BFF – Best Family Forever

Achtteilige Comedy-Serie/ZDFneoriginal

Lena will Karriere und Partys, Nikita ein Baby. Dumm nur, dass von den besten Freundinnen ausgerechnet Lena schwanger wird! Während Lena erfährt, dass sie ungewollt schwanger ist, rückt der riesige Kinderwunsch ihrer BFF Nikita in weite Ferne. Eine harte Prüfung für ihre Freundschaft, bis sie auf die alles entscheidende Idee kommen.

  • ZDF Mediathek, Ab Freitag, 25. Oktober 2024, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
  • ZDF neo, Ab Dienstag, 5. November 2024, 21.45 Uhr, dienstags in Doppelfolgen

Texte

Stab, Besetzung und Inhalt

Stabliste

Buch   Nina Rathke (Headautorin), Anna Schimrigk (Headautorin), Johannes Rothe
Regie   Ester Amrami
Bildgestaltung   Omri Aloni
Musik   Can Erdoğan , Beat Solèr 
Montage   Diana Matous, Chris Lumpe
Ton   Bastian Büßer
Kostümbild   Meike Stangier
Szenenbild   Melanie Opitz
Produktion   Bantry Bay Productions GmbH
Produzentinnen   Gerda Müller, Carmen Stozek
Producer   Nikolaas Meinshausen, Lisa Bayer
Redaktion   Silvia Hubrich

ZDFneo Koordination

 

Carina Bernd

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Lena   Anna Schimrigk     
Nikita   Karmela Shako      
Raúl   Nico Stank
Flo   Anton Weil   
Amelie   Eva Luca Klemmt
Milan   Slavko Popadic      
Juli   Johanna Wieking   
Dr. Sharma   Gisa Flake   
Mark   David Vormweg     
Ben   Gerrit Klein  
Sieglinde Flocki   Marie-Lou Sellem

und andere

   

Inhalt

Nikita und Lena sind in ihrem Freundeskreis die letzten beiden Kinderlosen. Doch während Lena als zufriedener Single das Partyleben genießt, wünscht sich Nikita nichts sehnlicher als Mutter zu werden. Schwanger wird dann jedoch genau die, die es nicht werden wollte: Lena! Nikita dagegen erfährt, dass sie keine Kinder bekommen kann. Natürlich fließen anfangs Tränen, doch ihre Freundschaft zerbricht daran nicht. Als Lena merkt, dass sie gemeinsam mit Nikita alles schaffen kann, entscheiden sie einfach, das Baby gemeinsam großzuziehen – als Co-Parents. Doch so einfach ist das nicht. Die beiden Frauen müssen jede Menge Hürden meistern: traditionelle Rollenbilder revolutionieren, den Nestbau, die Finanzierung der geplanten Familie und vieles mehr. Wie gut, dass Nikita und Lena noch fast neun Monate Zeit haben, bis sie ihren Alltag als Co-Mütter mit Baby meistern müssen.

Folgenübersicht und Sendetermine in ZDFneo

Folge 1: "SSW 4", Dienstag, 5. November 2024, 21.45 Uhr, in ZDFneo

Das Leben ist ungerecht! Nikita will seit Jahren eine Familie gründen, doch sie ist die einzige in ihrem Freundeskreis, der das nicht zu gelingen scheint. Sogar Flo und Raúl, die WG-Mitbewohner ihrer besten Freundin Lena, werden Väter. Wie? Mit Hilfe der Bechermethode befruchten sie ihre Freundin Juli und werden so Co-Parents. Nikita und Langzeitfreund Mark hingegen erhalten von Frauenärztin Dr. Sharma Gewissheit: Auf natürlichem Weg wird das nix. Aber egal, dann eben anders! Fieberhaft bereitet Nikita alles für die anstehenden Termine in der Kinderwunschklinik vor und fällt aus allen Wolken als Mark plötzlich mit ihr Schluss macht. Lena ist immer für ihre beste Freundin Nikita da, obwohl sie mit Kindern so gar nichts anfangen kann. Dauerhafter Lärmpegel, entzündete Brustwarzen und Windeln wechseln bis zur Selbstaufgabe sollen besser sein als Ausschlafen, Partyexzesse und Karriereplanung? Als überraschend ihr Schwangerschaftstest positiv ist, gibt es für sie deswegen nur eine Lösung: Abtreibung. Und zum ersten Mal weiß sie nicht, wie sie Nikita die Wahrheit sagen soll. Kriegen die BFFs das Kind geschaukelt?

