Unbestechlich

Der Fernsehfilm der Woche

Die Kommissare Joseph Kanjaa (Michael Klammer) und Clarissa Jakobs (Samia Chancrin) sind neu beim LKA Düsseldorf – nicht zur Freude ihrer Kollegen, denn die beiden ermitteln intern. Der Krimi, inszeniert von Christiane Balthasar, ist ein Film über Integrität, Prinzipien und die nötige Portion Stil.

  • ZDF, Montag, 27. März 2023, 20.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, Ab Samstag, 18. März 2023, 10.00 Uhr

Texte

Stab

Buch                                        Klaus Burck und Jens Anders                            
                                                 nach einer Idee von Malte Can                 
Regie                                       Christiane Balthasar
Kamera                                    Felix Poplawsky
Schnitt                                     William James
Musik                                       Michael Kadelbach
Szenenbild                               Alexander Scherer
Kostümbild                               Dorothée Kriener
Producer                                  Simon Pirron
Produzentin/Produzent             Hana Geißendörfer, Malte Can
Redaktion                                Solveig Cornelisen, Julia Jäger

Eine ZDF-Auftragsproduktion der Geißendörfer Pictures GmbH

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Joseph Kanjaa                          Michael Klammer
Clarissa Jakobs                        Samia Chancrin
Simone Westermann                Maja Schöne
Stefan Krohn                             Alex Brendemühl
Timo Viatov                               Anton Rubtsov
Gerrit Cloos                              Christian Hockenbrink
Mathilda Herzog                       Angelika Bartsch
Martin Westermann                  Peter Sikorski
Viktor Westermann                   Vico-Simone Magno
Ante Mitovic                              Niko Lukic
Benjamin Richter                      Simon Rußig
Anna Lehmann                         Katharina Schmalenberg
David Lamar                             Harry Schäfer
Mark                                          Baris Ar
Christian Niemann                    Jonas Baeck
und andere

Inhalt

"Unbestechlich" ist ein Film über Integrität, Prinzipien und die nötige Portion Stil.

 

Die Kommissare Joseph Kanjaa und Clarissa Jakobs sind neu im LKA in Düsseldorf – nicht zur Freude ihrer Kollegen, denn die beiden ermitteln intern.

Nach einem Drogeneinsatz sind Kokain und Bargeld in den Taschen der beteiligten Polizisten verschwunden. Davon sind Joseph und Clarissa überzeugt. Aber beweisen können sie es nicht. Sie müssen Stefan Krohn und seine beiden Kollegen auf frischer Tat erwischen.

Der junge Timo Viatov ist noch nicht lange bei der Truppe, die unter Verdacht steht. Sein Vorgesetzter Stefan Krohn hat ihm beim letzten Einsatz das Leben gerettet. Joseph Kanjaa setzt daher alles auf eine Karte, als er ausgerechnet Timo mit seinem Verdacht konfrontiert. Der hatte keine Ahnung von den Unterschlagungen seiner Kollegen. Ihm ist aber auch klar, dass er als Polizist für alle Zeit verbrannt ist, wenn er das eigene Team verrät. Joseph kann ihn trotzdem überzeugen, Krohn und seine Leute zu überführen. Im Gegenzug bietet er Timo eine Stelle beim Dezernat für Interne Ermittlungen an.

Während Joseph und Clarissa die Falle vorbereiten, erfährt Krohn, dass das Geld aus der letzten Aktion markiert und damit wertlos ist. Als er das seinen Kollegen Simone Westermann und Gerrit Cloos berichtet, liegen die Nerven blank. Das Geld muss verschwinden – sofort. Aber Simone hat bereits Handwerker für den Umbau des Badezimmers bestellt, weil ihr Mann seit Kurzem im Rollstuhl sitzt. Und Gerrit will seiner Freundin in Las Vegas einen Heiratsantrag machen. Die Reise ist schon gebucht. Da kommt der Tipp vom jungen Kollegen Timo wie gerufen: Schon bald soll eine große Menge Kokain den Besitzer wechseln.

