"Terra X: Faszination Wasser" mit Uli Kunz
Der Meeresforscher auf Erkundungstour in Höhlen und Seen
In zwei neuen Folgen von "Terra X: Faszination Wasser" nimmt Uli Kunz mit auf eine spannende Reise und erkundet diesmal tiefe Höhlen und außergewöhnliche Seen. Warum sind nur einige Höhlen mit Wasser gefüllt? Wie entstehen Höhlen oder Seen, was sind Gründe dafür, dass sie sich verändern? Und: Wie lebt es sich in der Tiefe? All dem geht der Meeresforscher auf den Grund.
- ZDF-Streaming, dgs ad ut ZDF-Streaming: beide Folgen ab Mittwoch, 4. Juni 2025
- ZDF, ad ut Sonntag, 8. und 15. Juni 2025, 19.30 Uhr
Texte
Stabliste
Terra X: Faszination Wasser – Höhlen
Buch und Regie: Jakob Kneser
Kamera: Christian Grewe, Jochen Schmoll
Unterwasser-Kamera: Uli Kunz, Florian Huber, Christian Howe
Ton: Esteve Franquesa Parareda, Jakob Schweighofer, Simone Hartman
Schnitt: Marie Wilbers
Mischung: Jan Beckhaus
Digitale Spezialeffekte: Scope VFX
Moderator & Sprecher: Uli Kunz
Farbkorrektur: Dany Schelby
Produktionsleitung Gruppe 5 : Svenja Wolter
Produktionsleitung ZDF: Cora Szielasko-Schulz, Petra Ziegler
Producerin: Claudia Ruby
Produzent: Stefan Schneider
Redaktion ZDF: Ricarda Schlosshan
Terra X: Faszination Wasser – Seen
Buch und Regie: Claudia Ruby
Kamera: Torbjörn Karvang
Unterwasser-Kamera: Uli Kunz, Lennart Rossenfeld, Ulf Marquardt
Ton: Lars Böhnke
Schnitt: Fabian Reisch
Mischung: Jan Beckhaus
Digitale Spezialeffekte: Scope VFX, Gruppe 5 VFX
Moderator & Sprecher: Uli Kunz
Farbkorrektur: Dany Schelby
Musik: Paul Rabiger
Produktionsleitung Gruppe 5: Svenja Wolter
Produktionsleitung ZDF: Cora Szielasko-Schulz, Petra Ziegler
Produzent: Stefan Schneider
Redaktion ZDF: Ricarda Schlosshan
Eine Produktion der Gruppe 5 Filmproduktion im Auftrag des ZDF in Zusammenarbeit mit Arte
Terra X: Faszination Wasser – Höhlen
ZDF-Streaming: beide Folgen ab Mittwoch, 4. Juni 2025
ZDF: Sonntag, 8. Juni 2025, 19.30 Uhr
Wasser ist die geheimnisvolle Kraft, die über Jahrtausende atemberaubende Höhlenlandschaften geformt hat. Forschungstaucher Uli Kunz nimmt in "Terra X: Faszination Wasser – Höhlen" mit auf eine spannende Reise unter die Erde, die tiefe Einblicke in die Geschichte der Erde ermöglicht: Welche Kräfte führen zur Entstehung von Höhlen, und warum sind manche mit Wasser gefüllt und andere nicht?
Die meisten Wasserhöhlen der Welt sind noch unerforscht. Schließlich sind sie nur erfahrenen Tauchern zugänglich, und ihre Erkundung ist nicht ungefährlich. Uli Kunz begleitet Höhlenforscher auf Expeditionen in die einzigartigen wasserführenden Höhlensysteme der Erde.
In Mexiko erkundet Uli Kunz die Unterwelt der Halbinsel Yucatán und stößt auf rätselhafte Spuren der Maya. Für die Maya waren die Cenoten überlebenswichtige Trinkwasserquellen – aber nicht nur das: Etliche von ihnen dienten auch als Kultstätten, in manchen wurden sogar Menschen geopfert. Bei seinem Tauchgang in einen der größten Süßwasser-Speicher der Erde begegnet Uli Kunz Tieren, die sich an das Leben in der dunklen, nährstoffarmen Umgebung angepasst haben.