 

Folge 2: "SSW 8", Dienstag, 5. November 2024, 22.05 Uhr, in ZDFneo

Lena und Nikita treten Flo und Raúls Co-Parenting-Gruppe bei. Als Freundinnen Eltern zu werden, will schließlich gelernt sein. Bei ihrer ersten Sitzung freut sich Lena über den hotten Milan in der Runde, der als Single auf der Suche nach einer Co-Mutter ist und ärgert sich über Raúl und Flo, die mit Co-Mutter Juli erstmal direkt den Finger in die Wunde legen: Wer ist eigentlich der Vater des Babys und hat er nicht ein Recht darauf, von seinem Kind zu erfahren? Nikita, die ihren Vater selbst nie kennengelernt hat, fühlt sich getriggert. Mit Hilfe von Lenas penibel geführtem Sexkalender will sie unbedingt den Erzeuger finden und lädt die möglichen Kandidaten zu einem Gespräch in die WG ein: Mit dabei auch Ben, Sprechstundenhilfe von Frauenärztin Dr. Sharma. Lena ist die Situation mehr als unangenehm. Sie lässt Nikita nur frei agieren, weil die bei der Berechnung der Schwangerschaftswochen einen Fehler gemacht hat und ihre Vatersuche daher ins Leere läuft. Lena weiß nämlich ganz genau, wer der Vater ist: Tamer!

Amelie Strassmann, Hassfigur der beiden Frauen aus Jugendtagen und mittlerweile Hebamme, macht Nikita auf den Berechnungsfehler aufmerksam. Nikita ist Amelie so dankbar für diesen Tipp, dass sie sie überschwänglich umarmt. Und Moment mal, geht da noch mehr zwischen ihr und Amelie?

 

Folge 3: "SSW 12", Dienstag, 12. November 2024, 21.45 Uhr, in ZDFneo

Wenn man 24/7 aufeinander hockt, lernt man sich noch mal ganz anders kennen. Das merken auch Lena und Nikita. Flo und Raúl mussten aus der WG ausziehen, damit sich die beiden Freundinnen ein Familiennest bauen können. Aber jetzt, wo die beiden zum ersten Mal zusammenwohnen, nerven die Marotten der jeweils anderen noch mal auf einem ganz neuen Level. Während sich Lena trotz Schwangerschaftsübelkeit verbissen auf ihr anstehendes Staatsexamen vorbereitet, hat Nikita sich als Ziel gesetzt, die beste Co-Mum der Welt zu sein und hängt ihrer Freundin als nervtötender Moralapostel am Hacken. Riesendruck – auf beiden Seiten.

Aber statt miteinander über ihre Probleme zu sprechen, lenken sie sich lieber ab. Lena legt ihre Lernkarteikarten zur Seite, um mit Milan zu flirten, während sich Nikita feuchten Träumen mit Amelie Strassmann hingibt. Die Amelie, über die sich die BFFs seit Schulzeiten lustig machen.

Doch Lena und Nikita können sich nicht ewig aus dem Weg gehen. Auf der Einweihungsparty eskaliert die Stimmung …

 

Folge 4: "SSW 19", Dienstag, 12. November 2024, 22.05 Uhr, in ZDFneo

Mega-News: Juli will Nikitas Selfmade-Taschen in ihrem Laden anbieten. Dafür muss jetzt nur noch der Preis verhandelt werden. Während Lena, die ihr Staatsexamen bestanden hat, es hart abfeiert, gerät Nikita in eine Krise. Sie hasst Gehaltsverhandlungen. Lena, Raúl und Flo empowern Nikita, Lenas selbstbewusste Art zu imitieren, während Lena versucht, ihrerseits von Nikita zu lernen, sich ganz dem Moment hinzugeben und zu entspannen. Doch sie hat die Rechnung ohne Milan gemacht, der plötzlich mit seiner Verdammt-warum-muss-die-denn-so-gut-aussehen-Co-Mutter Karla vor ihrer Haustür steht und sie bittet, bei deren Befruchtung zu assistieren. Ernsthaft? Lena fällt es auf einmal sehr schwer, den Entspannungsmodus zu halten und auch Nikita bekommt Probleme mit ihrer Fake-Lena-Attitude. So einfach kommt man dann eben doch nicht aus seiner Haut.

