"Terra Xplore" mit Leon Windscheid auf neuem Sendeplatz

"Terra Xplore" mit Leon Windscheid auf neuem Sendeplatz © ZDF/ Holger Pooten / [M]
"Terra Xplore" mit Leon Windscheid auf neuem Sendeplatz © ZDF/ Holger Pooten / [M]

Das gesellschaftliche Interesse an Psychologie und mentaler Gesundheit wächst stetig – und "Terra Xplore" fokussiert sich künftig auf dem neuen Sendeplatz in jetzt 45-minütigen Filmen auf diese beiden Bereiche. So können Themen intensiver und mit noch mehr wissenschaftlichem Tiefgang behandelt werden. Durch die Wissenschaftsreportagen führt Psychologe Dr. Leon Windscheid. Themen der kommenden Sendungen sind unter anderem Depressionen, Leistungsdruck in der Liebe und die Wirkung des Waldes.

Sendedatum

ut ab Montag, 6. Oktober 2025, zehn Jahre lang im ZDF streamen
ut ab Sonntag, 12. Oktober 2025, 17.15 Uhr, im ZDF

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Statement Peter Arens, Leiter der Hauptredaktion Geschichte und Wissenschaft

"Terra Xplore", unser jüngster Ableger der Wissenschaftsmarke "Terra X", wird sich künftig ganz den spannenden Fragen der Psychologie und der mentalen Gesundheit widmen. Vor über zwei Jahren haben wir uns mit dem damals neuen Format auf eine erkenntnis- und erlebnisreiche Reise in die Psyche und das Gehirn des Menschen begeben und uns mit dem beschäftigt, was uns im Innersten ausmacht. Auf dem neuen linearen Sendeplatz und mit der Verlängerung auf 45 Minuten können wir den Fragestellungen auf Basis von Forschung und Wissenschaft noch intensiver nachspüren und erklären, warum wir fühlen, wie wir fühlen, und warum wir handeln, wie wir handeln.

Als wir vor zwei Jahren unser Markenuniversum "Terra X" um die gesellschaftlich immer relevantere Wissenschaft "Psychologie" erweitern wollten, taten wir mit Leon Windscheid einen wahren Glücksgriff. Er ist ein extrem begabter Wissenschaftskommunikator, denn er ist in der Lage, komplexe Sachverhalte einem großen Publikum ebenso verständlich wie unterhaltsam zu vermitteln. Leon Windscheid ist aufgrund seiner unerschöpflichen Neugierde glänzend informiert über den neuesten Stand der Forschung, aufmerksam und geistesgegenwärtig in seinen Gesprächen mit Protagonisten sowie mit Forschenden aus der Wissenschaft. Solche Profile, die aufgrund ihrer Doppelbegabung von inhaltlicher Expertise und hoher Vermittlungslust in der deutschen Wissenschaftsszene eher selten sind, entsprechen voll und ganz unserem Verständnis der Marke "Terra X".

Stablisten

Terra Xplore: Haben jetzt alle ADHS?
Buch und Regie: Sophie Apelt
Host: Dr. Leon Windscheid
Kamera: Pascal Garbrecht, Moritz Bauer, Axel Thiede
Montage: Udo Zühlsdorf
Produktion Doclights: Ulrike Römhild, Paul B. Müller, Zoe Wingenfelder
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski
Redaktion Doclights: Martina Sprengel, Sigrid Reuter, Marc Elvers
Redaktion ZDF: Harald Platz, Anne Hartmann 
Leitung der Sendung: Swea Schilling

Terra Xplore: Jan Ullrich – Hochleistung trotz Depression?
Buch und Regie: Andrea Wiehager-Philippi
Host: Dr. Leon Windscheid
Kamera: Patrick Waldmann, Roland Eli Sachs, Axel Thiede
Montage: Elisabeth Hirsch
Produktion Doclights: Ulrike Römhild, Paul B. Müller, Zoe Wingenfelder
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski
Redaktion Doclights: Martina Sprengel, Sigrid Reuter, Marc Elvers
Redaktion ZDF: Veronica Pieper, Philipp Gölter
Leitung der Sendung: Swea Schilling 

