Love Sucks

Achtteilige Vampir-Serie/ZDFneoriginal

Ben (Damian Hardung) und Zelda (Havana Joy) haben sich wie Romeo und Julia unsterblich ineinander verliebt. Mystisch, verführerisch, populär und dunkel erzählt "Love Sucks" die tragische Liebesgeschichte zwischen einem Vampir und einer Sterblichen. Und das mitten auf dem Rummel in der Banken-Metropole Frankfurt.

  • ZDF Mediathek, ab Freitag, 11. Oktober 2024, 10.00 Uhr
  • ZDF neo, am Donnerstag, 31. Oktober 2024, um 20.15 Uhr, drei Folgen, sowie am Freitag, 1. November 2025 (3 Folgen) und 2. November 2024 (2 Folgen), um 20.15 Uhr

Texte

"Welcome Vampires" - Statements von Frank Zervos (Leiter der ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie I und Stellvertretender Programmdirektor des ZDF), Matthias Rode (ZDFneo Programmchef, kommissarisch), Petra Tilger & Nadja Grünewald-Kalkofen (Redaktion)

Statement von Frank Zervos, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie I und Stellvertretender Programmdirektor des ZDF

Wer hätte gedacht, dass es im ZDF einmal eine Vampirserie "made in Germany" geben würde? Wir waren sofort angetan von der Idee, die Erzählung auf einem Rummel an der Stadtgrenze anzusiedeln, auf dem die Zeit still zu stehen scheint, und gleichzeitig inmitten der heutigen Banken-Metropole Frankfurt, zwischen Hochhäusern und alten Villen. Dabei schaffen es Damian Hardung und Havana Joy in den Rollen Ben und Zelda die "Romeo und Julia"-Geschichte neu zu interpretieren.

 

Statement von Matthias Rode, Koordination ZDFneo

ZDFneo macht Content, der knallt. "Love Sucks" verspricht genau das: eine berauschende Vampirgeschichte, hoher Production Value und ein Cast, der die Zielgruppe in den Bann zieht. Dafür haben vor und hinter der Kamera zahlreiche bekannte Talente und junge Newcomer zusammengearbeitet. Im Sinne unseres Auftrags "Ein ZDF für alle" erweitern wir so das Portfolio der Fiction- und Entertainmentmarke ZDFneo um ein außergewöhnliches Programmangebot für junge Erwachsene.

 

Statement der Redakteurinnen Petra Tilger und Nadja Grünewald-Kalkofen

Welcome Vampires! Als wir den Pitch von Marc O. Seng gelesen haben, war es Liebe auf den ersten Blick. "Love Sucks" schafft es, die klassischen Genre-Versprechen einer Vampir-Serie einzulösen, für Horror-Momente zu sorgen und gleichzeitig ein junges Liebes-Drama à la Romeo und Julia zu kreieren. Im Neonlicht des Rummelplatzes wird nicht zuletzt die Frage nach dem ewigen Leben verhandelt und mit den Urängsten der Menschheit gespielt. Unter der Regie von Andreas Prochaska und Lea Becker taucht die Serie ein in eine atmosphärisch dichte Welt mit einem ganz eigenen Look: mystisch-verführerisch, romantisch und sexy, aber ebenso hart und dunkel. Der Cast rund um Damian Hardung, Havanna Joy und Rick Okon bringt das wunderbare Wechselbad der Gefühle in allen Nuancen zutage. Als erste High-End-Serie für ZDFneo findet "Love Sucks" rund um Halloween den perfekten Zeitpunkt, um das Licht der Welt zu erblicken.

"Ein metaphorisches Spiegelbild unserer modernen, kapitalistischen Gesellschaft" - Statement von Creator Marc O. Seng

Ich hatte schon lange den Wunsch, eine zeitgemäße Neuinterpretation der "Romeo & Julia"-Geschichte zu finden.  Zwei Liebende aus zwei konträren Welten, deren Liebe alle Grenzen überwindet. Im echten Leben ist dieser Graben zwischen Reich und Arm wohl kaum zu überbrücken, was für eine Komödie sicher eine stimmige Prämisse wäre.

Allerdings fehlte uns für die dramatische, filmische Erzählung des klassischen Familienkonflikts aus "Romeo & Julia" damit noch ein entscheidendes Element: Was macht die Familien der zwei Liebenden zu absoluten Blutsfeinden … und da kamen die Vampire ins Spiel. 

