ZDF-Themenschwerpunkt "Türkei-Wahl"

Vom "auslandsjournal" bis zum "heute journal"

Wie wählt die Türkei und was bedeutet das für die Zukunft des Landes? Wird Präsident Erdoğan eine weitere Amtszeit erreichen oder kann sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu die Mehrheit gewinnen? Der ZDF-Themenschwerpunkt "Türkei-Wahl" geht im Zeitraum vom 3. bis zum 15. Mai 2023 in den aktuellen Nachrichten- und Magazinsendungen sowie in begleitenden Dokumentationen diesen und weiteren Fragen nach, die mit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14. Mai 2023 verbunden sind. 

  • ZDF, Vom 3. bis 15. Mai 2023
  • ZDF Mediathek, Vom 3. bis 15. Mai 2023
  • ZDF info, Freitag, 12. Mai 2023, 20.15 Uhr
  • 3sat, Samstag, 6. Mai 2023, 19.20 Uhr
  • ARTE, Dienstag, 9. Mai 2023, 20.15 Uhr

Texte

Fundierte Berichterstattung aus dem In- und Ausland – Statement von ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten

Der 14. Mai 2023 wird ein spannender Wahlsonntag mit der Landtagswahl in Bremen und der wichtigen Wahl in der Türkei, wo ein neues Parlament und der Präsident gewählt werden. Mit einem umfassenden Themenschwerpunkt widmet sich das ZDF vor und nach dem Wahltag der Entscheidung über die Zukunft der Türkei. 

Das verheerende Erdbeben, die massive Inflation und Flüchtlingszahlen, so hoch wie in keinem anderen Land der Welt – die Türkei steht vor großen und drängenden Herausforderungen. Wird es einen politischen Machtwechsel in Ankara geben? Ob das System Erdoğan am Ende ist, wie es um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im Land steht und was die Türkinnen und Türken außerdem bewegt, werden wir in unseren Nachrichtensendungen, Magazinen, Dokumentationsformaten und online auf ZDFheute zeigen und erklären. Fundierte Berichterstattung aus dem In- und Ausland ist Aufgabe unseres öffentlich-rechtlichen Informationsprogramms.  

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten

ZDF-Themenschwerpunkt zu den Wahlen in der Türkei

Die ursprünglich für Juni geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan gemäß seiner Befugnis auf Sonntag, 14. Mai 2023, vorgezogen. Erdoğan ist seit 20 Jahren an der Macht, 2003 war er zum Ministerpräsidenten gewählt worden, seit 2014 ist er Staatspräsident. Umfragen zufolge ist seine Wiederwahl alles andere als sicher – er gilt erstmals nicht als klarer Favorit. Die schlechte Wirtschaftslage, die hohe Inflation und das verheerende Erdbeben im Februar dieses Jahres könnten der Opposition zugutekommen.

ZDF-Themenschwerpunkt "Türkei-Wahl"

Der ZDF-Themenschwerpunkt "Türkei-Wahl" geht im Zeitraum vom 3. bis 15. Mai 2023 in den aktuellen Nachrichten- und Magazinsendungen sowie in begleitenden Dokumentationen den vielen Fragen nach, die mit der Präsidentschaftswahl verbunden sind. Wie hoch ist die Unzufriedenheit der Türken mit der Situation im Lande tatsächlich? Inwiefern wird die heiße Wahlkampfphase die Stimmung auf beiden Seiten des Bosporus beeinflussen? Wie blicken in diesem Jahr die türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland auf die Präsidentschaftswahlen? Und was bietet der Wahlkampf an Erkenntnissen rund um die EU-Türkei-Beziehungen und die künftige außenpolitische Ausrichtung des Landes? Stehen je nach Ausgang der Wahlen gravierende Veränderungen in der Türkei an?

"auslandsjournal" über die Türkei vor der Wahl

Im "auslandsjournal" am Mittwoch, 3. Mai 2023, 22.15 Uhr im ZDF, sind Moderatorin Antje Pieper und Reporter Jan Fritsche in der Türkei vor den Wahlen unterwegs. Sie erkunden die Stimmung im Erdbebengebiet ebenso wie sie auch mit den Menschen in Ankara, Istanbul und anderswo ins Gespräch kommen.