Terra Xplore: Zwölf Jahre allein im Wald
Buch: Fabienne Strohmer, Anna Moreno Grupp
Regie: Fabienne Strohmer
Host: Dr. Leon Windscheid
Kamera: Pascal Garbrecht, Jan Tegethoff, Uli Sontag
Montage: Stefan Wiesner
Produktion Doclights: Ulrike Römhild, Paul B. Müller, Zoe Wingenfelder
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski
Redaktion Doclights: Martina Sprengel, Sigrid Reuter, Marc Elvers
Redaktion ZDF: Veronica Pieper, Philipp Gölter
Leitung der Sendung: Swea Schilling

Terra Xplore: Sex – reine Kopfsache? (1/2)
1. Orgasm Gap: Wie Frauen kommen

Buch und Regie: Laila Keuthage
Host: Dr. Leon Windscheid
Kamera: Benedict Sicheneder, Patrick Meyer-Clement, Pascal Garbrecht
Montage: Stefan Wiesner
Produktion Doclights: Ulrike Römhild, Paul B. Müller, Zoe Wingenfelder
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski
Redaktion Doclights: Martina Sprengel, Marc Elvers
Redaktion ZDF: Marlon Di Salvo, Harald Platz
Leitung der Sendung: Swea Schilling 

Terra Xplore: Sex – reine Kopfsache? (2/2)
2. Bin ich gut im Bett? Was Männern Druck macht

Buch und Regie: Laura-Jasmin Leick
Host: Dr. Leon Windscheid
Kamera: Benedict Sicheneder, Pascal Garbrecht, Axel Thiede (Studio)
Montage: Stefan Wiesner
Produktion Doclights: Ulrike Römhild, Paul B. Müller, Zoe Wingenfelder
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski
Redaktion Doclights: Martina Sprengel, Marc Elvers
Redaktion ZDF: Marlon Di Salvo, Harald Platz
Leitung der Sendung: Swea Schilling

Terra Xplore: Krieg, Krise, Katastrophe – bist du vorbereitet
Buch und Regie: Nadja Kölling
Host: Dr. Leon Windscheid
Kamera: Sebastian Uthoff, Pascal Gabrecjt, Axel Thiede
Montage: Christian Brehm
Produktion Doclights: Ulrike Römhild, Paul B. Müller, Zoe Wingenfelder
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski
Redaktion Doclights: Martina Sprengel, Sigrid Reuter, Marc Elvers
Redaktion ZDF: Anne Hartmann, Harald Platz
Leitung der Sendung: Swea Schilling 

Terra Xplore: 250 Kilo – bin ich süchtig nach Essen?
Buch und Regie: Anja Kollruß
Host: Dr. Leon Windscheid
Kamera: Pascal Garbrecht, Axel Thiede
Montage: Udo Zühlsdorf
Produktion Doclights: Ulrike Römhild, Paul B. Müller, Zoe Wingenfelder
Produktion ZDF: Antje Galonske, Yvonne Kalinowski
Redaktion Doclights: Martina Sprengel, Sigrid Reuter, Marc Elvers
Redaktion ZDF: Harald Platz, Anne Hartmann
Leitung der Sendung: Swea Schilling 

Terra Xplore: Haben jetzt alle ADHS?

ZDF-Streaming: ab Montag, 6. Oktober 2025, 15.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 12. Oktober 2025, 17.15 Uhr

Das Thema ADHS bewegt. Immer mehr Menschen vermuten, von der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung betroffen zu sein. Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität gelten als Hauptsymptome von ADHS. Was haben die sozialen Netzwerke damit zu tun und wann liegt wirklich eine krankhafte Störung vor? Unter anderem das will Psychologe Leon Windscheid in dieser Folge von "Terra Xplore" herausfinden. Dafür trifft er neben Expertinnen und Experten auch Menschen wie Lola Weippert, die offen über ihre ADHS-Erkrankung sprechen.

Lola Weippert, Moderatorin, Model und Autorin, bekam vor zwei Jahren ihre Diagnose und machte sie öffentlich. Lange Zeit dachte sie, sie müsse ihr Verhalten ändern, leiser sein, sich einschränken und konnte sich nicht akzeptieren. Heute bezeichnet sie ADHS als ihre Superpower. Mit Leon Windscheid spricht sie sowohl über die positiven als auch negativen Seiten des "ADHS-Hypes".