Blickt man auf die vielen, teils sehr großartigen Erzählungen aus diesem Genre zurück, kreisen diese immer wieder um dieselben, hoch existentiellen Fragen: Ist Unsterblichkeit ein Segen ‒ oder ein grausamer Fluch? Ist der menschliche Geist überhaupt in der Lage, diese zu tragen?  Wie fühlt es sich an, über Jahrhunderte in einem Körper gefangen zu sein, der nicht altert?  Welchen Wert hat das Leben überhaupt, wenn es nicht begrenzt ist?  Zählen wenige Momente des Glücks mehr als eine Ewigkeit in Einsamkeit? Und wie endlich ist die Liebe selbst? 

Für uns alle bestand die spannendste Herausforderung, eine Vampirgeschichte zu erzählen, die in Deutschland, im Hier und Heute wirklich denkbar wäre.  Unserem Publikum die Möglichkeit zu bieten, quasi in der eigenen Nachbarschaft eine Tür in eine düstere, brutale, aber vor allem sinnliche Parallelwelt zu entdecken.

Darüber hinaus ist "Love Sucks" für uns ein metaphorisches Spiegelbild unserer modernen, kapitalistischen Gesellschaft:  Eine elitäre, vermögende Oberschicht bedient sich rücksichtslos am wertvollsten Kapital einer prekären, machtlosen Mehrheit:  ihrem Blut.  Um über Jahrhunderte hinweg nicht nur Wohlstand und Macht zu bewahren, sondern auch die eigene Jugend.  Bis in alle Ewigkeit …

"Eine originelle Variation von Romeo und Julia": Statements der Regie - Andreas Prochaska und Lea Becker

Statement von Regisseur Andreas Prochaska

Das Konzept für "Love Sucks" hat mich sofort begeistert. Vampire existieren im Film seit der Stummfilmzeit, aber im deutschsprachigen Kino und Fernsehen führen sie eher ein Schattendasein.

Marc O. Sengs Idee, die Welten des Rummelplatzes, des Boxens, des Großkapitals und die der Vampire zu verbinden, war ungewöhnlich und hat in meinem Kopf sofort Bilder entstehen lassen.

Im Kern ist "Love Sucks" aber eine tragische Liebesgeschichte, eine originelle Variation von Romeo und Julia, in der das Schicksal die Sprösslinge traumatisierter Familien zusammenführt, mit dramatischen Konsequenzen.

Mein Anspruch war der emotionalen Ebene der Geschichte gerecht zu werden und gleichzeitig in der Welt der Vampire, in der gefühlt schon alles mal da war, einen frischen Impuls zu setzen.

Die Haptik des Rummelplatzes und des Boxens war auch ein wesentlicher Aspekt des visuellen Konzepts. Die Geschichte soll sich im besten Sinne "analog", echt, direkt, zeitlos und poetisch anfühlen.

Die bunten Lichter des Rummels, die in ihrer Zeitblase gefangenen Vampire und Frankfurt als moderne Großstadt bieten spannende visuelle Kontraste. Aber egal wie visuell aufregend es auch sein mag, das Wichtigste sind die Story und die Schauspieler, und es hat unglaublichen Spaß gemacht, das Ensemble zusammenzustellen und die Geschichte zum Leben zu erwecken!

 

Statement von Regisseurin Lea Becker

An "Love Sucks" hat mich vor allem gereizt, für das deutsche Fernsehen so ein besonderes Genre wie eine Vampirserie umzusetzen. Ich hatte nach "Höllgrund", einer dunklen Komödie für die ARD-Mediathek, sowieso Lust noch tiefer ins Genre einzusteigen, einfach weil es viel kreative Freiheit ermöglicht. Wir wollten eine hochwertige Serie machen, die viel Liebe zum Detail und Spiel mit dem Genre erlaubt. Daher haben mein Kameramann, Julian Krubasik, und ich, angelehnt an die Ideen des Teams, das die Folgen eins bis vier von "Love sucks" verantwortet hat, ein visuelles Konzept entwickelt, das sich an unseren liebsten Genrefilmen orientiert und doch seinen eigenen Charakter hat. Das haben wir dann immer wieder abgeglichen mit dem Szenenbild von Claus Rudolf Amler und Michael Randel und dem Kostüm- und Maskenbild von Katharina Schnelting bzw. Steffi Baumann. Ich finde, diese Stimmigkeit über alle Departments hinweg ist beim Genre besonders wichtig. "Love Sucks" soll sowohl Genre- und insbesondere Vampirfans begeistern, als auch Leute abholen, die solche Filme oder Serien normalerweise vielleicht nicht gucken.

