frontal

Das investigative ZDF-Politmagazin

Die "frontal"-Ausgabe am Dienstag, 14. Januar 2025, 21.00 Uhr im ZDF, moderiert von Ilka Brecht, mit diesen Themen: Putins Schattenflotte – Der Tankerkrieg auf der Ostsee; Highspeed-Internet für alle – Bundesregierung verfehlt Ziel beim Glasfaserausbau; Härter, schneller, nationaler – Wahlkampfthema Asyl; Wenn Protest in Gewalt umschlägt – Wahlkampf extrem.

  • ZDF Mediathek, dienstags, 21.00 Uhr – und jederzeit
  • ZDF, Dienstag, 17. Dezember 2024, 21.00 Uhr

Texte

"frontal" am Dienstag, 14. Januar 2025, 21.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

Dienstag, 14. Januar 2025, 21.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek

frontal

Moderation: Ilka Brecht

Produktion: ZDF
Redaktion: Jörg Göbel
Länge: ca. 44 Minuten

Themen

Putins Schattenflotte – Der Tankerkrieg auf der Ostsee

In maroden Tankern verschifft Russland auch drei Jahre nach dem Überfall auf die Ukraine tonnenweise Öl entlang der deutschen Ostseeküste – und finanziert so seine Kriegsmaschinerie. Die EU schaut weitgehend hilflos zu, wie der Kreml und seine Helfer Sanktionen umgehen. Mittlerweile steht Putins Schattenflotte unter Verdacht, zur Waffe im hybriden Krieg gegen den Westen zu werden.

Highspeed-Internet für alle – Bundesregierung verfehlt Ziel beim Glasfaserausbau

Die hochleistungsfähige Glasfasertechnologie sei in Deutschland bereits für jeden dritten Haushalt verfügbar, so die Bilanz von Bundesdigitalminister Volker Wissing. Doch der Ausbau geht offenbar zu langsam voran. Kritiker beklagen, ein flächendeckendes Glasfasernetz bis 2030 – wie angekündigt – werde voraussichtlich nicht erreicht, auch ländliche Regionen würden vernachlässigt.

Härter, schneller, nationaler – Wahlkampfthema Asyl

Das Thema Migration ist laut Umfragen in Deutschland das Problem Nummer eins, noch vor der Wirtschaftslage. So überbieten sich insbesondere CDU/CSU und AfD mit Vorschlägen zu einer härteren Asylpolitik: Grenzen dicht machen, Asylbewerber zurückweisen, ausländische Straftäter abschieben, wenn nötig nach Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft. Doch der Realitätscheck vor der Bundestagswahl zeigt: Die meisten Vorschläge sind reiner Populismus.

Wenn Protest in Gewalt umschlägt – Wahlkampf extrem

Gewalttaten gegen Politiker nehmen seit Jahren stark zu: Das Bundeskriminalamt registriert steigende Zahlen im Bereich der politisch motivierten Kriminalität. Die Verfolgung der Straftaten ist oft langwierig und kompliziert. frontal spricht mit angegriffenen Politkern, die trotzdem weiter Wahlkampf machen.

"frontal" immer dienstags 21.00 Uhr im ZDF

Jede Woche 45 Minuten investigative, kritische und konfronta­tive Berichterstattung zur Primetime: Das bietet dienstags um 21.00 Uhr "frontal" im ZDF.

"frontal" ist das hintergründige, investigative und konfrontative Magazin des ZDF. Kritische Berichterstattung stellt ein Kernele­ment des öffentlich-rechtlichen Fernsehens dar. "frontal" steht dafür.

Hintergründig orientierter Journalismus braucht gründliche Re­cherchen, belegbare Fakten, qualitative hochwertige Bilder und gute, lebensnahe Beispiele. In diesem Rahmen gibt es unter­schiedliche Formen der Berichterstattung: Angefangen beim klas­sischen Magazinstück über die personalisierte Reporter-Erzähl­form bis hin zur reinen Reportage oder zur O-Ton-Collage.

