ZDF spezial: Gedenken in Israel

Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall

Am 7. Oktober 2023 töteten Hamas-Terroristen bei ihrem Überfall mehr als 1200 Israelis und verschleppten 251 Menschen in den Gazastreifen. Seitdem führt Israel mit aller Härte Krieg gegen die Hamas. Zehntausende Palästinenser wurden getötet, unter ihnen auch viele Zivilisten. Der Gazakrieg hat die ganze Welt erschüttert – und dauert bis heute an. Aus Anlass des Jahrestages ist am 7. Oktober 2025, 19.25 Uhr, im ZDF und in der ZDFmediathek das "ZDF spezial: Gedenken in Israel – Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall" zu sehen.

  • ZDF Mediathek, Dokumentationen zu Israel ein Jahr nach dem Hamas-Anschlag bereits online
  • ZDF, Montag, 7. Oktober 2024, 19.25 Uhr

Texte

ZDF spezial: Gedenken in Israel – Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall

Montag, 7. Oktober 2024, 19.25 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

ZDF spezial
Gedenken in Israel – Ein Jahr nach dem Hamas-Überfall

Moderation: Antje Pieper

Es ist ein düsterer Jahrestag: Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Terroristen Israel, töteten mehr als 1200 Israelis und verschleppten 251 Menschen in den Gazastreifen.

Seitdem führt Israel mit aller Härte Krieg gegen die Hamas. Zehntausende Palästinenser wurden getötet, unter ihnen auch viele Zivilisten. Der Gazakrieg hat die ganze Welt erschüttert – und dauert bis heute an.

Aus Anlass des Jahrestages sendet das ZDF ein "ZDF spezial", moderiert von Antje Pieper. Dabei wird live zur Gedenkfeier der Angehörigen geschaltet. Gast im Studio wird ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge sein, der über das Massaker von der ersten Minute an berichtet hat.

aspekte: Israelis und Palästinenser – Brückenbauer verzweifelt gesucht

ZDFmediathek: ab Freitag, 4. Oktober 2024, 21.00 Uhr
ZDF: Freitag, 4. Oktober 2024, 23.30 Uhr
aspekte
Israel und Palästina – Brückenbauer verzweifelt gesucht

Moderation:    Jo Schück
Redaktion:      Jutta Louise Oechler
Leitung:           Daniel Fiedler
Sendelänge:   45 Minuten

Ein Jahr nach dem Hamas-Massaker stehen Israelis und Palästinenser am Abgrund. Angesichts des Gazakriegs – wie sehen israelische und palästinensische Kulturschaffende die Zukunft? In einer Stimmung, die von tiefer Verletzung, Hass und fehlendem Mitgefühl für das Leid der anderen geprägt ist, fragt "aspekte"-Moderator Jo Schück, ob es noch Brückenbauer gibt, die sich trotz allem immer noch für Frieden einsetzen.

Jo Schücks Reise führt ihn vom Süden Israels nahe dem Gazastreifen über das Westjordanland bis in den Norden nach Haifa, von wo aus man die Grenze zum Libanon sehen und die dort eskalierenden Kämpfe hören kann. Er findet ein Land vor, das gleichermaßen in einen Kampf mit sich selbst und seinen Nachbarn verstrickt ist - viel Verzweiflung, Resignation, aber auch beeindruckenden Mut und Resilienz.

Im Kibbuz Be'eri, in dem die Hamas am 7. Oktober 2023 zehn Prozent der Einwohner ermordet und 30 von ihnen nach Gaza verschleppt hat, trifft Jo Schück die Künstlerin Sofie Berzon MacKie. Stundenlang hatte sie in Todesangst mit ihren drei Kindern in ihrem Schutzraum ausgeharrt, während die Hamas schoss und versuchte, das Haus in Brand zu stecken. "Ich verspüre eine unfassbare Wut auf die Palästinenser, die uns das angetan haben. Aber ich kann auch unterscheiden und wünsche den Zivilisten in Gaza kein Leid. Und ja, ich denke, Frieden ist möglich."

Den wünschen sich Palästinenser in Gaza mehr als alles andere. Der Künstler Maisara Baroud dokumentiert Krieg und humanitäre Katastrophe jeden Tag in seinen Zeichnungen. Der Gitarrenlehrer Ahmed Abu Amsha, der alles verloren hat, gibt jetzt Kindern im Flüchtlingslager Musiktherapie. Für beide gilt der Krieg nicht nur der Hamas – es sei ein "Vernichtungskrieg gegen alles Palästinensische".

