"37°"-Reportage: Wenn Angehörige zu Betreuern werden
Wenn Eheleute, Partner oder Geschwister nicht mehr für sich selbst sorgen können, dürfen Angehörige nicht automatisch übernehmen. In solchen Fällen bedarf es einer Vorsorgevollmacht. Die "37°"-Reportage "Ich entscheide für Dich – Wenn Angehörige zu Betreuern werden" zeigt an drei Beispielen, worauf zu achten ist und welche Möglichkeiten es gibt, um für den Fall der Pflegenotwendigkeit eines nahe stehenden Menschen vorbereitet zu sein. Zu sehen am Dienstag, 29. August 2023, 22.15 Uhr, im ZDF. Der Film ist am Ausstrahlungstag ab 8.00 Uhr fünf Jahre lang in der ZDFmediathek verfügbar.
Hilde (60) und ihr Mann haben mit einer Vorsorgevollmacht früh alles geregelt: Sie möchten gegenseitig füreinander einstehen. Leider kommt es so. Hildes Mann hat 2022 einen Unfall, erleidet einen Hirnschaden. Mit der Vorsorgevollmacht, die auch eine Patientenverfügung beinhaltet, kann Hilde im Krankenhaus für ihren Mann entscheiden. Doch das löst längst nicht alle Probleme: Denn die Verantwortung, medizinischen Maßnahmen zuzustimmen oder nicht, ist für Hilde belastend. Genauso wie die Entscheidung, dass ihr Mann vorerst in einem Pflegeheim wohnen soll. Er kann nicht allein zu Hause bleiben, wenn sie bei der Arbeit ist.
Die 48-jährige Lydia ist hin- und hergerissen: Möchte sie zukünftig die Dinge regeln, mit denen ihr Bruder Bernd (52) überfordert ist, oder ist ihr diese Verantwortung zu groß? Bernd hat eine seltene Erkrankung, ist dadurch geistig und körperlich behindert. Noch kümmern sich Bernds Eltern Monika (78) und Alfred (80) um Behördenschreiben, Arztbesuche oder Fahrdienste. Monika und Alfred möchten die rechtliche Betreuung aber altersbedingt abgeben. Am liebsten an Lydia. Die liebt ihren Bruder, aber kann sie die Betreuung schaffen – neben ihrem Beruf und ihrer Familie mit drei Kindern?
Neben der Vorsorgevollmacht innerhalb der Familie gibt es auch die Möglichkeit, rechtliche Betreuer einzusetzen. Matthias Becker leitet einen Betreuungsverein. In seinen mehr als 30 Berufsjahren war dem Sozialarbeiter noch nie langweilig – denn der Bedarf an Beratung und Hilfe ist riesig. Die Menschen, für die er Betreuer ist, haben oft keine Angehörigen, oder diese sind mit der Situation überfordert. Zu ihm kommen auch Personen, die sich über Vorsorgevollmachten, Betreuungen oder Patientenverfügungen informieren möchten. Seiner Erfahrung nach kümmern sich viele nach wie vor aber zu spät darum.
Diese Sendung wird mit Untertiteln und Audiodeskription angeboten.
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Mainz, 24. August 2023
ZDF-Kommunikation
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