ZDF-Themenschwerpunkt zur Energiekrise

Heizung herunterdrehen, Licht ausmachen, Strom sparen: Die Energiekrise ist im Alltag der Menschen angekommen und viele fragen sich: Wie wird der Winter angesichts von Energieknappheit und hohen Preisen? Der ZDF-Themenschwerpunkt "Energiekrise" beleuchtet vom 11. bis 18. November 2022 diese und weitere Fragen zu Energiekosten und Energiewende – in den aktuellen Magazinsendungen des ZDF, in Doku-Formaten oder online auf ZDFheute.de. Im ZDF-Polittalk "maybrit illner" diskutieren am 17. November 2022, 22.15 Uhr, der Bundeswirtschaftsminister und der Chef der Deutschen Bank über "Energie, Geld, Jobs – keine Strategie in der Mega-Krise?".

  • ZDF Mediathek, Vom 11. bis 18. November 2022
  • ZDF, Vom 11. bis 18. November 2022

Texte

"Ein umfassendes Informationsangebot in Zeiten der Krise" – Statement von ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten

"Corona-Pandemie, Klimawandel und der russische Angriffskrieg in der Ukraine: In Zeiten der Krisen suchen besonders viele TV-Zuschauerinnen und Nutzer der Online-Angebote verlässliche Informationen und verständliche Erklärungen – in unseren Nachrichten, Magazinen, Dokumentationen und Talk-Sendungen. Mit unserer Schwerpunktwoche zur Energiekrise rücken wir die Folgen des Krieges für die Menschen in Deutschland in den Mittelpunkt. Dazu blicken wir in alle Bereiche der Gesellschaft, hören ganz unterschiedliche Stimmen, beleuchten Zusammenhänge und Konsequenzen für Politik und Wirtschaft, für die Umwelt, für Familien und Haushalte. Von praktischen Tipps zum Energiesparen zu großen Fragen der Energiewende und zum Zustand der kritischen Infrastruktur: Die ZDF-Themenwoche zur Energiekrise bietet ein umfassendes Angebot für Bürgerinnen und Bürger in Zeiten der Krise."

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten

Zum ZDF-Themenschwerpunkt "Energiekrise"

Als eine Folge des Krieges in der Ukraine steigen die Energiepreise für Gas und Öl – insbesondere das Erdgas wird teurer, da Deutschland bekanntlich vor dem Angriffskrieg Putins viel davon aus Russland bezogen hat. Die öffentliche Diskussion ums Energiesparen hat die vergangenen Wochen und Monate geprägt. Welche Möglichkeiten die Verbraucher haben, Strom und Gas zu sparen, führte zu zahlreichen politischen Debatten – bis hin zu Demonstrationen gegen die Energie- und Russlandpolitik. Dass die deutsche Wirtschaft vor einem schweren Winter steht, das prognostizieren zahlreiche Expertinnen und Experten.

Der ZDF-Themenschwerpunkt zur Energiekrise greift vom 11. bis 18. November 2022 die vielen offenen Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu dem bevorstehenden Winter auf – in aktuellen Magazin- und Gesprächssendungen ebenso wie in Dokumentationen und Reportagen. Das "ZDF-Morgenmagazin'" ist zudem am Mittwoch, 16. November 2022, mit "moma vor ort" in Ludwigshafen zum Thema "Heißer Herbst und kalter Winter" und geht dorthin, wo die Verlierer der Krise eine Zuflucht in kalten Zeiten finden: Ludwigshafen will große Veranstaltungsorte wie den Pfalzbau zu Wärmehallen umfunktionieren.

