16. August 2023, zehn Jahre lang in der ZDFmediathek verfügbar.
Stab
Moderation: Jasmina Neudecker
Buch: Tamar Baumgarten, Susanne Rostosky
Regie: Max Langfeldt
Kamera: Martin Gasch, Benjamin Glitschka, Henri Giese, Felix Mai
Luftaufnahmen: Tilo Ronschke
Kameraassistenz: Lena Strothmann, Chiara Lüdemann
Ton: Hendrik Lühdorff, Jan Rosemann
Schnitt: Susanne Bröskamp, Nico Schlegel
Producer: Stephan Arapovic
CGI: Matthias Gerding, Jonas Ahlrichs, Yannik Heß, Robin Odasso, Melina Pelc
Produktionsleitung: Björn Jochum
Produzent: Philipp Käßbohrer, Matthias Murmann
Redaktion: Liyang Zhao, Hanna Kotarba, Tobias Schultes
Faszination Deutschland – Der Weg des Wassers
In der ersten Folge der neuen "Terra X"-Dokureihe "Faszination Deutschland" will Jasmina Neudecker herausfinden, wie das Element Wasser Natur, Tierwelt und letztendlich auch den Menschen prägt. Wasser hat die Kraft, Stein auszuhöhlen und Felsen zu zerstören. Wasser spendet Leben – und nimmt Leben. Es ist Verkehrsader und Transportmittel zugleich. Jasmina Neudecker folgt dem Weg des Wassers und nimmt den Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise durch Deutschland.
Die Expedition beginnt abenteuerlich: Jasmina Neudecker muss ihre Angst vor engen Räumen bezwingen, denn sie steigt hinab in die Vetterhöhle auf der schwäbischen Alb. Doch sie wird belohnt: Nach Unmengen von Schlamm, engsten Höhlengängen und gefährlichen Abseilaktionen öffnen sich kathedralengleiche Höhlenräume. Ein unterirdischer See verzaubert nicht nur, sondern hilft ein Rätsel zu lösen: Woher kommt das unerschöpfliche Wasser des Blautopfes in Blaubeuren?
Von den Bergen der Alpen bis nach Helgoland in der Nordsee bahnt sich das Wasser in unzähligen Flüssen seinen Weg. Jasmina Neudecker erfährt, wie nützlich reißendes Wasser sein kann und empfindet die Arbeit der Trifter wie vor mehr als 100 Jahren nach. In der Partnachklamm wurden so Baumstämme ins Tal transportiert.
Eine weitere Station ist der Spreewald mit seinen labyrinthartig verschlungenen Wasseradern. Der Teufel selbst soll diese Gegend erschaffen haben. Gibt es einen wahren Kern in den Legenden? Um die Landschaft zu zerstören, braucht es jedenfalls keine höllischen Mächte: Jedes Jahr nimmt das Wasser im Spreewald weiter ab. Wie lässt sich der für die Region katastrophale Wassermangel verhindern?
In der Nordsee endet der Weg. Dort gibt es genug Wasser – so viel, dass es ganze Inseln verschlingen kann. Helgoland ist ein Beispiel, wie das Meer im Laufe der Zeit die Insel geformt und gleichzeitig zerstört hat.
"Faszination Deutschland – Der Weg des Wassers" aus der Reihe "Terra X" ist eine fesselnde Reise durch Deutschland – zu exotisch vertrauten Zielen. Mit wachem Blick führt Jasmina Neudecker das Publikum durch die Heimat.
Faszination Deutschland – Die Spur des Feuers
In der zweiten Folge der neuen "Terra X"-Dokureihe: "Faszination Deutschland" folgt Jasmina Neudecker der Spur des Feuers. Quer durch Deutschland erstreckt sich ein gewaltiges Vulkanband: Von Südwesten bis tief in den Osten Deutschlands lassen sich geologische Spuren entdecken, die auf die Macht des unterirdischen Feuers hinweisen. Es formte außergewöhnliche Felsformationen am Scheibenberg in Sachsen – seltsame Lavasäulen, die eine geheimnisvolle Entstehungsgeschichte erzählen. Das Feuer unter der Erde spendet fruchtbaren Boden wie am Kaiserstuhl im Südwesten Deutschlands, und es hinterlässt, wie im Erzgebirge, seltene Metalle, ohne die unsere digitale Kommunikation unmöglich wäre.
In Nördlingen, einer Stadt in Bayern, erforscht Jasmina Neudecker ein Feuer, das vom Himmel fiel. Vor 15 Millionen Jahren ist dort ein Meteorit eingeschlagen. Die Folgen sind im Nördlinger Ries noch heute sichtbar.
