60 Jahre "aspekte"
Die wöchentliche Kultursendung feiert Jubiläum!
Seit 1965 ist "aspekte" ganz nah dran am Kulturgeschehen: Mit Interviews und Reportagen sowie Auftritten spannender Musikerinnen und Musiker verschafft die Sendung einen lebendigen Überblick über das, was die Kulturszene und die Gesellschaft bewegt. Doch "aspekte" begleitet nicht nur, sondern gibt selbst Impulse. Mit der Entwicklung von Formaten wie "Das Literarische Quartett" hat "aspekte" Pionierarbeit geleistet. Die Jubiläums-Doku "Kultur, Krawall und Klassiker – das Beste aus 60 Jahren aspekte“ fasst unvergessliche Momente der "aspekte"-Geschichte zu einer vergnüglichen Zeitreise zusammen.
Videos
Interview-Clip mit den Moderatoren
Glückwünsche von Andreas Dresen
Glückwünsche von Jonathan Meese
Glückwünsche von Mo Asumang
Glückwünsche von Helge Schneider
Glückwünsche von Juli Zeh
Glückwünsche von Herbert Grönemeyer
Glückwünsche von Igor Levit
Marcel Reich-Ranicki zur Entstehung des Literarischen Quartetts (2005)
Glückwünsche von Thea Dorn
Moderatoren im Laufe der Jahrzehnte sagen "Guten Abend"
Die "aspekte"-Vorspänne im Laufe der Zeit
Texte
"aspekte", die wöchentliche Kultursendung im ZDF, wird 60. Ein Anlass, zu gratulieren – und eine Gelegenheit, anerkennend festzustellen, dass man ihr diese sechs Jahrzehnte nicht ansieht. Im Gegenteil: "aspekte" präsentiert sich heute genauso neugierig, agil und engagiert wie in den Anfängen. Dabei hat die Sendung schon eine Menge stürmischer Zeiten miterlebt, gesellschaftliche Umbrüche und mediale Veränderungen begleitet. 60 Jahre "aspekte", das sind auch 60 Jahre Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Für das ZDF ist "aspekte" ein wichtiger Bestandteil seines Kulturangebots, weil es der Redaktion und dem Moderationsteam immer wieder aufs Neue gelingt, Kultur zugänglich zu machen. Diese ist nicht elitär, sondern eine Bereicherung für alle. "aspekte" weckt die Begeisterung für Bücher und Kunst, Filme und Theaterstücke, für Musik und Tanz, neue Ideen und kontroverse Debatten.
Kunst und Kultur sind Seismografen gesellschaftlicher Entwicklungen: Sie machen Veränderungen und Verwerfungen sichtbar – schon lange bevor sie ins öffentliche Bewusstsein rücken. "aspekte" zeigt immer wieder, was Kunst und Kultur leisten können: überraschen, neue Perspektiven eröffnen, Gewissheiten hinterfragen. Sie schärfen das Bewusstsein und tragen damit zu einer differenzierten Meinungsbildung bei. Das alles sind "aspekte", die auch im Hinblick auf den Bildungsauftrag des ZDF von unschätzbarem Wert sind.
"aspekte" hat in seinen 60 Jahren das Kulturleben nicht nur begleitet, sondern aktiv mitgestaltet, sei es durch die Entwicklung prägender Formate wie "Das Literarische Quartett", oder als Bühne für Live-Auftritte spannender Künstlerinnen und Künstler.
Ich freue mich auf die Impulse, die "aspekte" auch in Zukunft setzen wird – gut recherchiert, unterhaltsam, kritisch und inspirierend. Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag – und auf viele weitere Jahre mit "aspekte"!
Dr. Norbert Himmler, Intendant des ZDF
Die Kultursendung "aspekte" ist eine feste Größe im ZDF und in der deutschen Fernsehlandschaft. Nun wird sie 60, und ich freue mich sehr, zu diesem Geburtstag gratulieren zu können. Gratulieren möchte ich auch dazu, dass "aspekte" immer wieder eindrucksvoll der gesamten Bandbreite der Kultur eine Bühne bietet: Kultur umfasst ein breites Spektrum an Themen, etwa die Art, wie Menschen in einer Gesellschaft wohnen, miteinander kommunizieren, arbeiten. Dieser offene Kulturbegriff schafft Raum für Reportagen und Interviews zu unterschiedlichsten Facetten unserer Gegenwart: von minimalistisch bis exaltiert, von Altmeistern bis zu Newcomern, von Klassik bis Punk, vom Star bis zum Außenseiter.
Doch egal welchem Thema sich "aspekte" widmet, bestimmte Qualitäten machen dieses Format selbst zu einer unverwechselbaren Marke im Kulturprogramm des ZDF: Ein humorvoll kritischer Blick, der in die Tiefe geht; eine fundierte Berichterstattung; die Bereitschaft, auch dahin zu gehen, wo es ungemütlich, schräg und sperrig wird – und nicht zuletzt die Fähigkeit, sich selbst auf den Prüfstand zu stellen. Letzteres hat es ermöglicht, dass "aspekte" sowohl in der Auswahl der Themen als auch in seinem Erscheinungsbild im besten Sinne mit der Zeit gegangen ist. Eine sich rasant verändernde, komplexer werdende Medienlandschaft erfordert einen wachen Blick für die eigene Positionierung. Diesen wachen Blick hat "aspekte" im Wandel der Zeiten immer wieder bewiesen.
Die Sendung ermöglicht kulturelle Teilhabe für ein breites Publikum. Charmant und unprätentiös sorgt sie für mehr Durchblick im Dickicht der aktuellen kulturellen Neuheiten. Dabei setzen Katty Salié, Jo Schück und Salwa Houmsi mit ihren Moderationen und Interviews zusätzliche Akzente, individuell, klug, cool und lustig. Dazu kann ich nur sagen: Weiter so, "aspekte"!
Dr. Nadine Bilke, Programmdirektorin des ZDF
"aspekte", eine starke Diskursmaschine
Ob Bayreuth, Berlinale oder Beutekunst: Kein kulturelles Ereignis, kein zeitkritisches Debattenthema verlässt die Sendung "aspekte" so, wie es hineingelangt ist.
Warum ist nackte Haut immer noch tabu? Was haben uns Thomas Mann oder Bertolt Brecht heute zu sagen? Eignet sich TikTok als Plattform für Erinnerungskultur? Welche Kulturschätze überraschen jenseits der Metropolen und traditionsreichen Festivals? Im Kulturformat "aspekte" des ZDF reflektieren Expertinnen und Experten aus Kunst, Kultur und Wissenschaft, was relevant ist – historisch und heutig, differenziert und anregend.
Seit 60 Jahren inspiriert die Sendung ihr Publikum, liefert – wortwörtlich – neue Aspekte, erweitert Perspektiven in teils verhärteten Diskussionen. Sie bietet wöchentlich bild- und textstarken Stoff zum neuen Hören, Sehen und Hinfühlen.
Antreiberin dieser gut eingespielten Diskursmaschine ist eine Redaktion, die mit dem Kunst- und Kulturbetrieb eng vernetzt ist, hohe fachliche Expertise und ein klares Urteil in allen Sparten und Genres mitbringt, in Literatur, Theater, Tanz, Musik und Film, in Hochkultur wie Pop- und Subkultur. Das "aspekte"-Team spürt Themen früh auf, geht tief in ihre Recherche, bearbeitet sie kreativ, wird oft selbst künstlerisch, ringt um beste Bilder, starke Texte, substanzielle wie einfallsreiche Interviews. Die Diskursmaschine "aspekte" zerlegt dabei manche festgefahrene Sichtweise, deckt überraschende Zusammenhänge auf und führt Diskurse in neue Richtungen.
"aspekte" schreibt seit 60 Jahren Kulturgeschichte mit untrüglichem Gespür für Bezugspunkte von Alltag und Avantgarde, Populärem und Provokation. Talente, Genies und Unvollendete betreten hier die Szene, debattieren Grundfragen menschlicher Existenz und gesellschaftlichen Zusammenlebens: Mensch und Maschine, Mensch und Umwelt, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Kolonialismus, deutsch-deutsche Identität und Kulturkampf, zuletzt etwa unter dem Titel "Wut auf Woke – wie sich die Stimmung dreht".
Große Namen, journalistisch starke Frauen und Männer haben das Fernseh-Feuilleton im ZDF geprägt: Auf den ersten "aspekte"-Moderator Walther Schmieding folgten etwa Wiltrud Mannfeld, Johannes Willms, Anna Doubek, Carola Wedel, Manfred Eichel, Luzia Braun und Wolfgang Herles. Heute geben Jo Schück, Katty Salié und Salwa Houmsi der Sendung ein unverwechselbares Profil, wenn sie sich in die vielfältigen Welten der Kultur aufmachen. In Musikstudios, Museen, Kulturhauptstätten und auf Festivalbühnen gehen sie ins Gespräch. Sie bringen Fachwissen, Neugierde, Spontaneität und Charme mit, geben ihren Interviews unvorhergesehene Verläufe. So lassen sie aufhorchen, wecken Neugierde und frische Erkenntnis.
Zur Gründung von "aspekte" 1965 hieß es im ZDF-Jahrbuch aus der Feder des ersten Hauptabteilungsleiters Kultur, Wolfgang Brobeil, der Kulturbetrieb spiele sich "wesentlich in geschlossenen Kreisen für Eingeweihte und Kenner" ab. Das bedeute "für die Künstler und Autoren eine gewisse Isolierung vom breiten Publikum". 60 Jahre später kann davon keine Rede mehr sein: Kunst und Kultur sind feste Gesprächspartnerinnen im politischen und medialen Diskurs. "aspekte" vermittelt Woche um Woche, wie kreative Köpfe Kunst schaffen und unsere Debatten antreiben, irritieren und bereichern.
