Sterben für Beginner

Nach dem Sachbuch "The End: Das Buch vom Tod" von Eric Wrede

Musikmanager Eric (Edin Hasanovic) schmeißt seinen Job hin und entscheidet sich, ausgerechnet Bestatter zu werden. Erics bester Freund Alex (Max Hubacher) hat einen Hirntumor – inoperabel. Dessen Freundin Karla (Svenja Jung) ist schwanger und weiß nicht, ob Alex sein Kind noch kennenlernen kann.

  • ZDF-Streaming, ad ut Ab Mittwoch, 23. April 2025, 10.00 Uhr, im ZDF streamen
  • ZDF, ad ut Montag, 5. Mai 2025, 20.15 Uhr

Texte

"Es ließ sich eine Geschichte erahnen"

"Sterben für Beginner" wagt die Balance auf dem schmalen Grat zwischen Komödie und Tragödie. Wir gehen mit Eric durch die Geschichte, der von einem Dilemma ins nächste schliddert und dabei doch nur verzweifelt einen Weg sucht, sich von seinem todkranken Freund zu verabschieden. Dass er auch noch ein Praktikum bei einem Bestatter macht, ist eine dieser intuitiven Entscheidungen, die ein ganzes Leben prägen werden. Und das haben wir uns von dem wahren Bestatter Eric Wrede abgeschaut, der in seinem Sachbuch zwar nur wenige Zeilen dazu schreibt, wieso er Bestatter geworden ist. Aber zwischen den Zeilen ließ sich eine Geschichte erahnen, die jetzt zum Film geworden ist.

Was der Film erreichen wollte, ist, eine menschliche Geschichte vom Sterben zu erzählen. Und so wird es auch eine Geschichte vom Überleben und von den unerwartet komischen Momenten auf dieser Reise. "Sterben für Beginner" verschweigt den Schmerz nicht, erzählt aber auch von großer Innigkeit und macht Mut.

Der Film ist ein Projekt, das sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Herzensprojekt des Teams und der Besetzung entwickelt hat. Das hinterlässt auch Spuren in Web und App des ZDF: Dort zeigen wir den Director's Cut, der sich circa 15 Minuten mehr Zeit lässt, um die Geschichte von "Sterben für Beginner" zu erzählen.

Solveig Cornelisen
HR Fernsehfilm/Serie I

Stab, Besetzung, Inhalt

Buch                                Benedikt Gollhardt

Regie                               Christian Klandt

Kamera                            René Gorski

Schnitt                             Julia Steinke

Ton                                   Magnus Pflüger

Szenenbild                       Gabriele Wolff

Kostüme                           Elisa Cappell

Maske                              Helen Laitzsch, Franziska Hüchelheim

Musik                               Johannes Repka

Produktionsleitung           Nicole de Haas

Herstellungsleitung           Monika Kintner-Becking

Produktion                        Producers at Work Film GmbH, Berlin

Produzenten                     Christian Popp, Tobias Stille

Redaktion                         Solveig Cornelisen

Länge                               89 Minuten
 

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Eric                                  Edin Hasanovic

Alex                                  Max Hubacher

Karla                                Svenja Jung

Volker Mutz                      Peter Kurth

Anita                                Luna Jordan

Birgit                                Steffi Kühnert

Paul                                 Wolfram Koch

Doris                                Rike Eckermann

Manuela                           Martina Schöne-Radunski

Sophya                            Mélanie Fouché

Sinan                               Mex Schlüpfer

Mädchen                         Maya Morgeneyer

Vater                                Gerdy Zint

Hedis Sohn                      Roland Wolf

Totengräber                      Adolfo Assor
und andere
 

Der Film basiert auf dem Sachbuchbestseller "The End: Das Buch vom Tod" von Eric Wrede.

Erics bester Freund Alex ist unheilbar krank. Eric hat keine Ahnung, wie das geht: sich verabschieden. Kurzerhand bewirbt er sich bei einem Bestatter.

Eric und Alex' hochschwangere Freundin Karla schlagen sich durch die folgenden Wochen wie durch einen aberwitzigen Albtraum. Als klar ist, dass Alex sterben wird, entflammt ein Streit zwischen Alex' Eltern und Karla, wo Alex bestattet werden soll.