Und wer ist schuld daran? Die Eltern natürlich! Passenderweise tauchen Lenas Eltern auf, mit denen sie seit Jahren keinen Kontakt hat und stellen Ansprüche als Oma und Opa.

 

Folge 5: "SSW 23", Dienstag, 19. November 2024, 21.44 Uhr, in ZDFneo

Zwischen all den schwangeren Frauen im Geburtsvorbereitungskurs merkt Nikita, dass sie diese Erfahrung selbst gerne machen würde: der Bauch wächst, das Baby bewegt sich und was hat es eigentlich mit diesem "Glow" auf sich? Lena klaut daraufhin einen Simulationsbauch aus Amelies Vorbereitungskurs, worüber die natürlich stocksauer ist.

Während Nikita sich jetzt glücklich immer weiter in die nun sichtbare Fake-Schwangerschaft hineinsteigert, steht Lenas letztes Bewerbungsgespräch an. Wird sie trotz des unübersehbaren Schwangerschaftsbauches den Job bei ihrem langjährigen Idol, Prof. Sieglinde Flocki, bekommen? Und will sie das überhaupt noch?

 

Folge 6: "SSW 32", Dienstag, 19. November 2024, 22.06 Uhr, in ZDFneo

Zugegeben - Lena hat sich bisher wenig mit der Schwangerschaft auseinandergesetzt. Den Part übernahm immer Nikita, aber ohne Hebamme geht's nicht, das weiß sogar Lena. Die einzig verfügbare Hebamme ist allerdings Amelie Strassmann. Während Nikita kein Problem damit hätte, den Kontakt nach dem intensiven Kuss mit Amelie wieder aufleben zu lassen, weigert sich Lena über ihren Schatten zu springen – genau wie bei Milan. Lena passt gar nicht, wie vertraut er mittlerweile mit Co-Mutter Karla wirkt. Aber ihm was von ihren Gefühlen erzählen – Never! Stattdessen kreiert sie lieber neue Probleme: Als Raúl und Flo Angst um ihre Rolle als Co-Väter bekommen, weil Julis Ex ihr einen Heiratsantrag macht, setzt Lena sofort einen Co-Parenting-Vertrag auf. Damit schießt sie allerdings etwas übers Ziel hinaus. Nikita hingegen verzichtet gänzlich auf Lenas Hilfe und verliert so beinah alles. Wird die Clique sich wieder einkriegen?

 

Folge 7: "SSW 41", Dienstag, 26. November 2024, 21.45 Uhr, in ZDFneo

Nachdem sich ein Co-Parenting-Vertrag zwischen Flo, Raúl und Juli schlussendlich doch als kluge Idee herausgestellt hat, setzt Lena auch einen für sich und Nikita auf. Nikita fühlt sich nicht wohl dabei. Schließlich beschäftigt sich Lena aktuell sehr mit Milan und Nikita mit Amelie. Fast wirkt es so, als würde die ganze Schwangerschaft in den Hintergrund rücken und die beiden Freundinnen sich voneinander entfernen.

Aber nur bis zu Lenas nächstem Termin bei Frauenärztin Dr. Sharma: Obwohl Lena schon in der 41. Woche ist, tut sich da unten noch gar nichts. Dr. Sharma ermuntert die ungeduldige Lena, (noch) mehr Sex zu haben. Das fördert die Wehen. Ungünstig, dass an Milans und Lenas Beziehungshimmel dunkle Wolken aufziehen und dort Sexflaute herrscht. Zum Glück gibt es so einige wehen-fördernde Maßnahmen, die Lena und Nikita jetzt zu zweit angehen können. Oder eben doch Sex, dann halt ohne Milan und dafür mit Sprechstundenhilfe Ben, der seine besonderen Dienste nun schwangeren Frauen anbietet. Egal wie: Das Baby muss raus!