Sendungen zum Themenschwerpunkt "Energiekrise" in der Übersicht

Freitag, 11. November 2022, 13.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
ZDF-Mittagsmagazin
Moderation: Mirjam Meinhardt

Samstag, 12. November 2022, 17.35 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 8. November 2022, 10.00 Uhr, zwei Jahre in der ZDFmediathek
plan b: Clever in die Zukunft – Alternativen für die Energiewende
Film von Juliane Kussmann und Torben Schmidt

Sonntag, 13. November 2022, 15.45 Uhr, ZDF
Ab Freitag, 11. November 2022, 9.00 Uhr, fünf Jahre in der ZDFmediathek
planet e.: Energiekrise – ist Geothermie die Lösung?
Film von Michael Nieberg

Sonntag, 13. November 2022, 18.00 Uhr, ZDF
ZDF.reportage: Wenn das Geld nicht reicht – zum Wohnen 
Film von Oliver Koytek und Jovanna Weber

Sonntag, 13. November 2022, 19.10 Uhr, ZDF
Berlin direkt
Moderation: Theo Koll

Montag, 14., bis Freitag, 18. November 2022, 9.05 Uhr
Volle Kanne – Service täglich
Moderation: Nadine Krüger
In jeder Ausgabe je ein Beitrag zum Themenfeld "Energiekrise"

Montag, 14. bis Freitag, 18. November 2022, jeweils 16.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
heute – in Europa
Moderation: Andreas Klinner
In jeder Ausgabe je ein Beitrag zum Themenfeld "Energiekrise"

Montag, 14. November 2022, 19.25, ZDF und ZDFmediathek
WISO spezial
Unser Alltag in der Energiekrise
Moderation: Sarah Tacke

Dienstag, 15. November 2022, 20.15 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 15. November 2022, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
ZDFzeit: Teuerland – Abschied vom deutschen Wohlstand?
Film von Steffen Haug, Nico Schmolke und Andrea Maurer

Dienstag, 15. November 2022, 21.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
frontal spezial
Moderation: Ilka Brecht

Mittwoch, 16. November 2022, 5.30 bis 9.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
ZDF-Morgenmagazin
moma vor ort: Heißer Herbst und kalter Winter
Live aus dem Pfalzbau in Ludwigshafen
Moderation: Mitri Sirin

Mittwoch, 16. November 2022, 22.30 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
auslandsjournal
Moderation: Antje Pieper

Mittwoch, 16. November 2022, 23.00 Uhr, ZDF
Ab Mittwoch, 16. November 2022, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek
ZDFzoom: Extrem verwundbar – Wer schützt Bahn, Strom und Pipelines? (Arbeitstitel)
Film von Joshua Werner und André Lemmer

Donnerstag, 17. November 2022, 22.15 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
maybrit illner: Energie, Geld, Jobs – keine Strategie in der Mega-Krise?
Gäste: Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Crhistian Sweing, Chef der Deutschen Bank

Auch im Online-Nachrichtenangebot ZDFheute.de und in "ZDFheute live" ist das Themenfeld "Energiekrise" im Rahmen der Schwerpunktwoche für die Nutzerinnen und Nutzer präsent.

plan b: Clever in die Zukunft – Alternativen für die Energiewende

Samstag, 12. November 2022, 17.35 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 8. November 2022 zwei Jahre in der ZDFmediathek

plan b: Clever in die Zukunft – Alternativen für die Energiewende

Film von Juliane Kussmann und Torben Schmidt

Produktion: elb motion pictures GmbH
Leitung der Sendung: Christian Dezer
Länge: 30 Minuten

Die Energieversorgung ist schmutzig, teuer und bringt fatale Abhängigkeiten mit sich. Seit den explodierenden Öl- und Gaspreisen ist klar: Die Energiegewinnung muss künftig anders aussehen. Drei Pioniere zeigen in "plan b: Clever in die Zukunft. Alternativen für die Energiewende", wie eine klimafreundliche und krisensichere Energieversorgung realisierbar ist. Denn die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Versorgungssicherheit ist lösbar – man muss es nur anpacken.

Martin Lass hat schon vor Jahren erkannt: Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze. Der Landwirt betreibt auf seinem Familienhof eine Biogasanlage, die in Zeiten der Krise einen Boom erlebt. Martin Lass sorgt dafür, dass nachhaltige Energie speicherbar wird und zeigt in seiner Heimatgemeinde Gettorf, dass es regionale Lösungen gibt, die oft besser sind, als darauf zu warten, dass große Versorger endlich nachhaltige Energie bereitstellen. Dank eines Biogas- und Wärmespeichers sind Energie und Wärme dann nutzbar, wenn sie auch benötigt werden.

