Knigge & Co.
Sketch-Comedy zum Thema (Fehl-)Verhalten
Gen Z, Millennial, Gen X, Boomer: Im Familienunternehmen "Knigge & Co.", einer Beratungsfirma in Sachen (Fehl-)Verhalten, arbeiten vier Generationen zusammen – und das mit entsprechend unterschiedlichen Vorstellungen davon, wie angemessenes Miteinander aussieht. In sechs Folgen geht es um brenzlige zwischenmenschliche Situationen, fatale Missverständnisse, Verhaltensregeln und deren Fehlinterpretation. Ein erfrischend diverser Cast und eine Reihe überraschender Cameos, u. a. von Till Reiners, sorgen für Tempo. Realisiert wurde "Knigge & Co." von einem jungen Team um die Showrunnerinnen Jule Kleinschmidt und Sonni Winkler.
- ZDF-Streaming, ab Dienstag, 24. Oktober 2023, 10 Uhr
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Inhalt
Gen Z, Millennial, Gen X, Boomer: Im Familienunternehmen "Knigge & Co.", einer Beratungsfirma in Sachen Verhalten und Fehlverhalten, arbeiten vier Generationen zusammen – und das mit entsprechend unterschiedlichen Vorstellungen davon, wie angemessenes, wertschätzendes Miteinander aussieht. In sechs etwa 15-minütigen Folgen des neuen Online-Formats "Knigge & Co." geht es um brenzlige zwischenmenschliche Situationen, fatale Missverständnisse, Verhaltensregeln und deren peinliche Fehlinterpretation. Ein erfrischend diverser Cast mit einer Reihe überraschender Cameos – unter anderem von Instagram-Star Gazelle Vollhase, Stand-up-Comedian Till Reiners, Schauspieler Peter Lohmeyer und Podcasterin und Autorin Julia Knörnschild. Realisiert wurde das Format von einem jungen Team um die Showrunnerinnen Jule Kleinschmidt und Sonni Winkler. Alle sechs Folgen sind ab Dienstag, 24. Oktober 2023, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek abrufbar.
Firmengründer Jürgen Knigge (Rolf Berg) hat zwar keinen Schlüssel zum Büro mehr, gehört aber quasi zum Inventar und sitzt gern rauchend in der Sonne vor der Tür. Zur Not springt der Senior jederzeit ein, wenn "Knigge & Co." wieder einen heiklen Fall für einen Klienten oder eine Klientin übernimmt – einen "37er" zum Beispiel: die kurzfristige telefonische Absage einer unliebsamen Verabredung. Einsatzbereit ist auch Jürgens Enkelin Zoé (Vanessa Velemir Diaz), die gerade ein Praktikum im Famlienbusiness absolviert und damit alles andere als busy ist.
Koordiniert werden die kleinen Notfallinszenierungen von Geschäftsführerin Steffi (Vanessa Rottenburg), die den Laden patent und gewinnend zusammenhält. Ihr Kollege Andreas (Alexander Wipprecht), Sohn des Firmengründers, alleinerziehender Vater von Zoé und selbsterklärter "Feelgood-Manager", gibt sich alle Mühe, auf die innovativen Ideen von Zoé und die Bedürfnisse seiner Equipe einzugehen, was ihm jedoch nur leidlich gelingt und gelegentlich für Irritation sorgt. Beraterin Carla (Zeynep Bozbay), etwas älter als Zoé, etwas jünger als Steffi und aus eigener Sicht eine "fleißige Arbeitsbiene", komplettiert das Team von "Knigge & Co.". Und dann ist da natürlich noch Büronachbar Flo (Till Reiners), Typ hemdsärmliger Möchtegern, der mit Vorliebe Erfolgsfloskeln von sich gibt und dabei jovial zwinkert.
Dieser Cast sorgt dafür, dass die ohnehin schon kurzen Folgen kurzweilig im besten Sinne sind, und Extratempo kommt hinein, wenn neue Kundschaft aufkreuzt: Cameo-Auftritte geben neben Till Reiners, Gazelle Vollhase, Julia Knörnschild und Peter Lohmeyer: Moderator, Entertainer und Podcaster mit einem Schwerpunkt auf Genderfragen Tarik Tesfu, Schauspieler Maximilian Mundt, Moderatorin und Bühnenkünstlerin Jeannine Michaelsen sowie Content Creator und TikTok-Star The Real Lauri.