Die Diskursmaschine "aspekte" läuft und läuft und läuft.
Anne Reidt, Leiterin Hauptredaktion Kultur im ZDF
"Kultur, Krawall und Klassiker – das Beste aus 60 Jahren aspekte"
Dokumentation, 60 Minuten
ab Donnerstag, 25. September 2025, 10.00 Uhr, im ZDF streamen
Freitag, 3. Oktober 2025, 0.35 Uhr, im ZDF
Die Kultursendung "aspekte" wird in diesem Jahr 60. Ein Anlass, sich zu erinnern, zu schwärmen, sich zu erregen und zu schmunzeln. Kultur hat viele Aspekte – und so sind 60 Jahre "aspekte" ein Zusammentreffen von Hoch- und Popkultur, von Mainstream und Avantgarde, von Altmeistern und Newcomern. Die Dokumentation feiert ein Wiedersehen mit großen Dichtern und Denkern, Film-, Opern- und Theaterstars, Musikgenies und Malerfürsten, Enfants terribles, skurrilen Szenen und natürlich dem Sound der jeweiligen Zeit.
Widmete sich "aspekte" in den Gründerjahren noch ganz den klassischen Kulturressorts, spiegelte die Sendung wenig später auch das gesellschaftliche Aufbegehren der 68er-Bewegung wider. "aspekte" hat stets Themen aufgegriffen, die zuvor nicht als kulturwürdig angesehen wurden: Jugend-Rebellion, anti-autoritäre Erziehung, Popmusik, sexuelle Revolution, Feminismus, aber auch Denkmalschutz, Bürgerinitiativen, Stadtplanung, Umwelt und Ökologie, Massentourismus, Design und Werbung. Aus dieser Beschäftigung ist eine ganze Reihe von ZDF-Formaten und -Initiativen entstanden, die Fernsehgeschichte geschrieben haben: Literatursendungen wie "Das Literarische Quartett" und später "Das blaue Sofa" sind aus der "aspekte"-Redaktion ebenso hervorgegangen wie die Denkmalschutz-Kampagne "Bürger, rettet Eure Städte" und natürlich der renommierte "aspekte"-Literaturpreis.
"aspekte" ist auch ein Debatten-Feuilleton. Diskussionen wie die um Corona-Maßnahmen, um Identitätsfragen, Wokeness und ums Gendern spiegeln sich in "aspekte" differenziert und meinungsstark wider. Und immer hat "aspekte" auch über den Tellerrand hinausgeschaut: ins Kulturleben der DDR, auf die Umbrüche im Sowjetimperium, die Jugoslawienkriege. Die weltweiten Erschütterungen nach dem 11. September 2001 waren genauso Thema wie heute der russische Überfall auf die Ukraine und der Gaza-Krieg infolge des 7. Oktober 2023. "aspekte" thematisiert die Verdrängung deutscher Vergangenheit und befasst sich mit den Verbrechen und den Opfern des NSU sowie mit Fragen der Kolonialgeschichte und Restitution. Ebenfalls im Fokus: die Veränderungen durch Globalisierung und Klimakatastrophe sowie die Herausforderungen, vor die uns Flüchtlingsströme stellen.
Die Dokumentation lädt ein zu einer spannenden und bewegenden Zeitreise – denn: 60 Jahre "aspekte" sind 60 Jahre Kulturgeschichte.
Redakteur: Daniel Fiedler
Autorin: Jutta Louise Oechler
Eigenproduktion
"aspekte": Frankfurter Buchmesse 2025 – Wie mächtig ist Literatur?
Freitag, 24. Oktober 2025, ab 21.00 Uhr im ZDF streamen und um 23.30 Uhr im ZDF
Wie wichtig ist es, die Stimme zu erheben? Was kann Literatur leisten in unserer konfliktbeladenen Zeit? Das wollen Katty Salié und Jo Schück auf der Frankfurter Buchmesse ergründen.
Der weltweit größte Branchentreff ist wichtiger Handelsplatz, aber auch Ort der Begegnung und des internationalen Dialogs für Autorinnen und Autoren. Ehrengast sind in diesem Jahr die Philippinen – ein Land, dessen Literatur noch weitgehend unbekannt ist. "aspekte" stellt seine wichtigsten Stimmen vor und spricht mit der preisgekrönten Journalistin Patricia Evangelista über die andauernde Gewalt und Unterdrückung in ihrem Land. "Some people need killing", so heißt ihr aufrüttelndes Buch, in dem sie über die grausame Regierungszeit des philippinischen Ex-Präsidenten Rodrigo Duterte berichtet.
Auch der Historiker Karl Schlögel kennt die Gefahren, die von autoritären Regimen ausgehen, gut. Als einer der ersten hat er vor Wladimir Putin und seinen Plänen gewarnt. In diesem Jahr wird er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt.
Die Freiheit der Literatur ist längst auch in Demokratien bedroht, Vielfalt vielerorts nicht mehr erwünscht. "aspekte" schaut über den großen Teich, wo in Trumps Amerika von rechten Gruppierungen gezielt Stimmung gemacht wird gegen vermeintlich gefährliche Bücher und Autoren, darunter so berühmte Namen wie Toni Morrison, Khaled Hosseini und Margret Atwood. Was passiert da gerade und wohin wird es führen?
"Was wir wissen können", der neue Roman des britischen Star-Autors Ian McEwan, ist in der Zukunft angesiedelt – aber worum geht es darin wirklich? Darüber spricht er in "aspekte".
Traditionell auf der Frankfurter Buchmesse verliehen werden der Deutsche Buchpreis und der "aspekte"-Preis für das beste Romandebut. Katty Salié und Jo Schück treffen die glücklichen Gewinner.
"aspekte"
Freitag, 24. Oktober 2025, ab 21.00 Uhr im ZDF streamen und um 23.30 Uhr im ZDF
Die Vereinten Nationen wurden 1945 gegründet. Anlässlich dieses Jubiläums – und vor dem Hintergrund, dass das Völkerrecht angesichts zahlreicher Konfliktherde in einer Krise steckt, reist "aspekte"-Moderator Jo Schück unter anderem nach New York, um Annalena Baerbock zu treffen, die gerade ihr neues Amt als Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen angetreten hat.
Mit Kultur lernt man, Mensch zu sein
Gespräch mit Daniel Fiedler, Leiter der Kulturredaktion "Kultur Berlin"
Daniel Fiedler, Sie sind seit 2013 Leiter der Kulturredaktion "Kultur Berlin" und haben das Profil von "aspekte" entscheidend mitgeprägt. Welche Neuerungen lagen Ihnen besonders am Herzen?
Als mich 2012 Intendant Thomas Bellut und der damalige Programmdirektor Norbert Himmler baten, die Leitung von "aspekte" in einer neu zu gründenden Plattformredaktion, die die Berliner Kulturprogramme des ZDF bündeln sollte, zu übernehmen, war meine erste Reaktion: Große Freude – aber auch Ehrfurcht davor, diesen Koloss des Kulturfernsehens künftig zu steuern.
Der Auftrag war von Anfang an, dem Flaggschiff der ZDF-Kulturberichterstattung neuen Schwung zu verleihen. Schon damals zeichnete sich ab, was heute eine Selbstverständlichkeit ist: Das Publikum diversifiziert sich, Programme werden immer weniger nur linear zu Hause gesehen, sondern überall, auf verschiedenen Geräten und vor allem zeitversetzt. Das klassische Magazin ist für eine solche Nutzung weniger gut geeignet als andere Programmformen. Und so konnte ich gleich zu Beginn meiner Tätigkeit die größte Ressource dieser Redaktion kennen- und schätzen lernen: ihre unglaublich innovativen, wissbegierigen, am Wandel und am Neuen interessierten Menschen.
Gemeinsam haben wir die Idee entwickelt, aus "aspekte" eine Kulturshow am Freitagabend zu machen: Die Türen ganz weit aufzumachen, Kultur und Leben ins Studio zu holen, mit Publikum und mehr Sendezeit: "aspekte" war plötzlich wieder 45 Minuten lang! Legendäre Musikauftritte wurden hier produziert, Herbert Grönemeyer, Clueso, Tori Amos, Angus & Julia Stone, Neneh Cherry haben auf der "aspekte"-Bühne performt, Klassik-Weltstars wie Juan Diego Flórez und Elīna Garanča waren hautnah zu erleben. Der nach Deutschland geflohene Journalist Can Dündar hat 2016 eine Sendung ko-moderiert, und wir haben so auf das Schicksal der politischen Häftlinge in der Türkei aufmerksam gemacht – eine Sendung, für die wir mit dem Preis des Bayerischen Journalistenverbands und mit dem Sonderpreis des 10. Marler Medienpreis Menschenrechte 2017 ausgezeichnet wurden.
Ein wichtiger Schritt war ja auch der Wechsel von der Studioshow hin zur Reportage. Wie kam es dazu?
