Terra X: Kielings wilde Welt
30 Jahre Tierfilmer: In der Jubiläumsstaffel trifft Andreas Kieling Bären, Primaten und Elefanten
Einen sehr persönlichen Einblick und einen Rückblick auf 30 Jahre als Tierfilmer gibt Andreas Kieling in der Jubiläumsstaffel "Kielings wilde Welt" aus der Reihe "Terra X". In drei Folgen ist er mit seinem Tiny House in der Eifel unterwegs und berichtet von seinen eindrücklichsten Erlebnissen mit Bären, Primaten und Elefanten. In den Filmen sind unzählige Aufnahmen aus aller Welt zu sehen. Im ZDF am Osterwochenende ab Karfreitag, 7. April 2023, 19.15 Uhr.
- ZDF Mediathek, Alle Folgen sind ab Mittwoch, 5. April 2023, zehn Jahre verfügbar
- ZDF, ab Karfreitag, 7. April 2023, 19.15 Uhr
Texte
Sendetermine
Terra X: Kielings wilde Welt (1/3)
Der Bärenmann
Dreiteilige Dokumentationsreihe
ZDF: Karfreitag, 7. April 2023, 19.15 Uhr
Terra X: Kielings wilde Welt (2/3)
Nahe Verwandte
Dreiteilige Dokumentationsreihe
ZDF: Ostersonntag, 9. April 2023, 19.15 Uhr
Terra X: Kielings wilde Welt (3/3)
Graue Riesen
Dreiteilige Dokumentationsreihe
ZDF: Ostermontag, 10. April 2023, 19.15 Uhr
ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Mittwoch, 5. April 2023, zehn Jahre lang
Stab
Buch und Regie: Beate Marx, Iris Gesang
Erzähler: Andreas Kieling
Kamera: Frank Gutsche, Andreas Kieling
Zusätzliche Aufnahmen bei "Nahe Verwandte": Ruedi Abbühl, Yuki Zaizen
Drohne und Ton: Sven Klöpper
Schnitt: Christian R. Timmann
Grafik: Richard Sako
Komponist: Mathias Rehfeldt
Sounddesign: Jonas Lechenmayr
Produktion: Viking Film Andreas Kieling
Produktion: Petra Ziegler (ZDF)
Produktionsleitung: Beate Marx (Viking Film Andreas Kieling), Cora Szielasko-Schulz (ZDF)
Redaktionelle Mitarbeit: Birte Zellentin (Viking Film Andreas Kieling), Claudia Friese (ZDF)
Redaktion: Tina Weimer (ZDF), Petra Boden (ZDF/ARTE)
Leitung der Sendung: Friederike Haedecke (ZDF)
Folge 1: Der Bärenmann
Terra X: Kielings wilde Welt (1/3)
ZDF: Karfreitag, 7. April 2023, 19.15 Uhr
ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Mittwoch, 5. April 2023
Für drei Jubiläumsfolgen ist der Tierfilmer mit seinem Tiny House in seiner Wahlheimat Eifel unterwegs. In der ersten Folge "Der Bärenmann" berichtet er im Hier und Jetzt von seinen eindrücklichsten Erlebnissen mit Küstenbraunbären, Grizzlys, Eisbären, Großen Pandas und Braunbären.
Im Lake-Clark-Nationalpark in Alaska leben besonders große Küstenbraunbären. Ihre Lieblingsspeise nach der Winterruhe sind Muscheln. Aber wie finden die Bären die Delikatessen – und wie nähert man sich als Tierfilmer einem Bären?
Auch andere Väter gehen mit ihren Söhnen angeln – doch nicht so wie Andreas Kieling mit dem neunjährigen Erik. Vier Monate lang leben sie auf den Aleuten und teilen sich mit Bären die Nahrung der Saison: Lachs. Doch was passiert, wenn großer Bär und kleiner Junge aufeinandertreffen?
Immer wieder hat Andreas Kieling im Denali-Nationalpark in Zentralalaska gedreht. Dort leben die Vegetarier unter den Grizzlys. Ein Vergleich mit früheren Reisen offenbart, wie weit der Klimawandel schon ist: Gletscher verschwinden, Permafrostboden taut.