Von Mexiko aus führt Uli Kunz' Reise auf die Reiteralm bei Berchtesgaden, ein von steilen Felswänden umgrenztes Karstplateau. Unter der Erde wartet eine fremde Welt, denn der Gebirgsstock ist durchzogen von einem Netz aus Höhlen und Schächten. Uli Kunz begleitet Höhlenforscher auf eine Expedition der Extreme ins Innere des riesigen Bergmassivs – eine Reise, die ihn an seine Grenzen führen wird.
Höhlen sind Zeugen der Erdgeschichte – und oft auch Archive der menschlichen Vergangenheit. In den Calanques Südfrankreichs befindet sich die Cosquer-Höhle: Dort entdeckte ein Taucher vor knapp 40 Jahren rätselhafte Tiermalereien aus der Steinzeit. Heute ist die Höhle nur tauchend zugänglich. Und der Meeresspiegel steigt: Schon bald werden die faszinierenden Fels-Zeichnungen ganz von Wasser bedeckt sein.
Höhlenforschung ist ein riskantes Abenteuer. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Rettungsaktionen, wie 2014 die Rettung von Höhlenforscher Johann Westhauser aus der Riesending-Schachthöhle im Untersberg bei Berchtesgaden oder 2018 die Rettung von 12 Jugendlichen aus der Tham-Luang-Höhle in Thailand. Die Bergung aus wassergefüllten Höhlen ist besonders schwierig, Höhlentaucher müssen die Bergung von Verletzten daher immer wieder trainieren. In einem gefluteten Schiefer-Bergwerk probt Uli die Rettung aus einer Tauchhöhle.
Terra X: Faszination Wasser – Seen
ZDF-Streaming: beide Folgen ab Mittwoch, 4. Juni 2025
ZDF: Sonntag, 15. Juni 2025, 19.30 Uhr
Mehr als 100 Millionen Seen gibt es auf der Welt. Die meisten sind süß, andere salzig, manche vereist, wieder andere rosa wie ein Erdbeerbonbon. Sie sind Hotspots der Artenvielfalt – und für den Menschen unverzichtbar. "Terra X"-Moderator Uli Kunz taucht in diesen besonderen Lebensraum ein und erkundet die größten, tiefsten und außergewöhnlichsten Seen der Welt – vom Bodensee bis zum Baikalsee, von den afrikanischen Salzseen bis zu den amerikanischen Großen Seen. Was lebt in der Tiefe? Welche Mythen und Legenden gibt es? Wie entstehen Seen – und wie verändern sie sich im Laufe der Zeit?
Die Reise beginnt in Schweden, dem Land der 100.000 Seen. Mit dem Kanu erkundet Uli Kunz den Vänern, den größten See im westlichen Europa. Der See beeindruckt mit mehr als 20.000 Inseln, sie bilden Europas größten Süßwasserarchipel. Wann und wie sind diese Seen entstanden? Was lebt in der Tiefe? Und welche Rolle spielt der Hecht, der größte Räuber im See? Und warum legt der Aal – ein besonders rätselhafter Fisch – einen Teil seiner Wanderung mit dem Taxi zurück?
Weiter geht es zu den Großen Seen Nordamerikas, wo Schiffswracks eine dramatische Vergangenheit erzählen. Bei Wind und Sturm können sich die Großen Seen in einen gefährlichen Ozean verwandeln. Fast 6000 Schiffe sind dort im Laufe der Jahrhunderte gesunken. In Kanada werden Seen gezielt belastet. Der Hintergrund: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen dort Mikroplastik und Algenblüten.
Ob als Trinkwasserquelle, Lebensraum oder Naturwunder: Seen sind dynamische Ökosysteme, die sich im stetigen Wandel befinden. Was das bedeutet, sieht Uli Kunz am Bodensee. Dort stellt eine kleine Muschel alles auf den Kopf stellt: Die Quagga-Muschel stammt ursprünglich aus dem Schwarzen Meer – und breitet sich als invasive Art massiv aus. Millionen Muscheln filtern Plankton und Nährstoffe aus dem Wasser, so dass andere Seenbewohner nicht mehr genug zu fressen finden.
– die "Terra X"-Dokumentation taucht ein in eine faszinierende, oft verborgene Welt unter der Wasseroberfläche.
"Ich bin auch in der kleinen Pfütze ziemlich happy und finde irgendwas, das mich begeistert." – Meeresforscher und "Terra X"-Moderator Uli Kunz im Interview
Sie sind Meeresbiologe und Forschungstaucher. Sind Seen für jemanden, der sonst in Meeren und Ozeanen unterwegs ist, nicht langweilig?