Stab, Besetzung und Inhalt

Buch   Marc O. Seng (Gesamtkonzept & Headautor), Julia Penner, Thorsten Wettcke
Regie   Andreas Prochaska (Folge 1 bis 4), Lea Becker (Folge 5 bis 8)
Kamera    Carmen Treichl (Folge 1 bis 4), Julian Krubasik (Folge 5 bis 8)
Schnitt    Karin Hartusch (Folge 1 bis 4), Valesca Peters (5 bis 8)
Ton    Jan Geiling
Szenenbild     Claus Rudolf Amler (Folge 1 bis 4), Michael Randel (Folge 5 bis 8)
Kostümbild   Katharina Schnelting
Maske     Steffi Baumann, Chris Rossa, Tim Scheidig
Produzent     Lasse Scharpen (Studio Zentral)
Ko-Produzent*innen   Katrin Haase, Oliver Arnold (U5)
Producer    Hannes Höhn
Junior Producerin   Artemis Kobra
Redaktion   Petra Tilger, Nadja Grünewald-Kalkofen
ZDFneo Koordination   

Christiane Meyer zur Capellen

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Zelda Zoris   Havana Joy
Ben von Greifenstein    Damian Hardung
Theo von Greifenstein   Rick Okon  
Ilja Zoris   Stipe Erceg
Branko Zoris   Dennis Scheuermann
Katharina von Greifenstein   Anne Ratte-Polle
Agata   Dana Herfurth
Xandra von Greifenstein   Lotte Engels
Stefanie Breitschneider    Edita Malovčić
Tobias   Philipp Christopher
Magda       Naomi Lovell
Elisabeth   Eveline Hall
Vanessa   Lisa-Marie Koroll

und andere

   

 Inhalt

Obwohl er den Abend lieber im Kunstmuseum verbringen möchte, lässt sich Ben von seinem Bruder Theo und dessen Freundin Agata mit auf den Rummel am Stadtrand schleppen. Theo will, dass Ben mal wieder steil geht und überredet ihn, sich beim Preisboxen zu beweisen. Da tritt eine außergewöhnliche junge Frau in die gegenüberliegende Ecke des Rings: Nur wenige Minuten zuvor waren sich die beiden im Trubel des Rummels begegnet und tauschten einen tiefen Blick aus. Doch das ändert nichts daran, dass Zelda Ben nun mit einem einzigen Haken auf die Bretter schickt. Die Clique seines Bruders johlt im Hintergrund, aber der benommene Ben hat nur Augen für das außergewöhnliche Mädchen über sich ‒ und weiß es sofort: Das ist die wahre, die absolute Liebe.

Auch Zelda ist schwer angetan von dem mysteriösen Ben. Über Umwege kommt sie an eine Einladung für eine Party in der Villa der beiden Brüder. Es scheint, als wären Zelda und Ben, die aus grundverschiedenen Welten stammen, füreinander bestimmt.

Was die zwei Liebenden zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen: Sie verbindet ein düsteres Geheimnis. Denn die Welt ist geteilt in Licht und Schatten, und nach Einbruch der Dämmerung lauert in der Dunkelheit der bittersüße Tod: waschechte Vampire. Unerkannt fallen diese über ihre nichtsahnenden Opfer her und entkommen anschließend immer wieder spurlos.

Zeldas Vater und ihr Bruder sind jedoch eingeweiht in das düstere Geheimnis der unsterblichen Blutsauger und haben es sich zur Mission gemacht, diese unmenschlichen Wesen ausnahmslos zu vernichten. So stehen sich nicht nur zwei dysfunktionale Familien feindlich gegenüber, sondern sie kämpfen auch gegen ihre eigenen inneren Dämonen und Unzulänglichkeiten. Diese Fehde hat auf beiden Seiten zu traumatischen Verlusten geführt. Zwischen diesen unversöhnlichen Fronten versuchen Ben und Zelda alles, um einen Platz für ihre junge Liebe zu erstreiten.