Schon als Studioshow hatte "aspekte" mit "aspekte on tour" eine Formatierung, die draußen stattfand. Wenn wir über die Biennale Venedig oder aus den Europäischen Kulturhauptstädten berichteten, waren wir immer vor Ort und haben in der Art einer Reisereportage die lokalen kulturellen Besonderheiten vorgestellt. In der beginnenden Corona-Pandemie haben alle Redaktionen im ZDF-Hauptstadtstudio, in der auch die "aspekte"-Show produziert wurde, gemeinsam überlegt, welche Sendungen wir nach außen verlagern können, um ein mögliches Infektionsrisiko zu reduzieren. Man wusste damals ja schon, dass die Ansteckungsgefahr in Innenräumen größer ist als an der frischen Luft. Also haben wir das Sonderformat "aspekte on tour" zum Pandemie-Standard erhoben, haben (damals ja geschlossene) Kulturorte wie etwa Museen besucht und von unterwegs berichtet. Daraus entwickelte sich nach und nach eine ganz eigene Art der Kulturreportage, Katty Salié und Jo Schück wurden zu Presentern. Mit der Zeit merkten wir, dass wir mit dieser Form ganz andere Geschichten erzählen und viel tiefer eintauchen können in Themen, dass wir Erlebnisse schaffen können. Und haben uns dann entschieden, nicht wieder ins Studio zurückzukehren. Seit Herbst 2020 ist "aspekte" eine Kulturreportage.
Angesichts der heutigen Medienlandschaft mit ihrer schier endlosen Fülle an Angeboten: Wie kann es einem Kulturformat wie "aspekte" gelingen, sich zu behaupten und auch neue Zuschauerinnen und Zuschauer zu gewinnen?
Das gelingt nur durch ein ganzes Bündel an Maßnahmen. "aspekte" muss auffällig sein und immer wieder überraschen. So wie uns das im letzten Jahr mit dem neuen Sonderformat "aspekte extra" gelungen ist, als wir Billie Eilish zum Exklusiv-Interview getroffen haben. Über 14 % Marktanteil brachte uns das, dazu mehrere Hunderttausend Views im Streaming und auf YouTube. Überhaupt müssen wir unsere Distributionswege diversifizieren, neben der linearen Ausstrahlung werden die non-linearen Wege immer wichtiger. Das ZDF Streaming-Portal, YouTube, Social Media Kanäle – hier erreichen wir jüngere Zielgruppen. Und dazu braucht es gutes Storytelling: Kultur ist vielfältig, bunt und berührt die Menschen emotional – und genauso muss unsere Berichterstattung darüber sein. Geschichten erzählen und Debatten führen, thematisch auf der Höhe der Zeit bleiben und dabei mit drei überzeugenden Köpfen Wiedererkennbarkeit schaffen. Katty Salié, Jo Schück und Salwa Houmsi sind junge Gesichter, die für dieses traditionsreiche Format stehen, das jetzt 60 Jahre alt wird.
Was macht für Sie "aspekte" aus?
Immer gut informiert, immer beste Qualität – inhaltlich wie ästhetisch. Immer für eine Überraschung gut. Auf der Höhe der Zeit. Nie langweilig. Garantierte Aha-Effekte. Gewährt ungewohnte Einblicke. Trifft interessante Personen mit Persönlichkeit. Und lädt dazu ein, Neuland zu betreten.
Welche Bedeutung haben Kunst und Kultur heute? Was können sie Ihrer Ansicht nach bewirken?
Es klingt wie eine Binse, aber es bleibt wahr: Kunst und Kultur sind immer ein Gradmesser für den Zustand unserer Gesellschaft. Insofern lassen sich kulturelle Ereignisse nie nur für sich allein betrachten. Wer über Kultur spricht, spricht über sich und über unsere Welt. Gerade aktuell merken wir doch, dass politische Diskussionen oft Kulturfragen berühren und manchmal sogar Kulturkämpfe sind. Die Debatte um Regenbogenflaggen, um Antisemitismus oder Genderidentitäten – all das sind letztendlich kulturelle Fragen. Indem wir darüber streiten und uns im besten Falle darüber verständigen, entwickeln wir uns als Gesellschaft weiter. Und zum zweiten: kulturelle Bildung. Wer ins Theater geht, in die Oper, ins Kino, ins Museum oder wer ein Buch liest – der versetzt sich in jemand anderes hinein, lernt so Empathie, lernt so: Mensch zu sein. Diese wundervolle Wirkung hat Kultur seit über 2000 Jahren.
Wenn Sie sich "aspekte" in zehn Jahren vorstellen: Was kommt Ihnen da in den Sinn? Welche Vorstellung gefällt Ihnen und welche nicht?
In seiner 60-jährigen Geschichte hat "aspekte" immer versucht, für die jeweilige Zeit die richtigen Inhalte in der richtigen Form zu zeigen. Der Blick in die 60-jährige Geschichte des Formats ist daher auch ein Blick in den sich verändernden Seelenzustand der Bundesrepublik seit den 1960er-Jahren. Es wäre schön, wenn das uns – und denen, die uns nachfolgen – weiter gelingt. Und es wäre noch toller, wenn wir vor allem über künstlerische Wunder und bahnbrechende kulturelle Senkrechtstarter berichten können, und weniger Zukunftssorgen und gesellschaftliche Verwerfungen thematisieren müssten.
Können Sie sich persönlich noch mit irgendeinem kulturellen Thema befassen, ohne dabei automatisch an "aspekte" und Ihre Redaktion zu denken?
Natürlich nicht, aber das ist nichts, über das ich mich beschweren könnte. Es ist und bleibt ein großes Privileg, für dieses Format arbeiten zu dürfen. Ich darf mich professionell damit beschäftigen, was andere nur in ihrer Freizeit tun können. Mehr kann man sich doch nicht erhoffen für sein Berufsleben.
Auch das "Das Literarische Quartett" feiert mit! 1988 ging die ZDF-Literatursendung aus dem Kulturformat "aspekte" hervor.
Als die Redaktion 1987 Marcel Reich-Ranicki eine Büchersendung anbietet, sagt er Ja – nur unter einer Bedingung: Vier Kritiker sollen im Studio eine gute Stunde lang über literarische Neuerscheinungen diskutieren, ohne jede Unterbrechung durch irgendwelche Film- und Musik-Einspielungen.
"Das Literarische Quartett" wird zu einer der erfolgreichsten Kultursendungen der deutschen Fernsehgeschichte. Von 1988 bis 2001 waren Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek und Sigrid Löffler, Jürgen Busche, Klara Obermüller und Iris Radisch regelmäßige Teilnehmer. Nach mehrjähriger Unterbrechung wird die Sendung 2015 mit Volker Weidermann, Maxim Biller und Christine Westermann fortgeführt. Das ist jetzt zehn Jahre her.
Seit 2017 ist Literaturexpertin und Schriftstellerin Thea Dorn mit dabei: zunächst als festes Mitglied im Quartett, seit 2020 als Moderatorin. In wechselnder, aber immer illustrer Gästerunde diskutiert sie über markante Neuerscheinungen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt: informativ, kontrovers und unterhaltsam. So waren schon renommierte Persönlichkeiten wie Salman Rushdie, Claus Peymann, Bernhard Schlink, Juli Zeh und Sibylle Lewitscharoff zu Gast in der Sendung.
Hier geht es zur Pressemappe.
Die nächsten Ausgaben:
Das Literarische Quartett
Ab Freitag, 10. Oktober 2025, 10.00 Uhr im ZDF streamen,
am Freitag, 10. Oktober 2025, 23.30 Uhr im ZDF
Am Freitag, 10. Oktober 2025, begrüßt Thea Dorn: Claudia Roth (Kulturstaatsministerin 2021–2025), Monika Grütters (Kulturstaatsministerin 2013–2021) und Julian Nida-Rümelin (Kulturstaatsminister 2001–2002).
Die drei Gäste wurden gebeten, ein Buch mitzubringen, das für sie eine besondere Rolle spielt, das sie sehr beeindruckt hat oder auch einen literarischen Text, der einen Bezug zu aktuellen Entwicklungen hat.
Besprochen werden:
Iris Wolff, "Lichtungen"
Aldous Huxley, "Schöne Neue Welt"
Albert Ostermaier, "Die Liebe geht weiter. Roman mit Pasolini"
José Rizal, "Noli me tangere"
"Das Literarische Quartett Spezial – U21"
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Ausgabe von "Das Literarische Quartett Spezial U21": Am 17. Oktober 2025 auf der Buchmesse in Frankfurt laden das ZDF und die Gastgeberin des "Literarischen Quartetts", Thea Dorn, drei junge, lesebegeisterte Gäste ein, um über Literatur zu diskutieren.
Ab Freitag, 17. Oktober 2025, 18.00, Uhr in Web und App des ZDF
Freitag, 17. Oktober 2025, 0.30 Uhr, im ZDF
Den ZDF-"aspekte"-Literaturpreis 2025 erhält Ozan Zakariya Keskinkılıç für seinen Debütroman "Hundesohn". Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 16. Oktober 2025, 11.50 Uhr, auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt. Der Preisträger wird in der "aspekte"-Sendung im ZDF am Freitag, 17. Oktober 2025, 23.30 Uhr, vorgestellt. Im ZDF-Streaming-Portal ist die Sendung bereits ab 21.00 Uhr verfügbar.
Ozan Zakariya Keskinkılıç, 1989 geboren, hat Politikwissenschaften in Wien, Berlin und Cambridge studiert. 2022 erschien sein Lyrikdebüt "Prinzenbad". Keskinkılıçs erster Roman "Hundesohn“ erzählt von dem jungen Zeko aus Berlin, der seine Sommerliebe Hassan im türkischen Adana wiedertreffen will – dort, wo auch sein Großvater Dede gelebt hat. Die Zeit bis zum dahin vertreibt er sich mit Grindr-Dates, mit seiner besten Freundin in der Mensa, mit Therapiesitzungen und im Kreuzberger Prinzenbad.
