Waldgericht – Ein Schwarzwaldkrimi
Zweiteiliger Mystery-Thriller
Jessica Schwarz und Max von Thun klären als Ermittler in der Umgebung von Freudenstadt ihren zweiten Kriminalfall. Regisseur Marcus O. Rosenmüller inszenierte erneut einen zweiteiligen Fernsehfilm nach dem Drehbuch von Anna Tebbe. In weiteren Rollen spielen Nadja Bobyleva, Robert Schupp, David Zimmerschied, Jeanette Hain und viele andere.
- ZDF, Montag, 4. Januar 2021, und Dienstag, 5. Januar 2021, jeweils 20.15 Uhr
- ZDF Mediathek, Montag, 28. Dezember 2020, bis Montag, 27. Dezember 2021
Texte
Verbindung aus Realität und Sagenhaftem
Der Schwarzwald ist eine deutsche Sehnsuchtslandschaft par excellence – selbst international ist der "Black Forrest" eine bekannte Größe. Eine Landschaft, in der sich Urlaubs- und Ausflugserfahrungen vieler Generationen mit Sagen, Legenden, Märchen und Mythen verbinden, die dort ihren Ursprung haben.
Deshalb lag es nahe, eine Krimireihe, die ob ihres Aufwands als lose zusammenhängender Zweiteiler produziert wird, im Herz des Schwarzwalds, in Freudenstadt und Umgebung, zu verorten. Der erste Zweiteiler "Und tot bist Du! – Ein Schwarzwaldkrimi" wurde in derselben kreativen Konstellation vor und hinter der Kamera produziert und mit Erfolg im April 2019 im ZDF gesendet.
Während unsere Ermittler im ersten Fall mit einem Verbrechen konfrontiert wurden, das sie in die historische Zeit der Befreiung vom Nationalsozialismus zurückführte, spielen bei den Mordfällen in "Waldgericht – Ein Schwarzwaldkrimi" mythische Sagen und Legenden eine Rolle, die aus einer sehr viel älteren Zeit stammen, die aber die Gegenwart derer, die Augen und Ohren dafür haben, immer noch mitprägen und begleiten.
Aber neben dem spannenden Kriminalfall verbinden sich auch die privaten Lebensgeschichten unserer Protagonisten auf eine sehr schöne Weise mit den Besonderheiten dieser einzigartigen Landschaft. Jenseits der Postkarte liegen aber auch in dieser vermeintlichen Idylle Gut und Böse, Schönheit und Schrecken dicht beieinander – im besten Fall zum Vergnügen der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Daniel Blum
Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie I
Stab, Besetzung, Inhalt
Teil 1: Die schwarze Frau
Teil 2: Die Verwandlung
Buch | Anna Tebbe | |
Regie | Marcus O. Rosenmüller | |
Kamera | Stefan Spreer | |
Schnitt | Claudia Klook | |
Ton | Andreas Walther | |
Szenenbild | Thomas Neudorfer | |
Kostüme | Mirjam Muschel | |
Maske | Sylvia Reusch, Rosa Singhofen | |
Musik | Dominik Giesriegl | |
Produktionsleitung | Axel Unbescheid | |
Herstellungsleitung | Rolf Seyfried | |
Ausführende Produzentin | Caroline Daube | |
Produzenten | Annette Reeker, Zeljko Karajica | |
Produktion | all in production | |
Redaktion | Daniel Blum | |
Länge | 2 x ca. 88 Minuten |
Eine ZDF-Auftragsproduktion der all in production GmbH, München
Die Rollen und ihre Darsteller
Maris Bächle | Jessica Schwarz | |
Konrad Diener | Max von Thun | |
Bernadette Ramsberger | Nadja Bobyleva | |
Claudia Diener | Rike Schmid | |
Pauline Frey | Jeanette Hain | |
Emil Diener | Arved Friese | |
Roman Frey | Bruno Eyron | |
Christoph Bächle | Peter Prager | |
Dr. Stefan Zabel | Robert Schupp | |
Andreas Zollner | David Zimmerschied | |
Zikomo Sabaly | Bless Amada | |
Henrick Butzbach | Moritz Führmann | |
Ulrike Esslinger | Alexandra Kamp | |
Gerhard Diebold | Marcus Calvin | |
Johannes Schindelar | Christian Alexander Koch | |