Statement der ZDF-Redakteurinnen Solveig Cornelisen und Julia Jäger

"Unbestechlich" stellt ein ungleiches Kommissaren-Duo in den Mittelpunkt. Joseph Kanjaa, ein Beamter mit Prinzipien und Stil, holt sich Clarissa Jakobs in sein Team. Die ehrgeizige Polizistin hadert jedoch mit ihrer neuen Aufgabe: "Mal ehrlich, neben uns will doch nicht mal jemand in der Kantine sitzen." Und recht hat sie, denn die beiden ermitteln intern und nehmen ihre eigenen Polizeikolleg*innen unter die Lupe.

Dabei begegnen sie nicht nur Korruption und Machtmissbrauch in den eigenen Reihen, sondern lernen auch die Schicksale und Geschichten hinter den Verbrechen der Kolleg*innen kennen. In diesem Fall stoßen sie auf ein unentwirrbares Geflecht aus Schuldgefühlen, das drei kriminelle Polizisten miteinander verbindet. Dazu kommt ein junger Polizist, der für die Überführung der Drei alles auf eine Karte setzt. Eine explosive Mischung, die Kanjaas und Jakobs‘ vollen Einsatz fordert.  

In dem Film spielen Loyalität und Verrat eine ebenso große Rolle wie die Frage nach Zugehörigkeit und Ausgrenzung. Aufgrund ihrer verschiedenen Perspektiven finden Jakobs und Kanjaa darauf unterschiedliche Antworten, wenn auch ihr moralischer Kompass "Unbestechlich" bleibt.

Statement von Produzentin Hana Geißendörfer

Als ich das erste Mal Samia und Michael im Konstellationscasting gesehen habe, wusste ich sofort, dass wir mit ihnen ein herausragendes Ermittlerduo gefunden haben. Beide haben schon im Casting den richtigen Ton getroffen und diesen während der Dreharbeiten perfektioniert. Keine Figur in "Unbestechlich" ist nur gut oder böse, was der gesamte Cast reizvoll und mit vielen Zwischentönen auf den Bildschirm bringt. 

Während der Produktion waren wir gezwungen, flexibel zu denken und unsere Komfortzone zu verlassen, da unter anderem Corona uns (wie auch viele anderen Projekte) vor einige Hindernisse und Schwierigkeiten gestellt hat. Unsere Regisseurin Christiane Balthasar hat sogar ein paar Tage aus ihrer Quarantäne heraus per Livestream inszeniert –  auch das auf höchstem Niveau. Ich bin dem gesamten Team und Cast unendlich dankbar, dass sie die Herausforderungen der Produktion im so Guten miteinander geschultert haben. Das ZDF war im gesamten Prozess ein vertrauensvoller Partner, der bereit war, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.

Interview mit Hauptdarsteller Michael Klammer

Joseph Kanjaa ist ein Kommissar, der als interner Ermittler gegen eigene Kollegen ermittelt. Gerät er durch die verdeckte Arbeit gegen das eigene Team nicht in einen inneren Konflikt?

Für Josef Kanjaa stellt die Ermittlungsarbeit gegen die eigenen Kollegen keinen wirklichen Konflikt dar. Zumindest keinen moralischen. Denn entweder man hält sich an Gesetze oder nicht. Das gilt für Polizistinnen und Polizisten noch mehr als für alle anderen Bürger. Da ist er rigoros. Schwieriger wird es, als er mit seiner neuen Kollegin Clarissa eine Partnerin an die Seite bekommt, die selber keine astreine weiße Weste hat. Da gerät er in einen Gewissenskonflikt.

 

Wie weit entfernt ist die Figur Joseph von Ihnen selbst?

Grundsätzlich ist die Figur des Josef Kanjaa von mir als Privatperson sehr weit entfernt. Schon allein die Berufe haben keine wirklichen Gemeinsamkeiten. Aber gewisse charakterliche Eigenschaften haben dann  doch Parallelen. Josef ist sehr perfektionistisch, gewisse Regeln gelten für ihn als unumstößlich. Das ist bei mir ähnlich. Ich bin auch ein großer Liebhaber von Normen und Regelwerken. Weil sie Reibungsflächen bieten, man Grenzen austesten und Regeln umschmeißen kann. Aber innerhalb dieser kann man sich frei bewegen. Das halte ich, gerade in meiner Arbeit, als sehr hilfreich und sinnvoll. Auch ziehe ich mich, ähnlich wie Joseph, schon mal ganz gerne schick an. Es gibt mir einfach ein gutes Gefühl, gerade bei geselligeren oder besonderen Anlässen. Auch verbindet uns die Forderung nach gutem Benehmen. Wenn sich jemand wirklich schlecht benimmt, dann wird’s problematisch. Da sind wir uns einig (lacht). Beide sind wir durchaus auch charmant. Allerdings denke ich, dass ich als Privatperson schon viel nahbarer und weniger einzelgängerisch bin. Joseph ist da zurückhaltender.