Ein dicht erzähltes, literarisch präzises Debüt
"Innerlich zerrissen verliert er sich in Erinnerungen und ringt mit seiner Sehnsucht und der Verletzlichkeit seiner queeren Identität", so die Jury des "aspekte"-Literaturpreises in ihrer Begründung. "Der Roman ist ein souverän und explizit gestalteter Strudel aus Motiven, poetischen Formen, Sprachen, religiösen Zitaten, persönlichen Erinnerungen und migrantischer Erfahrung. Körper, Begehren, Herkunft und Spiritualität verschränken sich zu einem dicht erzählten, literarisch präzisen Debüt, das sowohl gesellschaftliche Schärfe als auch poetische Kraft besitzt."
Zur aktuellen Jury des ZDF-"aspekte"-Literaturpreises gehören Mara Delius (Die Welt), Christian Dunker (Geistesblüten, Berlin), Daniel Fiedler (ZDF), David Hugendick (DIE ZEIT), und Nicola Steiner (Literaturhaus Zürich).
Der ZDF-"aspekte"-Literaturpreis wird in diesem Jahr zum 47. Mal v
Das ZDF vergibt den "aspekte"-Literaturpreis seit 1979 für das beste deutschsprachige Prosa-Debüt. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis war in der Vergangenheit fast immer Start einer großen literarischen Karriere. Mit ihm wurden Autorinnen und Autoren wie Charlotte Gneuß, Sven Pfizenmaier, Philipp Winkler, Katja Petrowskaja, Eugen Ruge, Stephan Thome, Zsuzsa Bánk, Zoë Jenny, Ingo Schulze, Hanns-Josef Ortheil, die spätere Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe und die spätere Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ausgezeichnet.
Die Jury des "aspekte"-Literaturpreises setzt sich aus Literaturfachleuten aus Österreich, der Schweiz und Deutschland zusammen. Aktuell dabei: Mara Delius (Die Welt), Daniel Fiedler (ZDF), David Hugendick (DIE ZEIT), Christian Dunker (Geistesblüten) und Nicola Steiner (Leiterin Literaturhaus Zürich).
Die für den Preis vorgeschlagenen Bücher müssen jeweils im laufenden Kalenderjahr erschienen sein. Vorschläge können nur von Verlagen eingereicht werden, Einsendeschluss 2025 ist der 31. August.
PDF Fahne an: brand.s@zdf.de,
maximal zwei Exemplare der Erstlingswerke an:
ZDF Kultur Berlin
"aspekte-Literaturpreis"
z. Hd. Simone Brand
Unter den Linden 36-38
10117 Berlin
Die Preisverleihung 2025 findet am Donnerstag, 16. Oktober 2025, um 11.50 Uhr auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt.
Preisträgerinnen und Preisträger
2024 Julja Linhof für "Krummes Holz"
2023 Charlotte Gneuß für "Gittersee"
2022 Sven Pfizenmaier für "Draußen feiern die Leute"
2021 Ariane Koch für "Die Aufdrängung"
2020 Deniz Ohde für "Streulicht"
2019 Miku Sophie Kühmel für "Kintsugi"
2018 Bettina Wilpert für "Nichts, was uns passiert"
2017 Juliana Kálnay für "Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens"
2016 Philipp Winkler für "Hool"
2015 Kat Kaufmann für "Superposition"
2014 Katja Petrowskaja für "Vielleicht Esther"
2013 Eberhard Rathgeb für "Kein Paar wie wir"
2012 Teresa Präauer für "Für den Herrscher aus Übersee"
2011 Eugen Ruge für "In Zeiten des abnehmenden Lichts"
2010 Dorothee Elmiger für "Einladung an die Waghalsigen"
2009 Stephan Thome für "Grenzgang"
2008 Maria Cecilia Barbetta für "Änderungsschneiderei Los Milagros"
2007 Thomas von Steinaecker für "Wallner beginnt zu fliegen"
2006 Paul Ingendaay für "Warum Du mich verlassen hast"
2005 Jens Petersen für "Die Haushälterin"
2004 Thomas Stangl für "Der einzige Ort"
2003 Roswitha Haring für "Ein Bett aus Schnee"
2002 Zsuzsa Bánk für "Der Schwimmer"
2001 Sherko Fatah für "Im Grenzland"
2000 Andreas Maier für "Wäldchestag"
1999 Christoph Peters für "Stadt Land Fluß"
1998 John von Düffel für "Vom Wasser"
1997 Zöe Jenny für "Das Blütenstaubzimmer"
1996 Felicitas Hoppe für "Picknick der Friseure"
1995 Ingo Schulze für "33 Augenblicke des Glücks"
1994 Radek Knapp für "Franio"
1993 Manfred Rumpl für "Koordinaten der Liebe"
1992 Dagmar Leupold für "Edmond: Geschichte einer Sehnsucht"
1991 Burkhard Spinnen für "Dicker Mann im Meer"
1990 Ulrich Woelk für "Freigang"
1989 Irina Liebmann für "Mitten im Krieg"
1988 Christa Moog für "Aus tausend grünen Spiegeln"
1987 Erich Hackl für "Auroras Anlaß"
1986 Barbara Honigmann für "Roman von einem Kinde"
1985 Jochen Beyse für "Der Aufklärungsmacher"
1984 Herta Müller für "Niederungen"
1983 Zsuzsanna Gahse für "Zero" und Beat Sterchi für "Blösch"
1982 Inge Merkel für "Das andere Gesicht"
1981 Thomas Hürlimann für "Die Tessininerin"
1980 Michael Schneider für "Das Spiegelkabinett"
1979 Hanns-Josef Ortheil für "Fermer"
Auch der renommierte Mainzer Stadtschreiber Literaturpreis ist aus "aspekte" hervorgegangen. Er wird seit 1985 jährlich von ZDF und 3sat gemeinsam mit der Landeshauptstadt Mainz verliehen und ist mit 12.500 Euro dotiert. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält für ein Jahr Wohnrecht in der Stadtschreiberwohnung, die im Herzen der Mainzer Altstadt liegt, sowie das Angebot, gemeinsam mit dem ZDF und 3sat einen Film nach freier Themenwahl zu produzieren.
Preisträgerin 2025 ist die Schriftstellerin Annett Gröschner. Vor ihr erhielten unter anderen Günter Kunert, Sarah Kirsch, Monika Maron, Sten Nadolny, Ilija Trojanow, Josef Haslinger, Judith Schalansky, Eva Menasse, Dörte Hansen und Julia Schoch die Auszeichnung.
Der Jury für den Mainzer Stadtschreiber Literaturpreis 2025 gehörten an: Dörte Hansen, Eva Menasse, Peter Stamm, Feridun Zaimoğlu, ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke, ZDF-Kulturchefin Anne Reidt, 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau, 3sat-Literaturkritiker Dr. Michael Schmitt, ZDF-Kulturredakteurin Dr. Susanne Becker (Jury-Vorsitzende), die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse sowie die Mainzer Stadtschreiberin 2024 Julia Schoch.
Die Jury für den Mainzer Stadtschreiber Literaturpreis 2026 wird sich zusammensetzen aus: Dörte Hansen, Julia Schoch, Peter Stamm, Feridun Zaimoğlu, ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke, ZDF-Kulturchefin Anne Reidt, 3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau, Leiterin 3sat-Kulturzeit Anja Fix, ZDF-Kulturredakteurin Dr. Susanne Becker (Jury-Vorsitzende), die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse sowie die Mainzer Stadtschreiberin 2025 Anett Gröschner.
Nähere Informationen zur Mainzer Stadtschreiberin 2025 Annett Gröschner finden Sie hier.
Chronik der laufenden Ereignisse
Erinnerungen von zwei "aspekte"-Redakteuren
"the fundamental things apply, as time goes by"
Im Lauf der Zeit bleiben die wesentlichen Dinge haften. Den folgenden Rückblick auf die "aspekte" schreiben zwei "Insider", insofern sind diese Erinnerungen subjektiv gefiltert, vielleicht auch nostalgisch verklärt.
Die Gründerjahre
Walther Schmieding, seit 1963 beim ZDF als Leiter der Redaktion "Literatur & Kunst", ist der geistige Vater des ersten Kulturmagazins im deutschen Fernsehen. Am 17. Oktober 1965 kommt das Kind unter dem Arbeitstitel "Kulturbericht" zur Welt, und wird dann zum 1. Januar 1966 auf den Namen "aspekte" getauft. Fortan gibt es im Zwei-Wochen-Rhythmus, dienstags gegen 22.00 Uhr, 30 Minuten lang "Informationen und Meinungen aus dem Kulturleben". Die Sendung ist live, die Form spartanisch. Vorspann: weiße Schrift auf schwarzer Pappe, dazu Prokofieffs "Symphonie Classique", Moderation vor grauer Wand, häufig Studio- oder Schalt-Gespräche, zwei bis drei Film-Einspielungen. Der Inhalt: aktuelle Berichte, meist über die traditionellen Genres Theater, Musik, Kunst, Literatur, auch Kino und Kulturpolitik.
Schmieding schafft es, ein Millionenpublikum für kulturelle Themen zu gewinnen, ohne sich dem Massengeschmack anzubiedern. Seine Qualität: beherzter Journalismus, moderiert auf hohem Niveau, aber in einer Sprache, die jeder verstehen kann. So wie Schmieding komplexe Sachverhalte übersetzt, wie er Lust auf Lesen, Freude an Theater und Kunst vermittelt, nimmt er auch den Leuten, die keine entsprechende Vorbildung haben (gut 80 Prozent der "aspekte"-Zuschauer), die Angst, sich selbst mal über die "Schwellen der Musentempel" zu wagen. Dafür wird er von "HörZu" mit der "Goldenen Kamera" ausgezeichnet, erhält aber auch die Anerkennung der Künstler und Intellektuellen. Ernst Jünger, Zuckmayer, Chagall, Beckett, Böll – wer Rang und Namen hat, tritt bei Schmieding auf. Grass brät ihm einen Butt, György Ligeti widmet ihm ein eigenes Konzertstück. Schmieding ist populär und zugleich Kultfigur. Apropos Figur: als der "Dicke mit der markanten Warze" (wie er liebevoll karikiert wird) sich einer Diät aussetzt, leidet die ganze Nation mit ihm.