Auch Cornelius Paul hat den Grundstein seiner Idee vor mehreren Jahren gelegt: Solardachziegel. Während Elon Musk noch immer an seinem Solar Roof feilt, hat Cornelius Paul schon 600 Häuser mit seinen Solardachziegeln gedeckt. Wer es nicht weiß, sieht es kaum. Die Dachziegel sehen aus, wie Dachziegel eben aussehen – nur dass sie Solarzellen eingebettet haben. Doch von der ersten Idee bis zum heutigen Produkt war es ein langer Weg. Und trotz des fertig entwickelten Produkts, einiger Solardächer als proof of concept, hat Cornelius Paul das gleiche Problem wie alle, die etwas bauen wollen: fehlende Handwerker.

Dass aus Krisen auch Chancen erwachsen können, davon ist Lars Angenent überzeugt. Der niederländische Mikrobiologe und Bioingenieur forscht an der Universität Tübingen zu Mikroben. Winzig kleine Lebewesen, die eines der größten Probleme lösen könnten: die Speicherung erneuerbarer Energie. Und die Umsetzung ist simpel: Durch Windstrom erzeugter Wasserstoff kann gewissermaßen an die Mikroben verfüttert werden, die dabei CO2 binden und Methan, also Biogas, produzieren. Ein großer Schritt in die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und in eine sichere Versorgung.

planet e.: Energiekrise – ist Geothermie die Lösung?

Sonntag, 13. November 2022, 15.45 Uhr, ZDF
Ab Freitag, 11. November 2022, 9.00 Uhr, fünf Jahre lang in der ZDFmediathek
planet e.: Energiekrise – ist Geothermie die Lösung?
Film von Michael Nieberg

Produktion: 6W-Film- und Fernsehproduktion
Redaktion: Manfred Kessler
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp
Länge: ca. 29 Minuten

Die Energiekrise mit explodierenden Kosten für Strom und Gas treibt die Suche nach Alternativen voran. Geothermie gilt als sauber und praktisch unerschöpflich. Ist sie die Lösung?

Forscher des Fraunhofer-Instituts sind zuversichtlich, dass Geothermie maßgeblich zur Deckung des Energiebedarfs beitragen kann. 25 Prozent des hiesigen Wärmebedarfs könnten dadurch gedeckt werden, so ihr Fazit. "Den höchsten Wirkungsgrad hat die oberflächennahe Geothermie, also Bohrungen in circa 100 Metern Tiefe, aus denen die Wärme gewonnen wird", sagt Dr. Marek Miara vom Fraunhofer-Institut ISE in Freiburg. Seit Jahren sammeln die Experten dort Daten und haben hierfür 300 Häuser mit Sonden verkabelt.

Ein geothermisches Paradies ist Island: Das heiße Erdinnere liegt direkt unter der Oberfläche der Vulkaninsel, und die Isländer nutzen die schier unendliche Energie zum Heizen ihrer Wohnungen und zur Erzeugung von Strom. So kann das Land mit heißem Thermalwasser mittlerweile 90 Prozent seines Wärmebedarfs decken. Auch die Industrie greift auf diese günstige und emissionsfreie Energiequelle zurück. Der größte Stromverbraucher des Landes, eine Aluminiumschmelze kann weiter günstig produzieren, während Metallschmelzen in Europa ihre Produktion drosseln oder komplett einstellen müssen.

In Deutschland sind es vor allem Privathaushalte, die sich für Erdwärme interessieren:  Bei Jürgen Conring in Senden bei Münster wird endlich eine Wärmepumpe installiert. Fast ein Jahr lang müssen Kunden inzwischen darauf warten. 160 Meter tief wird nun gebohrt, um genügend Erdwärme zu gewinnen, damit das ganze Einfamilienhaus beheizt werden kann. Das Besondere: Die Conrings wohnen in einem sogenannten Bestandsbau, in einem Haus, das 1993 gebaut wurde. Auch das geht inzwischen, dank moderner Wärmetauscher.

Neben Privathaushalten sind auch immer mehr Energieversorger an Erdwärme interessiert. Sie bohren viel tiefer als private Hausbesitzer und holen aus 1000 bis 4000 Metern Tiefe Thermalwasser an die Oberfläche, das dann zur Wärmegewinnung genutzt wird. Rund um München stehen bereits über 20 dieser Wärmekraftwerke. In Unterhaching versorgt ein solches Kraftwerk derzeit 7000 Haushalte. Wegen explodierender Gaspreise erleben die Betreiber eine hohe Nachfrage.