Zwar gibt es klare Diagnoseleitlinien bei ADHS, doch die Symptome sind vielfältig. Menschen mit ADHS haben unter anderem ein höheres Risiko, an Depressionen zu erkranken. Unter anderem darüber spricht Leon Windscheid mit der weltweit anerkannten ADHS-Expertin Prof. Alexandra Philipsen. Klar ist: Das Bild des klassischen Zappelphilipps ist passé. Von ADHS sind auch Mädchen und Erwachsene betroffen.

Wo endet das Normale, wo beginnt die Störung? Was bedeutet "normal" überhaupt? Werden ADHS-Symptome heute zu leichtfertig diagnostiziert? Und welche Rolle spielen dabei Selbstdiagnosen? Darüber diskutiert Leon Windscheid mit dem Persönlichkeitspsychologen Prof. Marcus Roth.

Bei einem Studioexperiment mit Betroffenen erlebt Leon hautnah mit, wie es sich anfühlt, ADHS zu haben.

Teil des ZDF-Programmschwerpunkts "Psychisch stark – Wege aus der Depression".

Terra Xplore: Jan Ullrich – Hochleistung trotz Depression?

ZDF-Streaming: ab Montag, 6. Oktober 2025, 15.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 19. Oktober 2025, 17.15 Uhr

Depression hat viele Gesichter. Wenn Menschen zum Beispiel trotz innerer Leere Topleistungen bringen, wird häufig von einer "Hochfunktionalen Depression" gesprochen. Was steckt aus wissenschaftlicher Sicht hinter diesem Begriff? Dieser Frage geht Psychologe Leon Windscheid in dieser "Terra Xplore"-Folge nach und trifft unter anderen den ehemaligen Radprofi Jan Ullrich.

Jan Ullrich, Tour-de-France-Sieger und einstiger Nationalheld, war immer auf Leistung programmiert. Nach seinem Karriereende fällt er in ein tiefes Loch. Heute sagt Ullrich, er habe viel zu lange damit gewartet, sich Hilfe zu holen. Mit Leon Windscheid spricht der Ex-Profisportler über seine psychischen Tiefpunkte und seinen Weg aus der Depression.

Manche Menschen können ihre Traurigkeit oder Leere besonders gut verstecken. Häufig liegen die Gründe dafür in der eigenen Biografie: Wer früh gelernt hat, immer nur stark zu sein, übergeht oft die eigenen Gefühle, erklärt die Psychologin Prof. Eva-Lotta Brakemeier von der Universität Greifswald. Im Netz kursieren Begriffe wie "Smiling Depression" oder "Hochfunktionale Depression". Von Prof. Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, erfährt Leon Windscheid, wie solche Zuschreibungen einzuordnen sind.

In einem Sozialexperiment spricht Leon Windscheid mit weiteren Betroffenen. Die Folge zeigt, wie unterschiedlich Depressionen aussehen können. Was alle Teilnehmenden vereint, ist der Wunsch, offen darüber zu sprechen und anderen Mut zu machen. Denn niemand muss mit der Erkrankung allein bleiben – und es gibt Wege, die aus der Depression führen.

Teil des ZDF-Programmschwerpunkts "Psychisch stark – Wege aus der Depression".

Terra Xplore: 12 Jahre allein im Wald

ZDF-Streaming: ab Montag, 6. Oktober 2025, 15.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 26. Oktober 2025, 17.15 Uhr

Marc Freukes lebt seit zwölf Jahren in einer selbstgebauten Jurte im Odenwald. Warum er sich für diesen radikalen Schritt entschieden hat und woher die große Faszination der Menschen für den Wald kommt, will Leon Windscheid in dieser "Terra Xplore"-Folge herausfinden.

Für Marc Freukes war der Wald sein Rettungsanker: Er ging vor zwölf Jahren in den Wald, um wieder zu sich selbst zu finden und gesund zu werden. Depressionen und Burnout haben ihm gezeigt, dass er nicht mehr weiterleben kann wie zuvor. Auch Naturfotografin Ulla Lohmann findet im Wald Zuflucht: Nach dem Suizid ihres Vaters hat sie im Wald nach Antworten gesucht. Heute ist der heimische Wald für sie ein Ruheort und Energiespender.

Der Wald ist tief in den Deutschen verankert – das zeigen Geschichte, Mythen und Märchen und auch die Popkultur. Was der Wald mit Menschen macht und warum er der Psyche guttut, erfährt Leon Windscheid von der Wiener Umweltmedizinerin Dr. Daniela Haluza. Sie forscht zu Green Public Health und erklärt, warum der Wald in einem rastlosen, immer digitaler werdenden Leben Bestandteil der Vorsorgemedizin werden sollte. Denn Studien zeigen, dass schon 20 Minuten im Wald einen positiven Effekt haben können.

