Wahl in Brandenburg
Live aus dem ZDF-Wahlstudio in Potsdam
Drei Wochen nach der Doppelwahl in Sachsen und Thüringen geht mit Brandenburg das Wahljahr 2024 in die letzte Runde. Noch regiert Ministerpräsident Dietmar Woidke in einer Kenia-Koalition. Wird sich auch nach der Wahl eine Mehrheit ohne AfD und BSW finden? Seit der Wiedervereinigung regiert in Brandenburg die SPD. Nun liegt die AfD in Umfragen vorne. Kann die SPD ihr Kernland verteidigen? Das ZDF berichtet am Sonntag, 22. September 2024, ab 17.40 Uhr live aus dem Wahlstudio in Potsdam.
- ZDF Mediathek, Sonntag, 22. September 2024
- ZDF, Sonntag, 22. September 2024, 17.40 Uhr
Texte
Der Wahl-Sonntag im Überblick
Wahl 2024 im ZDF
Sonntag, 22. September 2024, 17.40 Uhr, ZDF und ZDFmediathek
Wahl in Brandenburg
Live aus dem ZDF-Wahlstudio in Potsdam
Moderation: Bettina Schausten
Hochrechnungen und Analysen:
Stefan Leifert und die Forschungsgruppe Wahlen
Produktion: ZDF
Redaktion: Ralph Schumacher
Länge: ca. 80 Minuten
19.00 Uhr
heute
Wahlen in Sachsen und Thüringen
Moderation: Mitri Sirin
Produktion: ZDF
Redaktion: Thomas Heinrich
Länge: ca. 29 Minuten
21.45 Uhr
heute journal
Wahl in Brandenburg
Moderation: Christian Sievers
Produktion: ZDF
Redaktion: Stefan Leifert
Länge: ca. 29 Minuten
Wahl in Brandenburg
Brandenburg wählt am 22. September 2024 einen neuen Landtag. Seit der Wiedervereinigung regiert dort die SPD. Nun liegt die AfD in Umfragen vorne. Kann die SPD ihr Kernland verteidigen? Drei Wochen nach der Doppelwahl in Sachsen und Thüringen geht mit Brandenburg das Super-Wahljahr 2024 in die letzte Runde. Noch regiert Ministerpräsident Dietmar Woidke in einer Kenia-Koalition. Wird sich auch nach der Wahl eine Mehrheit ohne AfD und BSW finden?
Die Ausgangssituation
Dietmar Woidke ist seit elf Jahren Ministerpräsident in Brandenburg. Er will sein Amt behalten – aber nur, wenn seine SPD als stärkste Kraft aus der Landtagswahl hervorgeht: "Mein Ziel ist es, gegen die AfD zu gewinnen – und wenn ich gegen die AfD verliere, bin ich weg", sagte Woidke bei der Vorstellung seiner Plakatkampagne Anfang August. Aktuelle Umfragen sehen Woidkes SPD zur Zeit auf dem zweiten Platz. So war es auch bei der vergangenen Landtagswahl 2019. Damals holten die Sozialdemokraten dann doch noch den Wahlsieg. Auch in diesem Jahr zeigt sich die SPD zuversichtlich. Der Wahlkampf ist auf Woidke zugeschnitten, sein Gesicht ziert Plakate. Ein Slogan: "Brandenburg braucht Größe" – eine Anspielung auf seine Körpergröße von 1,96 Metern.
Auf dem ersten Platz sehen Umfragen seit etwa einem Jahr eine andere Partei: die AfD. An ihrer Spitze in Brandenburg steht der Fraktionsvorsitzende Hans-Christoph Berndt, den der Verfassungsschutz wie auch seinen Vorgänger Andreas Kalbitz als "erwiesenen Rechtsextremisten" bezeichnet. Im aktuellen Landtag stellt die AfD die zweistärkste Fraktion und ist Oppositionsführerin.
Mal gleichauf, mal knapp hinter der SPD zuletzt die CDU. Im bisherigen Kabinett stellt die Union den stellvertretenden Ministerpräsidenten sowie zwei weitere Minister. Spitzenkandidat Jan Redmann forderte im Wahlkampf die Abschaffung des Bürgergeldes.
Das BSW plakatiert in Brandenburg mit Namensgeberin Sahra Wagenknecht. Ihr Spitzenkandidat ist aber ein anderer: Robert Crumbach. Der Arbeitsrichter ist im Land noch unbekannt. Dennoch könnte seine Partei drittstärkste Kraft werden. Und damit könnte das BSW in Koalitionsverhandlungen eine wichtige Rolle spielen. Ministerpräsident Woidke zeigte sich offen für eine Zusammenarbeit mit dem BSW, das erst im Mai den Brandenburger Landesverband gründete.