Doch die Energie aus der Tiefe erlitt in Deutschland immer wieder Rückschläge: Mehrere Unfälle und durch die Bohrungen ausgelöste Erdbeben führten zu Bohrstopps. Eine Bürgerinitiative im Raum Kehl lehnt Tiefengeothermie inzwischen völlig ab. Der sensible Oberrheingraben sei bereits eine natürliche Erdbebenzone. Die Bürger befürchten zusätzliche Erschütterungen, eine Beschädigung von Gebäuden durch Rissbildung und eine Minderung des Wohnwertes. Immer wieder wurden nach Tiefenbohrungen auf französischer Seite Erdbeben bis zu einer Stärke von vier gemessen.

Die Bundesregierung sieht vor allem die Chancen der Geothermie. Ihr Ziel: Jährlich sollen 500.000 Häuser mit Wärmepumpen ausgestattet werden. Angesichts von Lieferengpässen und Personalmangel im Handwerk halten Experten das für sehr ehrgeizig.

ZDF.reportage: Wenn das Geld nicht reicht – zum Wohnen

Sonntag, 13. November 2022, 18.00 Uhr, ZDF
Ab Sonntag, 30. Oktober 2022, 9.00 Uhr, in der ZDFmediathek

ZDF.reportage
Wenn das Geld nicht reicht  – zum Wohnen

Film von Oliver Koytek und Jovanna Weber

Produktion: real & fiction
Redaktion: Michael Stagneth
Leitung der Sendung: Bettina Warken

Die Inflation spürt man nicht nur an der Ladenkasse oder der Zapfsäule. Auch bei den Wohnkosten stoßen viele Deutsche inzwischen an ihre Grenzen. Nebenkosten sind fast so hoch wie die Miete.

Wer jetzt eine Wohnung sucht, braucht einen langen Atem oder ein pralles Portemonnaie. Wohnraum ist nicht nur Mangelware, sondern auch noch teuer. Besonders schwer ist die Wohnungssuche für Menschen mit begrenztem Einkommen: Studierende, Rentner, Familien.

Kathrin und Patrik S. suchen seit einem Jahr in Duisburg und Umgebung nach einer Vierzimmerwohnung. Mit ihren fünfjährigen Zwillingen möchten sie noch vor deren Einschulung umziehen, damit die Kinder vor Ort Freunde finden können. Doch bisher war alles Bemühen vergeblich. "Große Wohnungen werden selten zur Miete angeboten. Und häufig sagen mir die Vermieter bereits am Telefon, die Wohnung sei nur für zwei Personen geeignet", erzählt Kathrin traurig. Zum Frust über die ständige Ablehnung kommt jetzt noch die Sorge um steigende Preise und Nebenkosten. Patrik hat extra einen neuen, besser bezahlten Job in der Industrie angenommen, obwohl er in seinem früheren Beruf als Verkäufer sehr glücklich war. Doch trotz festen Einkommens hat es die Familie auf dem Wohnungsmarkt schwer.

Als Studentin und Auszubildender sind Tamika und Samuel nicht gerade "Vermieters Lieblinge". Das Paar aus Bremerhaven sucht in Osnabrück eine Zweizimmerwohnung, gern mit eingebauter Küche. "Wir können 800 Euro warm ausgeben. Weil die Nebenkosten immer weiter steigen, mussten wir unsere Wohnwünsche schon deutlich reduzieren", erzählt Tamika. Die Anonymität bei den Massenbesichtigungen sorgt für zusätzlichen Frust. Aber die Zeit drängt – Tamikas Semesterbeginn steht kurz bevor, und Samuel muss schon seit ein paar Wochen zu seinem Ausbildungsplatz mit dem Zug pendeln.