Für den religiösen Siedler Zvika Mor, dessen Sohn Etan bis heute Geiseln in Gaza ist, sind alle Bewohner Gaza mitschuldig am 7. Oktober. Er fordert eine härtere Linie gegen die Hamas. "Wir müssen den gesamten Gazastreifen aushungern, nur so werden sie alle Geiseln gehen lassen."

Diese extremistischen Ansichten findet Aviva Siegel so entsetzlich wie gefährlich. Sie hat selbst 51 Tage in Geiselhaft durchlebt, bis sie bei einem Gefangenenaustausch freikam. Nun kämpft sie jede freie Minute für die Freilassung ihres Mannes Keith. Den "vollständigen Sieg", den die Regierung Netanjahu über die Hamas erreichen will, hält sie für lächerlich. "Wozu führt das? Dazu, dass sie Keith und alle anderen Geiseln töten werden."

Im Westjordanland trifft "aspekte" die beiden Dokumentarfilmer, die bei der Berlinale 2024 für Aufruhr sorgten: Der Palästinenser Basel Adra und der Israeli Yuval Abraham kämpfen gemeinsam mit ihrem Film "No Other Land" für ein Ende der Besatzung. Sicherheit in der Region sei erst dann möglich, wenn beide Völker in Sicherheit und Freiheit leben.

Am Ende kommt Jo Schück in Tel Aviv bei den wöchentlichen Samstagsdemos gegen die Regierung Netanjahu an. Hier geht es nicht mehr "nur" um die Forderung nach einem Waffenstillstand und der Freilassung der Geiseln, sondern längst auch um das Schicksal der palästinensischen Nachbarn: "From the river to the sea, Israelis and Palestinians should be free", skandieren sie. Es gibt sie also tatsächlich, die Brückenbauer.

Gefangen im Zorn – Jugend im Westjordanland

Mittwoch, 2. Oktober 2024, 22.15 Uhr, ZDF
Ab 2. Oktober 2024 online in der ZDFmediathek
auslandsjournal – die doku: Gefangen im Zorn – Jugend im Westjordanland

Buch und Regie          Marcel Mettelsiefen
Redakteurin                Isabelle Tümena
Sendelänge                45 Minuten
ZDF-Kooperation mit ARTE

Die Kinder im Westjordanland wachsen in einer harten Realität auf. Täglich erleben sie Hass und Gewalt gegenüber Palästinensern oder gegenüber Juden.

Bombenangriffe, Anschläge und Gefechte sind an der Tagesordnung. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen zeigt beide Seiten des Konflikts zwischen Palästinensern und jüdischen Siedlern aus der Perspektive von Heranwachsenden auf beiden Seiten.

Die zehnjährige Jena lebt mit ihrer Familie im Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland, mitten im Zentrum des palästinensischen Widerstandskampfes. Nach dem Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 mehren sich auch dort die Übergriffe israelischer Soldaten. Jeden Tag sieht Jena die Zerstörung, hört Bombeneinschläge und Schusswechsel.

Rennana ist 16 Jahre alt und Tochter religiöser Siedler in der Nähe von Nablus. Ihr Vater war Rabbiner und wurde von Islamisten ermordet. Sie ist von einem Umfeld aus Gewalt und Hass geprägt und will den Tod ihres Vaters rächen.

Beide Mädchen versuchen, ihren Platz im Leben zu finden. Die traumatischen Erlebnisse führen auf beiden Seiten zu einer Radikalisierung, der Hass zur Entmenschlichung der anderen Seite. Der Film zeigt den ganz unterschiedlichen Alltag der beiden Mädchen. Marcel Mettelsiefen hat sie dabei über den Zeitraum von mehreren Monaten begleitet, um ein Gefühl für das Leben von Heranwachsenden inmitten des erbitterten Konflikts um das Westjordanland zu schaffen.

Dokumentationen zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls in der ZDFmediathek

Die unten aufgeführten Dokumentationen wurden im September 2024 bereits im ZDF oder auf ARTE gesendet und stehen rund um den ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls in der ZDFmediathek zur Verfügung.