Eine Wüste mitten in Deutschland? Die Lieberoser Heide offenbart die dramatischen Veränderungen, die der Mensch im Laufe der Jahrzehnte an der Natur vorgenommen hat – und am Anfang dieser Entwicklungen war das Feuer. Es hinterlässt eine Spur der Verwüstung. In Brandenburg brennen in Folge der Klimakrise mittlerweile Sommer für Sommer die Wälder. Gemeinsam mit der Feuerwehr wagt sich Jasmina Neudecker in ein Waldbrandgebiet und erlebt, wie ganze Landstriche der Feuersbrunst zum Opfer fallen. Doch Feuer zerstört nicht nur, aus der Asche erwachsen neue Landschaften. Sie bieten neuen Lebensraum für zahlreiche tierische Bewohner – auch solchen, die man in Deutschland nicht erwarten würde.
Feuer ist vielfältig. Es zerstört, bewahrt und erschafft. Ohne Feuer über und unter der Erde wäre Deutschland trotz all der Gefahren nicht so faszinierend. Das zeigt die spannende Reise von Jasmina Neudecker in "Faszination Deutschland – Die Spur des Feuers" aus der Reihe "Terra X".
"Wir haben unglaublich schöne Orte direkt vor unserer Haustür": Interview mit Jasmina Neudecker
Du warst für "Faszination Deutschland" im ganzen Land unterwegs. Welcher der besuchten Orte hat dich am meisten beeindruckt und warum?
Am meisten hat mich die Vetterhöhle unter dem Blautopf in der Nähe von Ulm beeindruckt. Diese Forschungshöhle hat mich so fasziniert, weil da unter unseren Füßen nochmal eine ganz eigene Welt existiert. Da unten gibt es Stalaktiten und Stalagmiten und unglaublich schöne, von der Natur geschaffene Formen. Ich habe mich gefühlt wie eine Entdeckerin, die einen Ort erkunden darf, den kaum ein Mensch je zuvor gesehen hat. Alles ist unberührt und über Jahrtausende entstanden – das allein strahlt eine immense Faszination aus.
Der unterirdische See, den wir in dem Höhlensystem gesucht und gefunden haben, hat eine sehr schöne tiefblaue Farbe, und dieses Wasser ist mit dem Blautopf verbunden. Die Karstquelle ist von einem so intensiven Blau, wie man es in Deutschland kaum vermuten würde. Es ist übrigens eine absolute Empfehlung, sich den Blautopf anzuschauen. Genauso natürlich wie andere außergewöhnliche Orte, die wir besucht haben wie die Partnachklamm, das Nördlinger Ries und Helgoland.
Du musstest für den Dreh im Blautopf über neun Stunden durch eine enge, dunkle Höhle klettern und teilweise kriechen. Wie hast Du das erlebt?
Ich hatte im Vorfeld eine gehörige Portion Respekt – eigentlich Angst –, weil ich nicht wusste, wie ich mit der Enge klarkommen würde. Aber ich kann mich zum Glück immer darauf verlassen, dass meine Neugierde immer stärker ist. Ich wollte erfahren, was es dort unten zu sehen und zu fühlen gibt. Und dann war es letztlich viel einfacher als gedacht. Es war sogar schön. Es ist so eine surreale Situation, sich durch eine Höhle zu zwängen und metertief Felswände hinab zu klettern. Ehrlicherweise bleibt trotz aller Vorsicht ja auch eine reale Gefahr, abzustürzen oder von einem Stein getroffen zu werden.
Aber andererseits kann man hier einfach Kind sein, sich komplett dreckig und nass machen, denn alles ist voller Lehm und Schlamm, und man kann Dinge sehen, die nur sehr wenige Menschen jemals gesehen haben und sehen werden. Und irgendwann muss man einfach lachen, lachen darüber, wie absurd die Situation ist und darüber, wie dankbar man ist, so etwas Außergewöhnliches zu erleben.
Teil dieses Erlebnisses ist auch, diese Erfahrung mit einem wundervollen Team machen zu dürfen. Man unterstützt sich gegenseitig physisch und vor allem psychisch, und ich fühle mich diesen Menschen, dank denen ich mich überhaupt getraut habe, das zu machen, für immer tief verbunden.
Was war für Dich bei den Dreharbeiten die interessanteste Erkenntnis?