Ralf B. hatte nicht geglaubt, dass er sich noch mal einreihen müsste in die lange Schlange von Mietinteressenten. Viele Jahre lebte der Rentner mit seiner Lebensgefährtin in einer geräumigen Dreizimmerwohnung in Köln-Mülheim. Doch seit der Trennung ist diese für ihn alleine nicht mehr finanzierbar. Durch seine Arbeit beim Sozialhilfeverein "Oase" war Ralf bewusst, dass es nicht einfach werden würde. Aber die Suche nach einer neuen Bleibe geht dem 67-Jährigen unter die Haut: "Es ist schrecklich, wenn man jahrzehntelang in der Wohnungslosenhilfe gearbeitet hat, und plötzlich denkt man: Mit ein bisschen Pech wirst du selbst bald zum Klienten."

Die dreiteilige "ZDF.reportage"-Reihe "Wenn das Geld nicht reicht" zeigt, wie die Energiekrise im Alltag angekommen ist und die Menschen die Inflation in allen Bereichen spüren. Menschen, die bisher einigermaßen über die Runden kamen, müssen jetzt jeden Euro umdrehen. Alltägliches wird zum Luxusgut. Die drei Folgen zum Thema "Heizen", "Leben" und "Wohnen" stehen ab Sonntag, 30. Oktober 2022, 9.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.  

ZDFzeit: Teuerland – Abschied vom deutschen Wohlstand?

Dienstag, 15. November 2022, 20.15 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 15. November 2022, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
ZDFzeit: Teuerland – Abschied vom deutschen Wohlstand?
Film von Steffen Haug, Nico Schmolke und Andrea Maurer

Schnitt: Martin Langhof, Ramon Raoul Urselmann
Produktion: Elbmotion Filmproduktion, Michael Cordero
Redaktion: Ron Boese, Caroline Reiher, Martina Schindelka, Christian Wilk
Leitung der Sendung: Heike Schnaar
Länge: ca. 43 Minuten

Das Wohlstandsversprechen ist Teil der deutschen Identität, Fundament der deutschen Nachkriegsdemokratie. Jetzt aber stellt sich die Frage: Ist der "Wohlstand für alle" nur noch Illusion?

Corona und Ukrainekrieg haben zentrale Wohlstandserzählungen als Irrtümer entlarvt: 1. Energie ist billig. 2. Unser Geld ist stabil und Schulden machen günstig. 3. Wir sind ein Land der Handwerker und Ingenieure. 4. Wir sind gut für die Zukunft gerüstet.

Sichtbar wird ein verunsichertes Land, das sich auf das große Versprechen vom Wohlstand nicht mehr verlassen kann. Alte Versäumnisse und gegenwärtige Krisen kommen in einem perfekten Sturm zusammen.

"Unser Land steht vor einer schweren Zeit", sagt Bundeskanzler Scholz. "Wir werden ärmer werden", warnt Wirtschaftsminister Habeck. Und Finanzminister Lindner spricht von einer "Lawine", die auf das Land zurolle. Klar ist: Deutschland wird sich ändern müssen. Aber wie? Schaffen wir die Transformation? Und: gibt es auch Chancen in dieser Krise?

Für die "ZDFZeit"-Dokumentation "Teuerland" reisen Steffen Haug, Nico Schmolke und Andrea Maurer durch ein ärmer werdendes Land, das sich gerade neu erfinden muss: Unternehmen im Überlebenskampf, Branchen im Umbruch, Familien in Existenznot. 

Eine exklusive Umfrage für "ZDFzeit" unterstreicht: Für eine Mehrheit der Deutschen bedeuten die steigenden Kosten und Preise ein großes bis sehr großes Problem. Und 70 Prozent der Menschen vertreten die Meinung, dass die Regierung zu wenig unternimmt, um die Ärmeren zu entlasten.

Das Autoren-Team trifft und begleitet das Spitzenpersonal der Regierung und der Opposition. Kanzler Scholz, Vizekanzler Habeck, Finanzminister Lindner und Oppositionsführer Merz stehen ZDFzeit in Interviews Rede und Antwort. In der Doku kommen gleichsam Fachleute sowie Bürgerinnen und Bürger zu Wort.