Ende 1968 folgt Schmieding einer Berufung als Intendant der Berliner Festspiele, bleibt "aspekte" aber verbunden – als Moderator und gelegentlich als Kommentator, der sich mit scharfer Zunge in kultur-politische Ereignisse einmischt oder auch mal bei Durchsicht des neuen Dudens über das Wort "bumsen" amüsiert. Im Mai 1980 stirbt Walther Schmieding – nur 51 Jahre alt – an Krebs. In Reich-Ranickis Nachruf heißt es: "Von ihm ging aus, was sich weder erlernen noch beschreiben lässt: Charme".
Sturm und Drang
Reinhart Hoffmeister, nach seiner Zeit beim "Spiegel" und "Stern" seit 1966 bei "aspekte", wird auf Empfehlung von Schmieding am 1. Januar 1969 neuer Chef der Redaktion – und geht sehr schnell auf Konfrontationskurs mit überalterten Vorstellungen, welche Rolle die Kultur in der Gesellschaft, also auch im Fernsehen, spielen solle. Mit einem jungen Team, der Studentenbewegung näher als dem Establishment, macht Hoffmeister den erweiterten Kulturbegriff zum Programm. Wichtiger als die Pflege des Guten, Schönen, Wahren werden Beiträge, die den Zeitgeist der 68er wiederspiegeln. Der "Kulturkampf in Deutschland" geht auch "durch den Magen von aspekte" (Cohn-Bendit), stößt aber manchen Schirm-Herren des ZDF sauer auf. Hausintern macht das Schimpfwort "Rotz-As" (Rote Zelle "aspekte") die Runde. Klar, das Herz der Redaktion schlägt links, ihre Sendung versteht sie aber als unabhängiges, kritisches Forum für Fragen, die nicht nur in Universitäten, Schriftstellerverbänden, Künstlerkreisen, sondern auch auf der Straße heiß diskutiert werden. Insofern ist "aspekte" selbst ein Beleg für die Politisierung des gesamten Kulturlebens.
"aspekte" öffnet sich für Themen, die (noch) nicht als kulturwürdig gelten, aber die Menschen im Alltag beschäftigen: Anti-autoritäre Erziehung ("Summerhill"), Jugend-Rebellion und Musik ("Woodstock", "Pink Floyd"), Medienkritik, Sex-Welle und so weiter.
Am meisten Aufsehen erregen die Sendereihen zum "Denkmalschutz" – damals ein Unwort für Politiker aller Parteien, die am liebsten ganze Altstadt-Ensembles mit der Abrissbirne sanieren wollen. "aspekte" belässt es nicht dabei, Skandale aufzudecken (Heidelberg, Eltville, Bamberg u.v.a.). Unter dem Motto "Bürger rettet Eure Städte" ruft Hoffmeister zum aktiven Protest auf und gibt auch konkrete Ratschläge, zum Beispiel, wie man eine Bürgerinitiative gründet. Heute gehört Denkmalschutz selbstverständlich zum Image des ZDF, das mit dem "aspekte"-Slogan "Bürger rettet…" in einer eigenen Kampagne für die Erhalten bedrohter Bauwerke wirbt. Es ist Hoffmeisters Engagement, das den Denkmalschutz Anfang der 70er Jahre zum Medienthema macht. Damit gewinnt er Preise ("Bambi", Stiftung Denkmalschutz) – aber nicht unbedingt das Wohlwollen seines Intendanten. Denn sobald "aspekte" den Abrisswahn gewisser Politiker aufs Korn nimmt, provoziert die Sendung auch den heftigen Widerstand der Parteifreunde in den ZDF-Gremien. Nur: Hoffmeister lässt nicht locker, sein Credo: "Wer Anstöße geben will, wird Anstoß erregen".
Am 27. Februar 1974 kommt es zum Eklat. In einem Kommentar über Menschenrechte sagt der Schriftsteller Gerhard Zwerenz, im Zusammenhang mit den Frankfurter Häuserkämpfen sei es nicht nur zu Gewaltakten von Demonstranten, sondern auch zu "Folterungen" seitens der Polizei gekommen: "Inhaftierte wurden blutig geschlagen und gezwungen, ihr Blut vom Boden aufzulecken". Das ZDF glaubt dem Dementi des Frankfurter Polizeipräsidenten. Hoffmeister wird das Betreten der Diensträume verboten, ihm droht die fristlose Entlassung. Sturm in der Presse. Protestschreiben vom Deutschen Städtetag bis zum PEN-Club. Unter dem Druck der Öffentlichkeit muss Intendant Karl Holzamer die Kündigung zurücknehmen. Monate später werden die Polizisten verurteilt. Ende Juli 1975 verlässt Reinhart Hoffmeister "aspekte" und präsentiert seine eigene neue Sendeform: "Litera-Tour" – eine Talk-Show mit Musik.
Interregnum
Wiltrud Mannfeld, Monika Meynert und Wolfgang M. Ebert übernehmen am 1. August 1975 die kommissarische Leitung der Redaktion. Ein junges Team, um die Mitte dreißig. Alle drei sind mit Schmieding und Hoffmeister aufgewachsen und führen "aspekte" im Sinne der "Vaterfiguren" weiter – mit einem breiten Themenspektrum zwischen Hoch- und Populärkultur. Wobei jeder der drei im Wechsel der Moderationen je nach Vorlieben auch eigene Akzente setzt. So stellt Ebert zum Beispiel neue Architektur- und Lebensmodelle vor – oder den Aktionskünstler HA Schult, der mit dem Müll der "aspekte"-Zuschauer einen "Konsumbaum" schmückt. Wilou Mannfeld steht auf dem Sound der Jugendkultur ("Punk", die "Stones", Bob Marley). Monika Meynert liebt(e) die Avantgarde der E-Musik. Tragisch ihr Tod: Monika Meynert, die auch "schwierige" Neutöner wie Luigi Nono, Stockhausen, Penderecki verständlich machen konnte, stirbt im April 1976 bei einem Autounfall.
Restauration & Klassik
Dieter Schwarzenau, vordem Planungschef des ZDF, übernimmt am 1. März 1977 das Ruder von "aspekte". Er soll das "Flaggschiff der ZDF-Kultur" in gemäßigte Fahrwasser führen; das heißt auch neue Mitarbeiter anzuheuern und alte feuern, um die als aufmüpfig geltende Mannschaft pluralistischer zu besetzen. Keine dankbare Aufgabe für den liberalen Schwarzenau. Am Anfang gibt es Meutereien innerhalb der Redaktion – bis nach einiger Zeit ein Kompromiss gefunden wird, der sich als tragfähig, sogar als kreativ erweist.
Schwarzenau bringt ein Geschenk des neuen Programmdirektors Dieter Stolte mit. Die Sendung erscheint jetzt wöchentlich – die eine Woche am Dienstag, die nächste freitags, nach wie vor gegen 22.00 Uhr. Es gibt keine inhaltlichen Einschränkungen, im Gegenteil. "aspekte" soll, so der Wunsch des Hauses, ausdrücklich auch "vermeintlich am Rande liegende Themen wie Stadtplanung, Wohnen, Umwelt/Ökologie, Freizeit/Unterhaltung, Werbung, Design" mit einbeziehen und "ab und zu den Blick über die Grenze tun", Richtung Osten.
Das ist ganz im Sinne Schwarzenaus, dem die Situation der tschechischen Intellektuellen nach dem Ende des "Prager Frühlings" besonders am Herzen liegt. So moderiert er Schwerpunkt-Sendungen aus Prag, interviewt Dissidenten inner- und außerhalb des Landes (Bohumil Hrabal, Pavel Kohout). "aspekte" versucht auch, möglichst oft und möglichst ohne Vorurteile über das Kulturleben in DDR zu berichten (zum Beispiel von der Leipziger Buchmesse).
Schwarzenau hat als Moderator nicht die Ausstrahlungskraft eines Schmieding oder Hoffmeister, und auch keine Ambitionen, dauernd auf dem Bildschirm aufzutauchen. Nie zuvor und nie danach gab es so viel verschiedene Moderatorinnen und Moderatoren wie in der Ära Schwarzenau. Seine Leistung ist es, mit neuen Gesichtern auch neue Formen populär zu machen. So etabliert "aspekte" gleich zwei "Päpste" im Fernsehen:
1. Peter W. Jansen – mit seiner "Kino-Notiz" sowohl leidenschaftlicher Förderer als auch unbestechlicher Kritiker von Filmen. Schlichter konnte sein Set nicht sein: Da sitzt ein Mann mit handgestricktem Pullover im Studio und kommentiert ein paar Kino-Szenen. Aber wie er’s macht, ist unverwechselbar, ist – über die Interpretation einzelner Filme hinaus – auch eine Seh-Schule. Mit Peter W. Jansen zieht "aspekte" über die Festivals von Cannes, Venedig und Berlin. Legendär sind die Filmnächte anlässlich der Berlinale oder der Filmpreis-Verleihung. Rauschende Partys, drei bis vier Stunden lang live übertragen – und alle Stars und Regisseure sind dabei: die Lollobrigida, Jean Marais, Fellini, Wenders … und Jean-Luc Godard wischt zum Happy End den Schweiß von Jansens Stirn.