 

Folge 8: "SSW 42", Dienstag, 26. November 2024, 22.09 Uhr, in ZDFneo

Es geht los! Eigentlich ein Grund zur Freude, aber die Stimmung zwischen Lena und Nikita ist frostig. Noch dazu kommen Krankenhausbürokratie, brutale Geburtsschmerzen und die Erkenntnis, dass Nikita die Snacks vergessen hat. Lena fühlt sich von Nikita zurückgewiesen, da sie ihre Zeit lieber turtelnd mit Amelie verbracht hat, als ihren Co-Parenting Vertrag zu unterzeichnen und Nikita ist stinksauer auf Lena, weil die aus Eifersucht ihre Beziehung zu Amelie zerstört hat. Die beiden trennen sich. Zeitgleich mit Raúl und Flo, die ein Stockwerk tiefer im Treppenhaus Flos Seitensprung mit Martin auswerten. Das wird wohl nichts mit Co-Parenting. Nikita verlässt das Krankenhaus, schafft es aber nur bis zur Terrasse der Cafeteria, wo sie sich einer Pullerparty anschließt, und Lena trifft im Fahrstuhl auf Milan – da geht doch noch was! Aber dann platzt Lenas Fruchtblase und die Geburt geht so richtig los. Jetzt wünscht sich Lena nichts sehnlicher als die beste Freundin und die Hebamme Amelie an ihrer Seite. Wird Nikita ihre Schmerzensschreie erhören? Und werden sie als BFFs endlich ihr Baby in den Armen halten?

"Es hat mich verwundert, dass dieses Thema auf dem deutschen Fernseh- und Streamingmarkt bisher wenig berücksichtigt wurde" - Statement von Produzentin Gerda Müller

"BFF" kam über unsere Producerin Lisa Bayer zu Bantry Bay. Lisa hatte das Projekt bereits mit Anna Schimrigk und Nina Rathke entwickelt und sehr an die Serienidee und vor allem an die Stimme der beiden Headautorinnen geglaubt.

Ihre gemeinsame Vision und die Art und Weise, wie ihre Generation auf die Gesellschaft blickt, haben mich überzeugt.

Es ist wichtig, dass junge KollegInnen ihre Geschichten, also alles, was sie bewegt, erzählen und auch erzählen dürfen. Mit "Co-Parenting" sind vielfältigere Familienmodelle möglich als Vielen von uns bislang bewusst war.

Es hat mich als Produzentin sogar etwas verwundert, dass dieses Thema auf dem deutschen Fernseh- und Streamingmarkt bisher so wenig berücksichtigt wurde. Nun können wir uns mit "BFF" dieser Thematik nicht nur in einem Einzelstück, sondern über eine gesamte Serie hinweg widmen, und gerade das macht dieses Projekt für mich so wertvoll.

Ich wünsche mir, dass "BFF" mit seinen liebenswürdigen und außergewöhnlich unterhaltsamen Charakteren das Publikum unterhält aber auch berührt. Denn durch sie wird eine Thematik, die mit unerfülltem Kinderwunsch, Schwangerschaft, Mutter-/Eltern-Sein und Beziehungen durchaus sehr emotionale Momente birgt, nicht nur humorvoll, sondern auch wunderbar authentisch erzählt.

"Die Serie geht sehr selbstverständlich damit um, dass es verschiedene Familienmodelle gibt" - Statement von Regisseurin Ester Amrami

Was mich zu dem Projekt hingezogen hat, war die tiefe, lange Freundschaft der beiden Hauptfiguren Lena und Nikita. Sie sind immer füreinander da, unterstützen einander, kennen auch die Macken voneinander – und akzeptieren sie. Das passt sehr gut zu dem etwas überdrehten Humor, der nicht immer korrekt ist, sondern auch ganz schön derb, beinahe vulgär. Die beiden brauchen nicht mehr vorsichtig zu sein, sondern sie können sich ganz schön etwas zumuten. Wie in einer Familie.

Das ist auch ein weiteres wichtiges Thema, das in der Serie auf eine besondere Art und Weise behandelt wird: Die Serie geht sehr selbstverständlich damit um, dass es verschiedene Familienmodelle gibt. Die Figuren in unserem Ensemble werden nicht mit Vorurteilen der Gesellschaft konfrontiert. Sie haben ja ihre eigenen Konflikte und das reicht auch. Das ist ein wichtiges Statement unsererseits in diesen Zeiten.