Folgenübersicht und Sendetermine in ZDFneo

Folge 1 "Licht und Schatten", Donnerstag, 31. Oktober 2024, 20.15 Uhr

Der sensible Feingeist Ben wird widerwillig von seinem Bruder Theo auf den Frankfurter Rummel gezerrt. Dort trifft er auf Preisboxerin Zelda, die ihn im Ring buchstäblich umhaut. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Um Ben wiederzusehen, schnappt sich Zelda geschickt eine Einladung zu Theos geheimer Party. Doch in der Vampirvilla erwartet sie eine blutrünstige Gesellschaft.

 

Folge 2 "Asche zu Asche", Donnerstag, 31. Oktober 2024, 20.45 Uhr

Als Zelda versucht, den Vampiren auf der Party zu entkommen, tötet sie Agata, ein Familienmitglied der Greifensteins. In Panik vertraut sie sich ihrem Bruder Branko an, der mehr zu wissen scheint, als er vorgibt. Von ihrem Vater Ilja erfährt Zelda das Geheimnis ihrer Familie Zoris – sie sind Vampirjäger. Während sich Zelda bewusst wird, dass sie sich in einen Vampir verliebt hat, macht Theo sich in seiner Trauer auf die Suche nach Agatas Mörder.

 

Folge 3 "Jäger und Gejagte", Donnerstag, 31. Oktober 2024, 21.15 Uhr

Ben und Zelda kommen sich im Spiegelkabinett näher. Doch der magische Moment ist nur von kurzer Dauer, denn Ben sieht keine Zukunft für ihre Liebe. Im Ring muss Zelda gegen ihren Willen lernen, wie Vampire getötet werden. Die Zoris brechen schließlich in die Vampirvilla ein, finden dort allerdings nur Bens kleine Nichte Xandra vor. Zelda trifft eine folgenschwere Entscheidung.

 

Folge 4 "Rache", Freitag, 1. November 2024, 20.15 Uhr

Hals über Kopf flüchten die Zoris aus der Vampirvilla – doch nicht ohne Spuren zu hinterlassen. Theo glaubt, in Branko den Mörder seiner geliebten Agata gefunden zu haben. Während Ben Zelda seine Liebe gesteht, fährt Theo zum Rummel, um sich zu rächen.

 

Folge 5 "Die Nacht gehört uns", Freitag, 1. November 2024, 20.45 Uhr

Ben und Zelda streifen durch das nächtliche Frankfurt. In einer Bar hält Ben um Zeldas Hand an und die beiden heiraten kostümiert an Ort und Stelle. Die ganze Nacht gehört den Liebenden. Bei Tagesanbruch kehrt Ben glücklich zurück in die Schatten seiner Vampirvilla. Doch während Zelda am Bahnhof sitzt, um nach Hause zu fahren, wird sie von Theo überrascht.

 

Folge 6 "Blutsbande", Freitag, 1. November 2024, 21.15 Uhr

Zelda wird von Theo erpresst: Sie soll am Familienessen der Vampire teilnehmen, falls sie ihren Bruder und ihren Vater lebend wiedersehen will. Um ihre Familie zu schützen, gesteht Zelda den Mord an Agata. Daraufhin flieht sie mit Ben aus der Villa, doch Xandra versucht, sie aufzuhalten.

 

Folge 7 "Ins Licht", Samstag, 2. November 2024, 20.15 Uhr

Hasserfüllt fährt Theo mit Branko und Ilja zum Krematorium, um die beiden zu töten. Zelda und Ben heften sich an seine Fersen – genau nach Theos Plan. Wird es ihnen gelingen, Branko und Ilja vor dem Tod im Feuer zu bewahren? Oder wird Theo seinen blutigen Rachefeldzug vollenden?

 

Folge 8 "Für alle Zeiten", Samstag, 2. November 2024, 20.45 Uhr

Schwer verletzt offenbart Ilja seinen Kindern ein Geheimnis – eine Tat, die er zutiefst bereut. Ben und Zelda wollen zusammen ein neues Leben beginnen. Doch plötzlich taucht Bens Mutter auf. Als Branko dazukommt, um sich zu rächen, entbrennt in der Geisterbahn ein Kampf um Leben und Tod. Wird am Ende die Liebe siegen oder der Hass alles zerstören?

Interview mit Havana Joy (Zelda Zoris)

Warum wollten Sie in Love Sucks mitwirken?

Eine Boxerin zu spielen und Vampire sind zwei meiner cineastischen Träume in Einem. Außerdem hat mich die Zerrissenheit zwischen der eigenen Verwirklichung und familiären Loyalität schon immer interessiert.