Der Eisbär ist gefürchtet. Doch die wahre Herausforderung für Tierfilmer im Norden Kanadas ist die brutale Kälte. Tagelanges Warten im Schneesturm bezahlt Andreas Kieling mit Erfrierungen, die er bis heute spürt. Der Lohn sind einmalige Aufnahmen.
Dass Misserfolg auch zum Tierfilmerleben gehört, erfährt Andreas Kieling bei der Suche nach dem Großen Panda in China: Im Bambuswald an der Grenze zu Tibet findet er zwar Spuren, jedoch kein einziges Tier. Warum ist Fortpflanzung bei Pandas so schwer – und welche Wege gehen die Chinesen?
In Slowenien kommen 1000 Braunbären auf zwei Millionen Einwohner. Doch die Slowenen haben Wege gefunden, Siedlungen und Vieh zu schützen. Andreas Kieling lernt tierische Bewacher kennen und geht der Frage nach, ob man Bären im Wald füttern darf, um sie von Dörfern fernzuhalten.
Folge 2: Nahe Verwandte
Terra X: Kielings wilde Welt (2/3)
ZDF: Ostersonntag, 9. April 2023, 19.15 Uhr
ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Mittwoch, 5. April 2023
Erzählt im Hier und Jetzt nimmt Tierfilmer Andreas Kieling im zweiten Teil der Jubiläumsstaffel "Terra X: Kielings wilde Welt" die Zuschauerinnen und Zuschauer mit zu den nächsten tierischen Verwandten des Menschen und berichtet von Begegnungen mit Schimpansen, Blutbrustpavianen, Japanmakaken, Nasenaffen, Gorillas und Orang-Utans.
Die vielleicht schönsten Affen leben im Hochland Äthiopiens. Mehr als 4400 Meter ragen dort die Simien-Mountains in den Himmel. Bartgeier und Krähen kreisen über einer fast unwirklich schönen, majestätischen Landschaft. Andreas Kieling mischt sich unter die Dscheladas, auch Blutbrustpaviane genannt, und erlebt Machos genau wie Frauen-Power. Aber auch, wie der Mangel an Weideland den Lebensraum dieser besonderen Primaten bedroht.
Die Familie um Silberrücken Makumba ist die erste habituierte Gruppe Westlicher Flachlandgorillas. Sie im Regenwald Zentralafrikas zu finden, gelingt nur dank der Fährtenleser. Doch Bienen erschweren die Filmaufnahmen: Sie lieben Schweiß auf nackter Haut über alles.
Japanmakaken sind die Wellness-Kings unter den Primaten. Gemeinsam mit den Schneeaffen nimmt Andreas Kieling ein Bad in heißen Quellen und staunt über deren Lernfähigkeit. Denn die Makaken sind nicht nur die kälteresistentesten Primaten der Welt, sondern haben auch im Laufe der Evolution das Tauchen gelernt und geben diese Fähigkeit an ihre Nachkommen weiter.
Schimpansen sind dem Menschen nicht nur genetisch, sondern auch in ihrem Verhalten am ähnlichsten. In den Mahale-Bergen Tansanias wird Andreas Kieling Zeuge eines Staatsstreichs und einer Treibjagd auf kleinere Affen. Er ist im Affenalltag dabei, in dem sich Streit und Versöhnung in schneller Folge abwechseln.
Im Grenzgebiet Ruandas zum Kongo sterben immer wieder Berggorillas durch Wilderer und Bürgerkrieg. Der Tierfilmer und sein Team geraten in einen Schusswechsel; aber sie erleben aber auch die Berggorillas hautnah: Wie fühlt es sich an, einem Silberrücken in die Augen zu schauen und von einem Weibchen umarmt zu werden?
Fressen, Lust und Lebensfreude bestimmen das Leben der Nasenaffen auf Borneo. Andreas Kieling schließt Freundschaft mit einem neugierigen Nasenträger, der großes Interesse für Kameratechnik zu haben scheint.
Wie schwer es ist, Orang-Utans auszuwildern, erlebt Andreas Kieling auf Sumatra. Die meisten Tiere sind durch die Gefangenschaft traumatisiert. Von Fressen bis Klettern – für das Leben in der Wildnis müssen sie vieles neu lernen. Der Weg in die Freiheit gelingt nicht bei jedem Tier.