Wenn man sieht, wie schwer es der Politik in diesem Land gefallen ist, die Homo-Ehe anzuerkennen, dann sieht man, dass es zu einer Normalisierung von nicht-normativen Familien noch ein weiter Weg ist.

Wenn wir mit unserer Serie diesen Weg ein wenig kürzer oder vielleicht auch nur unterhaltsamer machen, dann bin ich stolz.

Kurzinterview mit Headautorin Nina Rathke

Was hat Sie zu der Geschichte inspiriert?

Vor einigen Jahren wurde ich von einer Freundin gefragt, ob wir gemeinsam ein Kind adoptieren wollen. Wir waren beide über 30 und Single. Privat ist daraus bisher nichts geworden, aber mit Anna hab' ich festgestellt, dass das eine ziemliche gute Ausgangslage für eine Female Best Buddy Serie ist. Ein Genre, auf das wir schon lange Lust hatten.

 

Wieso liegt Ihnen das Thema Co-Parenting, alternative Familienmodelle und Rollenverteilung so sehr am Herzen?

Ich denke, dass gute Unterhaltung immer die Chance nutzen sollte, demokratische Werte zu transportieren und Denkanstöße zu geben, um unsere Welt ein Stück weit mitzugestalten. Co-Parenting ermöglicht vielen Personen, die vom traditionelle Ehemodell ausgeschlossen sind, den Wunsch nach einer Familie. Das wollen wir mit unserer Serie supporten.

 

Wie lief die Zusammenarbeit mit Anna Schimrigk?

Anna ist nicht nur meine Schreibpartnerin, sondern auch beste Freundin, was ein großer Vorteil bei einer intensiven Serienentwicklung ist, besonders bei diesem Thema. Wir sind ja selbst quasi Familie. Anna und ich sind wie Lena und Nikita: einerseits extrem unterschiedlich, andererseits extrem verbunden. Wir haben jeden Schritt gemeinsam durchdacht, diskutiert und entschieden. Ein Prozess, der mit sehr viel lautem Lachen, rauchenden Köpfen sowie Schweiß und Tränen verbunden war.

 

Sie sind auch miteinander befreundet – was macht Ihre Freundschaft aus?

Anna und ich kennen uns seit dem Studium an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg. Ein Dozent bezeichnete sie damals einmal als meine Muse. Anna inspiriert mich dazu, mutiger zu sein und für meine Wünsche einzustehen. Ich auf der anderen Seite kann sie vielleicht an der ein oder anderen Stelle erden.

Kurzinterview mit Headautorin und Hauptdarstellerin Anna Schimrigk (Lena)

Was hat Sie zu der Geschichte inspiriert?

Eine Freundin von Nina Rathke und mir hatte sie vor einigen Jahren gefragt, ob sie, weil sie keinen geeigneten Partner fand, mit ihr ein Kind adoptieren würde. Dadurch sind wir auf das Thema Co-Parenting gestoßen. Wir hatten schon länger vor, eine Female-Buddy-Serie zu entwickeln – lustige Frauen an die Macht! – und der Plot, dass zwei beste Freundinnen ein Kind gemeinsam großziehen, barg unserer Meinung nach sowohl genug komisches als auch berührendes und feministisches Erzählpotenzial.

 

Wieso liegen Ihnen die Themen Co-Parenting, alternative Familienmodelle und Rollenverteilung so sehr am Herzen?

Familie kann so viel mehr sein als nur die heteronormative Kleinfamilie. Co-Parenting ermöglicht unterschiedlichsten, in der Familienplanung ansonsten vielleicht benachteiligten Gruppen, ihren Kinderwunsch zu realisieren: Seien es alleinstehende Frauen und Männer, queere Paare oder zeugungsunfähige hetero Pärchen. Nina und ich möchten in einer Gesellschaft leben, in der Abweichungen von der Norm nicht mit Misstrauen und Unverständnis, sondern mit Neugierde und Freundlichkeit betrachtet werden und in der Jede:r die gleichen Chancen hat, unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Sexualität oder seiner Herkunft. Mit unseren Stoffen geben wir dieser Utopie eine Bühne und zeigen, dass wir bis dahin zwar noch einen langen Weg zu gehen haben, dieser aber auch Spaß machen kann.