2. Marcel Reich-Ranicki brauchen wir hier nicht vorzustellen. Was aber die wenigsten wissen: "Das Literarische Quartett" ist eine ureigene Erfindung von "aspekte". Als die Redaktion 1987 Reich-Ranicki eine Büchersendung anbietet, sagt er Ja – nur unter einer Bedingung: Vier Kritiker sollen im Studio eine gute Stunde lang über literarische Neuerscheinungen diskutieren, ohne jede Unterbrechung durch irgendwelche Film- und Musik-Einspielungen. Obwohl die Fernsehprofis bezweifeln, dass das karge Konzept jemals Zuschauer vor dem Bildschirm halten würde, wagen sie das Experiment. "Das Literarische Quartett" wird zu einer der erfolgreichsten Kultursendungen der deutschen Fernsehgeschichte.
Nachzutragen ist noch, dass Schwarzenau mit dem – seit 1979 jährlich verliehenen – "aspekte-Literaturpreis" auch dem Nachwuchs eine Chance gibt. Und in seiner Zeit erschließt "aspekte" mit "Reportagen aus der Alten Welt" das Thema Archäologie für das Fernsehen. Die Sendereihe wird auch als Buch ein Erfolg – und zum Vorläufer von Dokumentationsreihen wie "Terra X" oder "Sphinx".
Weil sein Intendant ihn als Pressechef braucht, verlässt Dieter Schwarzenau Ende August 1988 "aspekte". Sein Nachfolger wird Johannes Willms – der Redakteur, der auf die Idee kam, mal bei Reich-Ranicki nachzufragen, ob er denn Lust auf Fernsehen hätte.
Fin de Siècle
Johannes Willms, seit dem 1. September 1988 im Amt als Leiter von "aspekte", ist der Typ des Flaneurs, der die (Medien-)Welt mit gelassener Neugier durchstreift. Ein aufmerksamer Beobachter, der für die Redaktion auch Themen entdeckt, die nicht schon in den Kulturkalendern vorgemerkt sind. So wird in einer Schwerpunktsendung über "Ruinen" der Verfall gesellschaftlicher Werte am Ende des Jahrhunderts deutlich (am Beispiel von Städten wie Beirut, Dresden, East St. Louis). Oder "aspekte" fährt nach Leningrad, um über die Umbrüche nach dem Untergang des Sowjet-Imperiums zu berichten. Zwei Jahre später sind dieselben Redakteure noch einmal dort – in St. Petersburg, wie die Stadt jetzt wieder heißt – und beobachten den Kulturschock nach der Umarmung des Kapitals. Mit "aspekte" werden die Zuschauer auch Augenzeugen, wie (auf dem Leipziger Dokumentarfilm-Festival) Perestroika auf Versteinerung trifft: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben". Die Wende mit all ihren kulturellen Verwerfungen ist natürlich das große Thema. Aber "aspekte" will die Ereignisse nicht nur aus der journalistischen Distanz vermitteln. Willms lässt vier Regisseure – zwei aus dem Osten, zwei aus dem Westen – je einen kurzen Spielfilm über die vier Tugenden drehen. Die Filme erzählen mehr als mancher dokumentarische Bericht über den Aberwitz der Geschichte, über die Stimmungslage dieser Zeit. Im August 1992 geht Johannes Willms als Feuilleton-Chef zur Süddeutschen Zeitung.
Einer hat dem Magazin seit den Anfängen von "aspekte" eine besondere Note gegeben. Hannes Keil macht Sendungen mit eigenem Stil – erst als Filmemacher, dann lange Jahre auch als Moderator. Seine Diktion: witzig, prägnant, elegant, manchem zu süffisant. Sein Outfit folgt der minimalistischen Farbenlehre: im Winter schwarz, im Sommer weiß. Sein liebstes Studiodesign: ein rein-weißer Raum. Zen, Konzentration aufs Wesentliche. Aber auch Farbtupfer, Spielfreude. Ein Cocktailglas, immer anders gefüllt, mal blau, mal gelb, mal grün, wird zum Running Gag seiner Moderationen. Nach einem Beitrag über die blutigen Schlachtrituale von Hermann Nitschs "Orgien-Mysterien-Theater" hebt Keil das Glas mit blutroter Flüssigkeit – und lächelt: Tomatensaft, er ist Vegetarier. Im Januar 1992 erkrankt Hannes Keil. Er stirbt am 15. Januar 1993.
Zwischen Avantgarde und Postmoderne
Manfred Eichel wird – vom NDR-Kulturmagazin abgeworben – am 1. September 1992 neuer Chef der "aspekte"-Redaktion, die mit der Feature-Redaktion "Literatur und Kunst" verschmilzt. "Aspekte" gewinnt damit die Chance, auf aktuelle Kulturevents oder längerfristige Trends mit 30- und 45-minütigen "aspekte-extras" zu reagieren. Zum Einstand dennoch ein Wermutstropfen: Im Zuge der ZDF-Programmreform wird das Magazin auf einen Zwei-Wochen-Rhythmus, dienstags 45 Minuten lang, festgelegt. Doch Eichel gelingt es, "aspekte" nach einem Jahr wieder auf den angestammten Platz – jeden Freitag 30 Minuten – zurückzuholen. "Gerade in Zeiten verschärften Wettbewerbs unter den Fernsehveranstalter setzt das ZDF mit dem neuen wöchentlichen Sendetermin verstärkt auf Kultur", heißt es in der Presseerklärung.
Manfred Eichel versucht den Spagat zwischen populär und elitär, zwischen Mainstream und Avantgarde. Aller Ehren wert, dass er nicht auf Themen verzichten mag, die bei den ARD-Kulturmagazinen längst als Quotenkiller aus dem Programm gestrichen sind: Ballett, experimentelles Theater, zeitgenössische E-Musik, etc. Eines seiner großen Verdienste ist es, Entdeckungen vorzustellen und junge Talente zu fördern.
Als Liebhaber von kulinarischen Genüssen weiß Eichel natürlich auch, dass er ein abwechslungsreiches Menü anbieten muss, bevor er die etwas ausgefalleneren Delikatessen servieren kann. Konkret: zuerst der neue Bestseller von Ken Follett, dann das Porträt der Schweizer Video-Künstlerin Pipilotti Rist. Erst die Bardot-Biografie, dann Viktor Klemperers Tagebücher.
Als Co-Moderatorin gewinnt Manfred Eichel ab Herbst 1993 Luzia Braun, die bereits als Autorin für "aspekte" arbeitet und insbesondere als Spezialistin für Italien-Themen "bella figura" macht. Das sollte 18 Jahre so bleiben. Mit journalistischer Neugier, kultureller Kompetenz und lässiger Eleganz moderiert sie bis 2011 und wird zu dem wohl einprägsamsten "aspekte"-Gesicht.
Dass "aspekte" seit 1990 nicht länger ein westdeutsches, sondern ein gesamtdeutsches Kulturmagazin ist – für die Redaktion ist das weit mehr als eine Pflichtübung. Es war ja kein Zufall, dass die beiden "aspektler" Michael Stefanowski und Hannes Keil am 9. November 1989 in Ost-Berlin aus der Premiere des ersten DDR-Schwulenfilms im Kino "International" in die stürmische Nacht des Mauerfalls gerieten. Als Redakteur stößt 1994 der erste "Ossi" zu "aspekte", vereint reibt man sich jetzt an dem, was kulturell in Deutschland zusammenwächst, doch nicht immer zusammengehören will. So lehnt Herta Müller in "aspekte" jede Vereinigung der beiden deutschen PEN-Zentren kompromisslos ab, Günter Grass verkündet in einer "aspekte"-Reportage trotzig seinen Übertritt vom West-PEN in den Ost-PEN und Christa Wolf rauft sich mit dem polnischen Schriftsteller Andrzej Szczypiorski über die Folgen der deutschen Einheit. Spätestens als Weimar 1999 europäische Kulturhauptstadt wird, erreicht die schwierige aber notwendige Klärung alle Sphären der Kultur – und "aspekte" ist immer mit dabei.
2000. Regierungsumzug nach Berlin. "aspekte" zieht mit. Zeit für einen Neubeginn. Manfred Eichel verlässt die Redaktion, um als Chefkorrespondent Kultur die "Hotspots" dieser Welt zu filmen. Als Honorarprofessor für Fernseh-Journalistik an der Berliner Universität der Künste gibt er heute seine Erfahrung – und seine Begeisterung – an Jüngere weiter.
Aufbruch ins 21. Jahrhundert
Wolfgang Herles startet am 1. Januar 2000 aus der Hauptstadt mit einem teilweise erneuerten Redaktionsteam und erneuertem Konzept: "aspekte" müsse "raus aus der elitären Ecke", sie solle populärer, polemischer und politischer werden, ein "Stachel im Fleisch der Mächtigen", so Herles’ Kulturdefinition. Der Kulturbegriff weitet sich, der Stabwechsel ist hör- und sichtbar: Gemeinsam mit Herles und Luzia Braun moderiert ein Jahr lang auch Roger Willemsen: "aspekte" ist unterwegs zwischen Neuschwanstein und Sydney, immer mit pfiffigem Signalton à la Beethoven, der den einen oder anderen auch nervt. Herles setzt auf Themen wie Irrungen und Wirrungen der "Berliner Republik", Verdrängung der deutschen Vergangenheit, Erstarken der Neo-Nazis. Ab 2001 rückt mit den Anschlägen von "9/11" der Terror islamistischer Fundamentalisten in den Mittelpunkt und die Frage nach dem Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit in den Demokratien des Westens. Afghanistan- und Irak-Krieg, Überwachungs-Staat, Wachstumswahn und Klimakatastrophe sind Themen, die ebenso kulturelle wie politische Aspekte haben.
