Nasim
Das kleine Fernsehspiel zeigt einen Dokumentarfilm von Ole Jacobs und Arne Büttner
In ihrem Dokumentarfilm "Nasim" (Deutschland/Griechenland 2021) erzählen Ole Jacobs und Arne Büttner von der 38-jährigen Nasim, die mit ihrer Familie aus Afghanistan geflohen und schließlich im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos gestrandet ist, wo sie sich nach dem Corona-Ausbruch provisorisch einrichtet bis im September 2020 ein Großbrand das Lager zerstört. Das ZDF sendet den Film am Montag, 5. September, um 0.25 Uhr als Free-TV-Premiere.
- ZDF Mediathek, von Freitag, 26. August 2022, bis Freitag, 9. September 2022
- ZDF, Montag, 5. September 2022, 0.50 Uhr
Texte
Stab & Protagonist*innen
Stab
Buch: Arne Büttner
Regie: Ole Jacobs und Arne Büttner
Schnitt: Federico Neri
Kamera: Arne Büttner
Ton: Jochen Jezussek, Steffen Martin und Ole Jacobs
Produktion: ROSENPICTURES Filmproduktion GbR in Zusammenarbeit mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel unterstützt von der Mitteldeutschen Medienförderung
Redaktion: Melvina Kotios (ZDF/Das kleine Fernsehspiel)
Protagonist*innen
Nasim Tajik, Shamsullah Tajik, Mohammad Tajik, Alireza Tajik, Maghol Hassani, Sakin Rahimi, Qasim Mohammadi, Moahna Rahimi und Mahya Rahimi
Inhalt
Nasim ist 38 Jahre, stammt aus Afghanistan und kam im Februar 2020 als Geflüchtete aus dem Iran über die Türkei nach Griechenland. Moria, das größte Flüchtlingslager der EU, wurde zwangsweise zum Wohnort für Nasim. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Shamsullah, ihren beiden Söhnen und der erweiterten Familie, versucht Nasim das harte Leben im Camp zu überstehen. Ihre emotionslose Zwangsehe, in die sie im Alter von 13 Jahren gedrängt wurde, beginnt sie nun mehr und mehr infrage zu stellen. Ihre Schwester versucht sie zu einem neuen, unabhängigen Leben zu motivieren, doch Nasims eigene Unsicherheiten und Ängste scheinen ihr im Weg zu stehen. Um in Europa bleiben zu dürfen, muss sie ihre Asyl-Anhörung gemeinsam mit ihrem Ehemann bestehen, dessen Vergangenheit sie kaum kennt. Als in der Nacht vom 8. auf den 9. September 2020 ein Großbrand das komplette Lager zerstört, stehen Nasim und ihre Familie vor dem Nichts. Es folgen Obdachlosigkeit und Polizeigewalt. Doch Nasim kämpft weiter um ihre Zukunft. Desillusioniert von der fehlenden Hilfe der EU weigert sie sich, ihre Ohnmacht hinzunehmen und demonstriert mit anderen Frauen für ihre Freiheit und Menschenrechte.
Preise & Festivals
Preise
- DEFA-Förderpreis, 64. DOK Leipzig
- ver.di-Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness, 64. DOK Leipzig
Festivals
- Hot Docs Canadian International Documentary Festival
- DOXA Documentary Film Festival
- 19. CROSSING EUROPE Filmfestival
- 18. Achtung Berlin
- 64. DOK Leipzig
Biografien von Arne Büttner und Ole Jacobs
Arne Büttner arbeitet seit seinem Cinematography-Abschluss an der Filmuniversität Konrad Wolf 2017 als freiberuflicher Kameramann für Dokumentarfilme.
Ole Jacobs studierte Dokumentarfilmregie an der filmArche Berlin und ist ebenfalls als freier Regisseur und Kameramann tätig. "Nasim" ist das erste gemeinsame Projekt und für beide das Debüt in Eigenregie, für das sie im März 2020 nach Lesbos fuhren.
Statement von Arne Büttner (Buch und Regie)
"Beeindruckt von Nasims starker Persönlichkeit und der damit verbundenen Suche nach ihrer neuen Identität im Kontext einer Fluchtgeschichte, begannen Ole und ich mit ihr zu filmen. Drei Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Teilen der Erde kommen und gänzlich verschiedene Leben führen. Wir waren neugierig, diese scheinbaren Trennlinien zu überwinden und entwickelten eine tiefe Freundschaft. Hierdurch gelang es uns, behutsam, langsam und sehr nah mit Nasim zu drehen. Acht Monate begleiteten wir sie und ihre Familie und hielten intime Momente in dieser Zeit des Umbruchs fest. Unser Film spricht auch aus einer Widerstandshaltung gegen das westliche Klischeebild von muslimischen Frauen. Sie sind nicht die stummen Opfer, auf die sie oft reduziert werden. Nasim ist eine Frau voller Kraft, Enthusiasmus und Humor, die für ihre Rechte, ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder kämpft. Menschen, die in Lagern wie Moria eingesperrt werden, haben Namen, Wünsche und Bedürfnisse. Nasim ist eine von ihnen."
Weitere Informationen
Fotos
sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 – 70-16100, und über presseportal.zdf.de/presse/nasim
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