 

Wie lief die Zusammenarbeit mit Nina Rathke? Sie sind auch miteinander befreundet – was macht Ihre Freundschaft aus?

Nina und ich kennen uns jetzt seit unserem ersten gemeinsamen Studienjahr 2011 an der Filmuniversität Konrad Wolf in Potsdam. Schon damals haben wir uns direkt sowohl auf privater als auch auf künstlerischer Ebene verstanden. Vielleicht weil wir beide auf unsere Art irgendwie Aufständige sind. Wir ergänzen uns sehr gut, bringen uns gegenseitig weiter und finden meistens die gleichen Sachen lustig – das macht die Zusammenarbeit besonders schön. Bei BFF hat auch der dritte Autor im Team, Johannes Rothe, das Projekt, sowohl im Writersroom als auch durch seine hervorragende Bucharbeit, unglaublich bereichert.

 

War vorab klar, dass Sie die Hauptrolle übernehmen?

Irgendwie schon, bzw. hatten Nina und ich uns das schon zu Anfang des Entwicklungsprozesses gewünscht. Dass ich tatsächlich Lena spielen würde, hat sich aber erst final bestätigt, als die Drehbücher fertig waren.

 

Wie war es, sich die Rolle auf den Leib zu schreiben?

Ich finde es schwierig zu sagen, ich hätte sie mir auf den Leib geschrieben. Wie in alle Figuren, die ich schreibe, finden sich auch in Lena Aspekte von mir selbst. Wir unterscheiden uns aber auch in vielen Punkten stark voneinander. Insbesondere diese Unterschiede sind es, die die Figur für mich als Spielerin so interessant machen.

 

Wie ließ sich die Doppelfunktion als Autorin und Schauspielerin vereinbaren?

Die Doppelfunktion als Headautorin und Schauspielerin hat sich sehr gut ergänzt. Im Schreibprozess hat mir meine Expertise als Schauspielerin in Rollen-, Szenen- und Dialogentwicklung Vorteile verschafft. Vor Drehstart konnte ich die Figur Lena extrem detailliert vorbereiten, weil ich als Headautorin den Humor der Serie verstand und die Bücher, alle Charaktere und ihre Entwicklungen in und auswendig kannte. Einen großen Teil dazu, dass ich mich beim Dreh dann ganz und gar auf Lena konzentrieren durfte, hat auch Nina beigetragen, die während der Drehzeit die Schreibarbeiten, die ich als Headautorin sonst hätte mittragen müssen, allein übernommen hat.

Kurzinterviews mit Karmela Shako (Nikita), Nico Stank (Raúl) und Anton Weil (Flo)

Kurzinterview mit Karmela Shako (Nikita)

Gibt es etwas, das Sie mit Ihrer Figur verbindet?

Was mir an Nikita ganz besonders gefällt, ist, dass sie sich trotz all ihrer Schicksalsschläge ihr positives Grundgemüht beibehalten konnte.

In dieser schnelllebigen Welt, in der wir leben, kann in einem schnell das Gefühl aufkommen, dass man sich selbst verliert. Umso wichtiger ist es, von Menschen umgeben zu sein, die einen lieben und zu schätzen wissen und selbst auch fähig zu sein, Liebe weiterzugeben. Ich kann mich mit Nikitas innerer Positivität sehr identifizieren und der Fakt, dass sie eine Kämpferin ist, ohne es zu merken, eint sie mit so vielen Frauen, die es in dieser Welt gibt.

 

Wieso hat Sie das Thema alternative Familienmodelle, Co-Parenting und Rollenverteilung angesprochen?

Die Familiengründung, bei der sich Erwachsene ganz gezielt zusammentun, um ein Kind aufzuziehen und dessen Wohl im absoluten Vordergrund steht, weil man dieselben Werte teilt, ist für viele Paare eine Option, sich ihren Traum von einem Kind zu ermöglichen.

 

Warum ist das Thema gerade jetzt so wichtig?