Die traditionellen Genres Literatur, Theater, Kunst und Musik werden deshalb nicht geringer geschätzt. Glanzvolle Namen wie Goya und Walser, Netrebko und Coelho stehen auf dem Programm, politische Dinosaurier wie Fidel Castro, Eduard Schewardnadse oder US-Sicherheitsberater Richard Clarke geben "aspekte"-Interviews, Angela Merkel deutet in "aspekte" die Quantenphysik und wird selbst durch die Erkundung der Uckermark gedeutet. Hoch willkommen sind auch Newcomer, Außenseiter, schräge Vögel. "aspekte" hält’s mit Voltaire: "Alle Genres sind gut, außer die langweiligen".
Neben Schwerpunktsendungen zu großen Kunstevents wie der documenta in Kassel oder der Biennale von Venedig, den Berliner Filmfestspielen und den Buchmessen schärft Wolfgang Herles den Blick auf die globalisierte Welt in regelmäßigen "aspekte"-Sendungen aus Weltregionen im Wandel: Wie sehen Schriftsteller und Künstler, Musiker und Architekten, Projektmacher und Aktivisten die Zukunft der Menschheit in Südafrika, Mittelasien, Indien, Brasilien, Israel, Argentinien oder China? Nach vier Jahren unter einem immergrünen Olivenbaum im verglasten Atrium des ZDF-Hauptstadtstudios moderieren Luzia Braun und Wolfgang Herles "aspekte" ab Sommer 2005 in der futuristischen Architektur, die IM Pei für das Historische Museum in Berlin entworfen hat – auf dem Boden eines Geschichtsmuseums, umgeben von der Architektur des 21. Jahrhunderts. Einmal, 2009, steht die Welt Kopf: Braun und Herles moderieren von der Decke hängend: ein Kunstwerk, das Christian Jankowski ersonnen hat, um unsere Sehgewohnheiten infrage zu stellen. Ein Jahr später steckt der Österreicher Erwin Wurm die Moderierenden in gewrungene Quetschkostüme: Braun und Herles halten die vom Künstler gewünschte Peinlichkeit durch – erneut werden 30 Fernsehminuten zum Kunstwerk.
Seine Affinität zum Buch lässt Wolfgang Herles nicht nur Sachbücher und Romane verfassen, sondern führt ihn auch auf "Das Blaue Sofa", wo "aspekte” gemeinsam mit verschiedenen Medienpartnern seit März 2000 auf den Buchmessen von Frankfurt und Leipzig Hunderte Autorengespräche präsentiert. "Ruhmesrampe” nennt der "Spiegel” die Institution gewordene Couch. Im September 2011 hievt Wolfgang Herles "Das blaue Sofa” als regelmäßige Literatursendung ins ZDF-Hauptprogramm und geht von nun an alle acht Wochen auf Bücherreise – Sitzmöbel inclusive. Bis zu seiner letzten Literatursendung im Mai 2015 – Wolfgang Herles verabschiedet sich damit vom ZDF in den Ruhestand – haben über 75 Schriftsteller auf seiner Fernsehcouch Platz genommen.
Wind of Change
Mitte 2011 übernimmt Wolfgang Herles` langjähriger Stellvertreter Christhard Läpple die "aspekte”-Leitung – ein politischer Journalist, Magazinmacher, am liebsten Reporter, der anfangs im schwierigen ZDF-Studio Ost-Berlin, später dann im ZDF-Landesstudio Berlin seine Meriten erworben hat, auch – wie bei "Kennzeichen D” – in Leitungsfunktionen. Christhard Läpple will nicht alles anders machen, aber manches fokussieren hin zu dem, was dieses Land im Innersten zusammenhält, näher ran an die Konflikte und Widersprüche der Berliner Republik. So konfrontiert "aspekte” Thilo Sarrazin mit der Reaktion Kreuzberger Migranten auf dessen rechtspopulistische Bestseller. Durch einen "aspekte"-Beitrag im Juli 2012 wird bekannt, dass der Wagner-Sänger Evgeny Nikitin ein Hakenkreuz-Tattoo auf seiner Brust trägt. Norwegische Schriftsteller und Künstler leuchten nach dem Breivik-Massaker in Oslo fremdenfeindliche Motive aus, die auch in Deutschland immer spürbarer werden.
Die Zeit ist hochpolitisch und kulturell kreativ, "aspekte” muss nur schnell genug sein: Der arabische Frühling rappt und schwappt von Land zu Land, "Pussy Riot” demaskiert Putins politische Rolle rückwärts durch spektakuläre Kunstaktionen und Julian Assange provoziert die Mächtigen, indem er Whistleblowern mit "WikiLeaks” eine weltweite Plattform gibt.
Auch bei der Präsentation wird experimentiert mit Gastmoderatoren für einzelne Sendungen. Prominente Künstler und Schriftsteller wie Anke Engelke, Wladimir Kaminer und Frank Schätzing geben "aspekte” die Ehre – bis zwei neue Gesichter für das ZDF-Kulturmagazin gefunden sind.
Am 13. Januar 2012 moderiert Katty Salié zum ersten Mal im Berliner "aspekte”-Studio; eine junge Kölner Fernsehjournalistin, die ihre kulturelle Kompetenz u.a. beim WDR als Moderatorin von "west.art” unter Beweis gestellt hat. Vier Wochen später geht mit Tobias Schlegl das zweite neue "aspekte”-Gesicht an den Start: ein Nordlicht, das schon mit 17 souverän "VIVA Interaktiv” moderiert hat und beim NDR in "Extra 3” seine satirischen Stärken ausspielt.
Forever Young
Im Januar 2013 übernimmt Daniel Fiedler, seit 2007 ZDF-Koordinator für 3sat und seit 2009 auch Koordinator des Digitalkanals "ZDFkultur”, die plattformübergreifende Redaktion "Kultur Berlin”. Ein Kulturaffiner mit großer Offenheit, positivem "Karma" und verblüffender Multifunktionalität. In seiner personell breiter aufgestellten Redaktion "Kultur Berlin" geht "aspekte” nun auf.
Für das Flaggschiff der Kultur im ZDF erweist sich der Strukturwirbel, trotz anfänglicher Unsicherheiten, als Gewinn: Am 7. Februar 2014 während der 64. Berlinale geht "aspekte” erstmals in einer Sendelänge von 45 Minuten auf den Sender. Das gab es zuletzt 1992, aber da nur alle zwei Wochen. 15 Minuten mehr Kultur am Freitagabend, LIVE aus dem Berliner "aspekte”-Studio - das ist eine erstaunliche Rückkehr zu den Anfängen und ein Neuanfang. Ein großer Umzug auch: In ein zeitgemäßes, "loungeiges" Studio, in dem es richtig knistert, weil bis zu 100 Gäste dabei sind, wenn Berichte und Reportagen vom großen Screen der Vidi-Wall flimmern, wenn Clueso oder Herbert Grönemeyer, Dagmar Manzel oder Krassimira Stojanowa auf der "aspekte”-Bühne performen oder das Los im "Großen ‘aspekte’-Museumslotto” gezogen wird, um einem kleinen Haus einen großen Auftritt zu verschaffen.
Mehr denn je wird debattiert bei "aspekte” in vertiefenden Gesprächen mit Studiogästen: über den Sinn eines Humboldtforums im Berliner Stadtschloss oder den Völkermord an den Armeniern, über Vor- und Nachteile von "one-take-movies" à la Sebastian Schipper oder die Erfolgsaussichten digitaler Selbstbestimmung in unserer vernetzten Computerwelt.
Daniel Fiedler kann den Theatermann, der er vor seiner Fernsehkarriere gewesen ist, in diesem neuen Kulturformat nicht verleugnen. Im "fine tuning" von "aspekte" kommen die performing arts - Musik, Theater, Ballett und Tanz wieder stärker zu ihrem Recht. Der weite Kulturbegriff bleibt: Dokumentar- und Spielfilme, Sachbücher und Belletristik, moderne Kunst und Fotografie, Architektur und Archäologie – was spannend und originell ist, hat seinen Platz in "aspekte".
Wie die Verlinkung dieser unterschiedlichen, zum Teil auch disparaten Bausteine gelingt, entscheidet mehr denn je die Moderation. Unangestrengt soll die Präsentation daherkommen und Lust machen auf Kultur, vertiefen und unterhalten aber nicht belehren. Das Ganze kurz vor Mitternacht "live-on-tape". Schon nach ein paar Sendungen entsorgen Katty Salié und Tobi Schlegl den Teleprompter aus dem Studio und bewegen sich frei durch ihr gut bevölkertes "Wohnzimmer". Ab Februar 2014 komplettiert Jo Schück das Moderatoren-Trio von "aspekte". Da er nicht nur Kulturbegeisterung und journalistisches Gespür, sondern auch Moderationserfahrung aus den ZDF-Digitalkanälen mitbringt, schultert er die 45 Minuten Freistil auf Anhieb ebenso souverän wie seine Kollegen.
Ab dem 2. Oktober 2015 gibt es am ZDF-Kulturfreitag unter Leitung von Daniel Fiedler und der Redaktion von Luzia Braun auch das "Literarische Quartett" wieder, das "aspekte" vor 27 Jahren aus der Taufe gehoben hat. Noch so ein Klassiker, der nicht tot zu kriegen ist.