 

Seit 8. September 2024 online in der ZDFmediathek
37°Leben: Kontra Klischee – Junge Juden klären auf

Shelly, 28, will jüdisches Leben sichtbar machen. Sie organisiert Begegnungen von jüdischen und nicht-jüdischen Menschen. Yahya, 33, kam als Kind aus Aserbaidschan, er kennt Antisemitismus. Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 mit über 1.200 Opfern hat für die jüdische Bevölkerung in Deutschland sehr viel verändert. Shelly und Yahya versuchen, sich dazu durch verschiedene Aktionen zu positionieren, indem sie über jüdisches Leben aufklären. Shelly beteiligt sich am Aufklärungsprojekt "Meet a Jew", das Begegnungen mit Juden und Jüdinnen in Schulen, Vereinen und Unis organisiert. Sie nimmt teil am "Run For Their Lives", einem Solidaritätslauf für die israelischen Geiseln in Gaza. Yahya stellt mit der Videoserie "Our Story" den Alltag von jungen jüdischen Erwachsenen dar und veröffentlicht sie online. Die Zahl antisemitischer Vorfälle hat sich im Jahr 2023 auf fast 4.800 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. "Meet a Jew" ist ein Initiative des Zentralrats der Juden in Deutschland unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

 

Seit 16. September 2024 online in der ZDFmediathek
Das kleine Fernsehspiel: Gaza mon amour

Die 2020 entstandene Komödie "Gaza mon amour" über die große Kraft der späten Liebe haben die aus Palästina stammenden Zwillingsbrüder Arab und Tarzan Nasser geschaffen. Issa ist Fischer im Hafen von Gaza und heimlich in die Witwe Siham verliebt. Als ihm eine erotische Apollo-Statue ins Netz geht, ändert sich schlagartig sein bisher so ruhiges Leben. Denn am antiken Standbild prangt ein unübersehbarer, erigierter Penis. Eine so obszöne Figur ruft die Sittenpolizei auf den Plan. Issa muss einen Gang zulegen, um sich aus den Fängen der Behörde zu befreien und endlich sein Liebesleben in den Griff zu bekommen. Siham, seine Auserkorene, arbeitet als Schneiderin und Verkäuferin eines Modegeschäfts auf dem Markt. Noch ahnt die Witwe nichts von Issas Gefühlen. Und wenn sich die beiden an der Bushaltestelle oder auf dem Markt zufällig begegnen, bringt Issa kaum ein Wort heraus. Doch bevor er vielleicht bald wegen seines Fundes ins Gefängnis gesteckt wird, will er Siham endlich seine Liebe gestehen.

 

Seit 24. September 2024 in der ZDFmedaithek
Tatort Israel – Die Schatten des 7. Oktober        

Am 7. Oktober 2023 stürmen Hamas-Killerkommandos vom Gaza-Streifen nach Israel, ermorden Zivilisten, verschleppen Geiseln und provozieren eine verheerende israelische Militäraktion.

Die Dokumentation beschäftigt sich mit den Folgen des Überfalls: ein historischer Wendepunkt, den der Film nachzeichnet. Es kommen Überlebende zu Wort. Es berichten Verschleppte von der Geiselhaft, Helfer, Einwohner und Soldaten von Gaza. 

Auch ein Jahr nach dem Terrorangriff haben die Opfer ihre traumatischen Erlebnisse noch nicht bewältigt. Und doch berichten sie ruhig und gefasst von den schlimmsten Stunden und Tagen ihres Lebens.
Doch der Rückblick auf dieses Schicksalsjahr in Nahost wäre nicht vollständig ohne den Blick auf den dicht besiedelten Gaza-Streifen, den Israels Armee auf der Jagd nach Hamas-Terroristen mit Bomben und Bodenoffensiven überzieht.