O-Töne aus dem Film:

Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Bündnis 90/ Die Grünen:
"Es war schon bei Kriegsbeginn klar, dass die Sanktionen eine Wirkung auch auf die deutsche Wirtschaft haben würden. Dass die höheren Energiepreise natürlich auch auf die Wirtschaft und auf das Einkommen der Menschen drücken würden. Aber ich will auch sagen, wir durchlaufen eine Phase. Und wenn wir diese Phase klug nutzen und klug politisch moderieren, dann wird diese schwierige Phase am Ende nicht dazu führen, dass Deutschland industrielle Kraft und wirtschaftlichen Wohlstand verlieren wird, sondern wir müssen ihn nur neu begründen."

Christian Lindner, Bundesfinanzminister und Vorsitzender  der FDP:
"Das deutsche Geschäftsmodell verändert sich. Es basiert sehr stark auf freien Weltmärkten, Export und einem Standort, der günstiges Gas eingesetzt hat. Das verändert sich jetzt alles. Wir haben einen Fachkräftemangel. Wir sehen Veränderungen in der Weltwirtschaft. Wir sehen, dass wir eben nicht mehr über günstiges Gas verfügen werden, voraussichtlich nie wieder. Und das erfordert ein neues Denken von uns."

Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender und Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag:
"Wir stehen am Anfang einer Rezession. Und wie die über den Winter verläuft, zusammen mit der Energieverknappung, mit der prekären Situation privater Haushalte, mit der Existenznot des Mittelstandes: das hat schon Zutaten für einen ziemlichen Sturm."

Veronika Grimm, Ökonomin, Wirtschaftsweise:
"Es gibt in unserem Land viele, die nicht viel haben. Denen müssen wir ein neues Wohlstandsversprechen machen: dass sie nicht zurückgelassen werden. Und gleichzeitig muss man denen, denen es gut geht, sagen, dass sie in dieser Krise einen Teil ihres Wohlstandes wahrscheinlich werden aufgeben müssen, weil wir aufgrund der widrigen Rahmenbedingungen unseren Wohlstand nicht komplett mit in die Zukunft nehmen können."

ZDF-Morgenmagazin mit "moma vor ort": Heißer Herbst und kalter Winter

Mittwoch, 16. November 2022, 5.30 bis 9.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
ZDF-Morgenmagazin
moma vor ort: Heißer Herbst und kalter Winter
Live aus dem Pfalzbau in Ludwigshafen
Moderation: Mitri Sirin

Heizkostenzuschuss, Kinderboni und Neun-Euro-Ticket. Insgesamt 95 Milliarden Euro investiert die Ampel-Regierung, um die Folgen des Ukraine-Krieges und die damit ständig steigenden Energiepreise erträglich zu machen. Doch Inflation und täglich wachsende Kosten zwingen nicht nur Traditionsunternehmen wie Görtz oder Hakle in die Knie, sondern treiben auch immer mehr Bürgerinnen und Bürger in existentielle Nöte. Die Angst vor einem "heißen Herbst" geht um. Selbst Besserverdiener erkennen trotz drei großer Entlastungspakete, dass die Zeiten des Wohlstands und des Wachstums zu Ende sind.

"moma vor ort" geht dahin, wo die Verlierer der Krise eine Zuflucht in kalten Zeiten finden. Ludwigshafen, zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz, will im Herbst verschiedene Wärmeinseln einrichten. Neben Sporthallen oder Kitas sollen auch große Veranstaltungsorte wie der Pfalzbau zu Wärmehallen umfunktioniert werden. Dort, wo sonst Konzerte und Theateraufführungen stattfinden, soll im äußersten Krisenfall für all jene, die ihre Gasrechnung und andere lebensnotwendige Dinge nicht mehr bezahlen können, zumindest für kurze Zeit zu einem Ort der Wärme entstehen.

Eine der vielen Sofortmaßnahmen, die der Krisenstab rund um Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck auf den Weg gebracht hat. Dort investieren, wo Hilfe dringend nötig ist und sparen, wo immer es geht. Nicht nur bei Ampelanlagen und Straßenbeleuchtung in der Nacht, sondern auch bei Freibädern. Die Duschen sind nach kurzer Unterbrechung wieder warm.