Jutta Züffle | Lena Driescher | |
Karl Eichenbach | Peer Oscar Musinowski | |
Frank Kläusle | David Liske | |
Hanno Heinzelmann | Rocco Brück | |
Jonas Natterer | Jonas Walcher | |
Alexander Osswald | Gábor Biedermann | |
Renate Ursarski | Oana Solomon | |
Paul Diener | Vincent Reiß | |
Maris Bächle (8) | Lilli Schweiger | |
hristoph Bächle (30) | Maximilian Wex | |
Pauline Frey (14 -17) | Lorna zu Solms | |
Roman Frey (17) | Felix Jordan | |
und andere |
Inhalt:
Auf einer Streuobstwiese wird die Leiche eines Obstbauern gefunden: kopfüber vergraben, drapiert wie eine Vogelscheuche. Die spektakuläre Inszenierung des Mordes lässt Kommissarin Maris Bächle und ihren Kollegen Konrad Diener ein persönliches Motiv vermuten. Hinter vorgehaltener Hand spekulieren die Freudenstädter über eine Beteiligung von Erdgeistern. Der Sage nach stürzen diese sich beim Morgengrauen nach getaner Nachtarbeit kopfüber ins Erdreich.
Als Konrad Diener auch noch mit dem Verschwinden seines introvertierten Sohnes Emil aus dem Zeltlager konfrontiert wird, liegen die Nerven blank. Nach ergebnisloser Suche und einem schweren Unwetter taucht der Junge zwei Tage später scheinbar unverletzt wieder auf. Nicht nur, dass der 14-Jährige völlig verändert wirkt, er verweigert auch jegliche Aussage über seinen Verbleib.
Diese Verwandlung weckt bei Maris Erinnerungen – wurde sie doch selbst als achtjähriges Kind im Wald gefunden. Maris versucht, diesen Erinnerungen nachzuspüren. Mithilfe des Stadtarchivars stoßen die beiden Ermittler auf eine alte Sage um Waldgeister und einen alten Richtplatz inmitten des Waldes. Dort hatte im Mittelalter das sogenannte Waldgericht mit einer Richterin getagt – ein mystischer Ort.
Das nächste Mordopfer ist Johannes Schindelar, ein bei seinen Angestellten verhasster Besitzer einer Gerberei. Er wird ertrunken in einer Wanne mit Lauge gefunden. Auch hier sieht alles nach Hinrichtung aus. Zugleich finden die beiden Ermittler erste Hinweise, die auf einen Zusammenhang zwischen den Fällen deuten. Dann verbrennt auch noch der Feuerwehrkommandant Diebold – eine Reihe von Unfällen?
Maris' Erinnerungen werden nach und nach immer klarer und in Verdacht gerät bald eine geheimnisvolle Frau im schwarzen Mantel – die ihr einst geholfen hat, im Wald zu überleben.
Von "Endaklemmer" und Erdgeistern
Interview mit Jessica Schwarz und Max von Thun
Maris Bächle ist bereits am Tatort, trotzdem bestellt Chef Butzbach ihren Kollegen Konrad Diener hinzu. Das missfällt Maris und auch Dieners Frau Claudia – Konrad sollte sich eigentlich um den gemeinsamen Sohn kümmern. Ist die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen – nicht nur wie im Film – immer noch "klassisch"?
Max von Thun: Ja, leider sind wir in der Gesellschaft immer noch nicht da angekommen, wo wir eigentlich längst sein sollten. In Filmen sehe ich dieses Problem weniger. Ich persönlich aber würde mir sehr viel mehr Frauen in Führungspositionen wünschen. Nicht nur in der Wirtschaft, auch in der Politik.
Jessica Schwarz: Das ist schwierig, pauschal zu beantworten. Erziehung und Generation spielen da auch immer eine Rolle. In meinem beruflichen und privaten Umfeld stelle ich aber mit Freude fest, dass die "klassische" Rollenverteilung im Wandel ist.
"Schäppel", "Waldgeding", "Nachtkrab" und "Endaklemmer": einige Begriffe aus dem Schwarzwaldkrimi muten an wie aus einem Märchen. Welches ist Ihr Lieblingswort im Schwarzwälder Dialekt?