 

Seit 24. September 2024 in der ARTE-Mediathek
Trauma in Nahost – Der 7. Oktober und seine Folgen

Der Film  versucht zu erklären, warum die Spirale der Gewalt im Nahen Osten sich immer weiter dreht. Jeder Terrorist sieht sich selbst als Opfer. Das ist nicht nur bei einzelnen Terroristen der Fall, sondern auch bei terroristischen Gruppen und Nationalstaaten. Terrorismus ist psychologische Kriegsführung und erfordert eine psychologisch fundierte Reaktion. Diejenigen, die sich mit Traumata beschäftigen, wissen, dass "verletzte Menschen andere Menschen verletzen" – das gilt insbesondere auch für Terroristen. Der 7. Oktober und der darauf folgende Krieg Israels in Gaza markiert einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den Palästinensern und Israel. Beide Seiten haben das größte kollektive Trauma der anderen Seite wachgerufen. Da ist auf israelischer Seite nach der Shoa und den Pogromen der vergangenen Jahrhunderte, das Bedürfnis, in Sicherheit leben zu können. Da ist auf Seiten der Palästinenser die Nakba, die Vertreibung im Jahre 1948.
Der Film zeichnet die Ereignisse am 7. Oktober und den folgenden Krieg detailliert nach und stellt die Frage, ob diese Traumata die unfassbaren Gräueltaten und die Empathielosigkeit auf beiden Seiten erklären können. Politiker, Psychologen und Betroffene versuchen, das Unfassbare zu erklären. Kann es überhaupt noch Hoffnung geben?

 

Seit 24. September 2024 in der ARTE-Mediathek
Das System Hamas

Der Terrorangriff des 7. Oktober 2023 auf Israel hat die Welt verändert: Es ist das größte Verbrechen an Juden seit dem Holocaust der Nazis – verübt von palästinensischen Terroristen unter Führung der Hamas. Doch wer sind die Täter? Welche Ziele verfolgt die Hamas-Bewegung? Wer finanziert die islamistischen Terroristen? Und wie schafft es die Organisation über Jahrzehnte, immer neue Terroristen zu rekrutieren, und im Gaza-Streifen zur stärksten politischen Kraft zu werden?

 

Seit 25. September 2024 online in der ZDFmediathek
auslandsjournal frontlines: KI im Krieg – Schlachtfeld außer Kontrolle?

Buch:              Katrin Eigendorf, Jenifer Girke, Sabine Streich
Redakteur:      Matthias Pupat, Stefanie Schoeneborn
Sendelänge:   30 Minuten

In der Ukraine und in Israel geht Katrin Eigendorf der Frage nach, wie künstliche Intelligenz den Kriegsverlauf verändert. Bereits jetzt nutzen Militärs KI-Systeme, um Angriffe zu planen und militärische Ziele zu identifizieren. Die Entwicklung von Waffen geht rasant voran. Das Team von "frontlines" erlebt an der Front im Osten der Ukraine, wie vernetzte Kriegsführung mit Drohnen bereits jetzt das Schlachtfeld bestimmt. In Israel wird KI genutzt, um Hamas-Terroristen ausfindig zu machen. Entscheiden künftig Maschinen über Leben und Tod? Wer trägt die Verantwortung? KI wird auch eingesetzt, um Leben zu retten. Roboter als Sanitäter, die verletzte Soldaten transportieren. KI zur Behandlung von Traumaopfern.

 

Seit 25. September 2024 online in der ZDFmediathek
auslandsjournal – die doku: Das Jahr nach dem Massaker – Israel und der Krieg

Autor               Michael Bewerunge
Redakteurin    Isabelle Tümena
Sendelänge    45 Minuten

Der 7. Oktober 2023 wurde zum traumatischen Tag für Israel. Hamasterroristen überfallen und töten wahllos unschuldige Menschen.
Insgesamt sterben an diesem Tag über 1.200 Menschen durch den Terrorangriff der Hamas, mehr als 240 werden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagiert mit einem fortlaufenden Militäreinsatz in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen.

ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge und sein Team haben den Krieg seither beobachtet, immer wieder Angehörige von Opfern und Menschen in Israel und Gaza getroffen und ihr Schicksal begleitet. Sie besuchen eine Überlebende des Massakers auf dem Musikfestival und gehen mit ihr zu dem Festival ein Jahr danach. Sie treffen Kibbuz-Bewohner, die von ihrem Leben nach dem Terror erzählen und drehen in Gaza bei Familien, die in den Trümmern nach den israelischen Angriffen um ihr tägliches Leben kämpfen. Eine Langzeitbeobachtung auf beiden Seiten des Konfliktes.

 

Seit 27. September 2024 in der ARTE-Mediathek 
Tracks East: Der Hölle entkommen?