Folge 3: Graue Riesen
Terra X: Kielings wilde Welt (3/3)
ZDF: Ostermontag, 10. April 2023, 19.15 Uhr
ZDFmediathek: alle drei Folgen ab Mittwoch, 5. April 2023
Erzählt im Hier und Jetzt seiner Wahlheimat Eifel und gespeist aus unzähligen Stunden Aufnahmen aus aller Welt, gibt Tierfilmer Andreas Kieling auch im dritten Teil von "Terra X Kielings wilde Welt" sehr persönliche Einblicke in seine tierischen Begegnungen der letzten 30 Jahre. In der letzten Folge erzählt er von Erlebnissen mit den größten Landsäugetieren der Welt: den Elefanten.
Wüstenelefanten begegnen dem Wassermangel im trockenen Namibia mit cleveren Tricks. Die selbstbewussten Tiere können auch kämpfen und fordern Respekt ein. Doch was, wenn ein Tierfilmer der Chance auf gute Bilder nicht widerstehen kann und ihnen zu nah kommt? In der Kalahari Botswanas formt der Okavango ein gewaltiges Delta, das sich – ausgerechnet zur Trockenzeit – mit Wasser füllt. Wie eine große Arche wird es zum Zufluchtsort – auch für Dickhäuter. Andreas Kieling wird Zeuge einer Unbeschwertheit durch Überfluss, die besonders nahe Begegnungen möglich macht.
Der Kaziranga-Nationalpark im Nordosten Indiens wird vom mächtigen Brahmaputra geprägt. Doch in der Regenzeit tritt der Fluss über die Ufer und vertreibt die Tiere. Was passiert, wenn hungrige Elefanten sich in Plantagen und Ortschaften wiederfinden?
Vor der imposanten Kulisse des Kilimandscharo wird Andreas Kieling Zeuge einer Elefantengeburt. Ein Highlight in jedem Tierfilmerleben – doch die Kamera läuft nicht. Welche Erinnerungen bleiben dennoch fürs Leben?
Dem größten Elefanten seines Lebens begegnet Andreas in Simbabwe. Narben und Steckschüsse zeugen von der menschlichen Gier nach Elfenbein. Und doch lässt der Gigant menschliche Nähe zu – ein besonders berührender Moment.
Waldelefanten sind vom Aussterben bedroht. Einer der letzten Zufluchtsorte: eine Regenwaldlichtung in Zentralafrika. Dort gelingen Andreas Kieling Bilder vom vielleicht größten der kleinen Elefanten.
Andreas Kieling: "Schimpansen sind so ähnlich wie gestresste Menschen."
Zitate von Filmemacher Andreas Kieling aus den drei Filmen der Reihe "Terra X: Kielings wilde Welt".
Über das Wesen von Bären
Mit Bären zusammenzuleben, so aus nächster Nähe – das hätte ich mir als junger Mann nicht vorstellen können. Bären waren in all meinen Büchern bedrohlich, verschlagen, hinterlistig, groß, kräftig, menschenfressend oder terrorisierend. Und über die Jahre als Tierfilmer habe ich gelernt, dass Bären ganz anders sind. Ich würde heute gar nicht mehr leben und immer noch Bärenfilme drehen können, wenn ich mich nicht immer wieder versucht hätte, in die Seele der Bären hineinzuversetzen, um zu verstehen, wie sie eigentlich wirklich sind.
Bären sind die größten Beutegreifer der Erde und gleichzeitig so gelassen. Ich bin wirklich dankbar, dass ich sie über die vielen Jahre in so unterschiedlichen Lebensräumen der Erde erleben durfte. Nicht zuletzt auch bei uns hier mitten in Europa.
Über das Unterwegs-Sein und Heimat
Eigentlich war ich auf der ganzen Welt unterwegs, zum Teil acht bis zehn Monate pro Jahr. Und trotzdem braucht jeder Seemann seinen Heimathafen. Und mein Heimathafen ist die Eifel geworden. Hier lebe ich seit über 40 Jahren, und je älter ich werde, desto mehr schaue ich in den Rückspiegel. Was habe ich erreicht, wohin will ich.