"heute journal" und "heute journal update"

Vom "ZDF-Morgen- und Mittagsmagazin" über das "auslandsjournal" und "frontal" bis zum "heute journal" und zum "heute journal update" greifen die aktuellen Sendungen des ZDF die Wahlthemen auf. Das "heute journal" mit Moderator Christian Sievers berichtet in seinen Ausgaben am Sonntag, 14. Mai 2023, 21.45 Uhr, sowie am Montag, 15. Mai 2023, 21.50 Uhr, umfassend über den Wahlausgang – live aus Ankara unter anderem mit "heute journal"-Redaktionsleiter Wulf Schmiese und Jörg Brase, Leiter des ZDF-Studios in Istanbul.

Hochrechnungen werden am Wahl-Sonntag ab 20.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit vorliegen, das amtliche Endergebnis wird für Montag, 15. Mai 2023, 11.00 Uhr erwartet.

Die ZDF-Korrespondenten vor Ort

Jörg Brase und sein Team im ZDF-Studio in Istanbul berichten im Vorfeld der Wahlen über Erdoğans Wahlkampf ebenso wie über das Bündnis, zu dem sich die sechs maßgeblichen Oppositionsparteien mit dem gemeinsamen Gegenkandidaten Kemal Kilicdaroglu zusammengeschlossen haben. Am Wahltag meldet sich zudem ZDF-Reporterin Anna Feist aus Diyarbakir, der zweitgrößten Stadt Südostanatoliens, die als Hochburg der Opposition gilt.

Wie der Wahlkampf in der Türkei in der türkischen Community in Deutschland wahrgenommen wird, darüber berichtet unter anderem Dorte Ferber, Leiterin des ZDF-Landesstudios Nordrhein-Westfalen, die am Wahl-Sonntag unter anderem vor einer Moschee in Köln Stimmen zum Wahlausgang einfängt.

"logo!" über die Wahlen in der Türkei

"logo!", die ZDF-Kinder-Nachrichtensendung, bietet in der Woche vor dem Wahl-Sonntag unter anderem diese Beiträge zum Themenschwerpunkt: Das Porträt einer türkischen Mehrgenerationenfamilie, Jungwählerinnen und -wähler in Deutschland. Sowie Erklärstücke zu den politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Türkei und zur bisherigen Ära von Präsident Erdoğan.

Sendungsübersicht zum Themenschwerpunkt "Türkei-Wahl"

Dienstag, 2. Mai bis Freitag, 5. Mai 2023, 5.30 bis 9.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
ZDF-Morgenmagazin

 

Mittwoch, 3. Mai 2023, 22.15 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
auslandsjournal

Moderation: Antje Pieper
Redaktion: Stefanie Schoeneborn

 

Samstag, 6. Mai 2023, 19.20 Uhr, 3sat
Ab Freitag, 5. Mai 2023, 18.00 Uhr, in der 3satMediathek
Die Türkei zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Nach dem Erdbeben und vor den Wahlen

Film von Jutta Louise Oechler

 

Montag, 8. Mai, bis Freitag, 12. Mai 2023, 13.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
ZDF-Mittagsmagazin

 

Dienstag, 9. Mai 2023, 20.15 Uhr, ARTE
Die Ära Erdoğan – Erdogans geschickte Strategie (20.15 Uhr)
Die Ära Erdoğan – Erdogans eiserne Hand (21.15 Uhr)

 

Dienstag, 9. Mai 2023, 21.00 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 9. Mai 2023, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek (mit türkischen Untertiteln)
frontal-Dokumentation
Erdoğans Terrorliste – Wie die türkische Regierung weltweit Kritiker jagt

Film von Can Dündar und Hauke Wendler

 

Dienstag, 9. Mai 2023, 23.00 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
Markus Lanz

 

Donnerstag, 11. Mai 2023, 22.15 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
maybrit illner

 

Freitag, 12. Mai 2023, 19.10 Uhr, ARTE und ARTE-Mediathek
Re: Machtwechsel in der Türkei – Das Bündnis gegen Erdoğan

 

Freitag, 12. Mai 2023, 20.15 Uhr, ZDFinfo
Ab Freitag, 12. Mai 2023, 5.00 Uhr, in der ZDFmediathek
Erdoğan – Die Türkei bin ich
1: Aufstieg zur Macht (20.15 Uhr)
2. Krisen und Konflikte (21.00 Uhr)

Film von Gabriel Range

 