Die Grünen ziehen mit dem Spitzenkandidaten-Duo Antje Töpfer und Benjamin Raschke und dem Motto "Mehr Muteinander" in den Wahlkampf. Als Teil der Kenia-Koalition stellen sie im aktuellen Kabinett die Gesundheitsministerin und den Landwirtschaftsminister. Laut Umfragen könnten die Grünen deutlich unter ihrem Ergebnis von 10,8 Prozent aus der vergangenen Landtagswahl vor fünf Jahren bleiben.
Die Linkspartei und ihr Spitzenkandidat Sebastian Walter müssen bei dieser Wahl um den Wiedereinzug ins Parlament bangen. Sie ziehen mit ihren Stammthemen in den Wahlkampf und dem Motto "Leben ohne Not". Aber die neue Konkurrenz durch das BSW macht sich bemerkbar: Umfragen sehen die Linkspartei gefährlich nah an der Fünf-Prozent-Hürde.
Die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler (BVB/FW) sind aktuell im Landtag mit vier Sitzen vertreten. Sie hoffen besonders auf ihren Spitzenkandidaten Péter Vida: Wenn er seinen Wahlkreis Bernau erneut direkt gewinnt, wären die BVB/FW von der Fünf-Prozent-Hürde befreit.
Die FDP will zurück in den Brandenburger Landtag. Kämen die Liberalen in den nächsten Landtag, wäre das eine Überraschung. Nur zweimal, 1990 und 2009, ist das der FDP überhaupt gelungen.
Der Wahl-Sonntag im ZDF
Am 22. September wählen die Brandenburger ihren neuen Landtag. Rund 2,1 Millionen Wahlberechtigte sind zwischen der Uckermark im Norden und der Lausitz im Süden zur Wahl aufgerufen. Der Wahlabend verspricht Spannung: Gelingt der SPD wie bei der letzten Landtagswahl ein überraschender Wahlsieg? Ist eine Regierungsmehrheit ohne BSW und AfD möglich? Und erreicht die Linkspartei die erforderliche Fünf-Prozent-Hürde? All das und mehr hat Chefredakteurin Bettina Schausten im ZDF-Wahlstudio in Potsdam im Blick. Bei ihr zu Gast sind Landes- und Bundespolitiker mit ersten Reaktionen. Außerdem im Wahlstudio Parteienforscher Karl-Rudolf Korte, der die Ereignisse des Wahlabends einordnet. Die aktuellen Hochrechnungen liefern der Leiter des "heute-journal", Stefan Leifert, und die Forschungsgruppe Wahlen.
In den 19 Uhr "heute"-Nachrichten gibt es die neueste Hochrechnung und die Runde der Spitzenkandidaten.
Der gesamte Wahlabend ist live zu verfolgen in der ZDFMediathek. Neueste Entwicklungen, Analysen und Erklärgrafiken sind jederzeit abrufbar auf ZDFheute.de, in der ZDFheute-App und auf den ZDFheute-Kanälen bei Instagram und Facebook.
moma vor der Wahl
Interviews mit Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der im Brandenburger Landtag vertretenen Parteien bietet erneut "moma vor der Wahl". "ZDF-Morgenmagazin"-Moderator Andreas Wunn meldet sich am Freitag, 20. September 2024, live aus dem Ristorante il Teatro in Potsdam. In jeder halben Stunde zwischen 5.30 und 9.00 Uhr interviewt er dort eine Spitzenkandidatin oder einen Spitzenkandidaten der Landtagswahl in Brandenburg.
Bei "moma vor der Wahl" aus Potsdam sind im Gespräch mit ModeratoriAndreas Wunn: Péter Vida (BVB/Freie Wähler), Sebastian Walter (Die Linke), Antje Töpfer (Grüne), Hans-Christoph Berndt (AfD), Jan Redmann (CDU), Dietmar Woidke (SPD), Robert Crumbach (BSW). Weitere Gesprächspartnerin in der Sendung: Nicola Albrecht, Leiterin des ZDF-Landesstudios Brandenburg.
"heute journal" und "heute journal update" live aus Cottbus
Am Dienstag, 17. September 2024, 21.45 Uhr im ZDF, begrüßt Moderator Christian Sievers die Zuschauerinnen und Zuschauer zu einem "heute journal" live aus dem "Bunten Bahnhof" in Cottbus. Ebenfalls von dort berichtet am selben Abend ab 0.30 Uhr auch das "heute journal update" mit Christoph Wiesel.