Über sein Verhältnis zu Alaska
Rückblickend waren es, glaube ich, meine glücklichsten und schönsten Jahre. Ich habe viel über mich selbst gelernt, was ich wirklich will, was mich glücklich macht. Filmerisch hat es mich in kürzester Zeit in die Oberliga gebracht. Ich habe Alaska extrem viel zu verdanken.
Über seine Erfrierungen
Die Leute sagen immer: Du bist hier so pinkfarben, und das ist so rot. Nimm doch mal Sonnencreme. Das sind alles alte Erfrierungen von der Eisbären-Filmerei. Dasselbe an den Händen, dasselbe an den Füßen. Trotzdem würde ich bis heute sagen: Wenn ich noch mal in so eine Situation käme, würde ich sie wieder ganz genauso nutzen und vielleicht die Eisbärenbilder meines Lebens drehen.
Über seinen Weg zur Tierfilmerei
Ich glaube, kein Buch hat mich so inspiriert wie 'Kaziranga, Tierparadies am Brahmaputra' von Professor Wolfgang Ullrich. Das habe ich als zehnjähriger Junge geschenkt bekommen. Da geht es um Panzernashörner, wilde Asiatische Elefanten, bengalische Tiger. Ich hatte als zehnjähriger Stöpsel in der DDR nie daran gedacht oder geglaubt, dass ich dort mal hinreisen würde oder könnte. Mittlerweile bin ich schon dreimal dort gewesen.
Über seine berufliche Entwicklung und Einstellung
So wie andere Jungs in meinem Alter unbedingt Feuerwehrmann oder Polizist werden wollten, wollte ich Tierfilmer werden. Am Anfang hat mich schon sehr die Sehnsucht nach Abenteuern, aber auch die Sehnsucht, Tieren, großen wilden Tieren sehr nah sein zu können, getrieben. Über die Jahre habe ich dann allerdings erfahren, wie fragil und zerbrechlich die Natur auch geworden ist und wie wenige wirklich intakte Lebensräume es nur noch gibt.
Über "echtes" Erleben
Das Fernsehen vermittelt nur eine Außenbetrachtung, finde ich. Du hörst zwar die Geräusche, das Trompeten (der Elefanten), du siehst die Bilder. Aber wir erleben ja viel mehr in dem Moment: Du riechst sie. Der Boden vibriert, also man glaubt es zumindest ein bisschen. Und ich hatte auch etwas Bedenken, Angst.
Über seine Herangehensweise
Ich stelle mir eigentlich immer die Frage: Was sieht das Tier in mir? Was bin ich für das Tier? Bin ich neutral? Bin ich ein Feind, ein Eindringling? Bin ich vielleicht Beute?
Über den Niedlichkeitsfaktor von Gorillas
Bei Gorillas ist es tatsächlich so, dass man sich diesem – ich sag jetzt mal – Niedlichkeitsfaktor fast nicht entziehen kann. Und selbst wenn ich es nicht ausspreche, denke ich aber: Meine Güte, sind die süß.
Über Verhaltensähnlichkeiten zwischen Schimpansen und Menschen
Schimpansen sind so ähnlich wie gestresste Menschen. Eigentlich herrscht hier im Urwald ständig Stress, und sobald es eine Auseinandersetzung gibt, muss irgendwie jeder seinen Senf dazugeben.
Über die Freude an tierischen Begegnungen
Es gibt auch bei Tierfilmern Momente, wo man sagt: Jetzt vergesse ich mal das rein Biologische und Zoologische und habe einfach mal nur Spaß mit dem Tier.
Audio-Interview mit Andreas Kieling
Das Interview, auch auszugsweise, ist frei zur Veröffentlichung im Zusammenhang mit der Sendung. Hier der Link zur mp3-Datei.
Weitere Informationen
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terrax
"Terra X" in der ZDFmediathek: terra-x.zdf.de
"Terra X plus Schule" in der ZDFmediathek: Schule.zdf.de
"Terra X" bei Youtube: youtube.com/c/terra-x
"Terra X plus" bei Youtube: kurz.zdf.de/A26/
"Terra X" bei Facebook: https://facebook.com/ZDFterraX
"Terra X" bei Instagram: https://instagram.com/terraX/
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