Sonntag, 14. Mai 2023, ZDF und ZDFmediathek
heute journal
Wahl in Bremen und Wahlen in der Türkei

Moderation: Christian Sievers

 

Montag, 15. Mai 2023, 21.45 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
heute journal
Nach den Wahlen in der Türkei

Moderation: Christian Sievers

 

Montag, 15. Mai 2023, 23.55 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
heute journal update
Nach den Wahlen in der Türkei

aus Ankara mit Wulf Schmiese

"Wichtigstes Thema ist die wirtschaftliche Lage" – Fragen an ZDF-Türkei-Korrespondent Jörg Brase

In den Umfragen liegt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hinter dem gemeinsamen Kandidaten der Opposition. Was wird Erdogan tun, um das noch bis zum Wahl-Sonntag, 14. Mai 2023, zu ändern?

Er macht bereits teure Wahlversprechen: Er will Renten und Löhne jährlich über das Inflationsniveau anheben. Die Inflationsrate liegt im Moment bei über 50 Prozent, die will er wieder in den einstelligen Bereich absenken. Er verspricht zudem neue große Verkehrsprojekte und will die Jugend gewinnen, indem er zum Beispiel Schülerinnen und Schülern verbilligte Computer und ein Handy anbietet. Vor allem aber will er das Erdbebengebiet sehr schnell wieder aufbauen. Wie er das bezahlen will, hat er noch nicht verraten.

In Deutschland fragen sich viele: Wer ist dieser Gegenkandidat Kemal Kilicdaroglu eigentlich und kann er tatsächlich die Ära Erdoğan beenden? Wie schätzen Sie seine Chancen ein – gerade auch mit Blick auf seinen früheren Parteifreund Muharrem Ince, der ebenfalls um das Präsidentenamt kandidiert?

Kemal Kilicdaroglu ist seit 13 Jahren Vorsitzender der kemalistisch-sozialdemokratischen CHP, der größten Oppositionspartei der Türkei. Er gilt als integer, besonnen und kluger Taktiker, aber auch als ein bisschen farblos. Der ehemalige Ministerialbeamte und Vorsitzende der türkischen Sozialversicherung hatte bei den Wahlen 2018 auf die Spitzenkandidatur zugunsten von Muharrem Ince verzichtet, der allerdings gegen Präsident Erdoğan klar verlor. Um die Chancen zu erhöhen, Erdoğan an der Wahlurne zu schlagen, hatte Kilicdaroglu ein Wahlbündnis aus sechs Oppositionsparteien geschmiedet, für das er nun selbst als Herausforderer Erdoğans antreten wird. Zurzeit sehen ihn die meisten Umfrageinstitute vorne, doch noch hat die heiße Wahlkampfphase nicht begonnen. Im Laufe der entscheidenden Wochen vor der Wahl kann sich noch viel ändern. Doch die Chancen auf einen Sieg der Opposition waren wohl noch nie so gut wie zurzeit. Zumal auch die pro-kurdische HDP angekündigt hat, Kilicdaroglu bei den Präsidentschaftswahlen zu unterstützen.

Welche Themen prägen darüber hinaus den Wahlkampf in der Türkei: Sind es vor allem die Folgen des Erdbebens? Spielt der Ukraine-Krieg eine Rolle? Ist die Kurden-Frage aktuell ein Thema? Oder wird über die mögliche dritte Amtszeit Erdoğans diskutiert, die in der Verfassung eigentlich nicht vorgesehen ist?

Es scheint, dass sich alle mit der erneuten Kandidatur Erdoğans abgefunden haben. Das Thema der Verfassungsmäßigkeit spielt keine Rolle, ebenso wenig wie der Ukraine-Krieg. Die Folgen des Erdbebens dagegen werden eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielen. Der Präsident hat ein gigantisches und vor allem schnelles Wiederaufbauprogramm versprochen. Wichtigstes Thema aber ist klar die wirtschaftliche Lage. Bislang hat Erdoğan nicht versucht, mit außenpolitischen Themen Wahlkampf zu machen. Mit Angriffen auf Europa oder die NATO, auf die USA und vor allem Griechenland hält er sich zurück. Priorität hat klar die Innenpolitik. Während Erdoğan einen Wirtschaftsaufschwung und den Aufbruch in ein "türkisches Jahrhundert" verspricht, will die Opposition mit dem Versprechen locken, das Präsidialsystem wieder abzuschaffen, Demokratie, Menschenrechte, Presse- und Meinungsfreiheit zu stärken. Doch ob es diese Punkte sind, die das türkische Wahlvolk tatsächlich am meisten beschäftigen?