Das von einem jungen Team um die Showrunnerinnen Jule Kleinschmidt und Sonni Winkler realisierte Sketch-Comedy-Format "Knigge & Co." nimmt – generationenübergreifend – Befindlichkeiten und Verhaltensregeln aufs Korn; unterhaltsam, provokant, mitunter derb, aber immer mit einem empathischen Blick auf das manchmal komplizierte Miteinander. Auch hinter der Kamera spielte die Frage des richtigen Umgangs eine wichtige Rolle. So kam bei der Produktion von "Knigge & Co." ein umfassendes Awareness-Konzept zum Einsatz, das gemeinsam mit Act Aware e. V. entwickelt wurde.
Stab
Casting: Jule Kleinschmidt, Sonni Winkler
Konzept: Jule Kleinschmidt, Sonni Winkler, Jochen Voß
Headwriting: Jule Kleinschmidt, Sonni Winkler
Autorin: Julia Hingst
Nach einer Idee von Daniele Rizzo
Licht: Rasmus Walter
Ton: Tom Vermaaten
Audio Postproduction: Tonik Studio GmbH
Grafik: Henry Alves, Lena Dierkhüse
Kamera: Fynn Freund, Joel Vila
Schnitt: Nina Glauche, Wolfgang Lehmann
Regieassistenz: Lea Schwetje
Maske: Anna Kaap, Sophie Brunner
Kostüm: Annika Osterrieder, Maja Pesa
Szenenbild: Anette Börner, Babette Börner
Awareness Team: Act-Aware e.V.
Produktionsassistenz: Sarah Fröhlich, Jakob Siebert
Aufnahmeleitung: Tanja Schmalfeld, Marcel Wellner
Produktionsleitung: Marco Drews
Produktionsmanagement ZDF: Dirk Ebner
Producerin: Sabrina Osterhage
Executive Producer: Wanja B. Kneib, Jochen Voß
Produzent*innen: Robert Hecker, Sarah Kübler, Stephan Neumann, Peter Schönrock
Regie: Sonni Winkler, Jule Kleinschmidt
Redaktion ZDF: Tim Engelmann, Christian Weiler
Interview mit den Showrunnerinnen Sonni Winkler und Jule Kleinschmidt
Was hat Sie auf die Idee gebracht, eine Beratungsfirma zum Thema (Fehl-)Verhalten ins Zentrum einer Sketch-Comedy zu stellen?
Als wir zum Projekt gestoßen sind, war bereits klar, dass wir eine Sketch-Comedy rund um das Thema Knigge umsetzen würden. Ausgehend von den bereits existierenden Überlegungen wurde uns schnell bewusst: Den einen "Knigge", der sagt, was richtig oder falsch ist, kann es heute gar nicht mehr geben. Aus produktionellen Gründen brauchten wir zudem ein gleichbleibendes Motiv. Wir haben also nach einem Ort gesucht, an dem es um (Fehl-)Verhalten geht und an dem möglichst viele Perspektiven möglichst schonungslos aufeinandertreffen können. Deshalb haben wir uns für einen Familienbetrieb entschieden. Wir hatten auch an einen Blumenladen, ein Restaurant, einen Kiosk oder eine Post gedacht. Das hätte aber zu sehr vom eigentlichen Thema abgelenkt, weshalb wir dachten: Warum nicht einfach das Miteinander und die Unklarheiten im Hinblick auf Umgangsformen zum Gegenstand des Familienbetriebs machen? Beratungsfirmen gibt es für so viel unterschiedlichen Kram, warum nicht auch für Verhalten – und zack, die Firma "Knigge & Co." war geboren.
Sie sind 23 bzw. 25 Jahre alt. Inwiefern haben bestimmte Erfahrungen Ihrer Generation das Format beeinflusst?
