Terra X: "Die großen Fragen" mit Professor Harald Lesch

Zweiteilige Dokumentation über die Existenz von Gott und den Sinn des Lebens

In der neuen "Terra X"-Reihe "Die großen Fragen" widmet sich Professor Harald Lesch jenen Fragen, die sich jeder von uns schon mindestens einmal im Leben gestellt hat. Große Fragen, die alle Menschen seit den Anfängen über alle Epochen und Kulturen hinweg beschäftigen: Gibt es Gott? Was ist der Sinn des Lebens? Sind wir allein im Universum? Warum gibt es Gut und Böse? Haben wir einen freien Willen? Die Wissenschaft hat auf vieles, was lange rätselhaft schien, schon rationale Antworten gefunden, aber: Hilft sie auch bei den existenziellen Fragen unseres Daseins?

  • ZDF, ab Sonntag, 16. April 2023, 19.30 Uhr
  • ZDF Mediathek, ab Mittwoch, 12. April 2023, zehn Jahre lang

Texte

Allgemein

Es sind Fragen, die uns allen unter den Nägeln brennen – und vor denen wir trotzdem zurückschrecken. Ihre Dimension, ihre Komplexität und ihre Tragweite scheinen zu gewaltig. Es sind Fragen, die wir an das ganze Universum richten und die uns zugleich immer auf den Kern unseres eigenen Daseins zurückwerfen. Mit dem Wunsch nach Antworten und dem Mut zum Scheitern nimmt Harald Lesch mit auf eine faszinierende Reise durch unsere Forschungs- und Ideengeschichte: Wie kann die Wissenschaft helfen, die elementaren Rätsel unseres Lebens zu lösen?

Sendetermine und Stab

Sendetermine

Terra X: Die großen Fragen
Mit Professor Harald Lesch
Folge 1: Gibt es Gott?
ZDF: Sonntag, 16. April 2023, 19.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Mittwoch, 12. April 2023 für zehn Jahre

Terra X: Die großen Fragen
Mit Professor Harald Lesch
Folge 2: Was ist der Sinn des Lebens?
ZDF: Sonntag, 23. April 2023, 19.30 Uhr
ZDFmediathek: ab Mittwoch, 12. April 2023 für zehn Jahre

 

Stab

Folge 1: Gibt es Gott?

Autor: Alexander Hogh
Produzentin: Sigrun Laste
Regie: Kerstin Horner
Regie Moderationen: Sigrun Laste
Schnitt: Stefan Leuschel, Uwe Klimmeck    
Kamera: Jürgen Rehberg, André Götzmann, Jurek Wieben
Redaktionelle Mitarbeit: Ragna Wolf, Stephanie Wong, Marco Siebler
Grafik: Andreas Clemens, John Kultzscher, Jens Deifel
Redaktion (ZDF): Tobias Schultes, Hanna Kotarba
Produktionsleitung: Florian Rehm (ZDF), Roland Albrecht, Tomas Makaras (Story House Productions)
Produktion: Juan David Giraldo Andrade, Lara Sofie Varbelow
Postproduktion: D-Facto Motion GmbH
Herstellungsleitung: Jens Freels, Mirko Mikelskis
Produktionsfirma: Story House Productions GmbH

 

Folge 2: Was ist der Sinn des Lebens?

Autor: Alexander Hogh
Produzentin: Sigrun Laste
Regie: Kerstin Horner
Regie Moderationen: Sigrun Laste
Schnitt: Stefan Leuschel, Uwe Klimmeck
Kamera: Jürgen Rehberg, Felix Hugenschmidt, Christoph Valentien
Redaktionelle Mitarbeit: Ragna Wolf, Stephanie Wong, Marco Siebler
Redaktion (ZDF): Tobias Schultes, Hanna Kotarba
Produktionsleitung: Florian Rehm (ZDF), Roland Albrecht, Tomas Makaras (Story House)
Produktion: Juan David Giraldo Andrade, Lara Sofie Varbelow
Postproduktion: D-Facto Motion GmbH
Herstellungsleitung: Jens Freels, Mirko Mikelskis
Produktionsfirma: Story House Productions GmbH

Folge 1: Gibt es Gott?

Die Frage entfesselt Kriege, lässt Philosophen verzweifeln und kann uns tief erschüttern: Gibt es Gott? In der ersten Folge der "Terra X"-Reihe "Die großen Fragen" will Harald Lesch nicht weniger als die vielleicht bedeutendste aller Fragen beantworten.

Lässt sich das Universum ohne Gott überhaupt denken? Oder werden Naturgesetze und damit auch unser Leben von einer "höheren Macht" bestimmt? Bis heute versuchen große Denker immer wieder, Gott näher zu kommen. Was kann die Wissenschaft über Gott sagen – und was nicht?