Sie berichten seit fünf Jahren für das ZDF aus Istanbul, haben die Präsidentschaftswahl 2018 und die Einführung des Präsidialsystems vor Ort miterlebt: Was hat sich in diesem Zeitraum in der Türkei wie verändert?

Ganz klar hat sich die Lage der Menschenrechte verschlechtert, wurden Meinungs- und Pressefreiheit eingeschränkt. Vor allem in den Jahren 2018 bis 2020 gab es zahlreiche Deutsche in politischer Gefangenschaft, die von einer politisierten Justiz mit zweifelhaften Gerichtsurteilen überzogen wurden. Auch war das Verhältnis zwischen Regierung und Auslandspresse in den ersten Jahren meiner Arbeit im Studio Istanbul sehr konfrontativ. Mittlerweile sind Ton und Umgang sachlicher geworden. Das ändert nichts an der Tatsache, dass politische Gegner weiter drangsaliert werden, wie man am drohenden Parteiverbot der HDP sehen kann. Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte werden im Falle prominenter Oppositioneller wie Osman Kavala und Selahattin Demirtas weiter nicht umgesetzt. Ein Phänomen ist das türkische Wirtschaftswachstum, das die Regierung Erdoğan Jahr für Jahr vorweisen kann, bei gleichzeitigem Anstieg der Inflation in immer neue Rekordhöhen. Große Teile der Bevölkerung verarmen. Dies wird vermutlich für den Wahlkämpfer Erdoğan die größte Herausforderung werden.

Und wie ist Ihre Einschätzung, wie sich die Türkei nach der Präsidentschaftswahl 2023 verändern wird?

Das hängt zuallererst davon ab, wer die Wahl gewinnt. Europa würde einen Wahlsieger Kilicdaroglu bevorzugen und kann diese Präferenz kaum verhehlen. Im Falle eines Wahlsieges der Opposition könnte es sehr schnell zu einer Zollunion und Visaerleichterungen kommen, um eine neue türkische Regierung zu stützen. Wenn es Erdoğan gelingen sollte, an der Macht zu bleiben, bleibt vermutlich alles erst mal so, wie es ist. Allerdings erwarte ich, dass Erdoğan nach einem erneuten Wahlsieg einen kooperativeren Kurs gegenüber seinen ausländischen Partnern auch im Westen einschlagen wird, weil er deren Unterstützung vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht braucht. Daher denke ich, dass Schweden dann relativ schnell in die NATO aufgenommen wird. Egal, wer die Wahl am 14. Mai gewinnt.

Interview: Thomas Hagedorn

ZDF-"frontal"-Doku über Erdoğans Terrorliste

Dienstag, 9. Mai 2023, 21.00 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 9. Mai 2023, 18.00 Uhr, in der ZDFmediathek (mit türkischen Untertiteln)

frontal-Dokumentation
Erdoğans Terrorliste – Wie die türkische Regierung weltweit Kritiker jagt

Film von Can Dündar und Hauke Wendler

Produktion: Other People pictures
Redaktion: Christian Rohde
Länge: ca. 28 Minuten

Die Dokumentation zeigt, wie die türkische Regierung weltweit Kritiker jagt und mundtot macht. Der Journalist Can Dündar führt durch den Film.

Die Türkei steht kurz vor Wahlen. Dündar wurde in der Türkei wegen angeblicher Spionage zu fast 19 Jahren Haft verurteilt. Einem Attentat entkam er nur knapp, musste 2016 ins Exil nach Deutschland fliehen. Er steht auf einer Terrorliste der Regierung Erdoğan.

An Dündars Schicksal und dem weiterer türkischstämmiger Regimekritiker dokumentiert der Film, wie die Türkei und ihr Präsident Erdoğan internationale Krisen, wie den Krieg in der Ukraine, ausnutzt, um Kritiker mundtot zu machen, sie ausliefern zu lassen oder gar zu kidnappen.