Seen sind für mich als Meeresbiologen nicht unbedingt langweilig, die Artenvielfalt ist nur auf den ersten Blick etwas geringer ist als in einem Meer. Deswegen war das am Anfang ein bisschen eine Herausforderung, da gute Aufnahmen hinzubekommen. Aber es geht ja natürlich nicht nur um die Tiere oder Pflanzen in so einem See, sondern eben auch um die Menschen, die an dem Gewässer leben und auch um die Ökosysteme, die einen wichtigen Einfluss auf uns haben.
Für die "Terra X: Faszination Wasser"-Doku über Seen sind Sie unter anderem zur Experimental Lakes Area, einem Freiluftlabor in Kanada, gereist. Was passiert dort genau?
Die sogenannte Experimental Lakes Area liegt relativ weit weg von der Zivilisation, mehrere Autostunden von Winnipeg entfernt, in einem Gebiet, in dem ganz viele kleine Seen im Wald versteckt sind. Dort haben Wissenschaftler ein ganzes Feld an Forschungsexperimenten aufgebaut, um herauszufinden, wie wir Menschen auf das Ökosystem See einwirken. Und dafür verschmutzen Wissenschaftlerinnen und Forscher einige dieser Seen tatsächlich absichtlich! Das war für mich als Biologen am Anfang sehr befremdlich. Es ist aber eine äußerst spannende Forschung und vor allen Dingen auch eine sehr wichtige Forschung.
Wie kann man sich diese Arbeit vor Ort vorstellen?
Wir waren an einem Experiment beteiligt, bei dem Mikroplastik ins Wasser gekippt wird. Da fahren Forscherinnen und Forscher mit kleinen Booten über den See und kippen kiloweise feines Plastikpulver ins Wasser. Das wird mit einem kleinen Propeller verwirbelt und lagert sich dann je nach Kunststoff-Art entweder im Sediment ab oder schwimmt an der Oberfläche. Und darüber können Forscher in den nächsten Jahren ganz wichtige Aussagen treffen, wie dieses Plastik auf die Nahrungskette einwirkt. An einem anderen See wurde schon vor mehreren Jahrzehnten herausgefunden, dass zum Beispiel die Waschmittel, die wir verwenden, einen negativen Einfluss auf Seen und ihre Ökosysteme haben und zur Überdüngung beitragen. Das heutige Verbot von Phosphaten in Waschmitteln beruht auf dieser Forschung
Invasive Arten sind eine zunehmende Bedrohung. Gilt das auch für Seen?
Seen als Ökosystem sind ja relativ abgeschlossene Bereiche. Natürlich haben sie einen Zufluss und den Abfluss an vielen Stellen, aber sie sind eben isolierter als zum Beispiel ein ganzer Ozean. Und wenn man sich vorstellt, dass da an einer Stelle eine invasive Art eingeschleppt wird, dann kann so ein Organismus innerhalb von kurzer Zeit eine große Bedrohung darstellen. Im Fall des Bodensees überzieht die Quagga-Muschel das ganze Sediment an vielen Stellen und verdrängt so die einheimischen Arten.
Sie sind für die "Terra X"-Folge über Höhlen in den Ausläufern einer der wahrscheinlich tiefsten Höhlen Europas bei Berchtesgaden getaucht, waren in Tropfsteinhöhlen in Mexiko. Wie fühlt man sich in einer wassergefüllten Höhle?
Für viele Menschen, die klaustrophobische Zustände haben, ist das garantiert nichts. Aber ich fühle mich in wassergefüllten Höhlen pudelwohl, weil ich einfach weiß: Ich habe eine gute Ausbildung, eine gute Ausrüstung und eben auch ein gutes Team, auf das ich mich verlassen kann. Und dann kann ich so eine Höhle, so einen Ort, der unglaublich selten von Menschen besucht wird, wirklich genießen.
Für diese Folge waren wir in teilweise wunderbaren Höhlen tauchen, die für mich zu den spektakulärsten Orten unter Wasser überhaupt gehören. Die Höhlen in Mexiko beispielsweise sind Tropfsteinhöhlen, die vom Allerallerfeinsten dekoriert sind. Da ist wirklich teilweise jeder Quadratmeter mit Dutzenden von diesen Säulen und kleinen Stalagmiten und Stalaktiten überzogen. Das ist ein absoluter Genuss, dort hindurch zu tauchen. Da bleibt man mehrere Stunden nach dem Tauchgang noch sprachlos zurück.