 

Wie sahen Ihr Training und Ihre Vorbereitung aus, um Zeldas Arbeit als Preisboxerin authentisch spielen zu können?

Als ich angefangen habe mit der Vorbereitung, hatte ich null Erfahrung mit Boxen. Deswegen musste ich erstmal die Basics lernen, und das fand ich schon ziemlich kompliziert. Ich hatte das große Glück, dreimal die Woche Stunt- und Kickbox-Training zu bekommen. Zusätzlich habe ich für die Fuß-Hand-Koordination versucht, Seilspringen zu lernen, auch unglaublich kompliziert und frustrierend. Ich habe großen Respekt vor allen, die diese Sportart durchziehen! Abgesehen vom körperlichen Aspekt, habe ich mir viele Boxkämpfe und Kampfszenen in Filmen angesehen und Bücher gelesen, zum Beispiel "Fight Club". Mich interessieren innere Prozesse. Ich mag es gerne, Szenen in meinem Kopf spielen zu lassen, um niemanden zu imitieren, sondern meine eigenen Charaktere kreieren zu können.

 

Die Familien von Ben und Zelda verbindet eine tödliche Fehde, die sie zu unerbittlichen Feinden macht. Kann die wahre Liebe alle Hindernisse überwinden?

Ich habe leider nicht halb so romantische Ansichten wie Zelda. Ich denke, nein. Manchmal kommen im Leben Hindernisse, die einen vor Entscheidungen stellen, die die wahren Träume und Wünsche von jemandem an die Oberfläche bringen. Ich würde sagen, durch gute Kommunikation und Kompromissbereitschaft kann man fast jedes Hindernis überwinden, aber man kann nur so viele Kompromisse eingehen, bis man sich selbst verliert – und zwei verlorene Seelen können sich nicht wärmen. Wahre Liebe bedeutet für mich, auch mutig genug zu sein, jemanden gehen zu lassen.

 

Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination für Vampirserien und -filme aus?

Die Extreme! Alles, was Vampire machen, hat eine wahnsinnige Dringlichkeit und Intensität. Egal wie gut sich ein Vampir unter Kontrolle hat, irgendwann bricht das Animalische aus ihm heraus, und er wird unberechenbar. Ich glaube, das fasziniert unglaublich. Ein Vampir ist Mensch und Tier in Einem. Und natürlich wird Blut und Übernatürliches niemals langweilig, zumindest für mich nicht.

 

Wenn Sie, wie die Vampire in der Serie, unbegrenzt Zeit zur Verfügung hätten – was würden Sie tun?

Ich würde vermutlich erstmal sehr viel schlafen ohne schlechtes Gewissen. Ich würde viel lesen und vielleicht Sprachen lernen und reisen, solange ich es kann. Aber ganz ehrlich: Das wäre mein Alptraum. Wahrscheinlich würde ich nichts davon tun. Ich brauche die Fragilität des Lebens als Ansporn! Hätte ich in einer utopischen Zukunft ewig Zeit, würde ich oft Dinge auf morgen vertagen.

 

Ergänzen Sie: "Liebe ist…"

Ich denke ich weiß, wie sich Liebe anfühlt, aber was sie ist? Da bin ich überfragt. Vielleicht, wenn dein Herz gekoppelt an ein anderes ist, keine Abhängigkeit, sondern eine Wechselwirkung. Das Teilen von Leid, Freude und alles dazwischen und außerhalb. Liebe kommt ja in allen möglichen Formen: platonisch, romantisch, etc. Was für mich Liebe zu Liebe macht, ist, wenn im Vordergrund das Wohlbefinden der anderen Person für ihre Vorteile steht und nicht, weil man seine Eigenen daraus ziehen möchte. Andererseits, ist Liebe nicht auch einfach Projektion? Ich glaube, das ist eine Frage für die Götter.

Interview mit Damian Hardung (Ben von Greifenstein)

Warum wollten Sie in "Love Sucks" mitwirken?

Wann kriege ich das nächste Mal die Chance, einen über 200-jährigen Vampir zu spielen, der Napoleon kennengelernt hat, und dabei eine sexy Horror-Party zu drehen? Das alles kombiniert mit Boxen und der Frankfurter Skyline ‒ es war mir von Anfang an klar, dass ich unbedingt Ben spielen wollte.