Noch wenige Wochen zuvor hat Eric endfrustriert seinen Traumjob als Musikmanager hingeschmissen. Jetzt steht er als Bestatter zwischen den Fronten und muss eine Lösung finden, wie und vor allem wo sein bester Freund bestattet wird. Und bei alledem sitzt ihm sein strenger Bestatter-Chef Mutz im Nacken, der auf Recht und Ordnung pocht.

Zwischen Verzweiflung und Melancholie findet Eric jedoch einen unkonventionellen und zugleich liebevollen Weg, das Abschiednehmen von Alex zu zelebrieren.

"Sterben für Beginner" wurde beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen 2024 mit dem Rheingold Publikumspreis sowie beim Biberacher Filmfestspiele 2024 mit dem Goldenen Fernseh-Biber ausgezeichnet.

"Wie ein Rettungsanker im Chaos"

Fragen an die Schauspieler …

… Edin Hasanovic:

Vom Musikmanager zum Bestatter: Wie würden Sie die Entwicklung Ihrer Figur Eric beschreiben? Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?

Die Vorbereitung sah nicht so aus, dass ich eine Woche in einem Bestattungsinstitut war. Es war eine bewusste Entscheidung beim Drehen der jeweiligen Szenen erst alles ganz naiv auf mich wirken zu lassen, weil sich auch mein Charakter Eric im Film mit allem zum ersten Mal auseinandersetzen muss. Für ihn und mich ist das eine neue Welt. Ich wusste, ich werde in diesen Räumen unbeholfen, unsicher und vorsichtig sein – genau das, was es gebraucht hat, um all die Gefühle für meinen Eric zu übersetzen und ihm somit Leben einzuhauchen.

"Sterben für Beginner" thematisiert den Tod auf eine berührende, aber auch humorvolle Weise. Was glauben Sie, kann das Publikum aus dieser ungewöhnlichen Perspektive über den Umgang mit Verlust und Abschied mitnehmen?

Bei den Festivals, auf denen wir vor allem Publikumspreise gewonnen haben, hatte ich die Gelegenheit, mich mit den Menschen vor Ort über den Film zu unterhalten. Da waren so viele verschiedene Gefühle und Gedanken, die mitgenommen wurden, dass ich mich einfach wahnsinnig darauf freue zu hören, was die Zuschauer und Zuschauerinnen aus dem Film für sich rausziehen. So viel sei gesagt: Kalt gelassen hat es niemand.

… Max Hubacher:

Sie spielen Alex, der an einem irreparablen Hirntumor erkrankt ist, eigentlich aber gerade die Zukunft mit seiner schwangeren Freundin Karla plant. Wie haben Sie sich emotional in ihre Figur hineinversetzt?

Ich mochte es besonders, den Alex zu spielen, weil er so viel Energie hat, auch überschüssige, und manchmal kaum weiß, wohin damit. Das kenne ich gut von mir selber. Und das ist auch etwas, das einen ausmacht. Umso schwieriger ist es dann eben, Hilfe anzunehmen oder auch Schwäche zu zeigen. Das fällt Alex besonders schwer, worunter natürlich auch sein Umfeld leidet. Dinge einfach anzunehmen, zu akzeptieren, kann sehr schwierig sein, und diesen Weg beziehungsweise diese Entwicklung von kompletter Verdrängung bis hin zu Akzeptanz fand ich sehr spannend zu erarbeiten.

Die Beziehung zwischen Karla und Alex wird durch die Schwangerschaft und Alex' Diagnose auf eine harte Probe gestellt. Wie schaffen es die beiden gemeinsam durch diese Zeit?

Man möchte sich eigentlich nicht vorstellen, wie es ist, nahezu gleichzeitig einen Menschen geschenkt zu bekommen, während einem der andere genommen wird. Und doch liegen Glück und Leid manchmal sehr dicht beieinander. Dadurch wird die Beziehung der beiden natürlich enorm auf die Probe gestellt. Nicht zuletzt, weil Alex sich erst mal wie ein Kind verhält. Doch Karla weiß, wie sie ihn nehmen muss, ihn und seinen "Humor". Und lehrt ihn, sich seinen Dämonen zu stellen. Und das tun sie bis zum Ende gemeinsam.