Wir selbst gehören der Generation Z an – einer Generation, die auf ihre Art und Weise sehr polarisiert. Natürlich haben wir einen subjektiven Blick auf die anderen Generationen, der uns in den Figuren sowie in der Themensetzung beeinflusst hat. Allein unsere Haltungen zur Welt, beispielsweise bei politischen Themen oder bei der Einstellung zu Arbeit, unterscheiden sich im Vergleich zu denen von Menschen anderer Generationen. Diese Unterschiede haben wir dann natürlich auch proaktiv thematisiert. Denn in dem unterschiedlichen Verhalten zu denselben Themen liegt viel Humorpotenzial. Aber uns war wichtig, dass wir nicht so tun, als wären wir perfekt und alle anderen doof. Wir haben versucht, in unserer Umwelt möglichst neutral Menschen der verschiedenen Generationen zu beobachten und zu interviewen, um sie dann so akkurat wie möglich darzustellen. Die Herausforderung war ja, eine ganze Generation in einer Figur zu verkörpern. Dabei wollten wir auch Übertreibung einbringen, um in der Überzeichnung eines stereotypen Bildes zu zeigen, dass natürlich nicht alle so stereotyp sind, wie es oft dargestellt wird.
Wie viel Spielraum hatten die einzelnen Figuren, beim Dreh zu improvisieren?
Da wir nur neun Drehtage und eine verhältnismäßig kurze Schnittzeit hatten, war klar, dass wir insgesamt wenig Raum für Improvisation geben können. Trotzdem haben sich während des Drehs überraschend viele Möglichkeiten ergeben, bei denen es häufiger zu Veränderungen im Spiel und im Text kam. Da sich alle Schauspieler*innen sehr gut mit ihren Rollen identifizieren konnten, hatten sie teilweise Ideen oder Gags, auf die wir gar nicht gekommen waren. Das hat sich sehr organisch ergeben. Bei den Interviewsequenzen haben wir viele der Antworten nicht gescripted und bewusst Zeit für Improvisation eingeplant.
Wie war die Crew aufgestellt und was bedeutete das für Ihre Arbeit?
Wir glauben, dass man einem Programm ansieht, wenn Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven daran gearbeitet und sich auch wohlgefühlt haben. Beides war uns sehr wichtig. Dadurch, dass wir bis in die Schlüsselpositionen ein sehr junges Team waren, konnten wir anders an die Arbeit herangehen. Wir wollten auf Augenhöhe arbeiten, ohne dabei Hierarchien zu ignorieren, die auch in kleinen Teams, die sich gut verstehen, vorhanden sind. Daher war zum Beispiel die Awareness-Arbeit gemeinsam mit Act Aware e.V. für uns ein wichtiger Bestandteil der Produktion.
Welche Resonanz erhoffen Sie sich auf "Knigge & Co."?
Wir hoffen, Menschen zum Lachen zu bringen, die bisher nicht so oft über deutsche Comedy gelacht haben. Humor kann derbe sein, auch ohne auszugrenzen. Es ist möglich, alle auf die Schippe zu nehmen, ohne dabei zu verletzen. Außerdem erhoffen wir uns, innerhalb der Branche zeigen zu können, dass es sich lohnt, Darsteller*innen und Crewmitgliedern eine Chance zu geben, die noch keine drei Spielfilme und fünf Serien gedreht haben. Ohne eine gewisse Portion Vorschussvertrauen von Entscheidungsträger*innen, so wie wir es bei AlwaysOn Production, Riverside Entertainment und dem ZDF erleben durften, geht das nicht.
Awareness-Konzept
Gemeinsam mit Act Aware e.V. haben Jule Kleinschmidt und Sonni Winkler neben der inhaltlichen Arbeit auch ein Awareness-Konzept entwickelt und umgesetzt, das unter anderem auf eine diskriminierungsarme Zusammenarbeit am Set zielte. Das Konzept beinhaltete einen Sensibilisierungsworkshop im Vorfeld der Dreharbeiten, einen Verhaltenskodex für das gesamte Team, die Begleitung der Dreharbeiten durch eine externe und jederzeit ansprechbare Awareness-Person sowie die Möglichkeit, auch digital und anonym Hinweise auf problematische Vorgänge geben zu können. Ziel der Maßnahmen war es, für alle Personen am Set einen Ort zu schaffen, an dem man sich wohlfühlt.
Statements der Schauspielerinnen und Schauspieler
Rolf Berg
Meine Figur Jürgen hält sich für einen sehr offenen, toleranten Boomer mit Verständnis für alle Generationen – er glaubt zu wissen, wie das Leben geht.
Es war für mich neu und spannend, eine Mockumentary zu drehen. Mit meinem lang und mühsam erarbeiten Wissen über Kameraeinstellungen konnte ich hier allerdings nicht punkten. Der Dreh mit so vielen guten Kollegen und dem jungen und super engagierten Team hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Zeynep Bozbay
"We're all in this together
Once we know
That we are
We're all stars
And we see that" (High School Musical)
Gilt für alle vor und hinter der Kamera. Professionalität meets Utopie meets Augenhöhe meets richtig viel Spaß!