Ick kandidiere! Wahlkampf in Brandenburg
Ab Freitag, 20. September 2024, ist in der ZDFmediathek die zweiteilige Dokumentation "Ick kandidiere! Wahlkampf in Brandenburg" zu sehen. Die Autoren Lars Seefeldt und Bernd Benthien begleiten in den zweimal 15-minütigen Dokus insgesamt sieben Kandidatinnen und Kandidaten in deren Landtagswahlkampf.
Sie laden ein zum „Bürgerdialog“ mit Bratwurst und Freibier in der Lausitz. Oder verteilen Eis an einem Badesee. Um Wählerstimmen zu bekommen, gehen Regionalpolitiker in Brandenburg im wahrsten Sinne des Wortes "über die Dörfer".
Das ZDF begleitet sieben dieser Kandidaten beim Wahlkampf. Sie haben eins gemeinsam: Ihre Partei ist entweder im Landtag vertreten oder hat sehr gute Chancen, diesmal hineinzukommen. Es ist ein Kampf um jede Stimme. Und nebenbei haben die meisten der Kandidaten ja auch noch einen ganz "normalen" Job: Da kann es dann sein, dass die Tierärztin direkt vom Flugblätter verteilen auf die Weide muss, um Alpakas zu impfen.
"Länderspiegel" mit dem Wahlkampfendspurt
Über den Wahlkampfendspurt in Brandenburg berichtet am Samstag, 21. September 2024, 17.05 Uhr, der "Länderspiegel" im ZDF. Moderatorin Yve Fehring wird dann bereits zu Bettina Schausten und Stefan Leifert ins ZDF-Wahlstudio nach Potsdam schalten.
"Politbarometer Extra" zur Wahl in Brandenburg
Ein "Politbarometer Extra" zur Wahl in Brandenburg veröffentlicht das ZDF am Freitag, 13. August 2024. Zudem gibt es im "heute journal" am Donnerstag, 19. September 2024, 21.45 Uhr im ZDF, ein weiteres Politbarometer Extra" zur Wahl in Brandenburg.
Das Politbarometer Extra vom 19. September 2024
Vorsprung der AfD vor der SPD schrumpft
Große Mehrheit will Dietmar Woidke (SPD) als Ministerpräsidenten behalten
Wenige Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg spitzt sich der Kampf um Platz eins zu. Der Abstand zwischen AfD und SPD verringert sich, mehrere kleine Parteien könnten an der Fünf-Prozent-Grenze scheitern.
Projektion
Wenn schon heute gewählt würde, dann ergäben sich folgende Projektionswerte für die Parteien: Die SPD käme zurzeit auf 27% (plus 1 im Vergleich zur Vorwoche), die AfD auf 28% (minus 1), die CDU auf 14% (minus 1), die Grünen lägen bei 4,5% (minus 0,5), die Linke bei 4% (plus 1) und die BVB/FW bei 3,5% (plus 0,5). Das BSW käme auf 13% (minus 1). Die anderen Parteien erhielten zusammen 6% (plus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Damit wären Grüne, Linke und BVB/FW nicht mehr im künftigen Landtag vertreten, es sei denn es gelingt ihnen, ein Direktmandat zu gewinnen.
Aufgrund dieser Zahlen würde es für eine Regierung aus SPD und CDU knapp nicht reichen, auch hier könnte dann das BSW für eine Koalition gebraucht werden. Reichen würde es für eine Koalition aus AfD und SPD oder sehr knapp für eine Regierung aus AfD und CDU. Beides gilt jedoch als ausgeschlossen. Sollte eine der kleinen Parteien aufgrund eines Direktmandats in den Landtag einziehen, würden sich eventuell noch andere Koalitionsmöglichkeiten ergeben.
Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Neben den zu berücksichtigenden statistischen Fehlerbereichen von Umfragen kann es bis zum Wahlsonntag durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge der verschiedenen Parteien noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 27% der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2019 kam die SPD auf 26,2%, die AfD auf 23,5%, die CDU auf 15,6%, die Grünen auf 10,8%, die Linke auf 10,7%, die BVB/FW auf 5,0%, die FDP auf 4,1% und die anderen Parteien zusammen auf 4,1%.
Gewünschter Ministerpräsident
Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten hätte, liegt Dietmar Woidke (SPD) mit 59% weit vor dem AfD-Spitzenkandidaten Hans-Christoph Berndt, für den sich nur 16% aussprechen (Rest zu 100%: „weder noch“/„kenne nicht“ oder „weiß nicht“).
Die Umfrage zu diesem Politbarometer Extra wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden am 18. und 19.9.2024 unter 1.118 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Brandenburg telefonisch und online erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40% gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10% gut +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 27.9.2024 im heute-journal. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.
Links zu den Biografien
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