 

Wie lange hat die Verwandlung zum Vampir in der Maske gedauert, und wie schmeckt eigentlich Filmblut?

Jemand wie Ben möchte eher nicht auf der Straße auffallen. Daher war die alltägliche Maskenzeit sehr kurz. Wenn Ben jedoch in Blutrausch gerät, dann kommen seine Augen und Zähne zum Vorschein. In Kombination mit blutverschmiertem Kostüm und SFX konnte es schon etwas aufwendiger werden. Zu Beginn des Drehs wurden mir zwei verschiedene Blutarten zum Auswählen gegeben. Eine süße, fruchtige und eine gallertig, geschmacksneutrale. Ich hab mich für das Blut ohne Geschmack entschieden, weil mir das andere einfach zu süß war.

 

Ben verliebt sich in Zelda, will sie aber gleichzeitig vor sich und seiner Lebensweise schützen. Können Sie seine Zerrissenheit nachvollziehen?

Jemanden den man liebt, vor Gefahren zu schützen, ist glaube ich universell zugänglich.

 

Die Familien von Ben und Zelda verbindet eine tödliche Fehde, die sie zu unerbittlichen Feinden macht. Kann die wahre Liebe alle Hindernisse überwinden?

Ich möchte zumindest dran glauben. Immerhin erhebt Liebe oft den Anspruch, sie sei alles.

 

Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination für Vampirserien und -filme aus?

In meinem Biochemie-Seminar im Medizinstudium haben wir mal die Entstehungsthese der Vampirsaga anhand der Erkrankungsgruppe der Porphyrien kennengelernt. Das ist eine Reihe von Erkrankungen, bei denen die Hämsynthese, also die Bildung des roten Blutfarbstoffs, gestört ist, wodurch es auch zu Lichtscheue kommen kann. Der Legende nach tranken diese Leute gerne Blut, gerade weil die eigene Blutbildung gestört ist. Obwohl es natürlich nur eine Hypothese ist, veranschaulicht sie gut, welche Mystik das Blut schon immer hatte. Auch heute noch ist das Labor in der Medizin, also die Blutentnahme vorrangig, eines der weit verbreitetsten diagnostischen Mittel und damit oft ein Indikator für den Rest des Körpers.

 

Ben hadert sehr mit seiner Unsterblichkeit. Was denken Sie? Wäre das ewige Leben für Sie eher ein Fluch oder ein Segen?

Mich interessiert das Thema Langlebigkeit ungemein. Der Forscher David Sinclair geht sogar so weit, Alterungsprozesse vorwiegend als reversible epigenetische Veränderungen zu deuten. Ich glaube solange man nicht zum Leben verdammt ist, empfände ich das potentiell ewige Leben als Geschenk. Aber wenn es per definitionem ewig wäre, weil es keinen Weg gäbe zu sterben, dann wiederum wäre es ein Käfig. Oder wie der Aphoristiker Hans Kudszus formulierte: "Währte unser Leben ewig, vermöchten wir nicht zu genießen. Genuss ist die Gabe des Todes."

 

Ergänzen Sie: "Liebe ist..."

Hier fällt mir ein Zitat von Nisargadatta Maharaj ein: "Liebe sagt, ich bin alles. Weisheit sagt, ich bin nichts. Dazwischen fließt mein Leben."

Interview mit Rick Okon (Theo von Greifenstein)

Warum wollten Sie in "Love Sucks" mitwirken?

Die Drehbücher ‒ und vor allem die Figur Theo ‒ haben mir von Anfang an wirklich sehr gefallen. Ich habe in der Geschichte die Möglichkeit gesehen, Teil von etwas sein zu können, was man so vielleicht im deutschen Fernsehen noch nicht gesehen hat.

 

Wie lang hat die Verwandlung zum Vampir in der Maske gedauert, und wie schmeckt eigentlich Filmblut?

So lang hat das ehrlich gesagt gar nicht gedauert. Die Kontaktlinsen und die Zähne wurde vor den Dreharbeiten individuell angefertigt, sodass es dann in der Maske recht schnell ging.

Bevor wir angefangen haben zu drehen, haben wir verschiedenes Kunstblut getestet und ich habe mich ‒ natürlich ‒ für die etwas süßere Variante entschieden.

 

Macht es mehr Spaß, den Bösewicht als den Helden zu spielen?

