ZDFzeit: Putins Tabubruch – die neue Angst vor der Bombe

Film von Angela Andersen und Claus Kleber

Gleich zu Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine drohte Wladimir Putin dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen. Die Angst vor der "Bombe" ist zurück. Schließlich unterstützen die USA und Europa aktiv ein Land, das im Krieg gegen eine Atommacht steht. Die "ZDFzeit"-Dokumentation "Putins Tabubruch – die neue Angst vor der Bombe" sucht Antworten auf die Frage: Steht die Welt vor einem neuen Kalten Krieg?

  • ZDF, Dienstag, 23. Mai 2023, 20.15 Uhr
  • ZDF Mediathek, Dienstag, 23. Mai 2023, 10.00 Uhr

Texte

Sendetermin und Stab

Dienstag, 23. Mai 2023, 20.15 Uhr, ZDF
Ab Dienstag, 23. Mai 2023, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek

ZDFzeit: Putins Tabubruch – die neue Angst vor der Bombe

Film von Angela Andersen und Claus Kleber

Kamera: René Dame
Produktion: Eco Media
Redaktion: Ron Boese, Caro Reihe
Läänge: ca. 43 Minuten

ZDFzeit: Putins Tabubruch – die neue Angst vor der Bombe

Gleich zu Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine drohte Wladimir Putin dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen. Diese Drohung galt jedem, der sich ihm in den Weg stellen würde. Diese "Zeitenwende" nach Jahrzehnten des Friedens hat eine neue globale und vor allem nukleare Dimension. Die Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes ist so groß wie seit dem Kuba-Konflikt nicht mehr.

Die Angst vor der "Bombe" ist zurück. Schließlich unterstützen die USA und Europa aktiv ein Land, das im Krieg gegen eine Atommacht steht. Es geht darum, wie Atomwaffen in einem laufenden Krieg eingesetzt werden könnten – auf europäischem Boden.

Aufrüstung 

Der Westen rüstet auf. Das "Taktische Luftwaffengeschwader 33" der Bundeswehr in der Eifel, das im Ernstfall amerikanische Atombomben über russischen Truppen abwerfen soll, ist kein Relikt aus dunkler Vergangenheit mehr. Drei Dutzend "F-35", modernste US-Kampfflugzeuge, werden dort stationiert. Der Blitzkauf in den USA war eine erste große Entscheidung der "Zeitenwende".

Deutsche NATO-Truppen im Baltikum werden enorm verstärkt für neue Aufgaben. Sie sollen nicht mehr als "Stolperdraht" dienen. Sie müssen russisches Vordringen im Kampf stoppen – und üben das schon jetzt in Großmanövern. Niemand kann sicher sein, dass es bei einem konventionellen Krieg bleibt.

"Die Welt ist komplizierter geworden. Heute drohen mehr Gefahren als damals, jede für sich ist komplexer. Dazu ist die globale Situation viel weniger berechenbar", sagt US-General (ret.) David Petraeus.

"Ich brauche keinen "Top Gun"-Mann, ich brauche solide Flugzeugführer, Offiziere, die dieser Mission gewachsen sind. Wir leben von der nuklearen Abschreckung. Wir wissen, was wir können. Wir wissen, dass wir Fähigkeiten haben, letztendlich", sagt Oberst Thomas Schneider, Kommodore "Taktisches Luftwaffengeschwader 33" in Büchel.

Anknüpfung an "Die Bombe" von 2009

In der dreiteiligen Dokumentation "Die Bombe" (ZDF, 2009) berichteten Angela Andersen und Claus Kleber über die Rolle von Atomwaffen im 21. Jahrhundert. Trotz der Abrüstungsverträge galt weiterhin die MAD-Doktrin: Abschreckung durch "Mutually Assured Destruction" – Vernichtung beider Seiten – und, am Ende, der Menschheit.