Dass die Liebe oftmals nicht ausreicht, wird durch unsere hohe Scheidungsrate und den Anstieg der Single-Frauen (vor allem in Großstädten) sehr deutlich. Aus unterschiedlichen Gründen entscheiden sich Frauen heutzutage auch immer später, schwanger zu werden und wenn dies aus biologischen Gründen nicht möglich ist, ist die Alternative des Co-Parentings ein guter Lösungsansatz.

 

BBF steht normalerweise ja für "best friends forever", in der Serie meistern die Freundinnen Lena und Nikita eine große Herausforderung zusammen: Was macht Ihrer Meinung nach eine richtig gute Freundschaft aus?

Eine der wichtigsten Eigenschaften einer besten Freundin oder einer richtig guten Freundschaft ist meinerseits Loyalität. Sich gegenseitig den Rücken stärken zu können, in guten sowie in schlechten Tagen und sich aufeinander verlassen zu können.

Insgesamt ist eine enge Freundschaft etwas sehr Besonderes, die nicht über Nacht wächst. Sie ist genauso wie eine Liebesbeziehung, Arbeitsbeziehung oder jede andere Beziehung mit viel Kommunikation und Kompromissen verbunden. Ehrlichkeit, Akzeptanz, Vertrauen und ähnliche Werte zu teilen, hilft, eine richtig gute Freundschaft auch langfristig aufrechterhalten zu können.

 

Kurzinterview mit Nico Stank (Raúl)

Warum wollten Sie in "BFF – Best Family Forever" mitwirken?

Für mich als schwuler Mann ist es ja nicht nur eine Alternative, sondern wäre, wenn ich eine Familie wollen würde, meine Realität. Um dafür zu sensibilisieren und auf das Thema hinzuweisen, wollte ich dort mitwirken.

 

Gibt es etwas, das Sie mit Ihrer Figur verbindet?

Uns verbindet natürlich in erster Linie die sexuelle Orientierung. Aber ansonsten sind wir ganz unterschiedlich.

 

BBF steht normalerweise ja für "best friends forever", in der Serie meistern die Freundinnen Lena und Nikita eine große Herausforderung zusammen: Was macht Ihrer Meinung nach eine richtig gute Freundschaft aus?

Was für mich eine gute Freundschaft ausmacht, ist Loyalität. Nichts geht über Ehrlichkeit untereinander, man sollte unverschönt gegenüber Freund:innen sein dürfen. Immer ein offenes Ohr für sein Gegenüber haben.

 

Kurzinterview mit Anton Weil (Flo)

Warum wollten Sie in "BFF – Best Family Forever" mitwirken?

Mir hat das Casting gefallen, die Regie hat mich viel ausprobieren lassen und wir hatten viel Raum für Improvisation, was mir grundsätzlich sehr gefällt.

 

Wieso hat Sie am Thema alternative Familienmodelle, Co-Parenting und Rollenverteilung angesprochen?

Weil ich Repräsentation wichtig finde und alternative Modelle zum heteronormativen Verständnis von Familie und Liebesbeziehungen aufgezeigt werden sollten. Ich finde hilfreich frühzeitig verschiedene Konzepte aufgezeigt zu bekommen.

 

Warum ist das Thema gerade jetzt so wichtig?

Weil ich es fürchterlich finde, dass die Gesellschaft kontinuierlich weiter nach rechts driftet und "klassische Rollenbilder" als "einzig richtig" proklamiert werden.

 

BBF steht normalerweise ja für "best friends forever", in der Serie meistern die Freundinnen Lena und Nikita eine große Herausforderung zusammen: Was macht Ihrer Meinung nach eine richtig gute Freundschaft aus?  

Mir ist Ehrlichkeit, Verständnis, liebevoller Umgang und Vertrauen am wichtigsten. Die richtige Mischung aus "sein lassen" und "annehmen, wie man ist" und Ratgeber sein, wenn man das Gefühl hat, dass das Gegenüber sich von sich selbst entfernt, Dinge nicht sieht, oder nicht so mitbekommt, wie es mir von außen als Vertrauensperson vielleicht auffällt. Freund:innen sollten ein guter Spiegel sein und zählen für mich als Wahlverwandtschaft zu den wichtigsten Bezugspersonen.

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