Bei "frontal" finden auch längere Beiträge ihren Platz, wenn es das Thema hergibt. Denn das verschafft der Berichterstattung die notwendige Tiefe: Recherchierte Inhalte lassen sich so besser darstellen. Aber ebenso gut kann der zeitlich kürzere Beitrag ein Qualitätsstück sein, das gerade durch die scharfe Fokussierung überzeugt.

In einer Zeit der immer schnelleren Informationsvermittlung be­kommen Hintergrundanalyse und Sachverhalts-Aufklärung noch größere Bedeutung. "frontal" geht den Weg der vertiefenden Berichterstattung weiter und hat dazu wöchentlich 45 Minuten in der besten Sendezeit, in der Primetime, zur Verfügung – und da­mit 15 Minuten mehr als die einzelnen vergleichbaren Magazine der ARD.

Wiedererkennbarkeit und Formattreue sind für "frontal" ebenso wichtig wie überraschende neue Elemente oder auch der Tempowechsel in der Berichterstattung. Deswegen gibt es zum Beispiel das längst etablierte satirische "Toll!"-Format. Insgesamt bietet "frontal" ei­nen Mix aus langen Analysen oder Reportagen, kurzen Rubriken und klassischen Magazin-Beiträgen.

"frontal"-Doku: Judenhass in Deutschland – 80 Jahre nach Auschwitz

Ab Mittwoch, 22. Januar 2025, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
Mittwoch, 22. Januar 2025, 1.00 Uhr, ZDF

frontal-Dokumentation
Judenhass in Deutschland – 80 Jahre nach Auschwitz

Film von Beate Frenkel und Michael Haselrieder

Produktion: ZDF
Redaktion: Michael Hölting
Länge: ca. 43 Minuten

Judenhass ist in Deutschland so verbreitet wie nie seit dem Ende des Holocaust. Wie gehen Überlebende und ihre Nachfahren damit um – 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz?

Seit dem 7. Oktober 2023, dem Angriff der Hamas auf Israel, hat sich die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland verdoppelt – die Gewalt nimmt zu. Die Dokumentation begleitet Jüdinnen und Juden und fragt, wie sie mit dem Erstarken des Antisemitismus umgehen.

Wie erleben die letzten Zeitzeugen diese Entwicklung, wie ihre Kinder und Enkel? Die Dokumentation spricht mit drei Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau: Eva Szepesi und Naftali Fürst waren Kinder, elf und zwölf Jahre alt. Eva Umlauf war zwei Jahre alt, als sie gemeinsam am 2. November 1944 in Auschwitz ankamen. Die Gaskammern waren nicht mehr in Betrieb, da der Transport verspätet eintraf. Das rettete ihnen das Leben. Viele Jahre lang haben sie geschwiegen über die Gräuel und den Terror der Nationalsozialisten. Heute sprechen sie darüber in Schulen, Gedenkstätten und im Parlament.

Was sie eint, ist das Entsetzen über den wieder aufflammenden Judenhass – 80 Jahre nach Auschwitz. "Ich hätte nie gedacht, dass ich noch mal so was erleben muss", sagt die 92-jährige Eva Szepesi im Interview. "Langsam gehören wir alle drei der Vergangenheit an. Aber wir haben Angst um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder."

Seit dem Holocaust war für viele Überlebende und ihre Nachkommen Israel immer ein sicherer Zufluchtsort. Mit dem Hamas-Angriff hat sich das geändert. Juden müssen wieder um ihre Sicherheit fürchten. Der Film spricht mit Zeugen des Massakers, wie Tal Shimony. Sie studiert in Berlin, war am 7. Oktober 2023 beim Nova-Festival in Israel. Sie konnte vor den Terroristen fliehen, viele ihrer Freunde nicht. Statt Unterstützung erfährt sie seitdem oft Anfeindungen. "Ich habe Angst, wieder Zielscheibe zu sein, nur weil ich eine Überlebende bin", sagt Tal Shimony. Gemeinsam mit anderen Überlebenden reist sie um die Welt. Sie gehen in Los Angeles, London und Berlin an die Öffentlichkeit, wollen denen etwas entgegensetzen, die die Gräueltaten der Hamas verharmlosen oder leugnen.