ZDFheute.de mit umfassendem Info-Angebot zur "Türkei-Wahl"

Das Online-Nachrichtenangebot ZDFheute bietet zur Türkei vielfältige Informationen: "Aktuelles zur Türkei", "Türkei: Das Erdbeben und die Folgen", "Wut im Wahlkampf", "Der umstrittene Präsident", "Die Türkei und die Kurden" sind einige der Themenfelder, die sich hier finden lassen: Die Türkei - Aktuelle Nachrichten & Hintergründe zum Land - ZDFheute

Wo und wie wählen die Erdbebenopfer? – Antworten dazu finden sich auf ZDFheute.de ebenso wie eine Reportage von Mitri Sirin aus dem Erdbebengebiet

Warum Erdoğan auf Deutschlands Türken setzt, darüber berichtet ZDFheute.de ab dem 3. Mai 2023.

Kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses – erste Hochrechnungen gibt es am Sonntag, 14. Mai 2023, abends ab 20.00 Uhr, das amtliche Endergebnis wird für Montag, 15. Mai 2023, 11.00 Uhr erwartet – bietet ZDFheute.de aktuelle Antworten auf die Frage: Was bedeutet die Wahl für die Türkei und die Welt?

ZDFinfo mit Zweiteiler "Erdoğan – Die Türkei bin ich"

Freitag, 12. Mai 2023, 20.15 Uhr, ZDFinfo
Ab Freitag, 12. Mai 2023, 5.00 Uhr, in der ZDFmediathek

Erdoğan – Die Türkei bin ich 

Zweiteilige Dokumentation
1. Aufstieg zur Macht (20.15 Uhr)
2. Krisen und Konflikte (21.15 Uhr)

Film von Gabriel Range

Produktion: BBC Studios
Redaktion ZDFinfo: Natalie Zinkand
Länge: 2x ca. 52 Minuten

Seit Recep Tayyip Erdoğan im Jahr 2003 an die Macht gekommen ist, hat die Türkei einen Abstieg von der Demokratie zur Autokratie erlebt. Erdoğan wurde als ein Mann gewählt, der für seine Frömmigkeit und sein Versprechen bekannt war, die türkische Politik zu säubern. Anfangs wurde er von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt. Doch in den vergangenen zwei Jahrzehnten haben er und seine Kinder durch Korruption großen Reichtum angehäuft. Sie haben die Kontrolle über die meisten Medien in der Türkei übernommen, Redakteure entlassen oder sie gezwungen, sich auf Erdoğans Seite zu stellen.

Mit Aussagen aus erster Hand von Personen, die dem neuen Paten der Türkei in die Quere gekommen sind – Journalisten, Politiker, Personen aus der kriminellen Unterwelt – zeigt dieser Zweiteiler die dunkle Seite der türkischen Republik. 

Folge 1 erzählt davon, wie Erdoğan mit dem Versprechen an die Macht kam, die türkische Politik zu säubern.

Folge 2 zeigt, wie der einstige Saubermann Erdoğan in einen 100-Millionen-Dollar-Korruptionsskandal verwickelt wurde, wie Erdoğan Kritiker zum Schweigen brachte und abweichende Meinungen unterdrückte und wie die erbitterte Fehde zwischen Erdoğan und dem im Exil lebenden Kleriker Fethullah Gülen in einem dramatischen Putschversuch gipfelte. Für Erdoğan war das ein "Geschenk Gottes" – eine Gelegenheit, das Militär, die Justiz und die Medien von seinen letzten Gegnern zu befreien. 

Da sich aktuell die türkische Lira im freien Fall befindet, die Wirtschaft in großen Schwierigkeiten steckt und das Krisenmanagement beim Erdbeben im Februar 2023 katastrophal war, könnte Erdoğan bei den anstehenden Wahlen erstmals verlieren. Aber viele befürchten, dass er alles tun wird, um an der Macht zu bleiben.

3sat-Doku über die Türkei zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Samstag, 6. Mai 2023, 19.20 Uhr, 3sat
Ab Freitag, 5. Mai 2023, 18.00 Uhr, in der 3satMediathek

Die Türkei zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Nach dem Erdbeben und vor den Wahlen

Film von Jutta Louise Oechler

Redaktion: Bettina Petry
Länge: ca. 37 Minuten

Das Erdbeben und die bevorstehenden Wahlen überschatten die Kulturszene der Türkei. Wird kurz vor dem 100. Geburtstag der Türkischen Republik die Macht des Autokraten Erdoğans gebrochen?