Das Universum scheint wie für den Menschen geschaffen: Galaxien, Sterne, Planeten – und damit auch die Erde – könnten nicht existieren, wenn die Naturgesetze nur ein klein wenig anders wären. Ist das ein Beweis für einen göttlichen Plan? Ist es vorstellbar, dass die komplexen Lebensformen auf der Erde sich ganz ohne Lenkung von außen selbst organisieren? Oder sind wir auf einem Irrweg, wenn wir versuchen, Gottes Existenz durch sein Wirken zu belegen? Kann unser Geist Gott erkennen – oder erweist sich alles nur als Hirngespinst? Auf der Suche nach einer Antwort lässt Harald Lesch sein eigenes Gehirn durchleuchten – und lernt dabei viel über Gott, sich selbst und die menschliche Natur.

Seit der Antike suchen Theologen, Philosophen und Naturwissenschaftler nach einem stichhaltigen Beweis für die Existenz Gottes. Der österreichische Mathematiker Kurt Gödel formulierte den wohl komplexesten dieser Beweise, geschrieben in der Sprache der Logik. Mithilfe eines Computers konnte bestätigt werden: Gödels Beweis ist tatsächlich folgerichtig. Ist Gott damit bewiesen?

Sind Wissenschaft und Religion ein Widerspruch, der nicht aufzulösen ist – oder lassen sie sich doch versöhnen? Harald Lesch blickt sowohl in die Tiefen des Alls als auch in den Mikrokosmos der ganz kleinen Organismen. Er zeigt wundersame Begegnungen und tiefe Einblicke in das menschliche Bewusstsein. Er erzählt die Geschichte von den frühesten Zeugnissen der Götterverehrung in der Steinzeit bis zu den neuesten Versuchen, die Existenz Gottes mithilfe Künstlicher Intelligenz zu beweisen. Eine abenteuerliche Suche nach dem Schöpfer selbst.

Folge 2: Was ist der Sinn des Lebens?

An dieser Frage kommt niemand vorbei: Was ist der Sinn des Lebens? In der zweiten Folge der "Terra X"-Reihe "Die großen Fragen" treibt die Sinnfrage Harald Lesch bis an die Grenzen des menschlichen Denkens. Schon die ersten Hochkulturen beschäftigten sich damit. Die älteste schriftlich überlieferte Geschichte der Menschheit, das Gilgamesch-Epos, erzählt von einem König, den Freundschaft, Tod und Trauer in eine tiefe Sinnkrise stürzen. Die antiken Philosophen sahen in der Suche nach der tiefsten Wahrheit den wahren Sinn des Lebens. Doch was bedeuten ihre Ideen für unser Leben heute? Harald Lesch begibt sich auf die Sinnsuche und findet überraschende Antworten in der Wissenschaft.

Die Suche nach Sinn ist Teil der menschlichen Natur. Das zeigen unsere persönlichen Lebensgeschichten genauso wie die globale Geschichte der Menschheit. Bei so vielen Sinnsuchern sollte sich doch eine allgemeingültige Antwort finden lassen? Oder ist jeder Sinn nur Illusion?

Wie sehr beeinflusst der Wunsch nach einem Sinn unser Denken und Erleben? Spielt vielleicht unser Gehirn uns nur etwas vor? Kinder nutzen gern eine Fähigkeit, die allen Menschen innewohnt: Wir sehen in Wolken, Felsen oder Bäumen Dinge, die es dort gar nicht gibt. Aus nur wenigen Linien konstruieren wir Gesichter und sogar Hinweise auf Zivilisationen auf fremden Planeten. Was sagt das über unsere Fähigkeit aus, Sinn zu erkennen? Ist die Fantasie der Ursprung unserer Suche nach einem Sinn?

Spätestens seit der Entwicklung der Evolutionstheorie sucht die Biologie nach dem treibenden Motiv des Lebens. Bietet vielleicht sie die richtigen Antworten? Lässt sich in der Natur ein universeller Sinn des Lebens finden – oder ist das eine falsche Fährte? Aktuelle Untersuchungen der Entwicklung unserer uralten Vorfahren geben Hinweise, wo wir am ehesten Sinn und Erfüllung finden könnten.

Aber was wäre, wenn sich kein Sinn finden ließe? Der antike Mythos von Sisyphos, der immer wieder vergeblich einen Stein den Berg hinaufrollt, erzählt genau diese Geschichte. Dennoch sollen wir uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen. Wie passt das zusammen? Wie sind Glück und Sinn miteinander verwoben?

Die große Frage nach dem Sinn lässt Harald Lesch die Perspektive eines ungeborenen Babys einnehmen, führt ihn auf den Mars und zu Nelson Mandela in den südafrikanischen Freiheitskampf. Eine verblüffende Spurensuche unter Löwen und Tintenfischen, Glückssuchern und Nihilisten mit einer klaren Erkenntnis: Wer einen Sinn findet, lebt nicht nur gesünder, sondern auch glücklicher. 

Harald Lesch: "Der Sinn Ihres Lebens findet Sie schon, keine Bange."

Sie machen sich in Ihrer neuen Sendung auf die Suche nach Antworten auf die großen Fragen. "Gibt es Gott?" – so lautet die erste Folge der Reihe. Sie sind dieser Frage wissenschaftlich nachgegangen. Welches Fazit ziehen Sie?