Wie bleibt man Mensch, wenn alles um einen herum unmenschlich ist? Sabah Abu Ghanem suchte als Surferin die Freiheit in Gaza. Jetzt hat sie alles verloren. Der Fotograf Faiz entkam aus dem Sudan, nachdem er von einer Miliz verwundet wurde. Er kehrte freiwillig zurück, um dem Konflikt ein Gesicht zu geben. Oleksii Anulia hat mit viel Mut und Kraft die russische Kriegsgefangenschaft überlebt und setzt sich jetzt für die Menschen ein, die noch festsitzen. Wie behalten Sabah, Faiz und Oleksii ihren Mut?

Dokureihe "Tatort Israel" in der ZDFmediathek

Seit 20. September 2024 in der ZDFmediathek
ZDFinfo: Freitag, 22. November 2024, ab 9.15 Uhr
Tatort Israel
Dreiteilige Dokureihe

Autorinnen:                    Daniela Völker (1,2) und Shahida Tulaganova (3)
Deutsche Bearbeitung:  Gert Anhalt
Kamera:                         Asher Ben Yair, Danny Macgregor, Danor Glaser, Mostafa Kadah, Roi
                                      Azagi, Tom Gat, Rob Goldie, Joerg Adams, Shrouq Aila
Schnitt:                          Alethea Lindsay, Catherine Hunter, Einav Leshetz Lovatt
Produzent:                     Tilman Remme, GTV Docs London
Redaktion:                     Paul Amberg und Martina Schindelka 
Leitung:                         Caroline Reiher
Sendelänge:                  3 x 45 Minuten

Folgentitel:
"Tatort Israel: Der Überfall" (1/3)
"Tatort Israel: Die Geiseln" (2/3)
"Tatort Israel: Der Krieg" (3/3)

 

Mitwirkende von "Der Überfall" (1/3):

Rafaela Treistman, Überlebende des Hamas-Überfalls vom 7. Oktober auf das Nova-Festival.
Eyal Waldman, Tech-Unternehmer und Vater von Danielle, die auf der Flucht vom Nova-Music-Festival ermordet wurde.
Eden Haines, junge israelische Soldatin und Überlebende der Erstürmung des Militärstützpunkts Re'im.
Yarden Reskin, Mitglied des Sicherheitsteams des Kibbuz Mefalsim, der seine Familie und den Kibbuz am 7. Oktober vor Hamas-Terroristen schützte.
Ziv Stahl, Überlebende der Erstürmung des Kibbuz Kfar Aza am 7. Oktober.
Ahmad Abdelhadi, Vertreter der Hamas im Libanon seit 2019.
Yohanan Tzoreff, Forscher, ehemaliger Militäranalyst und Experte für israelisch-palästinensische Beziehungen.

 

Mitwirkende von "Die Geiseln" (2/3)

Moran Stela Yanai, israelische Geisel, die als eine der ersten freigelassen wurde.
Ricarda Louk, Israelin, deren Tochter Shani Louk beim Überfall auf das Nova-Festival getötet wurde.
Ory Slonim, Rechtsanwalt und ehemaliger Berater von sieben israelischen Verteidigungsministern, erfahren in der Vermittlung beim Austausch von Geiseln.
Idit Ohel, Mutter von Alon, einem jungen Musiker, der am 7. Oktober von Hamas-Terroristen als Geisel genommen wurde und dessen Schicksal unbekannt ist.
Liat Atzili, Liat wurde als Geisel aus ihrem Haus im Kibbuz Nir Oz entführt. Nach ihrer Freilassung erfuhr sie, dass ihr Ehemann ermordet wurde.
Ahmad Salayme, 14-jähriger palästinensischer Gefangener, der beim ersten Austausch von palästinensischen Gefangenen und israelischen Geiseln freigelassen wurde.
Ahmad Abdelhadi, Vertreter der Hamas im Libanon seit 2019.