 

Auch aufgrund seiner Hautfarbe ist Joseph mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Welche Abwehrstrategien hat Joseph entwickelt?

Nun, Vorurteile kommen zumeist von ängstlich-überforderten oder halt eben leider auch von richtig dummen Leuten. Das hat Josef in seinem Leben ziemlich schnell durchschaut. Bei der einen Gruppe kann er sogar noch eine Art von Verständnis aufbringen. Mit der anderen allerdings will er einfach nichts zu tun haben. Er hat sich eine Art Schutzpanzer zugelegt. Ist sehr gebildet, top gekleidet, hat Manieren und scheint somit über jeden Zweifel erhaben. Eigentlich wäre er der "perfekte Schwiegersohn"-Typ. Es gibt also gegen ihn überhaupt nichts zu sagen, schon gar nicht, was seine Hautfarbe betrifft. Es sei denn, man ist ein Rassist. Und mit denen hat Joseph nichts zu tun. Wer will überhaupt schon mit solchen Leuten zu tun haben?

 

Sie sind sehr musikalisch, geben insbesondere beim Skifahren, Snowboarden und Fußball eine gute Figur ab. Was macht diese Körperlichkeit und das attraktive Äußere mit Ihrer Figur und bedeutet sie für Sie persönlich?

Das ist eine sehr lustige Frage. Zumal ich es auch nicht ändern könnte, wenn ich ein kleiner dicker Mann mit einem sehr lustigen Gesicht wäre. Ich schätze mal, ich würde dann eben damit umgehen und mich nicht alle paar Tage fragen, ob das jetzt so passt. Nun bin ich aber eben ein fast 1,90 m großer, schwarzer Mann, der regelmäßig Sport macht und dem der untere Rücken noch nicht weh tut. Das find ich schon recht gut, und da bin ich auch dankbar. Es hilft natürlich gerade in meinem Beruf extrem, wenn man gewisse körperliche Sachen meistern kann. Aber rein vom optischen Erscheinungsbild oder wie das die Außenwelt wahrnimmt, das darf Jede selbst entscheiden.

 

Joseph legt besonderen Wert auf einen elegant-lässigen Stil. Was steckt dahinter?

Wie ich schon sagte, hat er sich damit eine Art Uniform zugelegt, die ihn einerseits schützt, aber andererseits auch ein bisschen vom Rest distanziert und abhebt. Außerdem denke ich, dass es ihm an sich schlicht und ergreifend gefällt. Er hat Geschmack und Stil. Schöne Dinge in seinem Leben sind ihm wichtig. Und er kann sie sich leisten.

 

Joseph holt Clarissa aufgrund ihrer tollen Referenzen ins Team. Doch im Laufe des Films kommt es zwischen den beiden zu Spannungen. Was macht Ihr Verhältnis in manchen Situationen schwierig?

Joseph ist ein sehr rational denkender und strategisch vorgehender Kopf. Clarissa hingegen ist sehr spontan und impulsiv. Das lässt sie manchmal anders handeln, als Joseph das für angebracht fände. Und deswegen knirscht es zwischen den beiden schon mal.

 

Sie fahren in "Unbestechlich" einen begehrten Oldtimer – ein besonderes Glücksgefühl oder für Sie eine ganz normale Routineszene?

So ein Auto zu fahren, ist für mich immer ein schönes Gefühl. Ich liebe historische Fahrzeuge. Und gerade die alten Amis haben auf mich eine große Anziehung. Ich habe neuerdings selbst auch einen alten Ami Van, fahre den aber nur in den Sommermonaten, im Urlaub von A nach B. Und auch nicht in der Stadt. Das wäre Quatsch. Er ist sozusagen mein Reisemobil, mein Campervan. Ich liebe ihn sehr.