Die Repression im Land ist stärker denn je – und doch gibt es immer noch viele Kulturschaffende, Journalisten und Menschenrechtler, die ihren Mut nicht verlieren. Wie können sie noch arbeiten? Wie ein Publikum finden, wenn viele sich kaum noch Brot leisten können?

Am 14. Mai 2023 wählt die Türkei ihren Präsidenten und das Parlament. Siegt in Zeiten von Erdbebenkatastrophe und Wirtschaftskrise der Wunsch nach einem starken Mann an der Spitze? Oder wird Verzweiflung und Wut über mindestens 48.000 Tote Erdoğan die Macht kosten?

Wie ist die Stimmung im Land kurz vor den Wahlen, wo so viele durch das Beben alles verloren haben, vor Gericht stehen oder im Gefängnis sitzen? Und gibt es auch Kulturschaffende, die Erdoğans Wahlkampf unterstützen?

3sat zeigt die Kulturdoku "Die Türkei zwischen Hoffnung und Verzweiflung" neun Tage vor den türkischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen.

ARTE-Programme zu den Wahlen in der Türkei

Dienstag, 9. Mai 2023, 20.15 Uhr, ARTE

Die Ära Erdoğan – Erdogans geschickte Strategie (20.15 Uhr)
Die Ära Erdoğan – Erdogans eiserne Hand (21.15 Uhr)

Seit Recep Tayyip Erdoğan im Jahr 2003 an die Macht gekommen ist, hat die Türkei einen Abstieg von der Demokratie zur Autokratie erlebt. Einst Führer einer nach außen hin demokratischen, dem Westen zugewandten, wohlhabenden Nation, ist Erdoğan nach Ansicht mancher zu einem Diktator geworden. Immer wieder benutzte er Verschwörungsmythen, um seine Gegner zu vernichten. Er nahm es mit dem Militär, der Justiz, den Kurden und der islamischen Gülen-Bewegung auf und wurde so zum mächtigsten Führer seit dem Gründer der Republik, Mustafa Kemal Atatürk. Der Zweiteiler "Die Ära Erdoğan" zeichnet seinen Aufstieg und die wichtigsten Stationen seiner Regentschaft nach – die mit der Wahl im Mai ihr Ende finden könnte.

ZDFinfo sendet diesen Doku-Zweiteiler unter dem Titel "Erdoğan – Die Türkei bin ich"

 

Freitag, 12. Mai 2023, 19.10 Uhr, ARTE

Re: Machtwechsel in der Türkei – Das Bündnis gegen Erdoğan

Präsident Erdoğan könnte seine Macht bei den Wahlen am 14. Mai verlieren. Wegen der Erdbebenkatastrophe dauerte es lange, bis sich ein Sechserbündnis der Opposition unter Führung der sozialdemokratischen CHP gemeinsam präsentierte. Nun versuchen sie das schlechte Abschneiden der Regierung bei der Bewältigung der Erdbebenkatastrophe für ihren Wahlkampf zu nutzen.

 

Ergänzend für die Online-Kollektion in der ARTE-Mediathek:

"Erdoğans AKP – Eine Partei verändert die Türkei" (Erstausstrahlung: 29. Oktober 2019)

Die Türkei – NATO-Mitglied und EU-Beitrittskandidat – galt lange Zeit als ein fortschrittlicher muslimischer Staat mit westlichen Zügen. Auch als 2003 die islamisch-konservative AKP mit Recep Tayyip Erdoğan Regierungspartei wurde, war dies noch so. Mit der AKP und Erdoğan blühte das Land in den folgenden Jahren auf: Demokratische Reformen, eine Öffnung zum Westen und wirtschaftliche Höhenflüge sorgten für Wohlstand und Wachstum in allen Bevölkerungsschichten. Das änderte sich mit den Gezi-Park-Protesten und vor allem nach dem gescheiterten Putschversuch 2016, der eine Welle der Repressionen und der Verfolgung politischer Gegner zur Folge hatte: Aus der hoffnungsvollen Demokratie ist mit der Einführung des Präsidialsystems 2018 ein autokratisch geführter Ein-Mann-Staat geworden. Der Film erzählt bis kurz nach der Einführung des Präsidialsystems den Aufstieg von Erdoğan und seiner AKP in der Türkei.

Zum 100-jährigen Bestehen der am 29. Oktober 1923 gegründeten Türkei zeigt ARTE weitere Produktionen wie unter anderem die Kulturdokumentation "Vibe Istanbul".

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