Auch in Deutschland sind Jüdinnen und Juden alarmiert – angesichts der aufgeheizten Stimmung. Der Film begleitet den jüdischen Studenten Lahav Shapira, der sich an der Freien Universität Berlin für die Befreiung der israelischen Geiseln eingesetzt hat. Im Februar 2024 wird Lahav Shapira in Berlin von einem pro-palästinensischen Kommilitonen ins Gesicht getreten und schwer verletzt.
Es war nicht die erste antisemitische Attacke gegen ihn: Als Jugendlicher war Shapira in seiner Heimatstadt Laucha in Sachsen-Anhalt von einem Rechtsextremisten angegriffen worden. In der Dokumentation erzählt Shapira, wie er und seine Familie mit der Bedrohung umgehen. Ein Großvater von Lahav Shapira überlebte als Einziger seiner Familie den Holocaust. Sein anderer Großvater wurde beim Münchner Olympia-Attentat 1972 von palästinensischen Terroristen ermordet. Er war Trainer im israelischen Team.

"frontal"-Doku: Geheime Chats und kriminelle Deals – Der Fall SkyECC

Ab Mittwoch, 12. Februar 2025, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek
Mittwoch, 12. Februar 2025, 1.00 Uhr, ZDF

frontal-Dokumentation
Geheime Chats und kriminelle Deals – Der Fall SkyECC

Film von Michael Haselrieder

Kamera: Nicolas Jaillard, Ken Kabelitz, Frank Vieltorf
Produktion: ZDF und Studiofact Presse & Socs
Redaktion: Kyo Jung
Länge: ca. 43 Minuten

Die Krypto-App Sky ECC galt als eine der sichersten der Welt. Vor allem Kriminelle nutzten den Messenger, bis es Europol gelang, die Chats zu hacken. Drogenschmuggel und Mordpläne flogen auf.

Der Zoll in Hamburg entdeckte 2021 den größten Kokain-Einzelfund in der europäischen Geschichte. Organisiert wurde der Deal über Sky ECC. Doch Europol konnte die Chats der Verbrecher mitlesen.

Es ist eine der größten Massenüberwachungen, die je stattgefunden haben.

Infos zu "frontal"

Am 3. April 2001 lief die erste Sendung "Frontal 21" im ZDF. Seit dem 20. Juli 2021 heißt die Sendung "frontal". Der Name "Frontal 21" knüpfte an das Vorgängerformat "Frontal" an, das von 1993 bis 2000 das ZDF-Programm mitprägte. Die 21 stand für die Sende­zeit 21 Uhr und für das 21. Jahrhundert. 

In neuem Design und ohne die 21 ist "frontal" seit dem Sommer 2021 auf Sendung. Nach 20 Jahren "Frontal 21" werden die Themen im investigativen ZDF-Politmagazin nun noch klarer "frontal" angegangen. Ohne die 21, die in der linearen Welt auf die Sendezeit und das neue Jahrhundert gleichermaßen hinwies, macht "frontal" nun deutlich: Diese Magazin-Marke ist längst mehr als nur ein lineares Programmangebot. Die Fokussierung auf das Wesentliche prägt entsprechend auch das neue Design. 