Dass sich der Wald positiv auf das Gehirn auswirkt, beweist Prof. Dr. Simone Kühn, Leiterin des Forschungsbereichs Umweltneurowissenschaften des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin. Sie zeigt ihre Studienergebnisse am MRT-Scanner. Gerade in einer immer urbaner werdenden Welt ist es wichtig, der Natur Platz zu geben – der Gesundheit zuliebe.

Terra Xplore: Sex – reine Kopfsache? (1/2)

1. Orgasm Gap: Wie Frauen kommen

ZDF-Streaming: ab Montag, 27. Oktober 2025, 15.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 9. November 2025, 17.15 Uhr

In ihrem Podcast spricht Leila Lowfire offen über Sex. Was viele nicht wissen: Sie hat jahrelang keine Orgasmen erlebt – und damit ist sie nicht allein. Ist der weibliche Orgasmus komplizierter? Das will Leon Windscheid in dieser Folge "Terra Xplore" herausfinden.

In Berlin treffen Leon Windscheid und Leila Lowfire die Sexualwissenschaftlerin Dr. Laura Hatzler von der Charité. Sie behandelt Frauen mit Orgasmusproblemen und forscht zur weiblichen Lust. Warum kommen Frauen seltener, und welche Rolle spielt die Klitoris? Die Wissenschaft liefert überraschende Antworten.

In einer großen Studie wurden heterosexuelle Männer und Frauen gefragt, ob sie beim Sex in der Regel zum Orgasmus kommen. Während 95 Prozent der Männer diese Frage mit "Ja" beantworteten, waren es bei den Frauen nur 65 Prozent. Psychologe Leon Windscheid will wissen, woran das liegt.

In einem spannenden Sozialexperiment bringt Leon Windscheid fremde Menschen in einen offenen Austausch zum Thema Sex. Es zeigt sich: Die Scham zu überwinden und offen zu kommunizieren, kann sehr wertvoll und erhellend sein.

Terra Xplore: Sex – reine Kopfsache? (2/2)

2. Bin ich gut im Bett? Was Männern Druck macht 

ZDF-Streaming: ab Montag, 27. Oktober 2025, 15.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 16. November 2025, 17.15 Uhr

Der Mann will immer, der Mann kann immer. Werbung, Pornos und Popkultur prägen dieses Verständnis von Männlichkeit. Was passiert, wenn aus Lust Pflicht wird, Zweifel entstehen und niemand darüber spricht? Damit befasst sich die zweite Folge von "Terra Xplore: Sex – reine Kopfsache?".

Max erzählt Leon Windscheid, wie ihn Erfolgsdruck beim Sex lähmte – Dating-Erfahrungen endeten in Erektionsproblemen, Scham und Selbstzweifeln. Erst ein ehrliches Gespräch mit seinem besten Freund veränderte alles.

Sexualpsychologe Dr. Christoph J. Ahlers erklärt Leon Windscheid, wie Rollenmuster, Leistungsdenken und Pornografie die Performance im Bett prägen. Und warum guter Sex nichts mit Kontrolle zu tun hat, sondern mit Vertrauen und Kommunikation.

Ein Experiment mit jungen Männern zeigt, wie stark gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit und Sex sich auf das Selbstbild auswirken. Selbst wer das Idealbild kritisch sieht, steht oft trotzdem unter dessen Einfluss.

Mit aktuellen Einblicken aus der Wissenschaft und überraschend ehrlichen Momenten liefert diese Folge "Terra Xplore" spannende Erkenntnisse zur männlichen Lust.

Terra Xplore: Krieg, Krise, Katastrophe – bist du vorbereitet?

ZDF-Streaming: ab Montag, 10. November 2025, 15.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 23. November 2025, 17.15 Uhr

Sie rüsten sich für Katastrophen, Kriege, Krisen: Prepper. Müssen wir auf den Ernstfall vorbereitet sein? Psychologe Leon Windscheid trifft in "Terra Xplore" Menschen, die das Preppen zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben.

Konstantin Barz ist einer von ihnen. Er will für fast jedes erdenkliche Szenario gewappnet sein und trägt stets Ausrüstung für mehrere Tage mit sich. Leon Windscheid begleitet ihn in ein simuliertes Katastrophenszenario und erfährt, warum sich Konstantin Barz so verhält und wovor er sich fürchtet.