Wie kann man sich einen Arbeitsalltag bei Ihnen vorstellen?
Mein Arbeitsalltag als Meeresbiologe und Forschungstaucher besteht eigentlich immer aus einer sehr großen Portion Flexibilität und Geduld. Teilweise verbringe ich mehrere Stunden und Tage hintereinander am Rechner, um Genehmigungen einzuholen oder eben um Berichte zu schreiben, Vorträge vorzubereiten und Bilder und Videos zu bearbeiten. Aber dann geht es, wenn der Wind und das Wetter es erlauben, auch mal für mehrere Tage und Wochen nach draußen zur Feldarbeit, um unsere Forschung zum Beispiel in der Ostsee und Nordsee voranzutreiben oder um neue Berichte und Dokumentationen für "Terra X" zu drehen; teilweise an sehr abgelegenen Orten. Dort sind wir dann mehrere Tage auf uns allein gestellt und begleiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Woher kommt Ihre Faszination für Meeresbiologie?
Ich war schon als Kind sehr begeistert vom Wasser. Mein Vater hat mich dann zum Schnorcheln mitgenommen, zum Beispiel in die heimischen Seen oder in den Bodensee, später auch mal ans Mittelmeer. Ich war immer mit dem Kopf unter Wasser. Und tatsächlich ist es heute noch so: Ich bin auch in der kleinen Pfütze ziemlich happy und finde da irgendwas, was mich begeistert. Das zieht sich durch mein ganzes Leben. Ich habe Meereskunde studiert, habe dann eine Ausbildung zum Forschungstaucher gemacht, um dieser Faszination weiterhin freien Lauf zu lassen.
Was haben Sie durch Ihre Arbeit unter Wasser gelernt?
Das eine ist, sehr viel Geduld zu haben – um auf Tiere oder besondere Lichtstimmungen zu warten. Das andere ist ein tieferes Verständnis für unsere Natur und unsere Umwelt. Als Biologe will ich verstehen, was da unter Wasser passiert und lasse nicht locker, bis ich einen kleinen Einblick in diese Welt bekommen habe – sei es im Süßwasser, im Salzwasser oder eben in Höhlen. Und da komme ich eigentlich immer mit zwei leuchtenden Augen an die Oberfläche und habe wieder was für mich gelernt.
Worüber freuen Sie sich jedes Mal wieder, wenn Sie tauchen?
Ich persönlich bin ein großer Freund von den Freaks und Nerds im Tierreich. Also je kleiner und unscheinbarer etwas auf den ersten Blick ist, desto mehr inspiriert mich das, ein gutes Foto mit nach Hause zu nehmen und zu verstehen, was diese Tiere für eine Bedeutung haben. Das kann ein Schleimaal sein, eine kleine Nacktschnecke in der Ostsee – oder ein absurder Fetzenfisch in Australien. Das ist ein Tier, das aussieht wie ein Stück abgerissene Alge. Und das begeistert mich unglaublich, weil ich sehe, dass die Natur solche tollen Formen hervorgebracht hat und dass eben jedes einzelne Tier, egal ob es im Plankton schwimmt oder an der Spitze der Nahrungskette als Hai oder Wal lebt, eine ganz bedeutende Rolle in diesem Ozean hat – und alle schützenswert sind.
Das Interview führte Marion Leibrecht, ZDF
Audio-Interview mit Uli Kunz
Ein Audio-Interview mit dem "Terra X"-Moderator finden Sie in der Audio-Pressemappe.
"Terra X: Faszination Wasser" auf ZDF.de
Weitere Folgen der "Terra X"-Reihe "Faszination Wasser" sind im ZDF-Streaming verfügbar.
Fotohinweis
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/terrax
Weitere Informationen
"Terra X" in der ZDFmediathek: terra-x.zdf.de
"Terra X plus Schule" in der ZDFmediathek: Schule.zdf.de
"Terra X" bei Youtube: youtube.com/c/terra-x
"Terra X plus" bei Youtube: kurz.zdf.de/A26/
"Terra X" bei Facebook: https://facebook.com/ZDFterraX
"Terra X" bei Instagram: https://instagram.com/terraX/