 

Moderation "Frontal 21" / "frontal" 

Theo Koll vom 3. April 2001 bis 20. Januar 2009

Hilke Petersen vom 24. Februar 2009 bis 22. April 2014

Ilka Brecht seit 6. Mai 2014

 

Redaktionsleitung "Frontal 21" / "frontal"

Bisher gab es zwei Redaktionsleiter und eine Redaktionsleiterin:

2001 bis 2013: Claus Richter

2014 bis 2015: Christian Dezer

Seit September 2015: Ilka Brecht

 

"Frontal21"-Dokumentationen im ZDF in der Übersicht (mit Erstsende-Datum)

Offene Schleuse – Fischer und die Visa-Affäre (24. April 2005)

Die Alten-Republik Deutschland – Eine Reise durch ein schrumpfendes Land (16. Januar 2007)

Das Kartell – Im Würgegriff der Energiekonzerne (14. August 2007)

Fluchtburg Liechtenstein – Das Geldversteck der Reichen (25. März 2008)

Das Pharmakartell – Wie wir als Patienten betrogen werden (9. Dezember 2008)

Das Milliardenspiel – Wer verzockte unser Geld? (21. Juli 2009)

Wettlauf um die Welt – Aufbruch aus der Krise (28. Juli 2009)

Auferstanden aus Ruinen – Von der SED zur Linkspartei (19. August 2009)

Sterben für Afghanistan – Deutschland im Krieg (16. März 2010)

Der große Bluff – Die falschen Versprechen der Atompolitik (13. Juli 2010)

Beutezug Ost – Die Treuhand und die Abwicklung der DDR (14. September 2010)

Die leise Revolution – Zukunft Elektroauto (19. Juli 2011)

Brauner Terror – Blinder Staat: Die Spur des Nazi-Trios (26. Juni 2012)

Die große Samwer-Show – Die Milliarden-Geschäfte der Zalando-Boys (26. August 2014)

Neuer Kalter Krieg? – Wie die Ukrainekrise den Frieden in Europa bedroht (17. März 2015)

Tierfabrik Deutschland – Von Billigfleisch und Wegwerfküken (25. August 2015)

Die Abgaslüge – Wie Autoindustrie und Politik uns krank machen (16. Februar 2016)

Putins geheimes Netzwerk – Wie Russland den Westen spaltet (4. Oktober 2016)

Die Kölner Silvesternacht – Was geschah und was folgte (6. Dezember 2016)

Die Akte Anis Amri – Der Terrorist und die Fehler der Fahnder (5. Dezember 2017)

Teurer Wohnen – Der Kampf um bezahlbare Mieten (14. August 2018)

Stadt, Land, Schluss? – Heimat zwischen Wut und Wandel (18. Dezember 2018)

Der große Betrug – Wie Kriminelle und Terroristen Europa plündern (7. Mai 2019)

Die Ticketdealer – Miese Tricks bei Viagogo (8. Mai 2019)

Pillen, Pulver, Wunderheiler – Das Geschäft mit der Alternativmedizin (19. Juni 2019)

Mein Haus, mein Kiez, mein Clan – Wem gehört Neukölln? (16. Juli 2019)

Todesflug MH17 – Den Tätern auf der Spur (17. Juli 2019)

Der Mordfall Sophia – Protokoll einer fehlerhaften Fahndung (1. Oktober 2019)

Die letzten Zeugen von Auschwitz – Mahner der Zukunft (29. Januar 2020)

Der unsichtbare Feind – Leben und Sterben mit dem Coronavirus (14. Juli 2020)

Fake mit 5 Sternen – Gekaufte Bewertungen bei Amazon, Google & Co. (15. Dezember 2020)

Turbo, Tempo, Tesla – Elon Musk in Brandenburg (16. März 2021)

 

"frontal"-Dokumentationen im ZDF in der Übersicht (mit Erstsende-Datum)

Die Straße des Verbrechens – Kriegsverbrechen in der Ukraine (6. Juli 2022)

Putins Schattenarmee – Die Gruppe Wagner: Oligarchen, Söldner, Kriege (4. Oktober 2022)

Erdoğans Terrorliste – Wie die türkische Regierung weltweit Kritiker jagt (9. Mai 2023)

Die Vulkan-Files Die geheimen Waffen russischer Cyberkrieger (10. Mai 2023)

Geheim in Russland – Reise durch ein unterdrücktes Lanz (25. Juli 2023)

Greenwashing – Das Märchen von der Klimarettung (13. Dezember 2023)

White Angel – Das Ende von Marinka (20. Februar 2024)