Pakistan, Indien, Israel und der Iran setzten auf ähnliche Strategien. Im westlichen Pazifik entstehen in Australien, Taiwan, Südkorea und sogar Japan Bestrebungen, für ihre Länder einen eigenen nuklearen Schutzschild zu schaffen – aus Angst vor China. Atomwaffen spielen wieder eine Rolle im globalen Schach der Nationen. Ein Update ist fällig.

Die nukleare Dimension 

Das Schicksal der Ukraine gibt Befürwortern nuklearer Abschreckung neuen Auftrieb. Eine Rückkehr in alte Strukturen reicht nicht, wenn drei statt zwei Großmächte konkurrieren. Die USA werden von China herausgefordert. Peking soll in der Ukraine erkennen, dass der Westen seine Zusagen hält, um jeden Preis. Und davon abgeschreckt werden, sich Taiwan einzuverleiben.

Die nukleare Dimension auch dieses Konfliktes wird neu aufgeladen. Europa und Deutschland müssen im Umbruch ihre Rolle definieren. Und sie dann ausfüllen.

Die "ZDFzeit"-Doku

Die Dokumentation "Putins Tabubruch – die neue Angst vor der Bombe" bringt Zuschauerinnen und Zuschauern die Zusammenhänge nahe. Dafür reisen Angela Andersen und Claus Kleber um die Welt, besuchen Großmanöver und Stützpunkte, sprechen mit Militärstrategen, hochrangigen Experten und Menschen aus politischen Entscheidungszentren. Sie suchen Antwort auf die Frage: Stehen wir vor einem neuen Kalten Krieg?

Biografische Angaben zu Angela Andersen und Claus Kleber

Angela Andersen

Angela Andersen berichtet seit 30 Jahren aus den Verei­nigten Staa­ten und lebt in Massachusetts/USA. Während ihres Studiums in Hamburg und im An­schluss daran war sie redaktionelle Mitar­bei­terin bei Zeitschriften, Rundfunk und Fernse­hen im In- und Aus­land.

Von 1993 bis 1998 realisierte sie mit der Produktionsfirma "Sto­ries Unlimited Inc.", deren Mitinhaberin sie war, 27 Reportagen für die Reihe "24 Stunden" (SAT.1). Von 1992 bis 2009 arbei­tete sie außerdem als Producerin und Autorin für die ARD. In dieser Zeit entstanden neben zahllosen aktuellen Be­richten unter ande­rem die Dokumentationen "Kuba – Revolution ohne Hoffnung" (ARTE), "Tag des Terrors – Der 11. September" (NDR), "Flie­gende Ärzte" (WDR) und die ARD-Reihe "Mein Amerika". Im Präsi­dentschaftswahlkampf 2008 und bei der Amtseinführung Ba­rack Obamas im Januar 2009 war sie als Producerin für die ARD in den Vereinigten Staaten unterwegs.

Für die ZDF-Reportage "Allmacht Amerika" – ihre erste Zu­sam­menar­beit mit Claus Kleber für das ZDF – filmte sie US-Soldaten in Thailand und Korea und porträtierte Vordenker und Kritiker der damaligen ameri­kanischen Politik in Washington, New York und Boston. Die Reportage wurde mit dem RIAS-Preis in Berlin aus­gezeichnet. Im Dezember 2003 strahlte das ZDF ihre in Zusammenarbeit mit Claus Kleber entstandene Doku­menta­tion "Menschen im Mor­genland" aus. Darüber hinaus berichtete sie für den Dreiteiler "Amerikas Kreuzzüge" aus Afghanistan (2004) und realisierte zu­sammen mit ZDF-Autor Jens Monath die zweiteilige Kennedy-Biografie "Die Kennedys – Triumph und Tragödie" (2006).