Zusammen mit dem Kultur- und Sozialwissenschaftler Dr. Julian Genner untersucht Leon Windscheid, warum Preppen in Zeiten großer Unsicherheit immer populärer wird. Das Paradoxe dabei: Intensive Vorsorge reduziert nicht nur Ängste, sondern kann sie oft sogar verstärken. Auch der Blick ins Ausland zeigt, dass Preppen längst kein Randphänomen mehr ist: In den USA entwickelt sich eine milliardenschwere Industrie, in der selbst Tech-Milliardäre Luxusbunker kaufen.

In Lüneburg begleitet Leon Windscheid Reservisten bei einer militärischen Übung. Was motiviert Menschen, freiwillig militärische Fähigkeiten zu trainieren? Und wie sinnvoll ist so eine Vorbereitung auf eine Katastrophe?

Wie Krisen die Psyche einer ganzen Generation verändern und welche gesellschaftlichen Maßnahmen dazu beitragen können, mit globaler Unsicherheit besser umzugehen, lässt sich Leon Windscheid von Psychologin Prof. Julia Asbrand erklären.

Ein Studioexperiment zeigt schließlich eindrucksvoll, wie unterschiedlich Menschen reale Krisen erleben und verarbeiten – und macht deutlich: Ob individuelles Preppen oder gemeinschaftliche Lösungen, es geht letztlich um das Gefühl, Kontrolle zurückzugewinnen.

Terra Xplore: 250 Kilo – bin ich süchtig nach Essen?

ZDF-Streaming: ab Montag, 24. November 2025, 15.00 Uhr
ZDF: Sonntag, 30. November 2025, 17.15 Uhr

Warum fällt es vielen Menschen schwer, ihr Essverhalten zu kontrollieren? Und wie eng hängen Ernährung und Psyche zusammen? Das will Leon Windscheid in dieser "Terra Xplore"-Folge herausfinden.

Essen ist sein bester Freund und schlimmster Feind zugleich, sagt Torsten Prix. Er leidet an einer Binge-Eating-Störung, wiegt über 250 Kilo. Essen ist für ihn eine Bewältigungsstrategie.

Neurologin Dr. Sharmili Edwin Thanarajah vom Universitätsklinikum Frankfurt zeigt Leon Windscheid, wie das menschliche Gehirn auf fettige und süße Nahrung reagiert – und warum schon kleine Mengen solcher Lebensmittel das Belohnungssystem umprogrammieren können. Das Essverhalten beeinflusst die Psyche – und umgekehrt bestimmt der psychische Zustand mit, was und wie wir essen. Ein Kreislauf, der sich oft unbemerkt verselbständigt.

Doch wie sehr ähnelt dieses Verhalten einer Sucht? Ernährungspsychologe Dr. Adrian Meule forscht zu Essstörungen und warnt davor, Betroffene vorschnell als "esssüchtig" abzustempeln und so ihr Verhalten zu stigmatisieren. Der Lebensmittelchemiker Prof. Dr. Guido Ritter erklärt, welche Rolle die Lebensmittelindustrie dabei spielt, dass wir immer häufiger und immer unbewusster essen – und wie gezielt durch zum Beispiel Aussehen, Geruch, Geschmack und Textur Bedürfnisse bei den Konsumenten erzeugt werden.

In einem Studioexperiment mit Leon Windscheid treffen Menschen aufeinander, die mit Essanfällen, Diäten oder Gewichtsproblemen kämpfen. Sie zeigen, wie emotional, schambesetzt und oft unverstanden das Thema immer noch ist.

"Lieber einmal zu viel nachfragen als zu wenig" – Interview mit Dr. Leon Windscheid

Mehr zum Thema Depressionen unter dem ZDF-Programmschwerpunkt "Psychisch stark – Wege aus der Depression"

Was unterscheidet die sogenannte hochfunktionale Depression von anderen Formen der Depression?