Krieg der Agenten – Der geheime Kampf gegen die Taliban (13. August 2024)

Kosten im Osten – AfD und die Wirtschaft (2. Oktober 2024)

"frontal"-Doku: Kosten im Osten – AfD und Wirtschaft

Online in der ZDFmediathek

frontal-Dokumentation
Kosten im Osten – AfD und Wirtschaft

Film von Tine Kugler und Günther Kurth

Produktion: KMOTO Medienproduktion GmbH
Redaktion: Michael Hölting
Länge: ca. 43 Minuten

Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sehen Arbeitnehmer-, Wirtschafts- und Sozialverbände als Schicksalsentscheidung. Thematisch geht es um die demografische Krise und den Arbeitskräftemangel, um geringere Löhne als im Westen und weniger Vermögenswerte, aber um auch Chancen für Unternehmen durch die Energiewende. Laut Umfragen ist die AfD in Ostdeutschland stärkste Kraft und will dort regieren. Doch viele Unternehmen bezeichnen die Partei als Standortrisiko.

Für diese "frontal-Dokumentation" besuchen Tine Kugler und Günther Kurth Unternehmer und Beschäftigte, ausländische Fachkräfte und Rentnerinnen in Thüringen und Sachsen. Was haben sie erlebt, was erwarten sie von den Politikern? Und was hat die AfD, inzwischen stärkste Kraft im Osten, als Antwort darauf?

Die AfD nimmt für sich in Anspruch, die Partei der kleinen Leute zu sein – aber ist sie das auch? AfD-Politiker fordern, ausländische Fachkräfte nicht ins Land zu lassen – doch einige Unternehmen fürchten deshalb um ihre Existenz. Die Partei setzt sich gegen den Klimaschutz ein – dabei haben Unternehmen in Sachsen und Thüringen gute Chancen, Vorreiter bei der Klimawende zu sein.

"frontal"-Doku: Krieg der Agenten – Der geheime Kampf gegen die Taliban

Seit dem 12. August 2024 online in der ZDFmediathek

frontal-Dokumentation
Krieg der Agenten – Der geheime Kampf gegen die Taliban

Film von Marcus Weller und Alexander Bühler

Produktion: ZDF
Redaktion: Christian Rohde
Länge: ca. 43 Minuten

Ehemalige Spione, Geheimdienstler und afghanische Generäle über das Scheitern des Westens im Afghanistan-Krieg

Zum dritten Jahrestag des Falls von Kabul veröffentlicht das ZDF die Dokureihe "Krieg der Agenten – der geheime Kampf gegen die Taliban". Ehemalige afghanische Agenten berichten erstmals offen über ihre Zusammenarbeit mit BND und CIA und ihren geheimen Kampf gegen die Taliban. Die Autoren Marcus Weller und Alexander Bühler zeichnen das Scheitern der westlichen Alliierten nach – in Gesprächen mit Ex-Spionen, Taliban-Kämpfern und Sicherheitsexperten.

Der ehemaligen Direktor des afghanischen Geheimdienstes NDS Mohammed Masoom Stanekzai bestätigt den Einsatz „irregulärer militärischer Einheiten für Spezial-Operationen, die von der CIA aufgebaut wurden.“ Diese sogenannten „Zero-Units“ werden für hunderte gezielter Tötungen an Zivilisten verantwortlich gemacht, was der Ex-NDS Chef eingesteht: „Auf dem Land wurden viele Fehler gemacht. Einige Menschen wurden unschuldig getötet. Einige auf brutale Art und Weise festgehalten. Daran gibt es keinen Zweifel. Es war Krieg.“

Ex-Agent: "So viele Deutsche töten wie möglich"