Regelmäßig bricht das "aspekte"-Moderatoren-Trio auch für Reportagen aus dem Studio aus: So dringt Katty Salié mit Jakob Augstein ins Reich der Botanik vor, um Entschleunigung zu üben. Jo Schück posiert mit Engelsflügeln an der Berliner Siegessäule, um Wim Wenders seine Reverenz zu erweisen. Und Tobias Schlegl zieht in Hamburg mit eigenem Orchester in die Speicherstadt, um die längst überfällige Eröffnung der Elbphilharmonie durchzuziehen.
Live on Stage: Popstars, Diven und politische Paukenschläge
Vor allem aber geben sich am Freitagabend Stars die Klinke in die Hand: Musikgrößen wie Herbert Grönemeyer, Clueso, Tori Amos, Neneh Cherry, Angus & Julia Stone oder Klassik-Weltstars wie Juan Diego Flórez und Elīna Garanča treten live auf der "aspekte" -Bühne auf – ein Alleinstellungsmerkmal im deutschen Fernsehen. 2016 wird die Redaktion dafür mit dem Musikpreis Echo als "Partner des Jahres" ausgezeichnet.
2016 setzt "aspekte" ein besonderes politisches Zeichen: Der aus der Türkei geflohene prominente Journalist Can Dündar ko-moderiert "aspekte", um auf die verzweifelte Lage politischer Häftlinge in seiner Heimat aufmerksam zu machen. Die Sendung wird mit einem Sonderpreis des Marler Medienpreises Menschenrechte und dem Preis des Bayerischen Journalistenverbandes geehrt. Eine Ermutigung für politisch Verfolgte – und ebenso für die Redaktion, gerade wegen neuer Menschenrechtsverletzungen beharrlich am Thema dranzubleiben.
Eingreifen, unmittelbar wirksam werden – Moderator Tobias Schlegl möchte das nach über 20 Jahren TV nicht mehr nur über den Bildschirm, sondern selbst anpacken, Leben retten. Im September 2016 verabschiedet er sich nach vier intensiven Jahren mit einer letzten Brexit-Reportage von "aspekte", um eine Ausbildung zum Notfallsanitäter zu beginnen. Katty Salié und Jo Schück moderieren die Sendung nun im Wechsel. Das Duo steht für eine kluge, elegante Vermittlung zwischen Hoch- und Popkultur. Darunter große Jubiläen: Etwa 2020 den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens, den Igor Levit für "aspekte" mit einer ebenso intimen wie intensiven "Klavierstunde" zu einem Highlight macht. Oder die Jubiläums-Berlinale 2020 aus Anlass der 70. Internationalen Berliner Filmfestspiele. Großer Bahnhof – doch plötzlich gemischte Gefühle: Ist es wirklich möglich, dass gerade eine tödliche Pandemie den gesamten Globus erfasst?
Pandemie, Proteste, Perspektivwechsel
Lockdowns, Abstandsgebote, geschlossene Bühnen – "aspekte" vollzieht in dieser Zeit einen radikalen Wandel: Ab Herbst 2020 verabschiedet sich das Format vom klassischen Studio und wird zur Kultur-Reportage. Die Einschränkungen durch Corona machen Kreativität notwendig: Abstand halten, meterlange Mikrofonangeln, Masken im Bild, virtuelle Gespräche – "aspekte" wird flexibler, experimenteller, spontaner. Und "aspekte on tour" – bisher das Format für Kultursommer-Specials aus Thüringen, Sachsen-Anhalt oder aus dem Saarland, von den Salzburger Festspielen, der documenta, den Kunst- und Architekturbiennalen in Venedig oder aus den Kulturhauptstädten Europas – wird nun zum neuen Standard. Die Leere auf Straßen und Plätzen kontrastiert deutlich mit der Arbeitsintensität innerhalb der Redaktion – Fernsehen ist wichtiger denn je im Corona-Ausnahmezustand, Schnellkurse für den digitalen Arbeitsmodus inklusive: Konferenzen per Teams, Schnitte remote, Synchro per Schalte. Und nicht selten wird in den über zwei Jahren "Corona-Regiment" das Leben und Arbeiten in der Pandemie selbst zum Thema der nun immer stärker monothematisch ausgelegten "aspekte" -Sendungen.
Trotz Corona-Stress: auch 2020 wieder eine Innovation aus der Redaktion: die Erfindung des online-Debattenformats "13 Fragen" mit Jo Schück und Salwa Houmsi – ein Push für den Dialog vor allem junger Leute in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung: Wie weit kann und will man aufeinander zugehen bei heißen Themen wie Gender-Sprachgebrauch, Wehrpflicht oder AfD-Brandmauer? Salwa Houmsi, die sich bis dahin vor allem als umtriebige und vielseitige Podcasterin einen Namen gemacht hat, wird ab Mai 2022 auch festes Mitglied des "aspekte" -Teams und mit 25 die jüngste Moderatorin in der Geschichte der Sendung.
The Times They Are A-Changing
Inhaltlich spiegeln sich in "aspekte" mehr denn je die großen Konfliktlinien der Gesellschaft: der Rechtsruck in Europa, der Aufstieg des Rechtspopulismus in Deutschland, die Erosion demokratischer Diskurse und sich überlagernde Kulturkämpfe, Debatten um Klimakrise, Regenbogenflaggen und Gender-Identitäten, um Rassismus und die deutsche Erinnerungskultur, das koloniale Erbe und weltweite Restitutionsforderungen. Zeitgleich immer neue internationale Krisen: der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Terror der Hamas, wachsender Antisemitismus, das grauenvolle Sterben in Gaza, die von Donald Trump angefachten Autokratie-Tendenzen oder die zunehmende Dominanz von Big-Tech-Plattformen. Wie reagieren Kulturschaffende auf diese aus den Fugen geratene Welt? Welche Antworten finden sie auf wachsende gesellschaftliche Spannungen? Fest steht: Erörterung, Vertiefung und Differenzierung sind existenzieller geworden für den Zusammenhalt – und mit seinen wöchentlich 45 Minuten kann "aspekte" sich da nicht nur einbringen, sondern ist relevanter denn je. Vorausgesetzt, dass man Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. Parallel zum TV-Erlebnis geht es daher in der Redaktion verstärkt um Fragen der digitalen Präsenz. Immerhin: Ein Format wie "aspekte extra" wird inzwischen über das ZDF-Streaming-Portal, YouTube und soziale Netzwerke hunderttausendfach gesehen. Natürlich hat dieses Interesse vor allem jüngerer Leute damit zu tun, dass es internationale Popstars wie Billie Eilish oder die neuseeländische Musikerin Lorde sind, die sich die Zeit für Salwa Houmsis Fragen und Nachfragen nehmen. Aber bei diesen Begegnungen stellen sich dann – zum Glück – ungewohnte Ton- und Gefühlslagen jenseits des üblichen Popjournalismus her, die ein wenig an so legendäre "aspekte" -Gespräche wie die mit Mick Jagger oder Grace Jones erinnern. Insofern bleibt "aspekte" sich und seiner DNA auch nach 60 Jahren treu, bleibt das Flaggschiff der Kultur im ZDF. Und für die Zukunft – um hier einmal Jo Schücks optimistisches "aspekte" -Motto zu zitieren – dürfen wir alles erwarten: auch das Gute!
Michael Stefanowski, "aspekte"-Redakteur 1973–2007
Dr. Frank Vorpahl, "aspekte"-Redakteur seit 1994
Walther Schmieding: Oktober 1965 – Dezember 1968
Reinhart Hoffmeister: Januar 1969 – Juli 1975
Leitung als Team: August 1975 – Februar 1977
Wolfgang M. Ebert
Wiltrud Mannfeld
Monika Meinert
Dr. Dieter Schwarzenau: März 1977 – August 1988
Dr. Johannes Willms: September 1988 – August 1992
Manfred Eichel: September 1992 – Dezember 1999
Dr. Wolfgang Herles: Januar 2000 – Juni 2011
Christhard Läpple: Juli 2011 – Dezember 2012
Seit Januar 2013 ist "aspekte" Teil des Redaktionsbereichs "Kultur Berlin", Leiter: Daniel Fiedler
Walther Schmieding Oktober 1965 – Dezember 1979
Reinhart Hoffmeister Januar 1969 – Juli 1975
Wiltrud Mannfeld August 1975 – Februar 1977
Monika Meynert August 1975 – Februar 1977
Wolfgang M. Ebert August 1975 – Februar 1977
Dieter Schwarzenau März 1977 – August 1988
Hannes Keil April 1977 – Dezember 1991
Alexander U. Martens März 1978 – November 1987
Christina von Braun März – Juli 1982
Johannes Willms September 1983 – September 1992
Anne Linsel Juni 1984 – Dezember 1987
Manuela Reichart Juni 1984 – Februar 1990
Anna Doubek April 1988 – September 1989
Carola Wedel September 1990 – Oktober 1993
Manfred Eichel September 1992 – Dezember 1999
Luzia Braun November 1993 – Dezember 2011
Roger Willemsen Januar – August 2000
Wolfgang Herles Januar 2000 – Juni 2011
Katty Salié Januar 2012 – Januar 2014
Seit Februar 2014 Doppelmoderation:
Katty Salié und Tobias Schlegl
Katty Salié und Jo Schück
Tobias Schlegl Februar 2012 – September 2016
Jo Schück seit Februar 2014
Salwa Houmsi seit Mai 2022
Ein (Audio-)Interview mit "aspekte"-Moderator Jo Schück finden Sie in unserer Audio-Pressemappe.
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