Wie in vielen deutschen Städten wächst auch in Ludwigshafen die Armut. Mit BASF hat die Stadt noch immer den größten Chemiekonzern der Welt vor Ort und einen Gasverbrauch höher als Berlin.  39.000 Arbeitsplätze, die nach Aussage von BASF-Chef Martin Brudermüller in Gefahr sind. Drehe Russland den Gashahn komplett zu, müsse der Standort schließen. Düstere Szenarien, die die Sorgen der Menschen vor Ort weiter wachsen lassen.

Denn selbst mit den 95 Milliarden Euro aus den Entlastungspaketen ist die Not bei vielen groß. Weder Leistungsberechtigte der Grundsicherung, noch Auszubildende, Studierende oder Rentner profitieren bisher von den Maßnahmen, klagt die Arbeiterwohlfahrt der Stadt.

"moma vor ort" berichtet den ganzen Morgen mit unterschiedlichen Gesprächsästen aus der neu errichteten Wärmehalle. Zu Wort kommen nicht nur Politikerinnen wie die Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck oder die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, sondern vor allem Menschen, die direkt betroffen sind und von ihren Sorgen berichten.         

ZDFzoom: Extrem verwundbar – Wer schützt Bahn, Strom und Pipelines?

Mittwoch, 16. November 2022, 23.00 Uhr, ZDF
Ab Mittwoch, 16. November 2022, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek

ZDFzoom: Extrem verwundbar – Wer schützt Bahn, Strom und Pipelines?
(Arbeitstitel)

Film von Joshua Werner und André Lemmer

Produktion: Spiegel TV
Redaktion: Andrea Gries, Nicolai Piechota

Die Anschläge auf die Gaspipeline Nord Stream und die Sabotage bei der Bahn haben gezeigt, wie angreifbar kritische Infrastruktur ist. Dazu kommt die Bedrohung durch Cyberangriffe, die im vergangenen Jahr stark zugenommen hat. Experten sind sich einig, dass die kritische Infrastruktur in einer vernetzten Welt nicht vollständig geschützt werden kann und warnen vor großen Lücken im Sicherheitssystem. "ZDFzoom" geht der Frage nach: Wer schützt das Land vor tagelangem Stillstand bei Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und Internet?

ZDF-Mittagsmagazin, Volle Kanne, heute – in Europa, WISO, auslandsjournal

Das "ZDF-Mittagsmagazin" startet den Themenschwerpunkt in der Ausgabe am Freitag, 11. November 2022, 13.00 Uhr, mit einem Beitrag über Geothermie – die Erdwärme als Alternative in Energiekrisenzeiten?. Über den Umgang mit der deutschen Energiezukunft informiert an dem Starttag das Online-Nachrichtenangebot ZDFheute.

Die Sendungen "Volle Kanne – Service täglich" (montags bis freitags, 9.05 Uhr im ZDF) und "heute – in Europa" (montags bis freitags um 16.00 Uhr im ZDF) informieren in der Woche vom 14. bis 18. November 2022, in jeder Ausgabe über die Energiekrise. Das Vormittagsmagazin "Volle Kanne – Service täglich" wird unter anderem diese Themen aufgreifen: Energieberatung für Handwerkerbetriebe, Stromsparen in der Küche, gesunde Raumtemperatur. "heute – in Europa" richtet den Blick unter anderem auf Wasserstoff in Europa, auf Energie- und Umweltfragen, auf Fracking und auf die Energiekrise in Norwegen.

Das ZDF-Wirtschafts- und Verbrauchermagazin "WISO" wird in seiner monothematischen Ausgabe am Montag, 14. November 2022, 19.25 Uhr, unter anderem diese Themen aufgreifen: Steigende Energiekosten in Wäschereien, gefährliche Heizalternativen, Heldinnen und Helden der Energiewende.

Das "auslandsjournal" wird am Mittwoch, 16. November 2022, 22.15 Uhr das Thema Energiekrise unter anderem in einem Beitrag aus Südafrika beleuchten.

frontal spezial zur Energiekrise

Dienstag, 15. November 2022, 21.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
frontal spezial
Moderation: Ilka Brecht

Energiekrise und Angst um Arbeitsplätze – Reicht der Doppel-Wumms?