Interview mit Hauptdarstellerin Samia Chancrin

Clarissa Jakobs ist eine Kommissarin, die als interne Ermittlerin gegen eigene Kollegen ermittelt. In welchen Konflikt gerät sie bei ihrer verdeckten Arbeit gegen das eigene Team? 

Das ist eine komplizierte Frage. Je nach Betrachtungsweise ist es nicht direkt ihr eigenes Team, gegen das sie ermittelt. Ihr Team ist Joseph Kanjaa. Wenn ich allerdings die gesamte Polizei als ein Team betrachte, dann bleibt immer noch die Frage, ob sie gegen ihr Team ermittelt oder nicht eher für den Teil der Polizei, der integer ist und bleiben will. Clarissa hat einen starken Gerechtigkeitssinn. Da trifft sie sich mit Kanjaa, auch wenn beide einen unterschiedlichen Ansatz haben, diesem zu folgen. Dazu kommt, dass auch gegen Clarissa gerade intern ermittelt wird. Sie weiß also, wie es sich anfühlt von innen und von außen. In diesem Spannungsfeld bewegt sie sich die ganze Zeit und muss sich ihrer Seite immer wieder bewusst werden, damit die Grenzen nicht verschwimmen. 

 

Clarissa steckt im Beruf plötzlich in einer Außenseiterrolle fest und hadert mit ihrer Position. Können Sie nachempfinden, wie Clarissa ihren Weg aus der Sackgasse findet?  

Mit der Außenseiterrolle umzugehen, ist gar nicht die Schwierigkeit, weil sie diese Rolle gewohnt ist. Eher hadert sie mit dem Gefühl, im Verlauf ihrer Karriere nicht das bekommen zu haben, was sie verdient hat. Sie fühlt sich entmachtet und weiß nicht, ob sie überhaupt als Polizistin weiterarbeiten darf. Ausweg aus dieser Sackgasse ist, dass sie auf den für sie spannenden Joseph trifft. Er ist in einer Position, an der sie diese Art von Qualität nicht erwartet hätte. Der Umgang zwischen beiden ist zwar nicht leicht, doch er schätzt sie und ihre Arbeit. Und sie lernt wiederum ihn und seine Arbeit zu schätzen. Mit ihm im Arbeitsalltag zusammen zu ermitteln, entpuppt sich als befriedigender als gedacht. Das hilft ihr.  

 

Welche Eigenschaften von Clarissa entdecken Sie bei sich selbst? Welche mögen Sie an der Figur nicht? 

Da bin ich etwas vorsichtig. Ich finde, die Menschen sollen beim Zuschauen ihr eigenes Empfinden haben und die Figur wahrnehmen und nicht darüber sinnieren, welche Eigenschaften da nun meine sind und welche ihre. Außerdem gibt es eigentlich keine Eigenschaft an ihr, die ich nicht mag. Selbst die vermeintlich negativen machen ja Spaß zu spielen. Von ihrem leichten Hang zur Selbstüberschätzung hätte ich gerne selbst etwas (lacht). 

 

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Michael Klammer erlebt?  

Wir haben uns bereits zu Studienzeiten in Salzburg kennengelernt, also kennen wir uns recht lange. Es ist eine große Freude, mit so einem kraftvollen, intelligenten und warmherzigen Schauspieler zusammenzuarbeiten. Er spielt mit dem Kopf und gleichzeitig auch mit dem Bauch, das ist toll. Er ist absolut loyal und committed, wenn er zu etwas Ja sagt. Er ist, wie ich, nie zu schnell zufrieden und immer auf der Suche nach Genauigkeit und Lebendigkeit in jeder Szene. Selbst, wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, wird es zwar mitunter feurig und bleibt doch immer voller Respekt und Wertschätzung füreinander. Der Energiefluss zwischen uns stimmt, und wir passen visuell gut zusammen, wie ich finde. Außerdem bringt er mich so sehr zum Lachen, dass selbst herausfordernde Drehtage durch ihn zu guten Drehtagen werden. 

 

Welche Szene/Drehtag ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und wieso? 