Jessica Schwarz: Ich mag sehr gerne Brägele mit Bibliskäs, das sind Bratkartoffeln mit Quark, ein klassisches Gericht aus der dortigen Region.
Max von Thun: Wir hatten auch schon im ersten Teil einige lustige und interessante Wörter aus der Gegend. Bedauerlicherweise sterben Dialekte mehr und mehr aus. Und dabei geht auch immer etwas Identität verloren. In diesem Teil mochte ich Endaklemmer ("Entenklemmer": Im Schwäbischen ein geiziger Mensch; Anm. d. Red.). Das habe ich auch schon mal privat benutzt.
"Erst stirbt die Natur. Dann der Mensch" heißt es auf einem Transparent in Film. Das Thema Umweltschutz ist im letzten Jahr nicht zuletzt durch "Fridays for Future" wieder mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Was können wir alle tun, um unsere Erde zu schützen?
Jessica Schwarz: Während der Dreharbeiten war es wieder erschreckend zu sehen, dass auch der Schwarzwald sehr unter den Folgen des Klimawandels leidet. Große Waldregionen sterben ab, auch, weil die Bäume verdursten. Wir können und müssen alle noch viel mehr Maßnahmen ergreifen, um den Wasser- und Energieverbrauch zu verringern sowie den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Es helfen auch Spenden an Organisationen, die sich für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Zum Beispiel durch eine freiwillige, finanzielle CO2-Kompensation des eigenen CO2-Fußabdrucks. Bäume pflanzen für Flugmeilen. Jeder einzelne von uns und jede einzelne Aktion von uns kann helfen.
Max von Thun: Jeder kann für sich sehr viel tun. Man muss nicht alles mit dem Auto erledigen, man kann auf viel Plastik verzichten, den Müll trennen, beim Einkauf von Obst auf Herkunftsländer, bei Kleidung auf Nachhaltigkeit und Notwendigkeit achten. Als Konsumenten haben wir mehr Macht, als man vielleicht denkt. Leider sind all diese Themen durch Corona wieder etwas aus dem Fokus geraten.
Die Einheimischen im Schwarzwald haben ihre Mythen und mystischen Wesen, so glauben einige an "Erdgeister" – einer davon taucht auch im neuen Film auf. Wie erklären Sie diese Figur?
Max von Thun: In ländlichen Gegenden sind solche Mythen oft als Antworten für Unerklärliches erfunden und weitergegeben worden. Ich persönlich finde das sehr spannend. Natürlich gehören diese Mysterien eher in die Kategorie Dracula, von dem ich aber seit meiner Kindheit ein großer Fan bin.
Jessica Schwarz: Als ich die erste Drehbuchfassung gelesen habe, hat es mich richtig gefreut, dass es diesmal einen mystischen Schwarzwaldkrimi geben wird. Der Film spielt mit Figuren wie aus Märchen, die aus der Zeit gefallen sind und dem Zuschauer viel Raum für Fantasie lässt.
Herr von Thun, Konrads Sohn Emil verschwindet spurlos im Wald. Als er zurückkehrt, ist er nicht nur viel selbstbewusster, er scheint auch ein engeres Verhältnis zur Natur entwickelt zu haben. Wie bringen Sie Ihrem Sohn die Natur näher?
Max von Thun: Von München aus ist es nicht weit in die Berge. Wir haben viel Seen im Umland und wir wohnen direkt an der Isar mit ihren schönen Auen und dem Englischen Garten. Daher verbringen wir viel Zeit draußen in der Natur. Und diese bietet ein tolles Alternativ-Programm zu iPad und Co.
Frau Schwarz, wie viel von Maris Geschichte stand bereits vom ersten Film an fest, was ist in diesem Zweiteiler neu?
Jessica Schwarz: Unsere wunderbare Autorin ist immer sehr viel im Schwarzwald unterwegs, um authentische Geschichten für die neuen Fälle zu finden und diese dann mit den Protagonisten zu verbinden. So vermischt sich in "Waldgericht" zum einen die Gegenwart und Vergangenheit und schließt aber auch an die ersten beiden Teile an.
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