 

Mitwirkende von "Der Krieg" (3/3)

Ezzeddine Lulu, Medizinstudent, der als freiwilliger Arzt in Gaza arbeitet.
Shrouq Al Aila, palästinensische Journalistin, die nach dem Tod ihres Mannes durch eine Bombe ihre Arbeit in Gaza fortsetzt und sich dabei um ihre zweijährige Tochter kümmert.
Hala Shehada, verwitwete Mutter einer zehnjährigen Tochter. Nach der Bombardierung und Zerstörung ihrer Wohnung kämpft sie in Gaza ums Überleben.
Noy Leyb, israelischer Reservist, der in den israelischen Streitkräften (IDF) in Gaza dient.
Boaz Bismuth, Mitglied des israelischen Parlaments, der Knesset und Unterstützer von Premierminister Netanjahu.
Arwa Damon, ehemalige CNN-Korrespondentin und Gründerin einer Hilfsorganisation, die Hilfsgüter nach Gaza schickt.
Dr. Hasan Al Sha'er, Anästhesist in Hospitälern in Gaza, der die Kämpfe um das Al-Shifa-Krankenhaus miterlebte.
Hamza Al Howidy, Kritiker der Hamas, lebt jetzt im Exil.
Ahmad Abdelhadi, Vertreter der Hamas im Libanon seit 2019.

 

Die Dokureihe "Tatort Israel" rekonstruiert die Ereignisse im Nahen Osten seit dem von Hamas-Terroristen in Israel verübten Massaker am 7.Oktober 2023. Zeitzeugen und Betroffene berichten offen über ihre zum Teil traumatischen Erlebnisse, sowohl in Israel als auch im Gazastreifen. Zu Wort kommen Opfer des Überfalls auf den Süden Israels, ehemalige Geiseln und Angehörige von Geiseln, die weiterhin in Gefangenschaft sind sowie Einwohner von Gaza, deren Leben durch den Bombenkrieg zwischen Israel und der Hamas erschüttert werden.

Zum Teil unbekanntes Archivmaterial sowie persönliche Filmaufnahmen und Fotos der Protagonisten und Protagonistinnen veranschaulichen die zahlreichen Schicksale. "Tatort Israel" bedient sich zur Nacherzählung und Dokumentation des grauenvollen Geschehens auch der von den Terroristen zu Propagandazwecken selbst gedrehten Videos, mit denen sie am Tag des Angriffs das Internet fluteten. Auch Geheimdienstinsider, Geiselvermittler, die Leiterin einer internationalen Hilfsorganisation, ein israelischer Soldat in Gaza sowie ein Sprecher der Hamas geben ein Bild der Ereignisse des vergangenen Jahres.

 

"Tatort Israel: Der Überfall" (1/3)

Israel ist vollkommen unvorbereitet, als nach Schätzungen der israelischen Armee 3.000 Terroristen der Hamas und anderer Terrororganisationen am 7. Oktober 2023 den Grenzzaun nach Israel durchbrechen und über Siedlungen und militärische Installationen herfallen. Bewegend berichtet die in Brasilien geborene Rafaela Treistman über das Nova-Musik-Festival nahe der Grenze zu Gaza. Nach der Ankunft von mordenden Hamas Terroristen wird es am frühen Morgen zur Hölle. Als sie in einem Raketenbunker mit 40 anderen Menschen Schutz sucht, wird der Ort zur Todesfalle, denn er hat keine gesicherte Eingangstür. Terroristen werfen Gas- und Handgranaten in den Bunker. 30 Menschen verlieren ihr Leben, darunter Rafaelas geliebter Freund Ranani Glazer. Ganz in der Nähe überfallen die Terroristen mehrere Kibbuz-Siedlungen und richten ein Blutbad an. Die Menschenrechtsaktivistin Ziv Stahl verliert dabei ihre Schwägerin, entkommt selbst aber einem Massaker.

Wenige Kilometer entfernt gelingt es Yarden Reskin, der Mitglied eines örtlichen Sicherheitsteams ist, einen Angriff auf seinen Kibbuz abzuwehren. Auch die israelische Soldatin Eden Haines berichtet von ihren traumatischen Erfahrungen an einem Grenzstützpunkt, der von Hamas-Terroristen überrannt wird. Ganz Israel steht unter Schock. Es dauert Stunden bis israelische Sicherheitskräfte eintreffen und die Lage unter Kontrolle bringen. Der israelische Tech-Unternehmer Eyal Waldman erfährt, dass seine Tochter Danielle bei ihrer Flucht im Auto von Terroristen erschossen wurde. Mehr als 1.200 Menschen werden an diesem Tag durch die Angreifer getötet. Der Überfall bereitet den Boden für das größte Geiseldrama der modernen Geschichte und für einen Bombenkrieg Israels gegen die Hamas, dem Zehntausende Zivilisten in Gaza zum Opfer fallen werden.