Gazelle
Ich habe mich extrem gefreut, als Sonni und Jule mich für "Knigge und Co." angefragt haben. Ich habe sofort gemerkt, dass die zwei meinen Humor verstehen. Und beim Lesen des Skripts für meine Szene war mir gleich klar, dass das, was die beiden vorhaben, modern, extrem smart und lustig wird. Sonni und Jule hatten außerdem großes Vertrauen in mich und meine Rolle der "typisch deutschen Karen". Die Zusammenarbeit hat einfach Spaß gemacht.
Obwohl es dieselbe Rolle ist, war der Dreh fürs Fernsehen ganz anders, als meine TikTok-Drehs es sind. Meine eigenen Videos sind improvisierte One-Takes, die ich mit harten und schnellen Cuts aufbereite. Bei "Knigge & Co." konnte meine Rolle viel mehr atmen, durfte kleine Höhen und Tiefen haben und hatte dadurch eine ganz neue Energie – was ich extrem spannend fand.
Julia Knörnschild
Die Atmosphäre am Set von "Knigge & Co." war so cool und ganz anders, als ich es sonst von TV-Sets kenne. Ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt. Es hat sich angefühlt, als wären alle in einer coolen Clique und man wird automatisch aufgenommen, egal wie und wer man ist. "Knigge & Co." war mein Schauspieldebüt und alle haben mich mega bestärkt und mir krass die Angst genommen. Es hat sich angefühlt, als würde ich Jule, Sonni und den Rest schon seit Jahren kennen. Es war ein richtig schöner Safe Space.
Peter Lohmeyer
Es war ganz herrlich, mit so einer jungen Produktion zu arbeiten! Ohne Zipp und Zapp ging alles seinen Gang … Ohne Herrn und Frau Wichtig konnten wir konzentriert mit viel Spaß arbeiten. Professionell vom Anfang bis zum Ende. Was soll ich sagen, ich alter, weißer Mann? Gerne wieder!
Till Reiners
Die Zusammenarbeit war Klasse, mir hat besonders Spaß gemacht, dass das Team mir so vertraut hat, dass man viel improvisieren konnte.
In der Rolle konnte man voll in einem Arschloch-Millennial aufgehen. Mich hat es gereizt, jemanden zu spielen, der immer daneben haut, eigentlich aber ein lieber Kerl ist, der sich nach Akzeptanz in der Gruppe sehnt.
Tarik Tesfu
Ich wünsche mir, dass in puncto Humor nicht mehr permanent nach unten getreten wird. Schwarze Menschen, queere Menschen oder behinderte Menschen sollten nicht für schlechte "Witze" herhalten müssen, sondern ihre eigenen Geschichten erzählen können. Die deutsche Fernsehlandschaft kann es sich nämlich nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten.
The Real Laurie
Es war schon eine Umstellung für mich, auf einmal in einem so großen Setting vor vielen Leuten zu spielen. Normalerweise drehe ich meine Social-Media-Videos allein. Bei "Knigge & Co." waren auf einmal so viele Menschen und all eyes on me. Aber ich habe mich von der ersten Minute an wohlgefühlt. Das gesamte Team war sehr nett und offen und wir haben uns alle supergut verstanden, sodass ich meine anfängliche Aufregung schnell unter Kontrolle gekriegt habe.
Vanessa Velemir Diaz
Genauso witzig, wie es vor der Kamera war, war es hinter der Kamera. Ich bin nach meinem Drehschluss öfter länger geblieben, weil ich mehr Zeit mit diesen Icons verbringen wollte. Meine Figur Zoé weiß, für was sie steht, aber noch viel mehr weiß sie, für was sie überhaupt nicht stehen will. Sie hat starke Meinungen, die sie konsequent vertritt. Wenn Zoé vielleicht noch öfter eine Watermelon-Vape geraucht hätte, wäre sie als Vertreterin der Generation-Z schon ziemlich accurate. Aber auch so denke ich, dass sich viele Leute in meinem Alter in einigen Punkten in Zoé wiederfinden werden. Ganz besonders, wenn’s ums Thema Liebe geht.
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