Was für unglaublich schöne Orte wir direkt vor unserer Haustür haben. Oft leide ich unter Fernweh, und es zieht mich in andere Länder. Dabei habe ich ganz vergessen, dass auch unsere Heimat voller interessanter Orte ist, die es zu erkunden und zu verstehen gilt. Auch, wie sehr die Elemente Feuer und Wasser unser Land geprägt haben und immer noch prägen: Der Weg des Wassers schafft Lebensräume und Landschaften sowie einzigartige Strukturen – genau wie es das Feuer in Form von Vulkanismus und einem gigantischen Meteoriteneinschlag getan hat.
Was nimmt Du für Dich persönlich von den Dreharbeiten zu "Faszination Deutschland" mit?
Mehr im eigenen Land reisen zu wollen. Für mich ist es immer der Blick unter die Oberfläche, der eine ganz neue Faszination für meine Umgebung hervorruft. Ich staune über die Schönheit der Landschaften und Ökosysteme und bin so froh, diese Spurensuche in Deutschland machen konnte. Und ich hoffe, dass etwas von dieser Faszination beim Schauen des Films überspringt.
Die Fragen stellte Marion Leibrecht, ZDF Kommunikation.
Gut zu wissen
… warum der Blautopf so blau ist.
Das Wasser des Blautopfs, einer Karstquelle in der Schwäbischen Alb, ist sehr kalkhaltig; genauso wie das darunterliegende Höhlensystem. Sobald Sonnenlicht auf die vielen darin schwebenden, winzigen Kalkpartikel fällt, treffen verschiedene Wellenlängen des Lichts auf die nanoskaligen Partikel. Blaues Licht ist kurzwellig und wird stärker gestreut als anderes – und daher erscheint die ganze Oberfläche strahlend blau.
… warum es in den Berchtesgadener Alpen Muscheln gibt.
Das Steinerne Meer in den Berchtesgadener Alpen war vor Millionen Jahren ein Meeresgrund. Daher findet man dort heute versteinerte Korallen, Turmschnecken – und auch Muscheln.
… welche Ausscheidung welches Tieres nach Veilchen riechen kann.
Die frische Losung des Fischotters verströmt einen starken Duft, der sie unverwechselbar zu anderen einheimischen Tierarten macht. Denn neben Veilchen kann die Losung der Marderart auch nach Waldhonig, Jasmin oder frisch gemähtem Heu riechen, wenn auch immer mit einer tranigen Note. Manchmal riecht sie aber auch schlicht nach Fischfutter. Der ganz eigene, unverkennbare Geruch ist für Otter essenziell bei der Partnerwahl, dient aber auch dazu, das Revier zu markieren.
… warum der Kaiserstuhl den Reisterrassen auf Bali so ähnlich sieht.
Der üppige Weinanbau macht das Gebirge in Baden-Württemberg zum optischen Zwilling der Reisterrassen auf der indonesischen Insel. Der Grund dafür: Vor 16 bis 19 Millionen Jahren war der Kaiserstuhl ein Vulkan, der immer wieder ausgebrochen ist. Und wie auf Bali wachsen Pflanzen auf dem Vulkangestein des Kaiserstuhls dank seiner vielen Mineralstoffe besonders gut. Das dunkle Gestein erhitzt sich außerdem schnell und gibt die Wärme an die Pflanzen ab. So können die Trauben gleichmäßig ausreifen.
… warum es im Nördlinger Ries Diamanten gibt.
Als vor 14,5 Millionen Jahren ein Meteorit in Nördlingen einschlug, wurden immense Kräfte freigesetzt, die die Gegend bis heute geprägt haben – und dafür sorgten, dass dort Steine mit darin eingeschlossenen Diamanten zu finden sind. Der riesige Einschlagskrater ist bis heute sichtbar – und half übrigens 1970 den Astronauten der Apollo-14 Mission dabei herauszufinden, woher der Mond seine vielen Krater hat.
… wie die Lieberoser Wüste entstanden ist.
Mit der Lieberoser Wüste gibt es mitten in Deutschland eine karge Wüste, die der Tundra ähnelt. Entstanden ist sie durch Feuer. 1942 geriet ein Feuer, das vermutlich von Waldarbeitern gemacht wurde, außer Kontrolle. 1700 Hektar brannten ab. Danach wurde die Gegend nicht mehr aufgeforstet, sondern ein Truppenübungsplatz eingerichtet.
Fotohinweis
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terrax
Weitere Informationen
"Terra X" in der ZDFmediathek: terra-x.zdf.de
"Terra X plus Schule" in der ZDFmediathek: Schule.zdf.de
"Terra X" bei Youtube: youtube.com/c/terra-x
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