Lustigerweise oder tragischerweise der Tag, an dem ich nicht mitdrehen durfte. Da wurde die große Stürmungsszene gedreht, sehr aufwendig inszeniert, und ich musste leider ganz kurzfristig Corona bedingt passen. Ich wäre so gerne dabei gewesen. Ich saß im Hotelzimmer fest und war so traurig. Und wieder war es Micha, der mich am Telefon teilhaben ließ, der auch im größten Trubel an meiner Seite war. 

 

Sie sind Halbfranzösin, leben in Berlin. „Unbestechlich“ spielt in Düsseldorf, viele Szenen werden auch in Köln gedreht – zwei Städte am Rhein mit unterschiedlichem Menschenschlag. Welcher liegt Ihnen näher?  

Schwer hier von einer Präferenz zu sprechen, weil die Menschen in Köln und Düsseldorf alle extrem herzlich sind. Wir haben in Köln gewohnt und viele nette Menschen erlebt. Und auch in Düsseldorf ist es einfach guter Brauch, dass man in einer vollen Kneipe einfach an den Tisch dazu geladen wird. Köln hat allerdings einen Bonus für mich, da ganze enge Vertraute und Freund*innen dort geboren und aufgewachsen sind. Auch wenn mir vermutlich sowohl Menschen aus Köln als auch Düsseldorf für diese Aussage den Kopf abreißen wollen: Aus der Ferne sind sie gar nicht so unterschiedlich. 

Interview mit Regisseurin Christiane Balthasar

Clarissa Leutwein und Joseph Kanjaa sind neu im LKA Düsseldorf und müssen sich als Team erst einmal zusammenraufen. Was war Ihnen bei der Inszenierung und Einführung dieser Hauptfiguren besonders wichtig? 

Clarissa und Joseph kommen offensichtlich jeweils aus einem völlig anderen Millieu mit einer sehr gegensätzlichen, teils schwierigen Biografie. Ich fand es wichtig nur peu à peu Details preiszugeben. Der Zuschauer hat genug Raum, sich ein eigenes Bild zu machen, und es unter Umständen wieder zu verändern oder zu verwerfen. Das macht es interessant, auch zu sehen, was macht das mit dem Verhalten zueinander. 

 

Der Film besticht durch eine außergewöhnliche Farbgebung. Was wollen Sie mit diesem Stilmittel erreichen? 

Der Look ist nicht von vorneherein starr geplant gewesen, aber im Zuge der Vorbereitung ergibt sich ein Bild aus dem Zusammenspiel von Inhalt, Cast, Ausstattung und anderen Aspekten. In diesem Fall führte es uns zu dieser Ästhetik. Es ist also das Resultat verschiedener Zutaten. Und wie sagt der Kameramann so schön? Das Auge isst immer mit. 

 

Sie sind eine sehr erfahrene Regisseurin, die das Krimi-/Thrillergenre gut kennt. Bei "Unbestechlich" stehen interne Ermittler im Mittelpunkt, die nicht einen Mörder suchen, sondern korrupte Kolleg*innen überführen müssen. Wie gelingt Ihnen hier ein Spannungsbogen? Was war daran besonders reizvoll? 

Ich mag es gerne, wenn es - gerade bei Krimis - nicht immer nur die Schwarz-Weiß-Malerei gibt. Es gibt immer Umstände, die dazu führen, dass normale Menschen plötzlich auf die schiefe Bahn geraten. In diesem Falle sind es Polizisten, also Gesetzeshüter, die eigentlich für Gesetz und Ordnung stehen. Doch die Nähe zur Gelegenheit zum schnellen Geld lässt sie schwach werden. Was ist da schief gegangen? Und wozu führt eine bestimmte Konstellation an Figuren? Ich finde es meistens viel spannender zu betrachten, warum jemand gut oder böse ist, als dabei zuzuschauen was er böses tut. 

 

Was war Ihnen bei der Darstellung von Diversität wichtig? 

Schon als Kind mochte ich immer Diversität im Film und Fernsehen, ob bewusst oder unbewusst. Das ging schon mit der "Sesamstraße" los. Für mich war das der Inbegriff der großen weiten Welt. Mir war lange nicht klar, dass das nicht selbstverständlich ist. Es ist also natürlich wichtig, es immer auf irgendeine Weise mitzuerzählen, denn so ist das Leben. Ich finde aber das Wichtigste daran ist, dass es nicht dargestellt wirkt. 

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