Die Taliban setzten in ihrem Guerillakrieg auf Terror durch Selbstmordanschläge. Auch die Deutschen waren Ziel. Ein Ex-Agent schildert, wie seine Einheit einen Bombenanschlag auf die deutsche Botschaft in Kabul verhindert habe. „Drei Angreifer sollten ihr Auto vor der Botschaft sprengen, danach in die Botschaft eindringen und so viele Deutsche töten wie möglich.“ Man habe die Terrorpläne durchkreuzt. „In fast allen Terrorgruppen hatten wir Spitzel, die für Geld oder aus anderen Gründen mit uns gearbeitet haben.“ Die damalige Bundeskanzlerin Merkel habe sich persönlich bedankt. Im Film bestätigt Ex-BND Chef Gerhard Schindler die Zusammenarbeit mit afghanischen Agenten. Sie seien „mutig, ausdauernd, tapfer -  das waren keine Dampfplauderer.“

Die Doku-Reihe zeichnet nach, wie die regulären afghanischen Streitkräfte trotz westlicher Unterstützung immer weniger in der Lage sind, sich gegen die Taliban zu behaupten. Und die machen Jagd auf die, die in ihren Augen Verräter sind – bis heute. So schildert es Qari Mujahid, ein Taliban-Kämpfer im Gespräch mit den Autoren: „In unserem Dorf gab es einen Baum, der keine Früchte trug. Wenn ein Verräter gefangen genommen wurde, haben wir ihn an diesen Baum gehängt.“

Taliban-Gouverneur: "Ein islamisches System wurde etabliert"

Am 30. August 2021 verlässt der letzte amerikanische Soldat Afghanistan. Die Taliban sind wieder an der Macht, kontrollieren die Hauptstadt und das ganze Land. Der Abzug der Amerikaner aus Kabul markiert das endgültige Scheitern des Westens nach 20 Jahren Krieg in Afghanistan. Der ehemaligen Geheimdienstoffizier der Zero-Unit 2 Azim S. hat den Fall Kabuls miterlebt, er kämpfte über Jahre an der Seite der westlichen Alliierten. Auf der Flucht vor den Taliban ist er in Ruanda gestrandet und ist verbittert: "Ich möchte die Europäer fragen, die ihre Kinder in Afghanistan in den Kampf geschickt haben und die gefallen sind: Wofür sind sie gestorben?“ Die Flucht der vermeintlich stärksten Streitmacht der Welt – der NATO – vor einer Guerillatruppe macht den letzten General der afghanischen Spezialeinheiten Haibatullah Alizai bis heute fassungslos: "Ich glaube, die westliche Welt, besonders Amerika, muss ihre Politik überdenken. Zumindest aber sollte einer von der Regierung kommen und sagen: Wir haben es vergeigt. Und wir fühlen uns schlecht deswegen. Aber ich habe nichts in der Art von ihnen gehört."

Das Fazit aus Sicht der Sieger ist ein anderes. Scheich Mohammed Qasem Khaled, Gouverneur von Kabul schildert seine Sicht: "Es ist eine der süßesten Erinnerungen meines Lebens, nach zwanzig Jahren Kampf dieses Ziel erreicht zu haben. Die Besatzung endete. Ein islamisches System wurde etabliert, Sicherheit wurde gewährleistet."

Teil 1 -– Jahre des Terrors

Gesteuert und bezahlt von CIA und BND versuchen Agenten des afghanischen Geheimdienstes die Taliban zu unterwandern und zu zerschlagen. Trotz spektakulärer Erfolge fordern Terroranschläge immer mehr Opfer

Teil 2 – Zeit der Qualen 

Der Schattenkrieg wird immer tödlicher. Während die Taliban Verräter suchen und hinrichten, nehmen die Einsätze der Geheimdienst-Einheiten zu und mit ihnen die Zahl unschuldiger Opfer. Folter ist auf beiden Seiten Alltag

Teil 3 – Tage des Verrats

Nach dem überstürzten Abzug der Amerikaner, fällt Kabul an die Taliban. Die Agenten sind nun auf der Flucht. Nicht alle schaffen es ins sichere Ausland. Oft bleiben ihre Familien zurück, der Rache der Taliban schutzlos ausgeliefert

Biografie Ilka Brecht, "frontal"-Moderatorin und -Redaktionsleiterin

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