Politik und Wirtschaft schlagen Alarm, so auch in Sachsen: Explodierende Energiepreise, hohe Inflation, bevorstehende Rezession – für viele Handwerksbetriebe, aber auch andere kleine und mittelständische Unternehmen wird die Energiekrise zunehmend zur finanziellen Belastung.

Dabei gilt der Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Er beschäftigt mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer. Können die von Bund und Ländern beschlossenen Strom- und Gaspreisbremsen die von der Pleitewelle bedrohten Betriebe retten – und damit auch die Arbeitsplätze erhalten?

Produziert, bezahlt und ungenutzt – Wegwerfware Strom

An windreichen und sonnigen Tagen könnte besonders viel grüner Strom produziert werden, doch gerade dann müssen trotz Energiekrise viele Windkraft- und Photovoltaikanlagen abgeschaltet werden. Der Grund: Die Übertragungsnetze sind überlastet, der Strom kann nicht abtransportiert werden.

Dabei könnte man diesen "Wegwerfstrom" regional sinnvoll verwerten, zum Beispiel um Schwimmbäder oder Fernwärmenetze zu beheizen. Dieser Strom müsste nur von Netzentgelten befreit werden. Doch die Bundesregierung setzt stattdessen auf den Bau von großen Stromautobahnen, die den Strom von Norden nach Süden abtransportieren sollen – oft gegen den Willen der Bevölkerung vor Ort.

Zeitenwende auf dem Land? – Rückenwind für Windkraft

Putins Ukrainekrieg und die dadurch ausgelöste Energiekrise ändern die Einstellung von Politik und Bevölkerung in den betroffenen Städten und Gemeinden. Dort wird dringend Strom aus Erneuerbaren Energien gebraucht: preiswert und zuverlässig.

Beispiel Warstein in Nordrhein-Westfalen: Früher war die Stadt gegen einen Windpark im Arnsberger Wald, doch inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. frontal hat den Kurswechsel in der Energiepolitik der Stadt im Sauerland beobachtet.

Grüner Wasserstoff als Alternative? - Der Lobbykampf ums Gas

Trotz Klimawandel und Energiekrise – mit extrem hohen Preisen soll Deutschland auch in Zukunft mit Gas heizen, meint die Branche. Irgendwann soll Erdgas dann durch grünen Wasserstoff ersetzt werden. frontal berichtet über das Gas, die Lobby und die Alternativen.

maybrit illner: Energie, Geld, Jobs – keine Strategie in der Mega-Krise?

Donnerstag, 17. November 2022, 22.15 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

maybrit illner: Energie, Geld, Jobs – keine Strategie in der Mega-Krise?
Gäste: Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Crhistian Sweing, Chef der Deutschen Bank

Inflation und hohe Energiepreise treffen längst jeden. Deutschland steuert in eine Rezession. Zwischen Sanktionen, Subventionen und täglicher Krisenbewältigung braucht es nicht weniger als ein neues deutsches Wirtschaftsmodell: Es gibt kein billiges Gas mehr aus Russland, die USA übernehmen die deutschen Verteidigungslasten nicht mehr, und Exporte nach China sind zum Politikum geworden. Kann Deutschland diese Mega-Krise bewältigen? Wird es bleibende Schäden geben? Trifft es Deutschland härter als andere Länder? "Energie, Geld, Jobs – keine Strategie in der Mega-Krise?" ist das Thema bei "maybrit illner" am Donnerstag, 17. November 2022, 22.15 Uhr im ZDF.

Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, stellen sich den Fragen von Maybrit Illner im Rahmen des ZDF-Themenschwerpunkts "Energiekrise“. Kommen die Hilfen für Bürger und Wirtschaft noch rechtzeitig? Drohen den Unternehmen Pleitewelle und Abwanderung? Ist das Ende von billiger Energie auch das Ende von Deutschlands Wohlstand?

Fotohinweis

Fotos sind erhältlich über ZDF-Kommunikation, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/zdfthemenschwerpunktenergie 

Weitere Informationen

Impressum

ZDF Hauptabteilung Kommunikation
Verantwortlich: Alexander Stock
E-Mail: pressedesk@zdf.de
© 2022 ZDF

Kontakt

Name: Thomas Hagedorn
E-Mail: hagedorn.t@zdf.de
Telefon: 06131/7013802