Das lässt sich gar nicht pauschal sagen. Die Hauptsache ist, ich kann mit meiner Figur emotional mitgehen. Im besten Fall ist die Rolle mehrdimensional, sodass das Gute im Bösen schlummert oder auch andersherum.

 

Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination für Vampirserien und -filme aus?

Dafür gibt es sicherlich viele Gründe. Mich persönlich hat die Vorstellung des unendlichen Lebens interessiert und auch die Möglichkeit in ein mir gar nicht so bekanntes Genre einzutauchen.

 

Wenn Sie, wie die Vampire in der Serie, unbegrenzt Zeit zur Verfügung hätten – was würden Sie tun?

Diese Frage stellte sich natürlich sofort, als ich die Drehbücher gelesen habe. Darauf wird es garantiert keine endgültige Antwort geben, aber ich kann mir vorstellen, dass das unendliche Leben Fluch und Segen zugleich ist. So wie wir es auch in der Serie versuchen zu beleuchten.

 

Ergänzen Sie: "Liebe ist…“

Liebe ist Leben.

Interview mit Stipe Erceg (Ilja Zoris)

Warum wollten Sie in "Love Sucks" mitwirken?

Ich denke, Love Sucks ist ein modernes Märchen, welches durch die nachvollziehbare Psychologie der Figuren und ihrer Handlungen greifbar wird. Aber diese Welt muss im Prozess des Drehens kreiert werden. Es wird eine Welt erschaffen, die in sich stimmig und glaubwürdig wird. Und genau das hat mich interessiert.

 

Ilja hat seine Frau früh verloren. Überwinden konnte er diesen tragischen Verlust nie. Wie gehen Sie mit Verlusten um?

Die Umstände, durch die Ilija seine Frau verloren hat, sind in unserer Welt nicht real, aber man muss immer eine Entsprechung finden, mit ähnlicher Intensität. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass der Verlust eines Menschen, der mir sehr nahe stand, auch immer der Beginn von etwas Neuem war. Als meine Mutter starb, wurde mein Sohn geboren, als mein Vater starb, meine Nichte. So ist das Leben.

 

Ilja lebt auf dem Rummel und führt als Schausteller das Leben eines Nomaden. Könnten Sie sich solch einen Lebensstil vorstellen?

Als Schausteller zu leben würde ich nicht wollen. Aber wie mit allen Berufen, wenn man dafür geboren ist, stellt sich die Frage nicht, ob man das oder jenes sich vorstellen könnte.

Ilja ist Schausteller, ich Schauspieler. Nomaden sind eigentlich Hirten gewesen. Der Hirte als Archetyp ist mir nicht fremd. Sie waren allesamt vertraut mit der Natur und den kosmischen Erscheinungen, verstanden sich als von Gott Geführte. Das kann ich mir vorstellen.

 

Was macht Ihrer Meinung nach die Faszination für Vampirserien und -filme aus?

Vampire sind ein Mythos, wo sich alter Volksglaube, Legenden, Aberglaube und letztlich Gut und Böse treffen. Sie rühren sowohl an unseren Ängsten als auch an unseren Fantasien von Unsterblichkeit oder besser gesagt Untotsein unter bestimmten Bedingungen. Vampire strahlen auch immer etwas hedonistisches aus, so als wären sie unberührt vom Alltag und den Sorgen der Sterblichen. Außerdem dient der Vampirfilm, im besten Sinne, immer auch als Metapher und Spiegel unserer Zeit.

 

Wenn Sie, wie die Vampire in der Serie, unbegrenzt Zeit zur Verfügung hätten – was würden Sie tun?

Wenn ich nicht ans Tageslicht dürfte, würde ich nicht einen einzigen Tag als Vampir leben wollen, und wenn ich unbegrenzt Zeit zur Verfügung hätte, würde ich mich zu Tode langweilen.

 

Ergänzen Sie: "Liebe ist …"

Liebe ist das, was bleibt, wenn der Geist frei ist.

Statements von Eveline Hall (Elisabeth), Anne Ratte Polle (Katharina von Greifenstein), Dennis Scheuermann (Branko Zoris) und Dana Herfurth (Agata)

Eveline Hall (Elisabeth)

Ich werde oft kontaktiert, um Rollen von "älteren Frauen" zu spielen. Viele Figuren sind keksebackende Großmütter oder eine nuschelnde Oma im Altersheim. Von der Rolle der Elisabeth war ich sofort begeistert. Elisabeth ist eine Frau, die ein unabhängiges, leidenschaftliches Leben an der Seite ihres Geliebten geführt hat und die nun in ihren letzten Tagen ihre ganze Weisheit nutzt, um mit Würde und Anmut aus dem Leben zu scheiden.