 

"Tatort Israel: Die Geiseln" (2/3)

Beim Überfall am 7. Oktober werden etwa 250 Geiseln von der Hamas und anderen Terrorgruppen entführt und im Gaza-Streifen gefangen gehalten. Durch Interviews, persönliches Archivmaterial und neu gedrehte Aufnahmen mit Betroffenen berichtet der Film von der Geiselkrise, die seit Herbst 2023 Israel und die Welt in Atem hält. Unter den Protagonisten und Protagonistinnen befinden sich zwei ehemalige Geiseln, Liat Atzili und Moran Stela Yanai. Sie berichten von ihrer Entführung und der anschließenden Geiselhaft. Auch Idit Ohel, die Mutter eines entführten jungen Pianisten, dessen Schicksal bis heute nicht geklärt ist, sowie Ricarda Louk erzählen von ihren schmerzhaften Erfahrungen. Louk ist in Deutschland aufgewachsen und Mutter der bei der Entführung ermordeten Shani. Zu Wort kommt auch der 14-jähriger Palästinenser Ahmad Salayme, der bei einem Austausch mit israelischen Geiseln aus dem Gefängnis in Israel freikommt. Der ehemalige israelische Geiselvermittler Ory Slonim, der im Jahre 2011 beim Austausch eines einzelnen israelischen Soldaten gegen 1000 palästinische Häftlinge beteiligt war, schätzt mit seinen Erfahrungen die Lage ein.

Es gibt eine ungeschriebene Regel in Israel: Keine Entführten sollen im Feindesland zurück gelassen werden. Die israelische Regierung verkündet gleich nach dem 7. Oktober, dass sie alles für die Freilassung der Geiseln tun will. Auch wenn dieses Prinzip mit Israels anderem Kriegsziel kollidiert: die Zerschlagung der Hamas.

 

"Tatort Israel: Der Krieg" (3/3)

Wenige Stunden nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober beginnt die israelische Armee, Ziele in Gaza zu bombardieren. 20 Tage später folgt eine groß angelegte Bodenoffensive gegen die Hamas, die den Gazastreifen seit Jahren mit diktatorischer Gewalt regiert. Der dritte Teil von "Tatort Israel" berichtet über den Krieg, der für die Zivilisten in Gaza katastrophale Folgen hat. Tausende sterben bei israelischen Bombenangriffen, darunter der Ehemann der Journalistin Shrouq Hamid Al-Aila. Die Palästinenserin berichtet im Film über das Überleben in Gaza. Drei Mal entkommt sie nur knapp dem Tod. In einem Hospital in Gaza-Stadt, das von israelischen Soldaten und der Hamas umkämpft ist, arbeitet der Medizinstudent Ezeddin Lulu rund um die Uhr als Arzt. Er erhält die Nachricht, dass 20 seiner Familienmitglieder bei einem israelischen Angriff ums Leben gekommen sind. Trotz des Traumas arbeitet er weiter ‒ fast ohne Unterlass.

Auf der anderen Seite des Krieges befindet sich der israelische Reservist Noy Leyb, der nach dem Massaker am 7. Oktober umgehend aus den USA nach Israel zurückkehrt und bei der israelischen Bodenoffensive in Gaza von Anfang an mit dabei ist. In Schulen entdeckt er Waffen der Hamas, eingenäht in Teddybären. Doch die Hamas ist kaum zu fassen. Ihre Anhänger verstecken sich unter Zivilisten und in einem gigantischen Tunnelsystem. Wenn es die Tunnel nicht gäbe, so berichtet der vor der Hamas aus Gaza geflohene Buchhalter Hamza Al Howidy, würde die Israelische Armee die Hamas nach zwei Wochen zerschlagen haben. Hamza hofft, dass es bald zu einem Abbau der Gewalt auf beiden Seiten kommen wird. Auch Hala Shaheeda, die Mutter einer zehnjährigen Tochter, hofft auf ein Ende des Krieges, in dem ihre Wohnung im Norden Gazas dem Erdboden gleich gemacht wurde. Zur Zeit lebt Hala in einem provisorischen Flüchtlingslager in ihrer ehemaligen Schule. Einst träumte sie davon, in einem großen weißen Haus zu leben. Jetzt träumt sie lediglich davon, dass wieder Frieden ist und dass sie und ihre Tochter keine Angst mehr vor dem Tod haben müssen.

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