Ich kann nur ein Zwischenfazit ziehen, denn die Frage nach Gott ist eine, die man nie final beantworten kann. Unsere Antwort hängt, meiner Meinung nach, stark ab von unseren Erfahrungen. Erfahren wir uns als wohl aufgehoben in der Welt und mit den Menschen, die wir schätzen und lieben, dann könnte man womöglich deutlich Ja sagen. Bricht aber Leid und Unheil über uns herein, sind wir gehetzt und gestresst, dann wird man vielleicht gar nicht nach Gott fragen. Dem Menschen der digitalen Moderne bleibt ganz offensichtlich gar keine Zeit mehr für die Frage nach Gott, viele gehen deshalb für ein Retreat ins Kloster, beginnen zu meditieren oder wenden sich spirituellen Fragen zu. Es lässt uns nie los.

Das Universum scheint perfekt für uns Menschen geschaffen zu sein. Manche sehen darin das Wirken Gottes. Wie stehen Sie als Astrophysiker dazu?

Gottesbeweise gibt es keine, aber Anlass zum Staunen, staunen über die Feinabstimmung des Kosmos. Wir erforschen dabei, was alles passen muss, damit wir als Lebewesen, sogar als denkende und über sich und die Welt nachdenkende Wesen überhaupt existieren können. Das ist schon toll, was man da alles so erfährt. Aber: Wir müssen uns nicht darüber wundern, wenn wir nicht wollen, denn wenn das Universum anders wäre, würde es uns nicht geben. Wie immer ist die Frage nach Gott eine Entscheidungsfrage, auch wenn wir wissenschaftliche Ergebnisse interpretieren.

Welche Rolle spielt unser Gehirn beim Glauben?

Unser Gehirn ist die Leinwand im Kino unserer Gedanken, und unser Körper ist der Kinosaal. Alles, was wir denken und denkend erfahren und verarbeiten, ist Hirnsache. Also ist das Gehirn das Organ, das glaubt, aber das Warum entscheidet unser Herz. Denn Glauben ist auch Herzenssache

Weltweit haben Gemeinschaften unabhängig voneinander Religionen entwickelt. Wie lässt sich erklären, dass so viele auf eine ähnliche Idee kamen?

Wir sind uns unserer Endlichkeit bewusst, das unterscheidet uns von allen anderen Lebewesen. Wir können uns etwas vorstellen, können in Zukunft und Vergangenheit gedanklich spazieren gehen. Und deshalb haben Menschen schon immer hinter den Dingen nach dem Wesen der Welt gesucht. Götter waren schon immer da. Zumindest in unseren Gedanken.

Die zweite Folge befasst sich mit nichts weniger als dem Sinn des Lebens. Was haben Sie herausgefunden?

Auch die Suche nach dem Sinn ist eine Entscheidung. Die leichte Antwort ist: Alles für zufällig und sinnlos zu halten. Die viel komplexere Antwort ist, sich auf die Suche zu machen nach einem Zweck, einem Ziel, und eine Aufgabe zu finden und sie zur "eigenen" Sache zu machen. So entsteht Sinn im Leben, mit anderen und für andere, selbst dann, wenn die Tage und die Tätigkeiten sich wiederholen.

Lässt sich aus der Natur etwas über den Sinn des Lebens lernen?

Die Natur kennt keinen Sinn, wir sind der Teil der Natur, der nach Sinn sucht. Insofern können wir Sinn immer nur in uns finden. Aber die wundervollen Phänomene in der Natur können uns inspirieren und zur Sinnsuche auffordern. Für einen Naturwissenschaftler ist die wissenschaftliche Tätigkeit natürlich sinnvoll, denn Verständnis und Erkenntnis verändern alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Recht verstanden und erkannt wird daraus Respekt und Ehrfurcht. Und daraus Verantwortung für unsere Handlungen an und mit der Natur.

Braucht der Mensch einen Sinn?

Unbedingt. Sinn ist ein wichtiger Kompass im Leben.

Wenn jemand keine Idee hat, wo er mit der Suche nach dem Sinn beginnen soll – was würden Sie empfehlen?

Nehmen Sie sich Zeit, schalten Sie ihr Handy aus, hören Sie zu, nehmen Sie die Welt wahr. Leben Sie Ihr Leben langsamer, nicht immer, aber immer öfter. Gehen Sie zurück in Ihren alten Alltag und machen Sie weiter. Aber dann stoppen Sie wieder, schauen sich um, und dann werden Sie schon sehen. Aber das ist nur eine Möglichkeit. Manchmal muss man einfach nur da sein, der Sinn Ihres Lebens findet Sie schon, keine Bange.

Die Fragen stellte Marion Leibrecht, ZDF Kommunikation.

Audio-Interview mit Harald Lesch*

*Die O-Töne sind, auch auszugsweise, im Zusammenhang der Sendung frei verwendbar, bitte klicken Sie hier für die mp3-Datei bzw. Transkription.

Weitere Informationen

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terrax

 

"Terra X" in der ZDFmediathek: terra-x.zdf.de

"Terra X plus Schule" in der ZDFmediathek: Schule.zdf.de

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