Der besondere Dreh an der Geschichte ist, dass dieser Geliebte sie nach 50 Jahren nicht verlassen hat, obwohl er ‒ im Gegensatz zu ihr ‒ nicht älter wird, sondern für immer 25 bleibt. Dieser Aspekt der ewigen Liebe hat mich am meisten fasziniert.

Außerdem fand ich die Ausgangssituation sehr spannend. Es geht darum, dass Elisabeth den Mann, den sie liebt, willentlich einer anderen Frau überlässt. Wir hoffen, niemals in unserem Leben in so eine Situation zu kommen. Aber als Schauspielerin wünscht man sich gerade diese Art von Grenzerfahrungen darstellen zu können, einfach weil sie die größte Ausdruckskraft verlangen.

 

Anne Ratte-Polle (Katharina von Greifenstein)

Vampire üben seit meiner Kindheit eine sehr große Faszination auf mich aus. Sie verkörpern den Traum vom unendlichen Leben, ob man es nun haben will oder nicht. Sie sind zudem sehr sinnlich, haben eine besondere Erotik und Verführungskraft. Sie sind wach, intelligent und schnell. Es ist die Verschmelzung von Mensch und Tier, Leben und Tod, die mich einerseits verzaubert und andererseits immer verschreckt hat. Unvereinbare Elemente sind in ihnen vereint. Sie sind eigentlich auch die einzigen Wesen, wenn es sie denn gibt, vor denen ich in meiner Kindheit wirklich Angst hatte. Eine Vampirin zu spielen hat mich also extrem angezogen.

Die Figuren in "Love Sucks" sind sehr modern, vor allem die Frauen. Es war ein großer Spaß die Drehbücher zu lesen. Sie handeln vom schönsten Thema der Welt, der Liebe. Wann kann man denn schon mal eine 360 Jahre alte Matriarchin einer Vampir-Dynastie spielen, die fast ganz Frankfurt besitzt und ein weltweit vernetztes Bluthandelsunternehmen erfolgreich betreibt?! Es war wie eine Reise durch die Jahrhunderte, allesamt in der Figur Katharina von Greifenstein vereint. Ein solches Spielvergnügen ist selten. Allein zu überlegen, wie viele Schritte der Emanzipation sie durchlebt haben musste, war eine Riesenfreude. Ihre Karten hatten sich mit der Verwandlung zur Vampirin völlig neu gemischt. Als Vampirin ist sie jetzt eine freie Frau, die sich nimmt, was sie möchte. Ohne Probleme. Wenn da nicht die Söhne wären …

 

Dennis Scheuermann (Branko Zoris)

Als Kirmesboxer konnte ich mich körperlich super an meine Grenzen bringen und als Vampirjäger mit einer familiären Vorgeschichte mental. Vampire stehen ja oft als Metaphern für die Angst vor dem Unbekannten, der Veränderung oder der Sterblichkeit, die dunklen Seiten der menschlichen Natur wie Begierde, Sucht und Verführung. Jeder adaptiert dies anders, weswegen die Faszination für Vampirserien immer zeitlos bleiben wird.

 

Dana Herfurth (Agata)

Theos und Agatas Liebesgeschichte hat mich begeistert. Sie führen seit knapp 300 Jahren eine Beziehung und lieben sich immer noch wie am ersten Tag oder sogar mehr. Wann bekommt man schon die Möglichkeit, die Geschichte zweier Menschen zu erzählen, deren Liebe so tief, so ehrlich und trotz ihrer Dauer oder genau deshalb, so modern und fortschrittlich ist?

Die Verwandlung zum Vampir, in der Maske, hat gar nicht so lange gedauert. Jede*r von uns hatte farbige Kontaktlinsen und ein Vampirgebiss, die beide ganz individuell auf uns zugeschnitten waren und im Vorhinein hergestellt wurden. Deshalb waren es vor Ort nur noch drei simple Schritte: Linsen und Gebiss einsetzen und sehr viel Kunstblut auf Gesicht und Körper schmieren.

Was lange gedauert hat, war, nach einem langen Drehtag das ganze Blut wieder abzubekommen!

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Name: Mailin Erlinger

E-Mail: erlinger.m@zdf.de

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