In "Sterben für Beginner" geht es vor allem um Freundschaft und den Umgang mit schwerwiegenden Lebensentscheidungen. Gab es Situationen während der Dreharbeiten, die Ihnen besonders nahegegangen sind?

Ich denke, die Videos, die Alex für sein ungeborenes Kind macht, damit er ihm auch etwas von sich mit auf den Weg geben kann, sind mir beim Erarbeiten am nächsten gegangen. Die Vorstellung, dein eigenes Kind nie kennenzulernen, uff. Und, als die " Alles-gut-Maske" von Alex nach und nach fällt, und er sich der Hilfe seines Umfeldes hingeben kann, wie liebevoll alle reagieren und für ihn da sind, da hat's mich auch gepackt. Eigentlich hat's mich bei diesen Dreharbeiten regelmäßig gepackt. Das ist aber auch irgendwie zu erwarten bei so einer Geschichte.

… Svenja Jung:

Karla ist schwanger und muss mit der schweren Erkrankung ihres Verlobten Alex klarkommen. Wie geht sie mit dieser Doppelbelastung um?

Karla fühlt alles Menschliche – gleichzeitig. Sie ist wütend, weil Alex ihr nichts von seiner Krankheit erzählt hat, sie sorgt sich um ihn. Sie verdrängt ihre Ängste, kämpft um Lösungen, will ihn stützen und hofft, dass er nicht aufgibt, ist stark, schwach, verunsichert, liebt. Ihre Schwangerschaft kann sie nicht so erleben, wie sie es sich vorgestellt hat. Anfangs versucht sie, einfach weiterzumachen. Sie will ihren Gin wie geplant auf den Markt einführen und klammert sich an die Hoffnung, dass alles gut wird. Doch im Laufe der Geschichte verändert sie sich: Sie erlaubt sich, ihre Ängste, Zweifel und Verletzlichkeit zuzulassen. Für mich schafft Karla in diesem Film Unglaubliches – sie wächst über sich hinaus. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass wir in extremen Lebenssituationen Kräfte in uns entdecken können, von denen wir selbst nicht ahnen, dass sie existieren.

Zwischen Karla und Alex' Eltern kommt es zum Konflikt, als es um die Beerdigung von Alex geht. Warum?

Der Konflikt entspringt aus zwei gegensätzlichen Bedürfnissen – und beiden Seiten geht es letztlich um Liebe. Alex' Eltern wünschen sich, dass ihr Sohn in ihrer Heimat beigesetzt wird – dort, wo seine Wurzeln sind. Karla hingegen möchte, dass Alex in Berlin bleibt – bei ihr und ihrem ungeborenen Kind. Dieser Streit zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit Verlust umgehen. Es prallen zwei Vorstellungen von Erinnerung und Abschied aufeinander – und beide sind auf ihre Weise verständlich.

Wie würden Sie die Beziehung zwischen Eric und Karla beschreiben?

Die Beziehung zwischen Karla und Eric ist wie ein Rettungsanker im Chaos. Eric ist der einzige Mensch, bei dem Karla ihre Fassade fallen lassen kann. Bei ihm traut sie sich, schwach zu sein, ihre Gefühle zu zeigen und den Schmerz zuzulassen, aber auch Dinge einzufordern. Gleichzeitig bleibt diese Beziehung nicht einseitig: Auch Eric verliert seinen wichtigsten Menschen, er muss in seinem neuen Beruf als Bestatter funktionieren und versuchen, Persönliches und Berufliches zu trennen, was ihm in diesem Fall natürlich unmöglich ist. Trotz der schweren Umstände wachsen Eric und Karla aneinander. Sie teilen ihre Trauer, stützen sich gegenseitig und entwickeln eine emotionale Nähe, die beiden hilft, nicht an dem Verlust zu zerbrechen und dabei sogar Momente der Leichtigkeit miteinander zu finden.

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