Eine hochfunktionale Depression ist keine offizielle klinische Diagnose, der Begriff wird aber manchmal trotzdem – auch von Therapeutinnen und Therapeuten – verwendet, um Menschen zu beschreiben, die zwar typische Symptome einer Depression zeigen, wie beispielsweise  Antriebslosigkeit, innere Leere, Selbstzweifel, aber dennoch in der Lage sind, ihren Alltag scheinbar problemlos zu bewältigen.
Im Gegensatz dazu erfordert die Diagnose einer depressiven Episode nach gängigen klinischen Kriterien, dass die Symptome zu einer deutlich erkennbaren Beeinträchtigung im sozialen, beruflichen oder alltäglichen Leben führen. Diese Unterschiede machen es schwerer, hochfunktionale Depressionen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln – sowohl für das Umfeld als auch für Betroffene selbst.

Warum wird die sogenannte hochfunktionale Depression so häufig übersehen?

Das kommt daher, weil sie nicht dem klassischen Lehrbuchbild einer Depression entspricht. Betroffene wirken nach außen hin oft leistungsfähig, organisiert und erfolgreich – die typischen äußeren Anzeichen einer Funktionsbeeinträchtigung fehlen. Gleichzeitig ist der innere Zustand, also das emotionale Leiden, von außen schwer zu erkennen. Hinzu kommt, dass viele Menschen aus Angst vor Stigmatisierung nicht offen über ihre depressive Symptomatik sprechen. All das trägt dazu bei, dass diese Form der Depression oft lange unerkannt bleibt.

Viele Menschen, die unter einer sogenannten hochfunktionalen Depression leiden, gehen damit lange nicht offen um. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus?

Dass so viele Menschen den Zustand "nach außen stark, aber innerlich erschöpft" lange verbergen (müssen), zeigt, dass Depressionen in unserer Gesellschaft noch immer stark stigmatisiert sind. Psychisches Leiden wird oft – von außen und von den Betroffenen selbst – als persönliche Schwäche wahrgenommen. Aus Angst vor Ablehnung, Unverständnis oder beruflichen Nachteilen sprechen viele nicht darüber und suchen keine Hilfe. Dieses Schweigen erhöht jedoch das Risiko, dass sich der Zustand verschlechtert, chronifiziert oder in suizidale Krisen mündet. Das zeigt, wie dringend wir eine offenere, entstigmatisierende Haltung gegenüber psychischen Erkrankungen brauchen.

Welche Anzeichen sollte man ernst nehmen?

Wenn man das Gefühl hat, zwar noch "zu funktionieren", aber innerlich immer leerer zu werden, sollte man aufmerksam werden – besonders, wenn sich dieser Zustand über mehrere Wochen zieht. Eine Depression zeigt sich meist durch drei Hauptmerkmale:
1.Gedrückte Stimmung: Man fühlt sich niedergeschlagen oder emotional abgestumpft, manchmal ist da nur noch eine quälende Leere.
2. Verlust von Interesse und Freude: Dinge, die früher Spaß gemacht haben, erscheinen plötzlich bedeutungslos.
3. Verminderter Antrieb: Einfache Aufgaben werden zur Herausforderung, man fühlt sich chronisch erschöpft und würde sich am liebsten zurückziehen.
Wenn mindestens zwei dieser Hauptsymptome über mehr als zwei Wochen bestehen, kann das ein Hinweis auf eine depressive Episode sein. Weitere Anzeichen sind beispielsweise Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, veränderter Appetit, Hoffnungslosigkeit oder das Gefühl, wertlos zu sein.

Wann sollte das Umfeld von Betroffenen aufmerksam werden?

Es gibt einige Warnzeichen, auf die Angehörige, der Freundeskreis und das berufliche Umfeld achten können. Wichtig ist aber zu betonen: Kein einzelnes dieser Anzeichen bedeutet automatisch, dass jemand an einer Depression leidet. Und umgekehrt kann es auch sein, dass eine betroffene Person nach außen hin keinerlei Auffälligkeiten zeigt.
Mögliche Warnzeichen können zum Beispiel sein:
- Die Person sagt häufiger Treffen ab, wirkt weniger präsent oder meldet sich seltener.
- Sie wirkt dauerhaft müde oder überfordert, obwohl keine offensichtliche Belastung besteht.
- Ein Mensch, der sonst lebendig oder interessiert war, wird still, wirkt gleichgültig oder gereizt.
- Dinge, die früher wichtig waren oder Freude bereitet haben, scheinen plötzlich keine Rolle mehr zu spielen.
- Aussagen wie "Ich kann einfach nicht mehr", "Es bringt eh nichts" oder zynische Bemerkungen über das eigene Leben.
Wichtig ist: Lieber einmal zu viel nachfragen als zu wenig. Ein offenes, wertschätzendes Gespräch kann Betroffenen helfen. Gleichzeitig sollte man auch die eigenen Grenzen wahren. Zuhören ist wichtig, aber man kann nicht Therapeut sein. Man kann aber ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Können sich viele mit der Beschreibung "hochfunktionale Depression" besser identifizieren, weil es unserer leistungsorientierten Gesellschaft mehr entspricht?