Zuletzt beschäftigten sich ihre großen ZDF-Produktionen (wie­der mit Claus Kleber) mit globalen Fragen: "Die Bombe" (Deutscher Fernsehpreis 2009), "Machtfaktor Erde" (2011), "HUNGER!" und "DURST!" (2014) sowie "Schöne neue Welt" (2016). Anlässlich des 70. Jahrestages der UN-Menschenrechtserklärung realisierten Angela Andersen und Claus Kleber 2018 für ZDF und ARTE die Dokumentation "Unantastbar – Der Kampf für Menschenrechte". Die globale Bestandsaufnahme zeigte nicht nur die Hürden im Kampf für die Menschenrechte, sondern erzählt auch Erfolgsgeschichten, die Mut machen. Die Chancen und Gefahren aktueller Weichenstellungen in künstlicher Intelligenz, Gehirnforschung, Krypto-Währungen und vielem mehr beleuchtete sie mit Claus Kleber 2022 in dem Dokumentarfilm "Utopia – Irre Visionen in Silicon Valley".  

 

Claus Kleber

Claus Kleber, 1955 in Reutlingen geboren, präsentierte von 2003 bis 2021 das "heute journal" im ZDF. Am 30. Dezember 2021 moderierte er nach fast 3000 Sendungen (genau: 2977) zum letzten Mal das "heute journal" im ZDF.

Bereits während sei­ner Schulzeit war Kle­ber journalistisch tätig – als freier Mitarbeiter für den Kölner Stadtan­zeiger. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften legte er 1983 das zweite juristische Staatsexamen ab, die Pro­motion zum Dr. jur. folgte 1985.

Während des Studiums war Claus Kleber freier Mitarbeiter beim Südwestfunk. 1985 und 1986 leitete er das SWF-Studio in Kon­stanz. Von 1986 bis 1989 berichtete er als Hörfunk-Korrespon­dent für SWF und DLF aus Washington. 1989 wurde er Chefre­dakteur von RIAS Berlin, ging 1990 nach Washington, dies­mal als Hörfunk-Korrespondent für NDR/WDR. Ab 1992 berichtete Claus Kleber als ARD-Fernsehkorrespondent aus dem Studio Washington, 1997 über­nahm er die Leitung des Studios. Im Juli 2002 wurde Claus Kleber Leiter des ARD-Stu­dios in London.

Von Februar 2003 bis Dezember 2021 war Claus Kleber Moderator des ZDF-"heute journals", das er bis Ende 2008 auch leitete. Seit Anfang 2009 hatte Kleber als Erster Moderator bei der inhaltlichen und kon­zep­tionellen Weiterentwicklung des "heute journals" besondere Ver­antwortung getragen. 

Seine ZDF-Dokumentationen (gemeinsam mit Angela An­dersen) waren bei Kritik, Wettbewerben und Publi­kum große Erfolge – die mehrteiligen Dokumentationen über Weltregionen (Arabien, Indien, Afghanistan) ebenso wie die zu aktuellen Problemen – "Die Bombe" (2009), "Machtfaktor Erde" (2011), "HUNGER!" und "DURST!" (2014). Die Dokumentation "Schöne neue Welt" (2016) zeigt anschaulich den Einfluss der Visionäre von Silicon Valley auf die Zukunft der Menschen. Anlässlich des 70. Jahrestages der UN-Menschenrechtserklärung realisierten Angela Andersen und Claus Kleber 2018 für ZDF und ARTE die Dokumentation "Unantastbar – Der Kampf für Menschenrechte". 2022 folgte der Dokumentarfilm "Utopia – Irre Visionen in Silicon Valley".  Claus Klebers Bücher "Amerikas Kreuzzüge" und "Spielball Erde" wurden Bestseller. 

Claus Kleber wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem RIAS-Preis für seine USA-Berichterstattung (1999, 2004 und 2008), dem Deutschen Fernsehpreis (2005, 2007 und 2009), dem Grimme-Preis (2009) und dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus (2010). Er erhielt zusammen mit Angela Andersen 2015 den Bayerischen Fernsehpreis als Autor der zweiteiligen Dokumentation "HUNGER!"/"DURST!" und 2016 den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik für "Schöne neue Welt".

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