Besonders auf Social Media scheinen zur Zeit viele Menschen über den Begriff "hochfunktionale Depression" zu stolpern und erkennen sich darin offenbar wieder. Nicht das klassische Bild der Depression – regungslos im Bett, nichts geht mehr. Sondern: Du stehst auf, gehst zur Arbeit, lachst vielleicht sogar noch mit Kolleginnen und Kollegen. Und trotzdem fühlst du dich innerlich leer, ausgebrannt, wie ferngesteuert. In einer leistungsorientierten Gesellschaft, in der psychische Erkrankungen noch immer mit Stigma behaftet sind, kann diese anhaltende Leistung vielleicht eine Art Schutz bieten: Wer weiter Leistung bringt, wird seltener mit Vorstellungen von "Schwäche" oder "Hilfsbedürftigkeit" assoziiert. So bleibt der äußere Schein gewahrt – manchmal auch vor sich selbst.

Welche Persönlichkeitsmerkmale oder Lebensumstände begünstigen das Entstehen einer hochfunktionalen Depression?

Da die hochfunktionale Depression keine offizielle klinische Diagnose ist, gibt es bislang kaum gezielte Forschung dazu, welche Persönlichkeitsmerkmale oder Lebensumstände ihre Entstehung begünstigen. Manche Profis mögen den Begriff sogar nicht, weil sie sagen, dass Depressionen nun mal viele Gesichter hat und wir nicht für jede Form einen neuen Begriff brauchen. Für Depressionen im Allgemeinen wissen wir, dass bestimmte Faktoren das Risiko erhöhen können – etwa familiäre Vorbelastung, fehlende soziale Unterstützung und anhaltender Stress.
Im Zusammenhang mit hochfunktionalen depressiven Verläufen gibt es Hinweise darauf, dass insbesondere starke Rollenanforderungen von Bedeutung sein  können – zum Beispiel bei berufstätigen Eltern, pflegenden Angehörigen oder Führungskräften. In solchen Lebensumständen scheint es oft "keinen Platz" für Funktionsverlust zu geben, was dazu führen kann, dass psychische Belastungen lange kompensiert und nach außen verborgen werden.

Welche Auswirkungen hat unsere Leistungsgesellschaft bei der Entstehung von Depressionen?

Das gesellschaftliche Ideal von Leistungsfähigkeit und Kontrolle kann durchaus eine Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Depressionen spielen. Das ist bisher eher an der klassischen klinischen Diagnose erforscht. Es ist aber denkbar, dass es auch für sogenannte hochfunktionale Depressionen gilt, oder vielleicht sogar besonders da.
Gesellschaftlich wird ja oft vermittelt: Wer durchhält, ist stark, wer zurücktritt, zeigt Schwäche. Das sorgt dafür, dass viele Menschen hohe Standards und Erwartungen verinnerlichen – nicht nur von außen, sondern auch sich selbst gegenüber.
Diese internalisierten Ansprüche können psychischen Druck massiv verstärken. Selbst dann, wenn man innerlich längst erschöpft ist, erlaubt man sich keinen Rückzug. Stattdessen wird weiterfunktioniert. Dieses permanente Durchhalten kann zu chronischem Stress führen, einem bekannten Risikofaktor für Depressionen.
Gleichzeitig sorgt das gesellschaftliche Stigma rund um psychische Erkrankungen dafür, dass sich viele nicht trauen, offen über ihre Belastung zu sprechen. Aus Angst, als "nicht belastbar" zu gelten, suchen sie keine Hilfe – was das Risiko für eine Chronifizierung deutlich erhöht. Fehlende soziale Unterstützung oder die Angst, sich verletzlich zu zeigen, verschärfen die Situation zusätzlich.

Das Interview führte Philipp Gölter, Geschichte und Wissenschaft im ZDF, Redaktion "Terra Xplore". 

Fotos

Fotos sind erhältlich über ZDF-Kommunikation, Telefon: 06131 - 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terraxplore

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